PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Treibaalfischerei



Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.04.12, 22:42
Lieber Leser,
hier stelle ich die einfache Frage:

Ist eine Fischerei auf Aale auf dem Weg zum Laichgebiet,
heute noch zu dulden?

Ich denke nein!
Der Aal ist akut vom Aussterben bedroht,
ungeachtet dessen geht die Fischerei in Deutschland weiter wie bisher.
Der absteigende Aal braucht Schutz, einige Länder haben dieses schon erkannt.
Mindestmaße und Besatz werden nichts bringen, wenn nur wenige Aale das Meer erreichen.

Die wenigen absteigenden Aale brauchen gesetzlichen Schutz, in der Zeit wo sie abwandern.
Die Verluste sind schon durch die Querbauwerke und Wasserkraft enorm, eine gezielte Fischerei auf den Treibaal ist Raubbau.
Die Verluste an Laich-Aalen durch Fischerei, sind sicher ähnlich hoch wie die Verluste durch die Wasserkraft.
Einigen Bundesländern scheint es egal zu sein, wo bleiben Untersuchungen der Fangmengen der Treibaalfischerei ?
Es ist fast schon lächerlich wie diese Betriebe gepflegt werden.
Entschädigungen hier, dort Ausgleichszahlungen und einen Sonderstatus haben sie als Betrieb so oder so,
Angler werden einen Großteil der Besatzkosten tragen, aber Ihnen gehören die Fische ja nicht, die sind ja frei.

Dummerweise können sie so, aber nur selten in den Genuss von Entschädigungs- oder Ausgleichszahlungen kommen.
Auch der Flussfischer muss so weiter seinem Raubbau nach gehen, um diese Gelder zu erhalten.
Berufsfischerei und Hobby Angler sind nicht gleichberechtigt.
Zählen die Interessen einer Hand voll Berufsfischer mehr, als das Interesse hunderttausende Freizeitangler.

Ich meine der Gesetzgeber ist gefordert!
Es wird Zeit sich bemerkbar zu machen.

Du, könntest Deine Meinung schreiben.
Hier oder an möglichst vielen Orten.


So schaut es an der Weser aus: http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4200.pdf
http://www.gw-forum.de/showthread.php?654-Migromat&p=10559#post10559

So an der Ems: http://www.fischereiverein-stickhausen.de/Berichte/Berichte%20Pdf/Aalschutzmassnahme.pdf
http://www.fischereiverein-stickhausen.de/Berichte/Berichte%20Pdf/Glasaal.pdf
Der Autor war einer der Antreiber, die Lachs und Meerforellen zurück nach Deutschland brachten.
Ein Urgestein der Wiederansiedlung von Wanderfischen, der leider viel zu früh verstarb...
Mitbegründer und langjähriger Sprecher der AFGN

So an der Elbe: http://www.ifb-potsdam.de/pdfs/AMP_Elbe_Endfassung.pdf
So am Rhein: http://www.angeln-in-den-niederlanden.de/archiv10.htm wenigstens Holland hat reagiert.

So allgemein:http://aalfreunde.de/index.php?module=Suche&func=search&q=aalf%C3%A4nge

Albert
04.04.12, 18:57
Ich sage nein, das ist nicht mehr zeitgemäß.


Die wenigen absteigenden Aale brauchen gesetzlichen Schutz, in der Zeit wo sie abwandern.
Die Verluste sind schon durch die Querbauwerke und Wasserkraft enorm, eine gezielte Fischerei auf den Treibaal ist Raubbau.
Die Verluste an Laich-Aalen durch Fischerei, sind sicher ähnlich hoch wie die Verluste durch die Wasserkraft.

Ich bekam vor 3 Tagen eine Mail und habe die relevant hier platziert. Die hohen Verluste abwandernde Blank-Aale und Lachs-Smolte müssen aufhören.
Auch bei der Fischerei auf Aal finde ich die Behörden der Bundesländer äußerst schläfrig.
Ich glaube daß es keine Ländersache bei der Fischerei auf Aal mehr ist, sondern ein vom Bund erlassenes Gesetz wäre längst reif.
Schließlich ist der Bund bei der EU in Verantwortung und ein erlassenes Gesetz/Verordnung vom Bundesumweltministerium würde alle niederrangige
Gesetze der Länder schlagen. Somit wären die Länder bei Fischereiverbänden nicht mehr im Erklärungsnotstand.


Infoweise. Ich finde Winnie Klein hat recht. Das sollten wir weiter
verteilen, insbesondere die Warnung vor dem Kauf von "Ökostrom" der Anteile
an Wasserkraftstrom enthält. Ausnahmsweise auch einmal per Massenmail.
Danke!

Mit freundlichen Grüßen
VERBAND HESSISCHER FISCHER e. V.

Rainer Hennings


~~~~~~~ ><<<<°> ~~~~~~~ ><<*}|~~~~~ ??
Referent für Naturschutz
Trommweg 7
64658 Fürth i. O. OT Steinbach

Tel. 06253/8606 175

~~~~~~~ ><<<<°> ~~~~~~ ><<<<°> ~~~~~ !!
© 2006-2012 R. H.


Anfang der weitergeleiteten E-Mail:

Datum: 1. April 2012 11:30:00 MESZ
Betreff: Delphinrettung (fwd)

Es gibt auch noch richtige Naturliebhaber:

Delphine werden gerettet und der Erfolg zu Recht beklatscht - doch
was passiert mit den Fischen, die alltäglich bei der
Ökostromerzeugung in Wasserkraftanlagen bestialisch gequält und
geschreddert werden? Siehe Link ganz unten:

Hier wird weder gerettet noch geklatscht - es schaut niemand zu - es
geschieht bei den abwandernden Blank-Aalen und Jung-Lachsen (Smolts)
in der Nacht, wenn alle friedlich schlafen und von schönen Dingen
träumen.

Dieses Drama in Wasserkraftanlagen muss ein Ende finden!

Kaufen Sie keinen Ökostrom - meiden Sie solche Anbieter, die
Wasserkraftstrom anbieten! Und sagen Sie es denen auch, warum!

Prangern Sie den Tod der Fische sowie die Ausrottung der Aale in
Wasserkraftanlagen öffentlich an, damit solche Bilder künftig
vermieden werden:

4275


Ergebnis und Drama nur einer Nacht an einer Lahn-Wasserkraftanlage:
(passiert etwa 20x im Jahr!)
96 kg (88 St.) in einer Wasserkraftanlage getötete Aale, die sich bei
der Abwanderung in der Lahn zu ihren Laichgebieten in die 6000 km
entfernte Sargasso-See befanden. Der Aal stirbt aus - es kommen keine
Glasaale (Jungaale) mehr zurück!

4276

Junglachse (Smolts) bei der Abwanderung in den Rhein und die Nordsee
von Klein-Wasserkraftanlage (Turbine) getötet!
Der ganze Aufwand war umsonst. Pro Anlage werden etwa 30 bis 35%
getötet. Was bleibt in der Lahn übrig bei 28 hintereinander
geschachtelten Wasserkraftanlagen?

Wollen wir nicht alle Naturliebhaber sein?

Seht hier den Link zur Rettung der Delphine:

http://elcomercio.pe/player/1384898


Ihr Winfried Klein Vors. IG-LAHN e.V.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
04.04.12, 19:23
Noch einmal die Ems
http://www.lachse2000.de/presse/Presse_Allgemein/2005_06_01_pi_ext.pdf

Das Fangen der Laichtiere beim Aal ist ja nicht alles, was mit der Fischerei mit Hamen angerichtet wird.
Ganz nebenbei werden auch noch viele anderen Arten geschädigt.
Im Fall der Ems, ging man von einem Totalverlust der absteigenden Salmoniden aus.
Die Ems war eines der frühsten Wanderfischprojekte in Deutschland, an Rhein und Elbe dachte da noch Niemand.
Der pure Frust, findet sich in den Berichten des Linkes.
Im Bericht recht beiläufig erwähnt, gab es da mal eine Untersuchung zu der Befischung mit Hamen...wo die wohl geblieben ist.
Da gab es selbst einen heimischen Stör, leider auch verendet.


@Albert Wasserkraft mag ein Weiteres Problem sein, das aber nicht so leicht zu lösen ist.
Ich denke in einzelnen Flüssen, übertrifft die Fischerei die Wasserkraft in der Schädigung der Wanderfischbestände um Längen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
07.04.12, 11:00
Schade,
aber das ist das Problem in der Anglerschaft.
Wir streiten über Belanglosigkeiten, wenn es um regionale Probleme geht.
Wir diskutieren über Lachsstämme aber gehen grundsätzliches wie Querverbauung nicht an.
Was den Treibaal betrifft könnte man meinen, ich liege falsch und Ihr seht es anders?

Genau das zeigt jedem Betrachter, wie gering das Interesse für den Aal wirklich ist und wie gering der Rückhalt in der Anglerschaft ist, wenn solche Forderungen gestellt werden.
Nicht nur hier, auch an anderer Stelle.
Ohne Konkrete Forderungen und mögliche Lösungswege wird man nichts erreichen.
Eine Aufzählung weiterer Probleme bringt nichts, wenn kein Problem angegangen wird.
Gut möglich, das man das Thema besser löschen sollte, so wie es jetzt ausschaut wird es den Aal eher schädigen.

Thomas
07.04.12, 13:46
Was den Treibaal betrifft könnte man meinen, ich liege falsch und Ihr seht es anders?


Nö, Steini, überhaupt nicht.

Ich bin sogar dafür, sowohl Angelei als auch Fischerei auf den Aal für ein paar Jahre vollständig einzustellen. Und gleichzeitig oder zumindest sukzessive natürlich auch alle anderen Probleme anzugehen, die die Art Aal gefährden.

Aal gönne ich immer nur einmal im Jahr zu den Weihnachtsfeiertagen ... und selbst auf den würde ich noch verzichten, wenn es denn hälfe.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
07.04.12, 14:07
Habe ich oben schon eingefügt.
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/4200.pdf

Kurzfassung
15% der Treibaale werden an jedem Fangplatz abgefangen.
Etwa 1/4 an nur den beiden untersuchten Fangstellen.
Dummerweise sind es aber noch einige mehr als die 2, die aufgeführt werden.
Es sind aber nicht einmal alle Hamenfischer der Mittelweser aufgeführt + der Fischer die es in der Unterweser betreiben.
Es sind also deutlich mehr Hamenfischer + Hunderte die es mit Reusen in der Hunterweser betreiben.
Ob nun auch noch Schleppnetze eingesetzt werden, wer weiß.
50 % hatte ich mal geschätzt würden sie fangen, ich denke es sind mehr.

Der Schaden durch Turbinen ist sehr unterschiedlich,
Wahrscheinlich werden % mehr verletzte Aale gefangen, da sie ja nicht ausweichen können, wenn sie ins Netz treiben.

feko
09.04.12, 10:25
Sogar hier in der oberen Fulda las ich vor 3-4 Monaten einen Bericht über zerstückelte Aale.
Es ist also ein richtig flächendeckendes Problem.
Ob so Maßnahmen wie diese hier : http://www.fuldaerzeitung.de/nachrichten/fulda-und-region/Fulda-Wanderhilfe-fuer-Forelle-Co;art25,544227
was nützen wenn sich die Aale nur treiben lassen, ist fraglich.

Und der Name Ökostrom ist wirklich sehr verlockend,
aber ökologisch ist das ganze nicht.
vg

Steini (verstorben am 06.09.2019)
09.04.12, 11:58
Nein Feko,
eine Fischaufstieg wird nur das Aufsteigen ermöglichen, wenn er richtig gemacht wurde.
(oft finden die Fische ihn aber nicht)
Der Abstieg ist technisch ungleich schwerer sicher zustellen.
Aale wandern am Grund und Salmoniden an der Oberfläche, beide werden aber immer der Hauptströmung folgen.
Keine Frage immer wird der Weg bei Nutzung der Wasserkraft, durch die Rechen in die Turbine führen, einen anderen Weg suchen und finden die nicht.
Ich denke, wenn die Wassserkraft genutzt werden soll, kann man lediglich versuchen die Schädigungen zu verringern.
Beim Aal ist mit Migromat und gleichzeitigen für den Fisch günstigeren Anstellwinkel der Turbinen eine Möglichkeit gefunden, die Kostet aber viel Geld wegen des Betreibens des Migromaten und weil so eben auf Nutzung von Energie verzichtet wird.
Aber selbst an den Rechen verenden sehr viele Fische, wenn die Anströhmgeschwindigkeit zu hoch ist oder diese aus der Falschen Richtung kommt.
Auch hängt es viel davon ab welche Bauart die Turbine hat.
Viele Kleinigkeiten ließen sich sicher verbessern wenn es gewollt ist.

Das alles kostet viel Geld, ist sicherlich aber nötig.
Es stellt sich mir aber die Frage, ob eine Verbesserung von wenigen % technisch gelöst werden muß, wenn für viel weniger Geld mehr erreicht werden kann.
Wenn dieses Geld z.B als Ausgleich gezahlt wird um die Fischerei unterhalb zu beenden.
Am Ende zählt halt nur, wie viele Fische die Wanderung erfolgreich beenden, nicht wie sie getötet oder gehindert wurden.
Tot ist Tot, aber auch ein Fisch der am Laichen gehindert wird ist wie Tot.

feko
10.04.12, 20:03
Meiner Meinung brauchen die absteigenden Aale genau so viel Schutz wie die Glasaale.
Denke damit wäre schonmal was gewonnen gegen die Wasserkraftwerke,Schwimmblasenwurm und co.
Würde auch mehr Tiere doch irgendwie durchkommen-rein Statistisch-bitte nicht schlagen-
würden auch mehr zerstückelt werden-und die Öffentlichkeit würde unter Umständen auch mehr auf das Problem aufmerksam.
Der Prozess ist halt wirklich schleichend gekommen.
Was ich damit sagen möchte-erschreckend wie wenig Aale geschreddert werden,also im Umkehrschluss, erschreckend wie stark der Bestand gesunken ist.


