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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was geschieht mit dem Laich, wenn Fische nicht ablaichen?



rudi
10.02.12, 22:59
Hallo,
Albert hat mich auf eine Sache aufmerksam gemacht.

Selbst habe ich Spieglerweibchen im Herbst gefangen und beim Ausnehmen immer den zurückbildenden Laich begutachtet.
:hmm:
Ich selbst habe vor Jahren auch mal im August einen Karpfen gefangen, der eine Art grau - braunen Laich noch in sich trug.
Wie muß man sich das vorstellen mit dem Zurückbilden?
Verflüssigt sich der Laich irgentwann und geht dann ab?

Rudi

Albert
10.02.12, 23:11
Hallo Rudi,

Falls Fische aus Gründen fehlender Parameter nicht ablaichen können, wird der Laich oder die Milch als Nährstoff wieder in den Körperhaushalt gesteckt. Sprich, er bildet sich zurück.

Ito Ogami
02.03.12, 20:01
Das ist so nicht ganz richtig!
In den meisten Fällen bilden die Tiere den Rogen wieder zurück jedoch kommt es eigentlich recht häufig vor das etwas zurückbleibt.
Dieser Rest verkapselt sich dann und das Eiweiß gerinnt (wird grau) das Ganze ist eigentlich nichts Schlimmes. Beim nächsten Ablaichen wird es dann einfach mit abgestoßen.
Es kann aber auch in der Bauchhöhle verbleiben und dadurch, auch über mehrere Jahre in denen immer mal wieder etwas zurück bleibt, auf innere Organe drücken (geht bis zum Tode). Diese Fische sind eigentlich immer mal zu sehen, wenn man von oben drauf schaut ist immer eine Bauchseite dicker als die andere. Viele denken dann an einen wachsenden Tumor ist aber nur der verkapselte Laich.

Gruß Ito

Albert
02.03.12, 22:18
Hallo Ito,

willkommen hier im Forum und viel Spaß beim lesen. Hoffe auf einen guten Austausch.

Was Du beschreibst ist nicht von der Hand zuweisen. Aber Voraussetzung wären milde Herbst/Wintertemperaturen und eine angemessene Futtergrundlage in dieser Jahreszeit.
Da würde sich nicht der gesamte Laich in Bruttoenergie des Fisches umschlagen lassen.
Dafür sind z.B. Goldfische anfällig, wenn sie nicht kalt sondern temperiert ab dem Herbst gehältert und noch gefüttert werden.

Ito Ogami
03.03.12, 01:55
Hallo Albert,

ich kann mir nicht vorstellen das die Umsetzung von Laich in Energie in der kalten Jahreszeit von statten geht!
Ist die Verkapselung abgeschlossen kommt der Fisch an diese Energieträger nicht mehr ran, zudem es ihm bei niedrigen Temperaturen mehr Energie kostet würde den Laich umzubauen.
Mutter Natur haushaltet mit Energien extrem sparsam und das verkapseln ist meist nach 4- 9 Wochen abgeschlossen. Ein weiterer Punkt für den Abbau bei warmen Temperaturen ist der Abstand von der Laichzeit zum Winter. Ich habe eine Laichverhärtung bis heute eigentlich nur bei Friedfischen gesehen nie bei Hecht und Co. Was aber definitiv nicht heißt das Raubfische damit keine Probleme hätten. So kommt es häufig vor das unter Stress (Verletzung, Parasiten, Wasserwerte.....) der Laich gar nicht zurückgebildet wird.

Albert
03.03.12, 17:38
Mutter Natur :;:

Hallo Ito,

Reine Wildfische sollten wir ausklammern. Dort kommt es bei Raub,- wie Friedfischen kaum zu Problemen.
Bei Aquarien-Teich-Zuchtfischen spielt auch zum großen Teil die Verfettung durch Futter die wesentlichste Rolle bei, sagen wir, Laichverhärtung.
Die wollen wir auch mal außen vor lassen.

