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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flachwasserzone teilen - Laichgewässer für Fisch und Frosch



Mattes
10.02.12, 23:50
Hallo Männers,

mal angenommen ihr habt einen Baggersee vor euch. Ihr bekommt vom Besitzer und von der Behörde grünes Licht, um dem Gewässer auf 2000 qm² eine Flachwasserzone zuzuschlagen.

Diese 2000 qm² sollen den Fischen und den Lurchen als Laichabschnitt dienlich werden. Ich gehe mal davon aus, dass die Fläche später eine Wassertiefe von gut 2 Metern erhalten könnte. Wie würdet ihr es angehen?

Vollkommen durchgängig für Lurch und Fisch ohne Grenze?
Räumlich getrennte Exklusivhabitate für Fisch und Frosch?
Gemeinsames Gewässer mit künstlicher Barriere?
Geteilt 50/50?

Was wäre wohl das sinnvollste, um beiden Arten die besten Chancen zu geben?

Albert
11.02.12, 00:39
Vollkommen durchgängig für Lurch und Fisch ohne Grenze. :Ja:

Mattes
11.02.12, 00:48
Eine Meinung deinerseits ohne Begründung? :shock:


Ok, ist schon spät.


Der Barsch dominiert dort, du kennst das Gewässer. Haben Lurche dort Chancen?

rudi
11.02.12, 03:23
Hallo Mattes,

auch wenn ich mit Hüpfern so gar keine große Erfahrung habe, außer in meinem Gartenteich,
und da kann ich sagen, sind keine Räuber vorhanden.
Mit den " Giebeln "funktioniert das.
Ob die auch das eine oder andere Quäppchen einvernehmen, mag schon sein!
Habe es jedoch noch nicht gesehen.
Ab einer gewissen Jahreszeit jedoch muss ich das Rasen mähen einstellen.
Ich, wir bewirtschaften einen Baggersee mit 6 Ha.
Innerhalb und auch an Land habe ich noch nie einen Hüpfer bemerkt.
Die Flachwasserzone, die hier vorliegt, möchte ich einmal so beschreiben, dass sie dem Buchstaben Y gleicht.
Oder auch einem "U" das mit einem Zugang vom See gespeist wird.
Die Zone wurde vor ca. 20 Jahren auf anraten vom NABU angelegt.
Breite der Schenkel ca. 4m ( Nachenlänge ) bei Höchstwasserstand und einer Tiefe von 1m.
Die Zone ist mittig mit 2 Inseln versehen.
Das ganze gleicht einer Badewanne mit grauer Grundfarbe.
Die Bodenbeschaffenheit besteht aus " Schwemmsand "
So nennt man bei uns Sand in der Körnung unter 0,2 mm.
Hier herrschte absolut tote Hose.
Da das ganze noch der natürlichen Selbstverwaltung überlassen wurde, war das Areal durch Bäume total beschattet.
Im ganzen Bereich kamen trotz intensiver Bemühungen keine Makrophyten hoch.
Erst, nachdem ein Teil des Schenkels auf meine Veranlassung hin Sonnenbeschienen war, und mit Reisigästen bestückt,
konnte man Jungfische beobachten.
Würde man es mit vorher vergleichen, so wäre der Vergleich angebracht, einem Riesenschwarm im Meer zuzusehen.
Selbst der Haubentaucher nutzte die neue Möglichkeit um ein Nest zu bauen und Junge großzuziehen.
Ca. 5m nach diesen Flachwassergräben wurde damals vom NABU ein separater Flachwasserteich für Amphibien angelegt.
Ohne Verbindung zum Gewässer.
Schön mit Bruchsteinquader im nahen Umfeld versehen.
Leider ist dieser nicht gepflegt, mit hohen Bäumen überwachsen, so dass keine Sonne, ja kaum mehr Licht vordringen kann.
Ich habe das jetzt nicht gesehen, da dort absolutes Betretungsverbot für jeden herrscht.
Was soll ich dazu sagen, viele von uns kennen das Spiel.
Man kann auf vieles hinweisen, aber erkennen und befürworten müssen andere.
Südlich und Nördlich des Gewässers sind Brachwiesen zu finden.
Diese sind mit Entwässerunsgräben versehen.
Hüpfer, soweit sie noch anhand des gesunkenen Grundwasserspiegels Biotope vorfinden, laichen lieber dort.
Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen, mein Vorschlag:
Wenn Räuber wie Barsch vorhanden sind erübricht sich die Frage von selbst.
Getrennt, getrennt, und nochmals getrennt.
Den Flachwasserbereich so weit als möglich von 0 Metern auf 1,5 m hinziehen.
Den Hüpfern so viele Biotope separat anbieten als möglich, sowohl in Tiefe, als auch im ländlichen Umfeld mit Steinschüttung sowie Holzstapeln oder Benjeshecke.
:dafür::dafür::dafür::dafür:

Rudi

Mattes
11.02.12, 12:45
Zum Gewässer:

2,5ha Badewanne, eine Sandbank voll mit Armleuchtergewächsen. Die stark abfallende Uferzone dicht mit Gehölz befüllt. Verstecke somit satt.

Was fehlt ist eine sich flott erwärmende Zone. Würde man also eine Flachwasserzone schaffen, würde diese selbstredend auch mit Totholz befüllt. Sie ist an einem sonnenexponierten Platz geplant.

Der fehlende Hecht und ggf. der Kormoran und vermutlich weitere Umstände haben dort den Barsch zum Hauptakteur werden lassen.

Durchgängig wäre natürlich. Laichfreundlicher wäre beide Situationen allemale. Die Lurche würden sowieso beide Bereiche besiedeln. Abgetrennt oder offen. Da machen sie wohl keinen Unterschied.

Von einer Längsseite trage ich in einem Jahr zirka 1800 Tiere in die Hin-Richtung (äußerst zweideutiger Begriff :Klatsche:). 95% Erdkröten, der Rest Grünfrösche und Lurche. Ich gehe davon aus, dass sich der Anteil der Nicht-Kröten durch ein Exklusivabschnitt langfristig erhöhen könnte.

Schnickes
21.02.12, 01:16
Wie wäre denn eine Anlehnung an Dubisch-Teiche, sprich sehr flache Bereiche durchzogen mit grabenartigen, tieferen Zonen?