Leider fürchte ich,wie sind nicht schlauer geworden (die Menschheit)
aus Lachs, Stör usw. haben wir wohl nichts gelernt - und bald triffts auch unseren Aal.
Achso,eines noch:
Was denkt ihr,wie Produktiv ist so ein Aalweibchen?
vg

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.04.12, 13:08
Hallo feko
Das Blank und Glasaale den selben Schutz benötigen, sehe ich anders.
Ein Verlust an Glasaalen ist in der Natur vorgesehen, nur die besten leben so lange, das sie sich zum Blankaal entwickeln können.
Den Blankaal sehe ich nur noch als Transportbehälter der Eier zum Laichplatz.
Aale veränden nach dem Ablaichen, es wird also alle Energie in die Laichprodukte investiert.
So sollen Aale sehr viele Eier ablegen können.
Ein kleinerer Blankaal (60 cm) wird so über eine Million Eier erzeugen können, genaues ist aber wohl noch unbekannt weil man es ja noch nie beobachten konnte. (Edel, Amerikanischer Aal 56 cm 1,3 bis 1,5 Millionen Eier)
Die Treibaale der Flüsse sind fast alles Weibchen, jeder dieser Treibaale könnte also ein Vielfaches seines Gewichtes in Glasaalen erbringen.
Ob ein Treibaal aber nun mit 100 gr, oder einigen KG Glasaalen gleich zu setzen ist ?
So betrachtet ist jeder Blankaal aber ein Vielfaches seines Marktpreises wert.
? :grins: ? (100 € bis 15 000 €)
Ein Preis den Räucherwaren niemals einbringen werden.

:heimtückisch: Warum vergleicht man den Rückgang der Aale so oft mit dem Verschwinden dar Lachse in Deutschland ?
Der Lachs als Art war noch nie vom Aussterben bedroht, es gab immer einige Regionen seines Verbreitungsgebietes in dem es Ihm gut ging.
Der lässt sich auch leicht züchten.
Das alles ist bei Aal anders, wenn weg dann für immer.

Albert
11.04.12, 19:33
Ein Verlust an Glasaalen ist in der Natur vorgesehen, nur die besten leben so lange, das sie sich zum Blankaal entwickeln können.

Vergess bitte nicht, das heute nur noch 1-1,5% der Glasaale der Menge der Achtziger Jahre vom Golfstrom zu uns verbracht werden.
Dann zieh mal von den 1,5 % den Verlust der Natur ab und auch 15 (GB) bis 60 % (France) durch Mortalität der Glasaalfischer.

feko
11.04.12, 21:10
:heimtückisch: Warum vergleicht man den Rückgang der Aale so oft mit dem Verschwinden dar Lachse in Deutschland ?
Der Lachs als Art war noch nie vom Aussterben bedroht, es gab immer einige Regionen seines Verbreitungsgebietes in dem es Ihm gut ging.
Der lässt sich auch leicht züchten.
Das alles ist bei Aal anders, wenn weg dann für immer.


hallo :;:
Ich weiß nicht ob andere auch den Vergleich ziehen,ich habe ihn einfach mal gezogen.
Die Ursachen sind mit die gleichen.
Und auch der Lachs hat, z.B. wie in Norwegen, große Probleme mit Einkreuzungen von Zuchtlachsen - also, auch da geht Genetik verloren.
Aber hast Recht-es ist ein großer Unterschied, trotz allem.
In einem kannst du mir aber nicht widersprechen - die Menschheit hat nichts gelernt - und sie interessiert es auch nicht-bis auf ein paar *Verückte* halt.

Wäre es nicht eine Überlegung wert, die Treibaale, die ja anscheinend nur zu bestimmten Perioden treiben... mit Netzen abzufischen und über die Turbinen zu setzen?
Umgekehrt ging es ja auch mal.

Das wegen einer bedrohten Spezies die Turbinen abgestellt werden ist, fürchte ich Wunschdenken und es wird erst drüber nachgedacht wenn es wirklich zu spät ist :down:
auch wieder ein Vergleich zum Lachs - erst als es zu spät war wurde bewusst, was da verloren ging - und was verloren ist, auch wenn vereinzelt wieder welche wandern
vg

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.04.12, 21:58
Vergess bitte nicht, das heute nur noch 1-1,5% der Glasaale der Menge der Achtziger Jahre vom Golfstrom zu uns verbracht werden.
Dann zieh mal von den 1,5 % den Verlust der Natur ab und auch 15 (GB) bis 60 % (France) durch Mortalität der Glasaalfischer.

:lachen: und das heute nur noch 1,5% bei uns ankommen hälst Du für natürlich ?
Abgesehen von den 1,5% die heute die Deutsche Küste natürlich erreichen kommen heute auch noch einige % fürs Deutsche Binnenland hin zu.
Als Räucheraal oder Besatzmaterial u.s.w, per LKW,Flugzeug und Tiefkühltransporter.:lachen:
So ganz Verstehe ich deinen Einwurf aber nicht Albert.

Nein wenn ich schreibe sie würden als Glasaale ankommen, meine ich immer die Küsten Ihres Verbreitungsgebietes.
Für die Aale gab es immer nur ein Europa, dem müssen wir auch mit der Aalbewirtschaftung Folge leisten.
Wenn die Vermarktung als Glasaal eben mehr bringt, als der Treibaal oder Gelbaalfang dann sollte dieses auch Vorrang bekommen.
Alles auf einmal Glasaalfischerei+Wasserkraft+Schutz ihrer natürlichen Feinde wird nicht gehen.
Jahre lang haben wir in Deutschland sicher mehr genutzt als an Laichtieren abwanderte, wird wohl nicht so schlimm gewesen sein , aus anderen Teilen Europas müssen immer noch genug abgewandert sein um zu laichen.
Heute haben viele Länder wirtschaftlich aufgehohlt, bei Wasserkraft, Chemie, und haben auch festgestellt das Glasaale einen Wert besitzen.
Ich kann da über Uns Deutsche nur lachen, wenn wir uns beklagen das die Anderen die Glasaale wegfischen.
Das stimmt sicherlich, aber wir fischen Ihnen ja auch die Laichaale ab, weiter wird auch Glasaal in großer Menge, nach Deutschland eingeführt.
Fast kein anderes Land Europas hat ein der so verbautes Flußsystem und macht sich weniger Gedanken wie man die Wanderfische erhalten kann.
Aber sicher wir tun ja etwas, wir setzen dann eben einige glasaale mehr aus.
Nur so als Erinnerung: Italien hat noch einige Störe.
Frankreich hat Störe ,Lachse,Maifisch u.v.m erhalten.
Spanien hat den Lachs ebenfalls erhalten.Irland, England,Dänemark, Norwegen.. nur das reiche Deutschland eben nicht.:icon_respekt:
Das ist auch kein Zufall, dieses ist bei anderen Tiergruppen auch nicht anders (Bär, wolf,Luchs,Adler,Geier,Elch, Otter und Königshäuser)
Deutschland ist beim Arten und Naturschutz immer ganz hinten.
Bleibt fast nur zu hoffen, das die Glasaalfischerei aus diesen Ländern, uns den Arsch aufreißt, wenn wir keine Fortschritte machen.
Auch die Forderung nach dem Aalschutzpogramm kommt ja aus dieser Ecke.
Die könnten dann denken, wo ist der Unterschied ob wir die Glasaale nach Deutschland oder Asien liefern, zurück kommen die ja in beiden Fällen nicht.

Keiner kann genau sagen warum heute so wenig Glasaale in Europa ankommen, ich denke weil weniger ablaichen und diese wahrscheinlich auch noch hoch belastet sind.
So betrachtet müssen eben viel mehr ins Meer gelangen.
Noch ein Gedanke zum Aal:Keiner weiß so richtig wie sich Mänchen und Weibchen ausbilden, auch das Verteilen ist längst nicht geklärt.
Ich glaube zwar folgenden Gedanken nicht, aber zum Nachdenken reicht er.
Wenn sich Weibchen immer dann ausbilden, wenn sehr viel Nahrung vorhanden ist, wird bald Schluß sein.
Weniger Aale, gleich mehr Nahrung...fast nur noch Weibchen.
Gut möglich, dass es wie bei den Wandertauben Amerikas einen Punkt gibt wo Schluß ist, egal was man dann noch macht.

Albert
11.04.12, 22:30
So ganz Verstehe ich deinen Einwurf aber nicht Albert.


Hast mich missverstanden, Steini.
Von den 1-1,5 % der Glasaalanlandungen an europ. Küsten im Vergleich der Jahre 1978 bis 1985 werden wieviel zu Blankaalen ?
Du schreibst die stärksten. Viel zu wenig um biologische Grenzen zur Erhaltung der Art zu sichern. Und die Hauptfangländer der Glasaale sind Frankreich und England.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
13.04.12, 22:44
@feko
Beim Lachs war es nie zu spät, der Lachs war nur aus einigen Gewässern verschwunden.
Ob das nun heute Farmlachse oder Wildlachse sind die Aufsteigen, die Art blieb erhalten, lediglich einige Stämme gingen halt verloren.
Das ist traurig, aber für die Zukunft entscheidend ist zunächst der Erhalt der Art.
Schon nach wenigen Jahrtausenden ist alles wieder im Loot. :grins:

Verlieren wir aber den Aal, ist dieses endgültig.
Selbst wenn eine der drei sehr ähnlichen Aalarten überlebt, möchte ich nicht wissen wie lange es dauert bis eventuell wieder Aale in Europa vorkommen.
Der Mensch wird es wohl dann nicht mehr erleben.
Du fragst ob die Profitgier einen freiwilligen Verzicht überhaupt zulässt?
Nein sicher wird das nur die Ausnahme sein, darum schreibe ich auch nicht von seiner biologischen Bedeutung.
Nur wenn klargestellt wird, wie wirtschaftlich unvernünftig der Fang der Blankaale ist, oder welchen Wert der Aal darstellt, sehe ich Handlungsmöglichkeiten.
Den ungeregelten Handel und Fang der Glasaale, sehe ich auch als ein Problem, aber dieses sollte dem Treibaal auch einen Schutz geben, weil der Treibaal so einen enormen Wert erhält.
Ohne Laichtiere keine Glasaale.
Es wird Zeit, das sich beim Aalschutz völlig neue Fronten ausbilden.
Ein Aalfarmer, wird dann nicht mehr Freund der Treibaalfischer sein können, heute sind sie noch alle in einem Verband vereint.
Auch die Fischerei mit Reusen sollte wie auch die Anglerschaft dem Raubbau am Blankaal vor Augen haben.
Für die Angler ist oft jeder Fischer gleich, dass aber ist zu oberflächlich betrachtet.
Beide sind auf nachhaltige Bewirtschaftung angewiesen, sie pachten und bewirtschaften ein Gewässer.

Ein Treibaalfischer macht etwas anderes, er pachtet ein Fischereirecht um zu fischen.
Sein Zielfisch wächst aber nicht nur in seinem Gebiet auf, sondern durchwandert es ja meist nur.
Er wird also auch keinen übermäßigen Besatz einbringen, es reicht wenn dieses oberhalb andere machen.

Heißt es nicht ein natürlicher Fischbestand sei zu erhalten?
Darf so nicht nur das abgeschöpft werden was auch nach wächst?
Oder wer etwas besetzt solle das auch nutzen können?
Nun, auf die Treibaalfischerei trifft das alles kaum zu.

Treibaalfischerei ist für mich Raubbau !

Aber feko, Du hast recht.
Wie soll ich einem Fischer dieses übel nehmen.
Wer verzichtet schon freiwillig auf einige Tausend €.
Wie würde z.B ein Arbeitsamt reagieren, wenn da ein Fischer ankommt und sagt:"Ich kann meinen Beruf aus Gewissensgründen nicht mehr ausüben, Ich und meine Mitarbeiter wollen uns Arbeitssuchend melden."
So etwas ist im deutschen Denken nicht vorgesehen. :lachen:
So etwas, muss gesetzlich geregelt werden, auch der Ausstieg.

@Albert
:lachen: Nun habe ich wohl verstanden was Du meintest.
Es ging mir mit der Aussage, das Verluste beim Glasaal natürlich vorgesehen sind, darum auf zu zeigen um wie viel wertvoller ein Blankaal , als ein kleiner Gelb- oder Glasaal ist.
Bei dem Blankaal handelt es sich nur noch um eine große Menge Eier auf dem Weg zum Laichplatz, alle anderen müssen erst einmal beweisen dieses jemals zu schaffen.
Nur sehr wenige werden lange genug leben, Ihre Zeit im Süßwasser als Blankaal ab zu schließen.
Ich denke aber das Aale einen gewaltigen Überschuss an Nachwuchs haben, sonst gäbe es sie schon lange nicht mehr.
Auch hat mir mal ein alter Fischer vor langer Zeit aus seiner Kindheit erzählt (1908, bevor es ein Wehr in der Weser gab).
Das müssen gewaltige Mengen gewesen sein, die dort Tage lang entlangzogen.
Das war ja auch der Grund warum z.B. von der Ems so viele Glaasaale verkauft wurden, mehr als 90% waren halt über.

feko
14.04.12, 08:25
Und was kann man tun (jeder einzelne), außer Aale nicht zu entnehmen?
Ich fürchte sehr wenig, mit Unterschriftensammlungen wirds da nicht getan sein.
vg

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.04.12, 09:28
Erst einmal muß ein Problem bekannt gemacht werden.

Schaue ich mich zum Beispiel bei den Anglern um, so sehen sie dieses Problem überhaupt nicht.
Die verstehen den Sinn der Aalschonzeiten nicht, und machen sich noch über den Unsinn einer Schonzeit, im Herbst/Winter lustig weil da der Gelbaal ja kaum gefangen wird.
Der Gelbaal nicht, der Treibaal aber schon. (Wanderzeit in Schüben vom Sommer bis etwa Januar)
Eine Sammlung von Unterschriften macht zur Zeit wenig Sinn, weil kaum einer die Treibaalfischerei als Problem erkennt.
Wenn es in der Breite bekannt ist, ist es auch in den Köpfen der Entscheidungsträger.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.04.12, 10:49
Ich mache mir mal den Spaß zu zeigen wie Politik abläuft.
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/september2010/protokoll-des-oeffentlichen-fachgespraechs-den-europaeischen-aal-schuetzen-aber-wie.html
Kein Wort zur Fischerei auf Blankaal.

