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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aalbesatz im Einzugsgebiet der Donau?



Gangfisch
11.02.12, 21:12
Hallo Zusammen,

habe bei Geo gerade folgenden Filmbeitrag gefunden:

http://www.geo.de/GEO/natur/tierwelt/66526.html

Mal abgesehen von den tollen Aufnahmen: Bin bisher davon ausgegangen, dass im Donau-Einzugsgebiet der Aalbesatz inzwischen verboten ist?

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Groppen - wo auch immer - Glasaale nicht als Nahrung ansehen.

Bin besonders auf die Meinung der "Bayern" gespannt...

Grüßle der Gangfisch

Mattes
11.02.12, 22:09
Faszinierend, diese selektive Wahrnehmung der Prädatoren.

Zeigt auch gut, was man alles mit Besatz falsch machen kann. Die anderen Arten haben null Anpassung an den plötzlichen Wandel.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.02.12, 22:47
Sind echt tolle Aufnahmen.
Das wäre schon erstaunlich.
Ich meinte früher auch das der Aal da nicht vorkam, aber einige wenige soll es da immer gegeben haben.
Große Teile das Mittelmeeres werden ja auch besiedelt.
Lange nahm man sogar an, das da weitere Laichplätze liegen müssten.
Erst eine Genuntersuchung erbrachte das alle Aale Europas, eine Gruppe bilden.

Auf jeden Fall habe ich wieder etwas gelernt.
Die Milchner der Koppe sind zur Laichzeit dunkel.
Hatte erst ein mal nachgeschlagen, ich dachte zunächst es seien Grundeln.
Na gut, auch jetzt kann ich es auf den Aufnahmen nicht erkennen.
Könnt Ihr es ?

Toni
12.02.12, 15:22
Bin besonders auf die Meinung der "Bayern" gespannt...


:hmm: Bist du dir sicher?

Ok hier mal die Meinung eines (Ober-)bayern, oder halt nein, keine Meinung ich schilder dir einfach mal die Sachlage.

Man hat in Bayern natürlich sofort die Notwendigkeit eines Umfassenden Aalmanagements eingesehen und die Vorgaben der EU vorbildlich umgesetzt:
Ausführungsverordnung §18
http://www.lfvbayern.de/gesetzl-bestimmungen/fischereigesetz-ausfuehrungsverordnung/
Dumm nur, dass das nur fürs Einzugsgebiet des Rheins gilt.

Für das Einzugsgebiet der Donau wurden härtere Maßnahmen ergriffen. Das Schonmaß wurde von 40cm auf sage und schreibe 50cm!!! angehoben. Das ist doch mal was.

Wobei ich bei uns im Verein von einzelnen Kameraden immer wieder höre, dass sie nicht glauben, dass die Aale bei uns nicht ablaichen würden. Letzte Woche wurde mir erzählt, dass tatsächlich ein Vereinskamerad bei uns den Nachweis für das natürliche Aufkommen gefunden hat. Er hatte einen Aal gefangen bei dem Jungaale in der Schwimmblase waren.:shock: Also alles Bockmist was in der Fachliteratur steht. Aale sind lebendgebärend!!!! Das Fortpflanzungsorgan ist die Schwimmblase. Nix Sargassosee. Aale vermehren sich in oberbayrischen Baggerseen. Also alles Quatsch mit dem neuen Maß, um den Aal brauchen wir keine Angst haben.


Und da soll ich eine Meinung haben?:Mauer: :Heul: :Mauer: :übel:
Tut mir leid, da fällt mir nichts dazu ein.

Albert
12.02.12, 16:33
Bleibt die Frage von Gangfisch, die ich so verstehe ob Aale im Donau-Flußsystem historisch heimisch waren und sind.
Der Weg für die Glasaale wäre vom Atlantik ins Mittelmeer, von dort ins Schwarze Meer um auf Rumänischen Territorium ins Donaudelta einzuwandern.
Von dort dann bis nach Deutschland.
War ohne Flussverbauung bestimmt ( wenn auch weniger wie in Flüssen Elbe/Rhein) möglich.

Toni
12.02.12, 17:53
Ok, heimisch? nein. Zumindest nicht in nennenswerten Zahlen. Ob mal ein einzelner Aal die Donau hochgekommen ist kann ich nicht ausschließen.
Meines Wissens nach haben die Aale schwierigkeiten das Schwarze Meer zu durchwandern.

Im Mittelmeer sind sie durchaus vorhanden.