Bei Karpfen beginnt die Ausbildung der Eizellen schon im Sommer des Vj. Nach den Wintermonaten setzt die Eireife ein.
Werden Karpfenweibchen nicht von Männchen getrieben, wird die sogenannte Hypophyse der Weibchen keine Hormone ausstoßen und die Eier erreichen
nicht das Reifestadium. Das halte ich für wichtig bei der Rückbildung in Bruttoenergie für den Körper.
Wenn ein Weibchen dann nicht die Möglichkeit hat, ihre Eier auszustoßen (Temperatur als erstes zu nennen) beginnt die Rückbildung.
Soweit könnten wir konform einer Meinung sein.


zudem es ihm bei niedrigen Temperaturen mehr Energie kostet würde den Laich umzubauen
Da die Tiere wechselwarm sind, ist die Temperatur aus meiner Sicht nicht erheblich.
Einzig Bindegewebe der Laichballen könnte Schwierigkeiten bedeuten, aber schau mal in die Rekordkarpfenfänge der Fischhitparade,
Weibchen über 60 oder 70 Pfund dürften ein stolzes Alter haben. Ob die jährlich gelaicht haben ? Wenn überhaupt ?

Ich hatte am 1. Mai 2008 eine 53 cm Bachforelle gefangen, welche etwas Laich in der Leibeshöhle hatte. Die Eier waren extrem klein und in Rückbildung begriffen.
Goldfische hatten bei mir im Frühjahr ihren Altlaich 1996/97 nicht zurückgebildet. Ich hatte sie in einem 500 l Becken im Keller als Winterquartier. Dort war es zu warm.
Erst als ich die Tiere im Winter im Teich belassen hatte, wurde die Leibesfülle weniger, sprich war kaum vorhanden, und im Frühjahr des Folgejahres, aber erst voll im nächsten Jahr hatte ich ein Gewimmel an Jungfischen. Ein Teil der Eltern waren aus einem Bach (E-Fischen) in meinen Teich gewandert.

rudi
04.03.12, 01:16
Hallo Albert,
? ! ? !
:hmm:

Goldfische hatten bei mir im Frühjahr ihren Altlaich 1996/97 nicht zurückgebildet. Ich hatte sie in einem 500 l Becken im Keller als Winterquartier. Dort war es zu warm.
Erst als ich die Tiere im Winter im Teich belassen hatte, wurde die Leibesfülle weniger, sprich war kaum vorhanden, und im Frühjahr des Folgejahres, aber erst voll im nächsten Jahr hatte ich ein Gewimmel an Jungfischen. Ein Teil der Eltern waren aus einem Bach (E-Fischen) in meinen Teich gewandert.
Goldfische im Bach?????
E- fischen?
Was ein Aufwand, hab jedes Jahr welche zu verschenken!
Rot weis
orange ( normale Farbe)
und gelb- weis
Rudi

Ito Ogami
05.03.12, 01:06
Hallo Albert,

Die Rückbildung des Laichs ist doch ein biochemischer Prozess, und diese laufen bei höheren Temperaturen einfach besser ab. Also sollte es dem Fisch doch gerade da er wechselwarm ist bei niedrigen Temperaturen schwerer fallen Laich umzubauen als sagen wir Fettreserven zu verstoffwechseln. Ist es dann nicht einfacher für den Fisch den Laich im Sommer in Fett zu wandeln.
Dies ist nur eine Überlegung kein fundiertes Wissen!
Ansonsten gehe ich da mit dir konform was die Laichverhärtung an geht.
Gruß Ito

Thomas
05.03.12, 10:41
Hallo Albert,

Die Rückbildung des Laichs ist doch ein biochemischer Prozess, und diese laufen bei höheren Temperaturen einfach besser ab.

Das stimmt. Eine Erhöhung der Temperatur um 10 Kelvin ergibt eine Verdopplung bis Vervierfachung der Reaktionsgeschwindigkeit.

Siehe sog. RGT-Regel (http://de.wikipedia.org/wiki/RGT-Regel).