Der befragte Vorsitzende der Fischerei, gibt an es gäbe eine faktische Schonzeit der Aale in der Kalten Jahreszeit, weil die Fischer ja Ihr Gerät schonen wollen.
Das Mag ja oft stimmen, aber ein Stellvertreter ist einer der Blankaalfischer, den hatte er wohl vergessen oder kennt Ihn nicht.
Link:http://www.vdbi.de/ Fluß und Seen Fischerei
(Gleichzeitig auch der Vorsitzende, des Verbandes in Niedersachsen.)
http://www.vdbi.de/pages/mitglieder/mitgliedsverbaende.php

Ebenso der Hinweis zu dem Mindestmaß 45cm, eine Lachnummer, weil an den Küsten eben viel kleinere Aale als Satzaal gefischt werden.
http://www.anglerpraxis.de/ausgaben-archiv/januar-2010/neue-bedingungen-fuer-die-fischereierlaubniskarten-fuer-die-aussen-und-unterweser.html

Auch beim Besatz, oft sind die Fischer lediglich am Besatz beteiligt, aber selbst das nicht immer.

In dem Fall den ich vor Augen habe, ist der Besatzteil des Fischers eine Lachnummer, würde man seinen Besatz in Relation zu denen der Vereine bringen und auf den Fang hochrechnen, blieben Ihm kaum mehr als 200kg Aal im Jahr.
Es ist nicht so das die Vereine den Fischer brauchen um den Aalbesatz zu bezahlen,
es ist so das die Fischerei oft nicht lohnen würde, gäbe es nicht die Vereine die weit über 90 % der Besatzkosten tragen würden.
Auch beim Besatz, habe ich den Fischer noch nie gesehen.
Er fordert natürlich immer das mehr Aale besetzt werden und dieses möglichst in seinem Bereich, aber eine Zweck gebundene Spende für Aalbesatz gab es noch nie.:lachen:

Vielleicht sollte man den Aalbesatz ganz einstellen und den Anglern auch den Einsatz von Reusen erlauben.
Dann müste der Gesetzgeber eingreifen.
Gleiches Recht für alle.



Nachtrag: Unter mehr oder Wissen findet sich ein sehr lesenswerter Bericht zum Kormoran.
http://www.lfv-nds.org/fluss-und-seen.html
Ich bin ja kein Feind der Fischerei als solches, mir geht es um den Blankaal.

Der Vorsitzende des Verbandes hatte, eine bessere Zusammenarbeit mit den Anglern auf der Jahreshauptversammlung des Anglerverbandes Niedersachsen gefordert, da hat er sicherlich Recht.
Ziel muß auch insgesammt, ein vernünftiges Miteinander bei der Bewirtschaftung der gemeinsam genutzten Arten sein.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.04.12, 14:28
http://www.ifb-potsdam.de/aktuelles/ifb-aalheft.pdf

Scheint mir eine der umpfangsreichsten Betrachtung des Themas Aal zu sein.
Aber auch dort wird nicht unterschieden zwischen der normalen Aalfischerei und er der Fischerei des Treibaals.
Eine Angelfischerei wird aber immer getrennt zu der Reusenfischerei betrachtet.

Blödsinn, Angler und Reusenfischerei sind eins, sie fischen den Aal in der Wachstumsphase.
Nur die Treibaalfischerei ist etwas völlig anderes.

@Mattes ich denke der Bericht ist auch etwas für den Fachbeitrag "Aal".
Eine Menge Zahlen und Tabellen.

So nun reichts mir, ich will vom Aal in nächster Zeit nichs mehr lesen.
Meine Hirnmasse beginnt sich zu schlängeln. :lachen:

Obwohl...ich finde nichts über die Fangtechniken der Glasaalfischer.
Wenn ich an den Ebro denke, könnten das kleine und feine Reusen am Rand gewesen sein, die standen dort alle Nase lang.

Benedict
16.04.12, 12:12
Ich habe mal bei den Grünen nachgefragt wie sie die Bestandsentwicklung des Aals beurteilt und ob endlich Maßnahmen ergriffen werden um die Aalpopulationen zu schützen, weil Frau Behm, die Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion der GRÜNEN, 2010 in einem Artikel "Bundesregierung schiebt Aal-Schutz die lange Bank" vom Jahre 2010 der Naturschutzorganisation Deepwave gefordert hatte ab 2012 härter Maßnahmen zum Schutze des Aals zu ergreiffen. Dies bekam ich dann per Mail zurück:

Sehr geehrter Herr Wagner,

vielen Dank für Ihre Mail. Um das Thema Aal ist es seit 2010 eher ruhig geworden. Aber es bietet sich an, Ihre Mail zum Anlass zu nehmen, um einmal wieder bei der Bundesregierung nachzufragen, wie sie die Bestandsentwicklung bewertet und welche weiteren Maßnahmen ggf. geplant werden. Das werde ich für die nächsten Sitzungswochen nach Ostern vorbereiten und Frau Behm vorschlagen. Über die Ergebnisse werden wir sie dann auf dem laufenden halten.

Freundliche Grüße
Jens Dörschel

Wiss. Mitarbeiter, Büro Cornelia Behm MdB,
Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Tel. 030-227 71566, Fax 76165
www.cornelia-behm.de

Steini (verstorben am 06.09.2019)
18.04.12, 07:48
Na, da sage ich Dier mal ein dickes DANKE für deine Nachfage. :top:

Das Thema Treibaalfscherei wurde schon einmal überall eingestellt.
z.B
http://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=53001

Man sollte ein Interesse wie bei der Wasserkraftnutzung oder der Glasaalfischerei erwarten, aber dieses besteht nicht.
Viel mehr als 50 - 100 Leser werde ich hier nicht erreicht haben, oder je erreichen.


Es ist schon merkwürdig, von den Wasserkraftbetreibern Aalschutz zu fordern, aber wenige Meter weiter, dann die Aale von der Fischerei abfischen zu lassen.

Ich kann es mir nur wieder so erklären: Die gefischten Aale werden gegessen, das ist dann wenigstens sinnvoll.
Ich kann es mir leider nur mit dem Tierschutzgedanken erklären.
Für den Artenschutz ist tot eben einfach nur tot.

Benedict
30.04.12, 15:33
Ich hab noch mal eine Mail an das Ministerium für Ländliche Entwicklung geschrieben und mich noch mal erkundigt. Frau Behm die Sprecherin der Bundesfraktion hat mir einen Auszug aus ihrer E-Mail an das Agrarministerium geschickt.



Sehr geehrte Damen und Herren,

die Situation des Europäischen Aal ist seit Jahren kritisch. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Deshalb hat sich auch die EU-Kommission der Sache angenommen und nach Lösungen der Probleme gesucht und eine EU-Verordnung zum Schutz des Aals beschlossen. Die EU-Mitgliedsstaaten sind demnach verpflichtet, Aalmanagementpläne zu erstellen und anzuwenden. Im Rahmen der Evaluierung der Aalmanagementpläne müssen die Mitgliedsstaaten, darunter natürlich auch die Bundesregierung ,der EU-Kommission bis zum 30. Juni dieses Jahres über die Überwachung, die Wirksamkeit und die Ergebnisse der Aalmanagementmaßnahmen Bericht erstatten.

Befremdlicherweise sieht sich das zuständige Agrarministerium bis heute nicht in der Lage, die Bestandsentwicklung beim Aal nach Inkrafttreten der Aalbewirtschaftungspläne zu bewerten. Das sagte jedenfalls der Parlamentarische Staatssekretär im Agrarministerium, Peter Bleser, vorgestern in der Fragestunde des Deutschen Bundestages (siehe Anlage). Das ist aus meiner Sicht kaum nachvollziehbar. Zutreffender wäre wohl gewesen: Das Agrarministerium will noch nichts sagen.

Genauso wenig will das Agrarministerium darüber Auskunft geben, ob und welche zusätzlichen Maßnahmen die Regierung zum Schutz des Aals plant. Nun gut, für konkrete Planungen mag es zu früh sein. Aber die Regierung hätte sich schon dazu äußern können, welche der beispielhaft in meiner Frage angegebenen Maßnahmen sie für erwägenswert hält und welche nicht. Denn sie kann nicht ernsthaft damit rechnen, dass man die Entwicklung der Aalbestände nach Vorlage des Berichtes der EU-Kommission sorgenfrei wird betrachten und auf weitere Maßnahmen wird verzichten können. Angesichts der seit Jahren besorgniserregenden Bestandsentwicklung beim Aal sollte es doch wohl möglich sein, wenigstens eine Haltung zu einzelnen Maßnahmenvorschlägen wie einem Exportstopp für Glasaale oder einem Verbot des Glasaalverzehrs zu haben! Zumal im Rahmen des Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) die Exportquote für Glasaal mittlerweile auf Null gesetzt wurde, wie das Umweltministerium in der selben Fragestunde mitteilte (siehe Anlage).

Statt aber mit eigenen Vorschlägen die Debatte zum Schutz des Aals voranzutreiben, wartet das Agrarministerium lieber ab, bis die Kommissionsvorschläge auf dem Tisch liegen. Eine aktive Politik zum Schutz des Aals sieht anders aus!

Mit freundlichen Grüßen

Cornelia Behm MdB

Sprecherin für Ländliche Entwicklung und für Waldpolitik der Bundestagsfraktion

Benedict
30.04.12, 16:28
Genauso so siehts aus! Leider können wir Angler alleine dagegen nichts tun, außer jährlich neuen Besatz in die Gewässer zu bringen und hoffen, dass die Aale im Gewässer aufwachsen und sicher das Meer erreichen. Auf die Politik fürchte ich, können wir uns nicht verlassen. Die Politiker wachen erst auf wenn es zu spät ist.

Benedict
30.04.12, 16:54
Hier noch ein erschütterndes Protokoll

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.04.12, 17:21
Danke für deine Beiträge.:top:

Es kommt mir vor, wie...

Ein Haus brennt !
Keine Angst die Feuerwehr ist informiert.

Die Feuerwehr versucht lediglich noch,
schriftlich und einstimmig, zu bestimmen wer den Löschzug fahren darf.

Auf jeden Fall toll, dass es Thema im Bundestag ist.
Hoffendlich, bedeutet es nicht "Schön das wir mal über den Aal gesprochen haben",
wir waren ja bemüht, aber alles ging so schnell.

Da gab es doch mal so einen Beamtenwitz, mit einer Schnecke, die aber kaum zu fangen ist.
Einfach zu schnell, das Biest.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.06.12, 15:52
In der Sonderausgabe zum Aal steht, dass der Fischereibetrieb Reiter nicht mehr auf Aal fischt ...?
Stimmt das ?
http://www.lfv-westfalen.de/images/ah_extra_2012.pdf
Googel zeigt sie noch, aber wie alt mögen die Bilder sein ?


Aber es ist schon allgemein erstaunlich, wenn man im Netz liest, an der Mosel werden die Aale oberhalb von Kraftwerken abgefangen und in den Rhein gesetzt.
Anders halt in der Weser, erst durchs Kraftwerk und dann gefangen, um sie im Rauch zu wärmen.:lachen:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
06.12.12, 22:10
Ich denke es ist mal wieder an der Zeit das Thema hervor zu holen.

Was für ein Interesse. :Nein:
(2000 mal wurde es angeklickt, wohl keine 300 Leser)

:icon_respekt: liebe Aalangler, Naturfreunde und Gewässerwarte, die diese bösen Zeilen nicht lesen werden.:;:

Ihr seit schon ein gutes Beispiel wie groß das Interesse am Aalschutz in Deutschland wirklich ist.
Euer Interesse/Einsatz geht gegen Null.
(So wie auch in der Vergangenheit, bei anderen Arten)
Ein weiterer Baustein eben, zu überlegen ob man sich für Eure Interessen einsetzen sollte.:sauer:

Aalbewirtschaftungspläne
http://www.portal-fischerei.de/fileadmin/redaktion/dokumente/fischerei/Bund/Bestandsmanagement/FlusseinzugsgebietWeser.pdf

Schaut mal auf Tabelle 6

Es sind zwar lediglich Zahlen, aber nehmen wir die mal an.
(Ich denke, das die Fänge der Fischer höher liegen als sie angeben. :heimtückisch: Wegen der Steuer.
Auch denke ich, das Kormorane weit mehr eingreifen. 3286 kg = 1-3 Aale im Jahr bei der angegebenen geringen Zahl der Vögel ?)

Eine Handvoll Fischer fangen also, etwa halb so viel wie zehntausende von Anglern.
:ärger: (Ob Sie sich auch zu 50% an den Besatzkosten beteiligen ? )

Schlimmer noch, etwa die Hälfte dieser Aale die von den Fischern gefangen werden, sind wohl Treibaale auf dem Weg ins Meer.

Diese Treibaale sind möglicherweise ungleich wertvoller !
Das sind die Aale, die den Anglern, Reusenfischern und Kormoranen entkommen sind.
Das sind Eitransportbehälter auf dem Weg zum Laichplatz.
Da kann kein Verlust mehr ausgeglichen werden.

Da ist die Wasserkraftnutzung sicher das Problem.
Aber eben auch die Fischerei.
Die Angler betrifft es nicht , Treibaale fressen kaum noch und werden nur selten gefangen.

Günter
07.12.12, 00:14
Wir liegen ja in der mitte Deutschlands (Franken/Bayern) aber wir tun schon was für unsere Aale.
Bei uns haben die Aale im Einzugsgebiet Rhein-Main eine Schonzeit vom 1.Nov.-28.Feb. bekommen (ob das hilft ? )
Auch das Schonmaß wurde auf 50 cm erhöht. Auch der Verein besetzt seit einigen Jahren wieder Aale.
Nur ob das viel hilft ?

Mattes
07.12.12, 13:12
Mein lieber Steini,

immer wenn ich wütend bin, nehme ich mir vor, nicht im Foren zu schreiben. Dies ist der Grund, warum ich mich so lange in diesem Thema zurück gehalten habe.

Weiterhin wollen wir die Angler nicht an den Pranger stellen, weil wir den Kontakt ja zu ihnen halten wollen, sie erreichen müssen, um hier Erfolg zu haben.

Dies bringt mich zum Schweigen.

Ich will mich gar nicht mehr für die Interessen der Angler einsetzen, ich will dem Aal helfen. Nicht damit er gefangen werden kann, sondern damit er ablaichen kann. An Angler, Fischer und EU habe ich längst den Glauben verloren. Sie alle heucheln sich in die Tasche und finden immer Begründungen das Dilemma einem anderen zuzuschieben. Sich selber hinterfragen ist so was von out.

Das Schlimme ist die stille Aufgabe auf breiter Front. Ist ein Kind nicht schon in den Brunnen gefallen, wird es weiter gemelkt bis es tot umfällt oder ausgerottet wird. Dem Aal ist nun mal keine Erfolgsstory zuzuschreiben wie den Kormoran. Die Leute kapieren den komplizierten Zyklus nicht, dem eine Lebensphase unterliegt.

Wir müssen lernen, dass unsere Einstellung, unser Einsatz nicht 1:1 auf andere übertragbar ist. Nichts fällt mir schwerer als das Recht eines einzelnen auf Ausübung von Freizeitzielen dem Recht des Überlebens einer Spezies aufzurechnen und dabei diplomatisch zu bleiben. Ich muss es aber tun, damit sie weiter gewillt sind Gelder fließen zu lassen. Erbärmlich!

@Günter:

Schonmaße beim Aal sind Quatsch. Schonmaße dienen dazu, damit ein Fisch mindestens einmal im Leben dazu kommt ablaichen zu können. Beim Aal kann dieser Schutz nicht greifen. Einen ablaichenden Aal werden wir zwei nie zu Gesicht bekommen. Wieder so eine Pseudoschutzmaßnahme. Die Schonzeit gehört zudem um Längen ausgeweitet. Die Laichwanderung beginnt bereits im August.

Günter
07.12.12, 19:44
@Mattes
Da stimme ich dir schon zu! Sagte ja "ob das viel hilft"!
Aber es ist ja ein Anfang.
Von mir persönlich geht für die Aale keine Gefahr aus weil ich keine fange ;)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
08.12.12, 11:25
Was für ein Interesse. :Nein:
(2000 mal wurde es angeklickt, wohl keine 300 Leser)

:icon_respekt: Liebe Aalangler, Naturfreunde und Gewässerwarte, die diese bösen Zeilen nicht lesen werden.:;:

Ihr seid schon ein gutes Beispiel, wie groß das Interesse am Aalschutz in Deutschland wirklich ist.
Euer Interesse/Einsatz geht gegen Null.
(So wie auch in der Vergangenheit, bei anderen Arten)
Ein weiterer Baustein eben, zu überlegen ob man sich für Eure Interessen einsetzen sollte.:sauer:








Mattes ich bin nicht sauer, ich staune nur.
Das Thema ist ja recht speziel für die Weser und betrifft direkt etwa 120 000 Angler, keine 10 Fischer und natürlich den Aal.
Die Wahrheit sollte man ruhig schreiben, und die ist eben auch, dass kaum Interesse besteht.
Das ursprüngliche Problem ist sicher nicht der Ausbau des Flusses, auch nicht Querverbauung und Wasserkraftnutzung oder die Fischerei.

Das eigentliche und grundsätzliche Problem ist das geringe Interesse .

Da aber scheint sich keine Verbesserung abzuzeichnen.

Dentex
12.12.12, 15:42
Moin,

Ist ein Kind nicht schon in den Brunnen gefallen, wird es weiter gemelkt bis es tot umfällt oder ausgerottet wird.

ähem, bei euch werden Kinder gemolken? :Nein: Gar "ausgerottet?? :Knüppel:
Sorry, aber ich kann den Aphorismus nicht verstehen. Für mich ist der Begriff "Ausrottung" mit einer aktiven Handlung verbunden, die ich Anglern nicht unterstellen kann und will.


Ich will mich gar nicht mehr für die Interessen der Angler einsetzen, ich will dem Aal helfen.

Und ich kann nicht nachvollziehen, warum hier ein künstlicher Gegensatz aufgebaut wird. Im Gegenteil scheinen mir die Angler die treibende Kraft im Aalschutz zu sein. Im Gegensatz zum Kormoran kann man den Aal für gewöhnlich nicht beobachten und sich an seiner Ästhetik erfreuen. Wahrgenommen wird der Aal (als bedrohte Art - nicht als geräucherte Delikatesse) doch nur von dem, der sich beruflich oder im Hobby damit beschäftigt. Das ist im Grunde seine Lobby. Auf die auch noch einzudreschen ist kontraproduktiv.


Sie alle heucheln sich in die Tasche und finden immer Begründungen das Dilemma einem anderen zuzuschieben

Das "Dilemma" hat bedauerlicherweise viele Ursachen. Das ermöglicht es ja erst den Schwarzen Peter hin und her zu schieben. Und es macht es unmöglich mit dem Finger auf den EINEN Verursacher zu zeigen und die Verantwortung zu deligieren.
Mal zum Spaß: nehmen wir an, die Angler verzichten komplett und geschlossen auf die Entnahme von gefangenen Aalen und auch die Fischer (nicht die Glasaalfänger) schließen sich dem an. Würde sich alleine dadurch die Chance auf ein langfristiges Überleben des europäischen Aal (und nur um den geht es) verbessern? Ich glaube nicht und zwar deshalb, weil das Problem so viele Ursachen hat. Betrachtet man nüchtern und emotionslos die Summe der Faktoren für den dramatischen Rückgang der Population, kommt man zwangsläufig zu dem Schluß, dass der europäische Aal keine Chance mehr hat. Diese Entwicklung ist weder zu stoppen, noch rückgängig zu machen. So leid es mir tut, ich kann in dieser Hinsicht keinen Optimismus entwickeln und jede Form von hektischem Aktionismus ist eben nichts anderes als hektischer Aktionismus und zur Lösung des Aalproblems ungeeignet.

Ich kann verstehen (als Angler und Naturliebhaber), dass man sich einsetzen und engagieren möchte. So hart es aber auch klingen mag, letztlich dient das nur der Beruhigung des eigenen Gewissens und nicht der Arterhaltung. Ich würde mir wünschen, dass ich mich irre- aber ich glaube nicht daran.

Gruß Thorsten

Steini (verstorben am 06.09.2019)
12.12.12, 19:43
Das "Dilemma" hat bedauerlicherweise viele Ursachen. Das ermöglicht es ja erst den Schwarzen Peter hin und her zu schieben. Und es macht es unmöglich mit dem Finger auf den EINEN Verursacher zu zeigen............................................ ..


Ich kann verstehen (als Angler und Naturliebhaber), dass man sich einsetzen und engagieren möchte. So hart es aber auch klingen mag, letztlich dient das nur der Beruhigung des eigenen Gewissens und nicht der Arterhaltung. Ich würde mir wünschen, dass ich mich irre- aber ich glaube nicht daran.

Gruß Thorsten


Lieber beruhige ich mein Gewissen als, als später zu denken: "Hätte ich mal gehandelt als es noch Millionen von Aalen waren"
Mein Zeitalter ist halt der Aal.
Da möchte ich nicht so darstehen wie die Generation meiner Eltern die den Lachs verpennt haben, oder das meiner Großeltern die beim Stör kein Interesse zeigten.
Aber ganz ehrlich Thorsten, ich denke nicht das WIR heute das besser machen werden.
Da vermute ich, Du wirst recht behalten, wenn die Angler und Fischwirte sich nicht ändern.



Es gibt durch aus auch Stimmen, die Aale nur noch in geschlossene Gewässer setzen wollen, weil der Aal so oder so verlohren sei.
Andere denken jetzt erst recht fischen, bald ist es eh vorbei.....u.v.m.

Vorbei ist es erst, wenn der letzte Aal tot ist, dann aber unwiederbringlich.
So wie Du geschrieben hast, sind es viele Ursachen die da wohl zusammen wirken.
Es ist eine Herausforderung, sicher aber nicht unmöglich, wenn man den will.
Eine Sprosse auf der Leiter den Aal zu erhalten wäre sicher mehr Blankaale ins Meer zu bekommen.
Ein Schutz der Laichtiere vor der Fischerei wäre sicher günstiger als das bei der Wasserkraft zu bewerkstelligen wäre.
Verbesserte Wasserkraftanlagen für Fische wäre schon ein weiterer Schritt.
Reiner Besatz wird aber nichts verbessern, da wird bei Symtomen Augenwischerei betrieben ohne die Probleme des Aals zu beseitigen.

Albert
12.12.12, 19:56
Betrachtet man nüchtern und emotionslos die Summe der Faktoren für den dramatischen Rückgang der Population, kommt man zwangsläufig zu dem Schluß, dass der europäische Aal keine Chance mehr hat

Ich betrachte auch ganz nüchtern die Sache und komme zu dem Schluss, das es den Aal trotz aller Anstrengungen der Menschen
(Auf/Abstiegsverhinderung, WKA, Wasserverschmutzung, Prädatoren) immer noch gibt.
Hoffen wir auf ein to return.

Mattes
12.12.12, 23:22
Hallo Thorsten,

das, was du sprichst, sollten eigentlich unsere Verbände tun.

Das mit dem Kind und dem Melken lasse ich mal unkommentiert. In frustvollen Zeiten hast auch du möglicherweise schon mal zu nicht scharf abgegrenzten Formulierungen gegriffen. Wäre vielleicht eine Disziplin, die ich mir angewöhnen sollte.

Es geht nicht um den einzelnen Angler und nicht um den einzelnen Aal. Du hast mir die Aussichtslosigkeit meines Weges nicht zum ersten Mal vor Augen führen wollen. Ob ich nun persönlich was gut zu machen habe oder andere Defizite auszubügeln habe oder nur Langeweile bewältige, spielt keine Rolle.

Die höhere Gewichtung, die, die der Angelfischerei dabei zu Gute käme, habe ich dabei eigentlich immer erwähnt, sie wurde aber nur selten gelesen oder ernst genommen. Signalwirkung und Außendarstellung. Heißt doch auch bei den Klimazielen so: Wenn wir es nicht machen, macht es keiner. Einem Fischer kann ich sagen: Guck, der Angler lässt ab, also ist es ihn Wert. Treten Fischer und Angler gemeinsam an die Energielobby sind sie schon zu zweit. Alles ein amerikanischer Traum? Möglich, dann bin ich halt naiv.

Neuerdings interessiere ich mich auch für heimische Krebse und hab mir in Schulungen Wissen angeeignet, Reusen stehen bereit. Die Chance, dass der heimische Edelkrebs das Desaster in 50 bis 100 Jahren überstehen gehen gegen Null. Vermutlich wird auch hier mein Handel nicht von Erfolg gekrönt sein. Meine Motive mögen dir fern liegen, mir gefallen sie.

Der Außendarstellung der Angler bedarf es an Nachhilfe. Maifisch und Lachs wurden erst in die Agenda aufgenommen, als es sie nicht mehr gab. Warum nicht mal beginnen, wenn es noch vor 12 ist. Stimmt, es ist nach 12, auch für den Aal; ich weiß. Und nun?

Solange Vereine in geschlossene Gewässer besetzen, Schonmaße und Zeiten Makulatur sind, Fischzüchter gar bereit sind Rechnungen zu frisieren und halt Rotaugen geliefert haben wollen, spreche ich Anglern im nicht geringen Anteil ab, sich der Sachlage zu stellen.

Zum Aussterben: Es gibt die Reserve, die ihr Leben ausschließlich in den Küstenregionen permanent im Meer verbringt und nicht aufsteigt. Möglicherweise hat die Natur hiermit eine Chance eingebaut, um nach harten Zeiten noch mal ein Ass im Ärmel zu haben. Wer weiß? Ich schreibe ihn ab, wenn er weg ist. Danach beginnt die Arbeit, ihn wieder anzusiedeln.

Thomas
13.12.12, 19:40
Moin,

Das "Dilemma" hat bedauerlicherweise viele Ursachen.

Gruß Thorsten

Ja, richtig, wir alle wissen, dass die Ursachen multi-/polyfaktoriell verankert sind.

Das heißt aber nicht, dass wir gottgegeben die Hände in den Schoß legen sollten, um im folgenden erschüttert auszurufen 'Wir konnten ja nichts tun'.

Zur Aalthematik gibt es einfache(r) bis schwierig(er) verstellbare, bis vermutlich, scheinbar, gar unstellbare Stellschrauben.
Erstmal müssen leichter gängige Stellschrauben bemüht, dann die schwergängigen geölt werden.

Und wenn alle Bemühungen nichts helfen sollten ... behielten die Pessimisten recht, denkbar.

Für mich endet die Art Aal nicht dann, wenn es kein Exemplar mehr gibt ... sondern dann, wenn wir als Rest nur noch zwei Männchen oder zwei Weibchen über haben. :;:

Dentex
14.12.12, 11:39
Für mich endet die Art Aal nicht dann, wenn es kein Exemplar mehr gibt ... sondern dann, wenn wir als Rest nur noch zwei Männchen oder zwei Weibchen über haben. :;:

Hi,

Thomas, als Biologe weißt du doch dass das Ende schon lange vorher feststeht. Ich will da jetzt nicht drauf rumreiten, stattdessen würde ich folgenden Vorschlag machen (wenn das nicht allzu off topic ist):
Es ist immer die Rede davon, dass es viele Faktoren für den dramatischen Rückgang gibt. Ich würde gerne mal alle Faktoren untereinander schreiben und dann für jeden Faktor eine Gewichtung vornehmen. Zusätzlich kann man dann auch Punkt für Punkt abklopfen, welchen Einfluß wir heute noch auf diese Faktoren haben. Ich fürchte, dass eine solche Aufstellung für viele überraschend lang sein wird und einem die Ohmacht angesichts der Fülle aller Punkte erst so richtig klar wird.


Ich schreibe ihn ab, wenn er weg ist. Danach beginnt die Arbeit, ihn wieder anzusiedeln.

Das funktioniert aber beim europäischen Aal nicht so wie bei Lachs-, Stör- oder Maifisch-Programmen. Es sei denn... es würde gelingen den Reproduktionszyklus deutlich zu verkürzen. Damit meine ich nicht den Aal früher geschlechtsreif zu bekommen, sondern den Weg abzukürzen, den der Aal heute gehen muss damit es mit dem Nachwuchs klappt. In dieser Hinsicht gibt es hoffnungsvolle Ansätze.
http://www.aalfreunde.de/index.php?module=Nachrichten&func=display&sid=272

Gruß Thorsten

Thomas
14.12.12, 12:07
Freilich, Thorsten, daher ja auch der Zwinkerer am Satzende.

Dann fange ich mal an mit dem Problemkatalog... die Stichworte sind noch nicht geordnet bzw. gewichtet.


Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran

Albert
14.12.12, 14:36
Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran

- Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch
- Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren)

Thomas
14.12.12, 15:09
Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren)

Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich

Dentex
14.12.12, 17:17
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich

Ja leider, aber wenn man schon auf den Faktor Hoffnung setzt...

Da kamen ja jetzt sehr schnell einige Punkte zusammen. Ich hätte spontan noch den Einfluß von neuen konkurrierenden Arten wie z.B. Welsen anzubieten. Auch die Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen ist möglicherweise nicht zu unterschätzen. Damit hätten wir vorläufig folgende Gründe für den Rückgang:

Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren)
Einfluß von neuen konkurrierenden Arten
Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen

Davon sind die Punkte abzuziehen, die schon immer ihre Wirkung auf den Reproduktionszyklus hatten und den "plötzlichen" Einbruch im Bestand um geschätzt ca. 95% nicht erklären können. Mal schauen, was an potentiellen Faktoren noch dazu kommt und ob es jedenfalls in dieser Runde einen Konsens über die "Potenz" der Faktoren gibt.

Gruß Thorsten

Thomas
14.12.12, 17:46
Hi Thorsten,

an einen möglichen Einfluss des Welses habe ich vorher auch gedacht, habe diese Faktorennennung aber nach kurzer Überlegung doch noch geknickt, also ausgelassen.

Jüngere Welse konkurrieren eher mit Spitzköpfen, ältere eher mit Breitköpfen. Steckt für mich irgendwo auch, mindestens teilweise, im von Albert aufgeführten Prädatorendruck exkl. Kormoran drin.

Die
Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen
sollte auch in der von Albert hinzugesetzten Gewässer-Schadstoffdynamik enthalten sein, meine ich ... oder könnte/müsste sie sein.

Das künstliche Reproduktions-Problem genießt nur deshalb Relevanz, weil sich bislang erfolgreiche Wiederansiedlungsversuche (Lachs, Meerforelle etc.) an diesem obligaten Wanderfisch momentan verbieten.

Daher mein folgender Update-Vorschlag zur Tabelle:



Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses)
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.12.12, 21:47
Hi Thorsten,

an einen möglichen Einfluss des Welses habe ich vorher auch gedacht, habe diese Faktorennennung aber nach kurzer Überlegung doch noch geknickt, also ausgelassen.

Jüngere Welse konkurrieren eher mit Spitzköpfen, ältere eher mit Breitköpfen. Steckt für mich irgendwo auch, mindestens teilweise, im von Albert aufgeführten Prädatorendruck exkl. Kormoran drin.

Die
Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen
sollte auch in der von Albert hinzugesetzten Gewässer-Schadstoffdynamik enthalten sein, meine ich ... oder könnte/müsste sie sein.

Das künstliche Reproduktions-Problem genießt nur deshalb Relevanz, weil sich bislang erfolgreiche Wiederansiedlungsversuche (Lachs, Meerforelle etc.) an diesem obligaten Wanderfisch momentan verbieten.

Daher mein folgender Update-Vorschlag zur Tabelle:



Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses)
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich



Sicher ist auch die mit Besatzfischen eingeschleppte Aal-Herpes (HVA) nicht ohne.
(Ob es nur der Schwimmblasenwurm und Aal-Herpes waren ?)

Dann wurde Aal in Teilen seines Verbreitungsgebietes früher nicht befischt, weil Ihn niemand essen wollte.
Auch dort wird heute gefischt, zum Export.

Mehr noch als der Wels, wurde der Zander im Verbreitungsgebiet der Aale angesiedelt.
(Heute fast überall, gab es Ihn früher dort fast gar nicht)

Aber bei fast allen Überlegungen dreht es sich immer um den Aal wie wir Ihn kennen.
Was aber ist mit der Zeit im Meer ?

Hat sich etwas am Laichplatz verändert.
Haben sich die Bedingungen für die Larven verändert?
z.B durch die Fischerei, Klimawandel, Ozonmangel.

Und ganz gemein, gab es früher vielleicht nur eine Zeit mit besonders vielen Aalen ?
(Weil wir Ihre Feinden nach stellten und auch Ihre Konkurenten kurz hielten ?)

Thomas
15.12.12, 00:58
Update






Glasaalfänge vor den Küsten
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus)
Parasitierung durch den Aal-Herpes-Virus (HVA)
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen
Verluste an Wasserkraftanlagen
Fänge von Anglern und Berufsfischern
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift)
Fraßdruck Kormoran
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses)
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich
bisher nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee

Albert
15.12.12, 18:56
Hab nochmal in mein Linkarchiv auf meinem 2 PC geschaut.

Mit dem Golfstrom kam auch diese Fracht. Fast schon in Vergessenheit geraten.
Unklar noch die Auswirkungen auf die Weidenblattlarven.

Spiegel: Umweltdesaster-im-golf-von-mexiko-oelteppich-driftet-in-den-atlantik- (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umweltdesaster-im-golf-von-mexiko-oelteppich-driftet-in-den-atlantik-a-698722.html)

Dentex
16.12.12, 13:13
Moin,

für mich ist der "schlagartige" Rückgang etwa ab dem Beginn der 80er Jahre der Knackpunkt. Was hat sich wenige Jahre davor so dramatisch geändert, dass ein so deutlicher Knick im Bestand und dem Vorkommen von Glasaalen an den nordatlantischen Küsten gemessen werden konnte?
Klar ist, dass Faktoren die schon immer da waren und sich offensichtlich nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums sprunghaft vergrößert haben, dafür verantwortlich sind. Bspw. ist die Binnenfischerei (wie z.B. die Treibaalfischerei) grade in der Zeit eher stagniert bzw. zurück gegangen. Aalschocker wie sie am Rhein, Elbe oder Weser in den Jahrzehnten vorher zum Alltag gehörten wurden stillgelegt. Die Küsten von Nord- und Ostsee waren in meiner Kindheit kilometerlang gepflastert mit Reusen und anderem Fanggerät. Das alles ist schon seit den 80er Jahren dramatisch zurück gegangen. Auch die Fangmengen (Küsten- und Binnenfischerei ohne Glasaalfänge) sind in diesem Zeitraum nicht in der Form angestiegen, dass dort eine Ursache zu vermuten wäre.

Wie sieht es mit Querverbauungen und Wasserkraftanlagen aus? Hat in der kritischen Zeit ein dramatischer Ausbau stattgefunden, der maßgeblich für den Rückgang verantwortlich gemacht werden kann? Nochmal, wir sprechen von einem Rückgang der Population um bis zu 99% in wenigen Jahren!

Welche Prädatoren haben die Potenz eine solche Lücke zu reißen? Kann der Anstieg der Kormoranpopulation oder das Auftreten von Welsen - der tatsächlich fast zeitgleich stattfand - verantwortlich sein?

Was ist mit der Gewässerverschmutzung, dem Eintrag von Giften und sonstigen Schadstoffen? Hier glaube ich allerdings, dass man differenzieren muss. Während grade gegen Ende der 70er Jahre der Bau von Kläranlagen boomte und die Einleitungen von extrem schädlichen Langzeitgiften radikal zurück ging (Verbot von bestimmten Pflanzenschutzmitteln), hat sich z.B. die Einleitung von hormonell wirlenden Stoffen dramatisch beschleunigt.

Wie sieht es mit dem Auftreten von spez. Krankheiten aus? Wann und in welchem Ausmaß trat der Schwimmblasenwurm auf und ist HVA eine "moderne" Krankheit die unvermittelt zum Problem wurde?

Wie haben sich dagegen die Glasaalfänge entwickelt? Ein Blick auf die Fangstatistiken zeigt tatsächlich einen unglaublichen Trend. Allerdings muss man unterscheiden zwischen den Fängen, die gleich in die Konserven gewandert sind und denen, die für Besatzmaßnahmen benutzt wurden. Wie sieht hier das Verhältnis aus?

Welche Dynamik gab es beim Habitatverlust? Wurde tatsächlich in wenigen Jahren so viel Lebensraum zerstört, dass es innerhalb kürzester Zeit zu einem Problem werden konnte? Hier wie auch bei der Auswirkung von Giften spielt die Lebensdauer der Aale bis zur Reproduktion eine Rolle.

Und wer kann beurteilen, welchen Einfluß - wenn überhaupt - bisher "nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee" spielen?

Zählt man alle Fragezeichen zusammen, scheint es so, als könnte man dem dramatischen Rückgang keine eindeutige oder zumindest wahrscheinliche Ursache zuordnen. Erst wenn die Faktoren nach Wahrscheinlichkeiten klassifiziert werden kristallisieren sich wenige Punkte heraus. Leider sind das Punkte, die über den Horizont einer Region oder eines Landes hinaus gehen.
So schön es auch ist, wenn ein Gewässersystem wieder durchgängig gemacht wird (nicht nur für den Aal), das ist weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Und auch die Tropfen, die durch andere Maßnahmen wie der Einschränkung der Binnenfischerei und der Hobbyfischerei auf den heißen Stein fallen, können nicht die Lösung bringen - glaube ich.

Gruß Thorsten

Thomas
16.12.12, 15:11
Sofern die Liste vollständig ist (ist sie es?) könnten wir mit der Gewichtung der einzelnen Punkte beginnen.

Ich schlage dazu folgendes Bewertungssystem vor, Skala 1-10:

1 - so gut wie unbedeutend
10 - sehr bedeutend

Aus allen Beteiligungen zur Gewichtung bilden wir dann Mittelwerte und lassen das Bild erstmal auf uns wirken. Wenn sich daraus kein Erklärungsansatz herleiten lässt (gemäß den von Thorsten gestellten Fragen), sollten wir mit einer Sortierung beginnen.

Und zwar in dem Sinne, dass Faktoren näher aneinander gestellt werden, wenn die Vermutung besteht, sie könnten sich im Paket in ihrer generellen Wirkweise untereinander verstärken.
Wir ahnen ja jetzt schon deutlich, dass wir uns gerade mit einem multifaktoriell-komplexen Problem beschäftigen.

Hat jemand eine bessere Idee?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.12.12, 15:34
Genau dieser plötzliche Rückgang ist der Knackpunkt.
Zeitgleich mit dem wiedererstarken von Kormoran oder Robben.
Zeitgleich mit dem Auftreten des Welses in einigen Gebieten oder auch mit der fast völligen Besiedlung fast aller Gewässer mit dem Zander.
(Die Zander werden sicher nicht an die größeren Aale gehen, aber dort wo die Aale noch sehr klein sind in den Unterläufen, genau dort sind Zander heute in großer Zahl zu finden.
Dort im Brackwasser waren früher wohl die Verluste deutlich geringer.

Die Fischerei auf Aale mag in Deutschland leicht rückläufig sein, europaweit ist sie sicher eher zunehmend.
(In Irland wurde z.B der Aal lange kaum befischt.)
Ich denke in Deutschland hat sich gar nicht so viel weiter verschlechtert, nur kann es sein, das wir halt Aale hatten, weil die Bedingungen in anderen Ländern noch gut waren.
Auch weitere Wanderfischarten waren ja in Deutschland längst verschollen, erhalten sich aber bis heute in anderen Ländern.
Die streuen alle, beim Aal aber ist normal sich auf alle Gewässer zu verteilen, unabhängig davon wo die Laichfische überlebten.
Auch dort aber wurde nun viel in den Fortschritt gesteckt, die haben eben nachgezogen.


Wir haben selbst einen sauberen See, wo wir erleben durften wie sich (wahrscheinlich) HVA auswirkt.
(Jetzt nach fast 10 Jahren werden dort wieder geringe Mengen Aal gefangen.
Zeitgleich wurden viele Aalsterben (z.B in der Ems) gemeldet, die Ursachen waren oft nicht klar.
Aber auch in der Weser sah ich manch einen toten oder sterbenen Aal vorbeitreiben)
HVA und die Schwimblasenwürmer gab es früher in Europa nicht.

Dann noch die Mengen der Glasaalfischerei....
Da ist es auch egal ob man die Glasaale gleich isst oder sie ins fehrne Ausland versendet, oder in die Aalmast liefert.
Selbst ein Besatz weit im Binnenland, wird heute fast immer mit über 90% Todesfolge zu Buche schlagen.
(Vergessen möchte ich auch nicht das sicher nicht wenige der zerbrechlichen Jüngtiere Fang und Transport nicht überleben werden.)

Bei den Glasaalen mag einiges über sein, wenn man es schafft die Verluste an anderer Stelle zu senken.
Macht man es nicht, muß eben Schluß sein beim Fang der Glasaale.
Zur Zeit sehe ich nicht, das wirklich etwas verbessert wird.
(Lediglich das der Handel nach Asien ausgesetzt wurde geht in diese Richtung.)

@Thorsten
Die Aalschocker sind eben noch nicht stillgelegt.
Diese Art des Abfangens der Treibaale ist ja das eigendliche Thema.
Das ist an der Weser eben auch heute noch völlig normal, was ich eben nicht nachvollziehen kann.

Dentex
16.12.12, 19:49
Hat jemand eine bessere Idee?

Nabend,

Thomas hat es exakt so formuliert, wie ich mir das auch vorstelle. Nur sollte in der Gewichtung noch mit einfließen, in wie weit die Faktoren die Potenz haben so schnell - und wenige Jahre sind verdammt schnell - auch ihre Wirkung zu erzielen.


Die Aalschocker sind eben noch nicht stillgelegt.

@ Steini
Klar gibt es sie noch, aber vergleiche mal die Anzahl bundesweit früher und heute.

Gruß Thorsten

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.12.12, 20:22
@ Steini
Klar gibt es sie noch, aber vergleiche mal die Anzahl bundesweit früher und heute.

Gruß Thorsten

Tja, im Rhein mögen sie fast verschwunden sein.
In der Elbe sind es wohl auch weniger geworden.
In der Weser aber lauft es alles beim Alten.:ärger:
(Da wird im Moment versucht, dort wo vor Jahren einer aufhörte, neu zu beginnen.)


Das aber war das Thema, ob es so weiter gehen sollte.

Thomas
06.02.13, 20:03
Nabend,

Thomas hat es exakt so formuliert, wie ich mir das auch vorstelle. Nur sollte in der Gewichtung noch mit einfließen, in wie weit die Faktoren die Potenz haben so schnell - und wenige Jahre sind verdammt schnell - auch ihre Wirkung zu erzielen.

Gruß Thorsten

Nabend an alle,

bessere Vorschläge gab es offensichtlich bisher nicht, wer traut sich denn nun mal als erster an die eigenständige Bewertung ran? :;:

Das Thema ist doch zu interessant, um dem kompletten Einschlafen desselben rein zuzusehen, oder?

Mattes
06.02.13, 23:04
Es stehen zur Bewertung mehr als 100 % zur Verfügung, oder?

Ein Aal, der 4-5 Kraftwerke passieren muss, unterliegt recht deutlich der mathematischen 100%-Mortalität. Hätte er zudem einen schweren Befall von Schwimmblasenwürmern, hätte er es eventuell auch dann nicht geschafft abzulaichen, auch wenn er die vorherige 100%-Sterblichkeitsrate überlebt hätte.

Den sicheren Tod gibt es vermutlich auch in 4- bis 5-facher Ausführung.

Ist eine Gewichtung ohne tatsächliche Ursachenkenntnis möglich?

Thomas
13.02.13, 19:38
Es stehen zur Bewertung mehr als 100 % zur Verfügung, oder?

Ein Aal, der 4-5 Kraftwerke passieren muss, unterliegt recht deutlich der mathematischen 100%-Mortalität. Hätte er zudem einen schweren Befall von Schwimmblasenwürmern, hätte er es eventuell auch dann nicht geschafft abzulaichen, auch wenn er die vorherige 100%-Sterblichkeitsrate überlebt hätte.

Den sicheren Tod gibt es vermutlich auch in 4- bis 5-facher Ausführung.

Ist eine Gewichtung ohne tatsächliche Ursachenkenntnis möglich?


Gefragt, Mattes, waren keine Prozente, sondern Faktoren in Gewichtung von 1-10, wobei angenäherte Faktoren sich gegenseitg zu verstärken vermögen (könnten, je nach Meinung).
100% bleiben das Maximum.

Also muss ich mich wohl doch als erster versuchen, wollte ich nicht:

~~~~

Glasaalfänge vor den Küsten 9
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) 2
Parasitierung durch den Aal-Herpes-Virus (HVA) 2
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer 2 (weil inzwischen begriffen)
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen 9
Verluste an Wasserkraftanlagen 7
Fänge von Anglern und Berufsfischern 3
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift) bisher 0
Fraßdruck Kormoran 2
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen 3
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses) 2
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich 0
bisher nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee 0


~~~~



http://www.youtube.com/watch?v=ZVLm1VFXpvo

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.02.13, 08:38
Thomas, das wird zum reinen Ratespiel.


Ich habe das mal geschrieben um Druck gegen die Treibaalfischerei zu machen.
Weil ich meine das sie sehr erfolgreich betrieben wird.
Ich denke das dort wo Sie betrieben wird die Verluste ähnlich hoch wie bei der Wasserkraftnutzung sind.

Fänge von Anglern und Berufsfischern 3
:ärger:
Für mich also ganz klar ne 9
Vor allem wenn da noch die Fänge der Angler und Reusenfischer eingerechnet werden.

Das war zielgererichtet gegen die Fischereibetriebe, die den Treibaal immer noch weiter nutzt, ohne sich Gedanken zu machen und ohne sich bei Besatz größer zu beteiligen.
Es ist keine Zeit mehr, große Überlegungen zu machen,oder zu labern.
Es ist auch nicht wissenschaftlich nötig, zu wissen warum der Aal immer seltener wird.
Diesen Zeitpunkt wo man vernünftige Wege hätte suchen können, haben wir möglicherweise versäumt.
Es muß jetzt konkret machbares angegangen werden, selbst wenn es sich später herausstellen sollte das weitere Faktoren auch schlimme Folgen haben.

Das wäre zum Beispiel ein Verbot der Treibaalfischerei, oder ein Verbot der Vermarktung von Aalen ab einer gewissen Größe, (ab der sie wahrscheinlich schon wandern.)
So wie eben auch schon das Exportverbot der Glasaale ein konkreter Schritt war.

Ich denke es hat die Zielgruppe auch erreicht.:;:

Thomas
14.02.13, 13:48
Thomas, das wird zum reinen Ratespiel.


Hmmm, das sehe ich nicht so, Steini. Auch halte ich es für 'wissenschaftlich notwendig', die Kernfaktoren plausibel zu isolieren und ihren Wirkgrad zu gewichten, letztendlich auch im Zusammenspiel. Das entspricht dem analytischen Erkennen der wichtigsten Stellschrauben, an denen so schnell wie möglich zu drehen wäre.

Einig sind wir uns ganz sicher, dass die Treibaalfischerei verboten gehörte. An sich eine einfach zu drehende Stellschraube: Verbot, Widerstand wirtschaftlich betroffener Gruppierungen dabei natürlich vorprogrammiert.

Dass Du die Fänge von Anglern und Fischern schonmal wesentlich stärker gewichtest, ist doch schlicht interessant, zumindest für mich.

Ich weniger stark, weil Mattes zurecht darauf hingewiesen hat, dass ja mehrfacher Ausfall droht, soll im Beispiel heißen: allein das Fangverbot würde nicht einmal gewährleisten, dass das Laichgebiet auch erreicht wird.
Übrigens die komplette Abschaffung der Wasserkraft auch nicht, wenn wichtige andere Faktoren weiter wirksam bleiben.

Am kritischsten sehe ich den Glasaalfang, da dabei wider besseres Wissen die Basis der Populationspyramide angegriffen wird. Das Exportverbot war ein richtiger und wichtiger Schritt, aber genügt nicht. Glasaale werden ja weiterhin innereuropäisch als Delikatesse verzehrt, nur eben keine europäischen mehr in Asien.


Im Gewichtigungsmodell (meinem, wohlgemerkt, und vor allem dann, wenn sich eine Art außerhalb biologisch sicherer Populationsdichten bewegt):
Glasaalfang wg. Verzehr > Treibaalfang wg. Verzehr


Aber, wie üblich, ließe sich darüber diskutieren ... wenn andere Forenmitglieder ebenfalls Interesse an einer Fortführung der Diskussion haben, Voraussetzung. :;:

Albert
14.02.13, 21:15
Der IFB Potsdam-Sacrow hat 2006 mal Zahlen geschätzt. Da hab ich in einem Fachvortrag dieses mitgeschrieben:
-Magenanalysen an bislang 102 während der Sommermonate in Brandenburg 2004 geschossenen Kormoranen ergaben einen mittleren Aalanteil von 34,5 Gew.-% (Winter 1,7 Gew.-%). Die derzeit ca. 2500 in Brandenburg brütenden Paare bedingen einschließlich Nichtbrütern und flüggen Jungen einen Sommerbestand von mindestens 8000 Vögeln, die etwa so viele Aale fressen wie die Fischerei fängt. - 100 t Fischerei , 108 t Comoran –

Mattes
14.02.13, 22:27
Enorm schwierig, hier die Subjektivität fallen zu lassen und ohne Fachwissen zu argumentieren. Ich bin dazu verdammt das Blaue zu bemühen.

Schwimmblasenwurm: Dort setzt du eine "2", Thomas. Ich halte den Effekt für wesentlich beeinträchtigerend, wenn nicht sogar für entscheidend, innerhalb der Kette von Doppelmortaliätsmöglichkeiten.

1981 in der Weser als Startpunkt markiert. Auf welchen Zeitraum berufen sich alle Berechnungen zum Rückgang des Glasallvorkommens? Sie nennen alle den Rückgang im Vergleich zu den 80er-Jahren.

Bei der Reise des Aals auf die Jahrhunderttausende (mehr?) betrachtet, hat sich durch die Kontinentaldrift der Laichort immer weiter entfernt. Schön langsam, so dass sich die Spezies anpassen konnte. Aber alles hat seine Grenzen. Die Laichwanderung um den halben Erdball hatte sicher schon vorher und ohne extrinsischer Bedrängnis grenzwertige Anforderungen. Kommt hier ein Fakt hinzu, ist die Chance um so kleiner, da das System so sensibel aufgebaut ist. Das Unvermögen, sich in ideale Tiefen zu begeben, um die Strömung auf das optimalste zu nutzen kann entscheidende Auswirkungen haben.

Ich würde dem Argument 2 Punkt zusätzlich vergeben wollen. Wie so oft, aus laienhafter Sicht.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.02.13, 23:40
Wir haben in einem 20 ha Bagersee mit Ablauf und Zuwanderung, vor Jahren ein Aalsterben gehabt.
Da war nichts mehr mit Aalen, hunderte meist ältere Tiere verstarben.
Erreger wurde nicht ermittelt, trotz eingesendeter Probe.
Erste Aale werden da nun seit etwa 10 Jahren wieder gefangen.
Wäre ja ein Wunder wenn es nur da gewesen wäre und nicht unterhalb in den Gräben, der Wümme, der Lesum u.s.w.
In der Weser sah ich zeitnah auch einige treiben.
In den verbundenen Altarmen war den Aalen der Apetit vergangen.

Die Ems machte zu der Zeit Schlagzeilen, weil die Aale wegen Sauerstoffmangel an der Oberfäche schwammen.
Da sollen tausende an Entkräftung gestorben sein.
Schon klar, Aale leben ja auch nur am Grund. :lachen:

Krankheiten auf Wertung 5

Fakt ist aber das die Glasaale weniger geworden sind.
An den Unbekannten Bedingungen im Meer können wir nichts ändern.
Die nächste zeitnahe Möglichkeit zum Eingreifen hätten wir, wenn mehr Laichfische ins Meer gelangen.
Besatz wird sich frühstens in 7- 10 Jahren bemerkbar machen.

@ Albert wie kannst Du nur die liebevoll getricksten deutschen Aalbewirtschaftungspläne anzweifeln.
Da frisst der Kormoran meine Ich viel weniger Aal.
Ich werde mich da nicht mehr so recht mit beschäftigen, aber etwas mehr gefressene Aale x etwas mehr Kormorane ergeben gleich ein ganz anderes Bild.
Ich errinnere mich da wollte ich mal etwas schreiben.
Schuldigung die Pläne werden sicher nicht für den Aal gemacht, sondern da mit alle schön weitermachen können wie immer.
Aale gehen eben nicht zur Wahl.

Albert
15.02.13, 22:12
@ Albert wie kannst Du nur die liebevoll getricksten deutschen Aalbewirtschaftungspläne anzweifeln.

Ich nicht. :Nein:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.02.13, 21:55
http://www.portal-fischerei.de/fileadmin/redaktion/dokumente/fischerei/Bund/Bestandsmanagement/AalbewirtschaftungBericht2012.pdf

245 t soll der Kormoran fressen, 310 t die Wasserkraft schreddern und 678 t Fischerei u.Angler fangen.
Ich habe leider nicht gelesen mit wie vielen Kormoranen gerechnet wurde.

Bei 100 000 wären es dann aber 2,45 kg Aal im Jahr.
Oder bei angenommenen 135 kg Jahresfütterbedarf knapp unter 2% der Futtermenge.
Bei 50 000 K. 4%, bei 200 000 K. eben lediglich unter 1%.

1,7 % nennt deine Studie im Winter. (da wo alle Aale versteckt im Grund ruhen.
Meintest Du wirklich unglaubliche 34,5% im Sommer ?

Ich such noch mal weiter...

Albert
16.02.13, 22:17
für mich ist der "schlagartige" Rückgang etwa ab dem Beginn der 80er Jahre der Knackpunkt. Was hat sich wenige Jahre davor so dramatisch geändert, dass ein so deutlicher Knick im Bestand und dem Vorkommen von Glasaalen an den nordatlantischen Küsten gemessen werden konnte?
Klar ist, dass Faktoren die schon immer da waren und sich offensichtlich nicht innerhalb eines kurzen Zeitraums sprunghaft vergrößert haben, dafür verantwortlich sind. Bspw. ist die Binnenfischerei (wie z.B. die Treibaalfischerei) grade in der Zeit eher stagniert bzw. zurück gegangen. Aalschocker wie sie am Rhein, Elbe oder Weser in den Jahrzehnten vorher zum Alltag gehörten wurden stillgelegt. Die Küsten von Nord- und Ostsee waren in meiner Kindheit kilometerlang gepflastert mit Reusen und anderem Fanggerät. Das alles ist schon seit den 80er Jahren dramatisch zurück gegangen. Auch die Fangmengen (Küsten- und Binnenfischerei ohne Glasaalfänge) sind in diesem Zeitraum nicht in der Form angestiegen, dass dort eine Ursache zu vermuten wäre.

Wie sieht es mit Querverbauungen und Wasserkraftanlagen aus? Hat in der kritischen Zeit ein dramatischer Ausbau stattgefunden, der maßgeblich für den Rückgang verantwortlich gemacht werden kann? Nochmal, wir sprechen von einem Rückgang der Population um bis zu 99% in wenigen Jahren!

Welche Prädatoren haben die Potenz eine solche Lücke zu reißen? Kann der Anstieg der Kormoranpopulation oder das Auftreten von Welsen - der tatsächlich fast zeitgleich stattfand - verantwortlich sein?

Was ist mit der Gewässerverschmutzung, dem Eintrag von Giften und sonstigen Schadstoffen? Hier glaube ich allerdings, dass man differenzieren muss. Während grade gegen Ende der 70er Jahre der Bau von Kläranlagen boomte und die Einleitungen von extrem schädlichen Langzeitgiften radikal zurück ging (Verbot von bestimmten Pflanzenschutzmitteln), hat sich z.B. die Einleitung von hormonell wirlenden Stoffen dramatisch beschleunigt.

Wie sieht es mit dem Auftreten von spez. Krankheiten aus? Wann und in welchem Ausmaß trat der Schwimmblasenwurm auf und ist HVA eine "moderne" Krankheit die unvermittelt zum Problem wurde?

Wie haben sich dagegen die Glasaalfänge entwickelt? Ein Blick auf die Fangstatistiken zeigt tatsächlich einen unglaublichen Trend. Allerdings muss man unterscheiden zwischen den Fängen, die gleich in die Konserven gewandert sind und denen, die für Besatzmaßnahmen benutzt wurden. Wie sieht hier das Verhältnis aus?

Welche Dynamik gab es beim Habitatverlust? Wurde tatsächlich in wenigen Jahren so viel Lebensraum zerstört, dass es innerhalb kürzester Zeit zu einem Problem werden konnte? Hier wie auch bei der Auswirkung von Giften spielt die Lebensdauer der Aale bis zur Reproduktion eine Rolle.

Und wer kann beurteilen, welchen Einfluß - wenn überhaupt - bisher "nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee" spielen?

Zählt man alle Fragezeichen zusammen, scheint es so, als könnte man dem dramatischen Rückgang keine eindeutige oder zumindest wahrscheinliche Ursache zuordnen. Erst wenn die Faktoren nach Wahrscheinlichkeiten klassifiziert werden kristallisieren sich wenige Punkte heraus. Leider sind das Punkte, die über den Horizont einer Region oder eines Landes hinaus gehen.
So schön es auch ist, wenn ein Gewässersystem wieder durchgängig gemacht wird (nicht nur für den Aal), das ist weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Und auch die Tropfen, die durch andere Maßnahmen wie der Einschränkung der Binnenfischerei und der Hobbyfischerei auf den heißen Stein fallen, können nicht die Lösung bringen - glaube ich.

Gruß Thorsten

Hab Thorstens Beitrag nochmal rausgeholt, seine Fragen sind Diskussionswürdig und machen nachdenklich. In 25 Jahren so ein Einbruch an Glasaalanlandungen ist merkwürdig genug. Es geht ja nicht um einen Fluss und dessen System sondern um den europ. Lebensraum insgesamt.
Stimmt Thorsten, es gab immer reichlich Aalreusen in der Ost-und Nordsee sowie in Binnenseen, Fischereischeininhaber gab es in den 80ziger Jahren auch kaum weniger.
Ich geb mal meine Gewichtung auf:

Glasaalfänge vor den Küsten 3 (gab es immer)
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) 8
Parasitierung durch den Aal-Herpes-Virus (HVA) 6
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer 2 (gab es schon in den 80zigern)
Hindernisse bei Wanderung(en) - Querverbauungen 1 (waren schon vorhanden)
Verluste an Wasserkraftanlagen 7 (gibt es immer mehr)
Fänge von Anglern und Berufsfischern 4
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift) 1 (Norwegen?)
Fraßdruck Kormoran 5
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen 9
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses) 3
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich 0
bisher nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee 2 (Karibik Ölplattform)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 03:16
Das eben ist der Witz, es muß etwas geschehen sein vor den 80ern.

Der Kormoran ist da raus, auch wenn es Ihm viele unterschieben wollen.
Der Schwimmblasenwurm wohl auch.
Ebenso Aalherpes.
Die Frage ist aber, suchen wir in Deutschland am richtigen Ort ?
Kann es nicht auch sein, dass Aale aus Deutschland schon lange nicht ausreichend abwanderten und wir lediglich Nutznießer der aus anderen Ländern stammenden Laichtiere waren ?
All diese Länder haben nun enorm aufgeholt.
Beim Wasserbau , der Fischerei und dem Abwässern.

Vielleicht hat auch die Überfischung der größeren Raubfische im Meer Auswirkungen.
Da sollten sich kleinere, Plankton fressende Arten im Freiwasser doch gut vermehren können.
(Dann sollte der Rückgang etwa parallel des Rückgangs der Thune, Haie, Schwertfischen und vielen mehr verlaufen.
Möglicherweise ist es auch nur eine harmlose chemische Verbindung, die sich bei den Aalen speichert und später etwas bewirkt).

Vielleicht ist der Glasaalfang einfach zu erfolgreich.
Zu erfolgreich für eine Art, die schon Probleme genug hat.
Und besser ist es seitdem auch nicht geworden, mehr Wasserkraft, die neuen Parasiten und Krankheiten + dem vermehrten Auftreten des Kormorans.

Nur sollte man auch beachten, dass es nach dem schlimmsten Einbruch auch so etwas wie eine Bodenbildung gab.
Und natürlich, dass nicht nur unser Aal diese Probleme hat.(das spricht gegen eine Veränderung der Strömung)
Ich tippe weiter auf Auswirkungen der Fischerei oder eben eines Giftstoffes.

Thomas
17.02.13, 14:23
Wow. :shock::grins:

Ich bin absolut absolut überrascht, wie weit allein bis hierher die Gewichtung einiger weniger auseinandergeht.
Das ist insofern großartig, dass das Thema noch interessanter als vorher zu werden sowie allerfeinsten Diskussionsstoff verspricht. Bitte im folgenden Wert auf ausführliche, nachvollziehbare Argumentation(en) legen.

Mattes, Steini ... seid so gut und gewichtet mal komplett die Liste durch.
Mindestens von Thorsten werden wir da ganz sicher auch noch etwas hören.

Mario, Du als uns aller Chefstatistiker ... berechnest Du für uns jeweils zwischendurch (zu für Dich gegebener Zeit) immer mal wieder temporäre Mittelwerte?

Ich kündige jetzt schon an, dass ich nach Überschlafen (Durchdenken) der letzten Beiträge meine kategorischen Teilgewichtungen ggf. erhöhen oder erniedrigen werde ... je nach Diskussions- und Argumentationsverlauf untereinander ... :;:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 17:13
Ich bleibe dabei, dass es nur ein Gerate ist.
Aber bitte:

Glasaalfänge vor den Küsten 9 (Der hohe Preis hat sicher zu einem zusätzlichen Befischungsdruck geführt. Nicht die reine Menge der gefangenen G.A ist entscheidend, viel mehr entscheidend ist es, wie viele nicht gefangen wurden.
Ich denke in % sind es deutlich weniger, die nicht gefangen wurden)

Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) 2 kam erst später
Parasitierung durch den Aal-Herpes-Virus (HVA) 3 kam erst später
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer 1 (die sind wie tot)
Hindernisse bei Wanderung Aufstieg - Querverbauungen 7 (Achtung: wurde seit den 70ern immer mehr.Ihr Nachwuchs würde also erst 10 - 20 Jahre später als Glasaal an der Küste erscheinen)
Verluste an Wasserkraftanlagen 7 (gibt es immer mehr)
Fänge von Anglern und Berufsfischern 9(Angler+Reusenfischer (4)+ (Fischerei auf den Blankaal (5)=9 steigend wegen des Preises bei den Fischern, sinkend bei den Anglern, weniger Aale haben auch keinen Hunger mehr.
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift) 1 (Norwegen?)
Fraßdruck Kormoran 4 kam erst später, aber steigend
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen maximal 5 (betrifft ja nicht alle)
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses (2) Zander (3)=5 Beides Räuber, die früher meist fehlten
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich 0
bisher nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee (Karibik Ölplattform) möglicherweise max 10

Albert
17.02.13, 18:22
Steini, der Unfall auf der Ölplattform Deepwater Horizon in der Karibik war erst am 20.04.2010 :;:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 19:12
Steini, der Unfall auf der Ölplattform Deepwater Horizon in der Karibik war erst am 20.04.2010 :;:
Das meine ich auch viel allgemeiner.
Ich glaube auch nicht, dass das mit der Ölplattform groß ins Gewicht fällt.
Ein trauriger Störfall eben.
Aber bei weitem nicht so schlimm, wie das, was taglich in kleineren Mengen ins Meer gelangt.
Ich denke da mal z.B an die Unmengen Kunststoffe, die da im Laichgebiet zermahlen im Wasser dümpeln und an ihrer Oberfläche Gifte sammeln.
Oder auch lediglich kleine planktonfressende Arten, welche durch die Fischerei Ihre Feinde verlören und nun Aallarven oder Ihr Futter fressen.
Andere Algenarten könnten da auch vorkommen und sooooooooo vieles mehr:nixweiß:

Thomas
17.02.13, 19:20
Steini, aber doch nun kein Raten ... :grins:

Halte Dich bitte an die Fakten, die gegenwärtig relativ 'deutlich' vorgegeben sind.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 19:39
Einziger Fakt ist, dass es kaum mehr Glasaale gibt.

Die aber auch noch stark befischt werden und durch Bauten am Aufstieg gehindert werden.
Schaffen sie es trotzdem, werden sie weiter befischt, vergiftet und beim Abwandern ebenfalls weiter befischt und in Turbinen getötet.

Albert
17.02.13, 19:42
Ich glaube auch nicht, dass das mit der Ölplattform groß ins Gewicht fällt.
Ein trauriger Störfall eben.

800 mill. Liter Öl und 1 mill Liter der Chemikalie Corexit zur Bindung sind aber kein Pappenstiel. :hmm:

Computer-Studie IFM Geomar (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umweltdesaster-im-golf-von-mexiko-oelteppich-driftet-in-den-atlantik-a-698722.html)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 20:02
800 mill. Liter Öl und 1 mill Liter der Chemikalie Corexit zur Bindung sind aber kein Pappenstiel. :hmm:

Computer-Studie IFM Geomar (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umweltdesaster-im-golf-von-mexiko-oelteppich-driftet-in-den-atlantik-a-698722.html)

Und ?
Verbrauchen wir alle nicht täglich größere Mengen.
Verbrauchen ist zu harmlos, wandeln wir nicht täglich, deutlich größere Mengen um ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Erd%C3%B6l
= 14 250 000 000 am Tag
:heimtückisch: Was da wohl alles draus wird.

Ne Albert das mag lokal ein Problem sein.
So wie Tschernobyl .
Aber mit dem Rückgang der Aale wird es wenig zu tun haben.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.02.13, 20:58
Albert extra für Dich.
http://www.oceancare.org/de/downloads/Fischerei/Maturaarbeit-Michael-Shepherd.pdf

Auf Seite 7 findet sich wie stark zum Beispiel der Blauflossenthun im Bestand eingebrochen ist.
Das wird die anderen großen Raubfische eben so betreffen.
Viele Quellen geben für diese Arten, heute kaum mehr 10 % der ursprünglichen Mengen an.
Das könnte von der Zeit passen.:;:
Gute Bedingungen für Kleintierfressende kleinere Arten.

Dentex
18.02.13, 19:01
Moin,

nach längerer Abwesenheit u.a. wg. einem neuen Kurzaufenthalt auf meiner Lieblingsinsel :grins: meine Einschätzung zur Potenz der Ursachen:

Glasaalfänge vor den Küsten 10
Schwimmblasenwurm (Anguillicoloides crassus) 2
Parasitierung durch den Aal-Herpes-Virus (HVA) 3
Hindernisse bei Abwanderung - geschlossene Gewässer 2
Hindernisse bei Wanderung Aufstieg - Querverbauungen 3
Verluste an Wasserkraftanlagen 3 -> bedeutet nicht, dass ich die Mortalität unterschätze, aber ich kann keinen zeitlichen Zusammenhang mit dem kurzfristigen Zusammenbruch des Bestand erkennen...
Fänge von Anglern und Berufsfischern 1
Mögliche Verlagerung des Golfstroms (Larvaldrift) 1
Fraßdruck Kormoran 2
Schadstoffdynamik der Gewässer/Speicherung im Fett und Fleisch unter besonderer Berücksichtigung der Wirkung von Hormonen bzw. hormonell wirkenden Substanzen 8 -> da steckt viel Potenz drin
Natürliche Reduktion (Fische/sonst. Prädatoren, insbesondere auch des Welses (2) Zander (1)
Künstlich initiierte Reproduktion und nachfolgende Anzucht derzeit nicht möglich 0
bisher nicht näher bezeichnete Änderungen der Lebensbedingungen im maritimen Lebensraum des Aals, auch des Laichplatzes in der Sargassosee (Karibik Ölplattform) völlig unkalkulierbar.

Interessant finde ich den Link von Steini zum Thun. Zwar ist hier kein so dramatischer und schneller Zusammenbruch zu erkennen, aber die Parallelität zum Ausbau der Fischerei ist frappierend. Das ist genau der gleiche Zusammenhang den ich auch bei der Glasaalfischerei im Zusammenspiel mit dem Aalrückgang sehe...

Gruß Thorsten

Albert
23.02.13, 00:21
Habe mit Dr. Uwe Brämick vom Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow am Dienstag auf dem 2.Fischwirtschaftsgipfel in HH
in einer Pause auch über den Aal geplaudert und interessante Neuigkeiten erfahren.

- Der Glasaalfang wurde in Frankreich vorzeitig eingestellt, weil die Quote schon erreicht wurde.
- Es gab mehr Glasaalaufkommen gegenüber der letzten Jahre.
- Daten aus Island, Grönland und Norwegen liegen nicht vor, was aber interessant wäre, weil die Drift des Golfstromes gegenüber
vor 20 Jahren (Golf von Biskaja, Spanien) eine andere, nördlichere Richtung zur Zeit nimmt. Ob das natürliche, zyklische Richtungsschwankungen sind
oder durch Schmelze der Pole/Klimaerwärmung, das bleibt Spekulation, da es darüber keine Forschungsarbeiten gibt.
- Spannend wäre nächster Monat, da tagt der ICES, wo es mehr Fakten darüber zu erfahren gibt.

Die Zeilen sollen keine Entwarnung sein, nur ein ermutigendes Zeichen für den Fortbestand dieser unglaublichen Spezies.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
08.03.13, 17:26
Interessant finde ich den Link von Steini zum Thun. Zwar ist hier kein so dramatischer und schneller Zusammenbruch zu erkennen, aber die Parallelität zum Ausbau der Fischerei ist frappierend. Das ist genau der gleiche Zusammenhang den ich auch bei der Glasaalfischerei im Zusammenspiel mit dem Aalrückgang sehe...

Gruß Thorsten

Na ja, das wirst Du beim Thun finden und bei fast allen größeren Fischarten.
Teilweise noch deutlich ausgeprägter.

Scheint so etwas wie ein Naturgesetz zu sein das der Mensch wenn Er einen neuen Lebensraum erobert oder nutzt, die großeren Arten schnell verschwinden lässt.
Australien, Amerika, Madagaska, Neuseelend und die Inselwelten, die Meeressäuger und nun eben die Fischwelt der Meere.
Habe Im Urlaub, ein wenig nettes Buch gelesen. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/300162/
http://de.wikipedia.org/wiki/Tim_Flannery
..schaut ein weinig aus wie...:lachen:,
Paralelentwicklung gleicher Berufe ?

Erstaunlich, wie sich die Meinungen der Fachleute da gleichen.
Hat er aber in einem freundlichen Ton unterhaltsam geschrieben.
Aber mehr oder weniger belegt Er nur , was andere schon vermuteten.
Das es eben immer ganz schnell geht, Arten auszurotten wenn der Mensch eingreift.
(Grob wahrscheinlich nur 300 Jahre, haben die Menschen vor weniger als 20 000 Jahren, gebraucht um möglicherweise alle Großtierarten Nordamerikas auszulöschen.)
Das neuere Gleichgewicht (aus zugewanderten Arten) brachten dann die Weißen schnell aus dem Gleichgewicht.
Die sind da nun auch noch nicht einmal ganz 300 Jahre in größerer Zahl tätig.


Fast lächerlich, das wir es trotzdem versuchen nachhaltig zu handeln.
Wäre ja mal etwas neues, wenn wir es denn erstmalig mal schaffen würden.
Im Arbeitszeugnis würde man schreiben: Sie bemühten sich teilweise, Ihre Lebensgrunlage zu erhalten.
Völlig unfähig eben. :;:

Kein Wunder, das der Mensch eher auf den Glauben setzt.
Der verspricht Hoffnung, wo sonst die Erfahrung Hoffnungslosigkeit vermitteln würde.
Alles wird gut, will man glauben, ohne sich selbst ändern zu müssen.


Ich denke mal, für Haie, Schildkröten und den meisten Walarten ist möglicherweise in weniger als 100 Jahren Schluß.
Mag sein das einige Wirtschaftfische länger durchhalten, aber sicher nicht alle.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
10.03.13, 09:46
zurück zum Aal.
Ja, wahrscheinlich mag der Glasaalfang einer der Hauptgründe des Rückganges darstellen.
Fischerei bedarf eben Reglungen, die Fischmengen sind nicht unbegrenzt und oft wird Die Auswirkung sicher unterschätzt.
Eben auch beim Beifang, im Besonderen an Schlüsselstellen wie den Flußmündungen.

http://www.fischereiverein-stickhausen.de/Berichte/Berichte%20Pdf/Bericht%20%FCber%20Lachsbesatz.pdf

Beim aal gilt es sicher heute zu handeln.
Handeln können wir nur, wenn etwas auch Umgesetzt werden kann.

Was also auch immer zu den Rückgängen beim Aal führte, ist eigentlich egal.
Entscheidend ist, was wir machen, um seine Lebensbedingungen zu verbessern, um mehr Laichtiere zum Laichplatz zu bringen.
Besatz mit Jungtieren ist da wohl eher wenig Sinnvoll.
Es verbessert nicht das Gesammtvorkommen, es verschiebt nur einige Mengen in Regionen, die er selbst nicht mehr besiedeln kann oder möchte.
Schlimmer noch, viele Äalchen werden beim Fang, Transport und Besatz sicher zusätzlich verloren gehen.
Das ist eher das Vorgaukeln das das alles noch gut sei, wo längst gehandelt werden müßte.

Haben wir also Einfluß auf die Meeresströmungen ? Nein
Könnte man Sorge tragen, dass Wasserkraft, Querverbauung und Chemie verschwindet ?
Sicher nicht schnell genug, oder gar nicht.


Was wir können, ist den Druck aus der Fischerei zu nehmen.

Begrenzt die Glasaalfischerei schrittweise, aber brutal.
Fordert Ausgleichsmaßnamen für den Glasaalfang, durch ausgleichendes Freisetzen von großen Mastaalrognern.

Schützt die kostbaren Laichtiere, die eh belastet sind und für viele zu fett zum Verzehr sind.
Verbietet einfach jeglichen Handel mit Aalen, die eine gewisse Größe erreicht haben.

Kein Mastbetrieb wird solche Brocken erzeugen wollen.
Kaum ein Fischer würde dann noch Aale in Gewässer besetzen, von wo sie nicht abwandern können.


Das wenigstens sind aus meiner Sicht die Schritte, die mir logisch erscheinen.

BMP
14.03.13, 10:47
Ich hatte letztes Woche das Glück und konnte mit einem Redakteur des Blinkers über das Thema sprechen.
Als ich Ihm sagte, dass ich für eine ganzjährige Schonzeit auf Aal wäre, ist er mir fast von Stuhl gekippt.
Auch nachdem ich Ihm erklärt habe, welche Auswirkungen das hätte, z.B. dass keine Seen mehr besetzt werden und weniger Glasaale gefangen würden, war er immer noch dagegen.
Man konnte merken, dass er selber die Interessen des Angelns über die des Aales stellt.

Solange dort kein Umdenken erfolgt, wie kann man es dann von einem Wasserkraftbetreiber verlangen ?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.03.13, 14:03
Da denke ich auch eher, dass ein völliges Fangverbot in Deutschland keine Besserung bringen würde.
Es würde dem Aal seinen Wert nehmen und der Aal würde bald mit Desinteresse gestraft werden.
(Frage doch mal einen Angler, was Er über Neunaugen weiß, warum sie teilweise so selten geworden sind und ob Er sich schon mal für Ihren Schutz eingesetzt hat.)
Am Glasaalfang für Farmen, Querverbauung, Gewässerbelastung oder Wasserkraft würde es kaum etwas ändern, nur würden darüber noch weniger maulen.:schreck:

BMP
14.03.13, 14:22
Das sehe ich ein wenig anders.
Bei uns wurden 2011 alleine 1625 Aale als Fang gemeldet davon 344 aus Seen.
Wir haben im gleichen Zeitraum 55 KG Glasaal besetzt wovon 15KG in Seen landete.

An diesen Zahlen kann man doch gut erkennen, dass wir nicht viel dazu beigetragen haben, dass der Aal eine Chance hat abzuwandern.
In Holland gibt es schon ein ganzjähriges Fangverbot und es klappt. Wenn hier in Deutschland die Förderung für Aale nur noch auf Fließgewässer bezahlt würde und diese auch noch bezahlt würde, wenn es ein Angelverbot gibt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Vereine trotzdem weiter besetzen würden.

Man könnte das Verbot ja zeitlich begrenzen auf 5 Jahre, um die Rückkehrquoten zu beobachten.

Aber solange selbst die beiden Deutschen Angelverbände sich nur in den Haaren liegen und es keine einheitliche Richtlinie gibt, wird es immer ein Wunschdenken bleiben....

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.03.13, 22:38
1600 Aale für einen Großverein mit fast 8000 Mitgliedern, was für eine Menge.:ärger:
Mag Dier viel erscheinen, aber so eine Menge mag ein Aalschockerin einer gutenNacht fangen.
Die werden nur etwas mehr Gewicht haben und es sind eben die erfolgreichen Laichfische, am Ende Ihres Aufendhaltes im Süßwasser.
Ne Handvoll Fischer in Schlüsselpositionen werden sich sicher mehr auswirken als hunderttausend Angler.

Mal im Ernst, was muß ein Berufsfischer wohl an Aalen fangen, um davon leben zu können und seine Kosten decken zu können.
Das werden wohl einige Tonnen sein, oder ?
Was sind da Eure ca: 400 kg, für den Freizeitwertgeinn von 8000 Anglern.
Noch geht es weder dem Aal , noch den Fischern so schlecht , das Sie kurzfristig verschwinden werden.



Eure 55 KG Glasaale sind aber auch ne Menge, aber es würde mich wundern, wenn Ihr einen Zuschuß für Seen ohne Abwandermöglichkeit erhalten hättet.
Ich meine die Förderung hat viele Auflagen, aber in N.R.W mag es ja möglicherweise anders gewesen sein.:;:

Ich halte nichts von Verboten, wo planvolle Bewirtschaftung helfen könnte.

Vereinfacht z.B :

Wir wollen Wasserkraft ?
Na gut, dann muß eben der traditionelle Blankaalfang enden.

Wir wollen mehr Kormorane ?
Bitte, dann eben Fangbegrenzung der Reusenfischer und Angler.

Wir wollen Aalfarmen und Glasaalfischerei ?
Bitte schön, dann sollen sie auch Laichfische erzeugen und freisetzen oder andere Verbesserungen erbringen.

Zur Zeit zahlt eben die Allgemeinheit den Schaden, wenn es Wenigen, lediglich um Profit geht.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.03.13, 10:05
Einschätzung des Aalbestandes und seiner Probleme.
http://www.google.de/imgres?q=Glasaal+F%C3%A4nge&hl=de&biw=1366&bih=573&tbm=isch&tbnid=W3x79bO3JjG0DM:&imgrefurl=http://fischbestaende.portal-fischerei.de/Faofanggebiete/%3Fc%3Darea%26a%3Dfaostock%26sgroup_id%3D28%26fare a_id%3D6%26stock_id%3D307&docid=e2_E_x8XqCsJrM&imgurl=http://fischbestaende.portal-fischerei.de/fileadmin/SITE_MASTER/content/images/graphs/eel_europ_condition_2012.png&w=563&h=428&ei=8nVFUbjmGcGp4gSC0YHYCA&zoom=1&sa=X&ved=0CE0QrQMwAA&iact=hc&vpx=2&vpy=125&dur=6747&hovh=196&hovw=258&tx=108&ty=109&page=1&tbnh=141&tbnw=186&start=0&ndsp=20

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.03.13, 10:39
Ich habe in letzter Zeit viel über Aale gefunden, gelesen und hoffentlich auch gelernt.
Eines aber habe ich nie gefunden, auch wenn ich es gesucht habe....

Wie viel Glasaal wird angelandet, welche Anteile der Fänge werden wie verbraucht und wie werden die genau gefangen.
Welcher Teil des Fanges wird also direkt als Glasaal verzehrt, welcher von Mästern genutzt und was bleibt über für Besatz.
Wie hoch mag wohl der Anteil der Glasaale sein der gar nicht gefangen wird ?

Alles Fragen wo ich nichts zu finde.
Mag sein Du hast da mehr Wissen .....

Mag sein das es das nicht in Deutsch gibt, dann wäre es sicher wichtig, es so auch einmal in Deutsch einzustellen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
25.04.13, 23:54
Na das war ja nichts, schade.

Ein altes Filmchen habe ich nun gefunden.
http://www.myvideo.de/watch/665798/Aalschutz_Glassaal_Fangverbot_www_aalkiller_de

Noch aus D.M Zeiten und doch noch aktuel.
Lediglich geht die später noch teurere Ware nun nicht mehr nach Asien.

Einige weitere Informationen also.
Die sterbenden oder verletzten Glasaale gehen in den Verzehr.
Klingt auch so als wenn die Verluste durch den Fang größer sind.:shock:

Wie sagt der Großhändler, einige Tage werden die gehältert um verletzte Tiere auszusondern.
30 % - 40 % Verlust am 1. Tag, das ist doch Wahnsinn, dann noch etwas Ausleese um kranke oder Versetzte Tiere auszusondern
Der erhält ja sicher nur die unverletzten, schlechte Ware wird Er sicher gleich ablehnen.
(Die kommen im LKW, die wurden also schon gesammelt, gehältert und wahrscheinlich auch schon aussotriert.)

Beim Fang werden schon viele verenden, beim Transport, beim Sammeln sicher auch, dann mal eben noch vielleicht schlappe 50 % beim Großhändler und dann wieder Transport.
Könnte mir vorstellen, das dieses nur 10 % -20 % überleben oder noch deutlich weniger.
Was meint Ihr ?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
13.07.13, 09:32
Eine kritische Aussage eines Angelvereins in der regionalen Presse.
http://www.kreiszeitung.de/lokales/verden/verden/berufsfischer-kritik-2993831.html

Böse könnte man schreiben, der Erhalt der Weserfischer wird durch Angler und öffentliche Stellen erheblich subventioniert.

Seien es nun Entschädigungszahlungen für den Wasserstraßenausbau oder der Wasserkraft.
E.U oder Landesmittel zum Aalerhalt.
...oder Besatzgelder der Angler .
Erst durch diese Gelder bleibt die Aalfischerei auf der Weser rentabel.
Was also möglichweise zum Schutz des Aals gedacht ist, erhält einen Ihrer Hauptfeinde am Leben.

Die Stimmung beginnt zu kippen, kaum ein Angler glaubt an den langfristigen Nutzen der kostspieligen Maßnahme, wenn keine grundlegenden Änderungen kommen.
Klar erhält man so einen gewissen Aalbestand in der Weser.
Aber eins ist bei Anglern und Fischern anders.
Wenn nur wenig Aale vorhanden sind, werden die schnell satt ohne Ihr Futter länger suchen zu müssen.
Mit der Angel sind die dann nur schwer zu fangen.
Treibaale lassen sich aber trotzdem gut fangen :heimtückisch:, abwandern müssen sie ja trotzdem.

Günter
14.07.13, 12:17
In der Fachzeitschrift "Fischer und Teichwirt" stand in der letzten Ausgabe ein Artikel über den Glasaalfang.
In dem wird Berichtet das die letzten Fänge der Glasaale in den letzten 15 Jahren nie so zahlreich waren.

Stand in der Ausgabe 06/13

Albert
14.07.13, 22:38
Im Juni bekam ich die Info per Mail, dass es ein sehr gutes Glasaaljahr war.
In Frankreich wurde der Fang viel früher eingestellt, weil die Quote erreicht war. Die Fischer protestierten
und durften noch wenige Tage fischen. Knapp 1,2 Tonnen wurden zusätzlich befischt.
Hätte mir da mehr Härte gewünscht.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
10.11.13, 12:55
So langsam herrscht dicke Luft an der Weser.
Die Fischerei stellt sich ja gerne, als wichtiger Partner der Fischbestände da.
Ich denke immer öfter sind es lediglich die Nutznießer.
Ich habe zur Treibaalfischerei und Fischern böse Worte geschrieben.
Hier mal etwas von anderer Seite...:top:

Im Netz findet sich z.B dieser Artikel auf Seite 22.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=8&sqi=2&ved=0CGMQFjAH&url=http%3A%2F%2Fsportfischer-verden.de%2Fapp%2Fdownload%2F5800223320%2FAngelhak en_Nr_158_low.pdf&ei=M1V_UohNopfjBJLlgOgN&usg=AFQjCNHpg1R_hQgfx7pQPRoFyYIPyZr9lA

Das ganze bezieht sich auf eine Pachtgemeinschaft, von 8 Vereinen (über 5000 Anglern) und einen Fischer.



:heimtückisch: Gemeinsam bedeutet, das Angler eigentlich alle Aufgaben und Kosten stemmen.
Gemeinsam bedeutet auch das ein Fischer sich natürlich nicht an Beschlüsse der Gemeinschaft gebunden fühlt und sich auch schon mal Ausnahmegenehmigungen vom Fischereirecht beschafft oder sich über den gemachten Besatz beklagt.
Klar das von der Gemeinschaft beschlossene Schutzzonen genau so wenig beachtet werden, wie beschlossene Schonzeiten und Mindestmaße.
Natürlich hat "Er" als Ausgleich dafür als Einziger das Recht auf Entschädigung, wenn die Weser ausgebaut wird.
Ich denke, R.Becker hat es recht gut beschrieben.

Seltsame Bedingungen also vor Ort.
Gemeinnützige Vereine und die öffentliche Hand, finanzieren einen Aal-Fischer im Zweitberuf.
Nichts gegen den Aal-Fischer, aber eigentlich sollte die Aufgabe ja sein den Aal zu erhalten.

Teilweise kaufen dann die einzelnen Angler gar ihre Aale bei Ihm, die sie so mehrfach bezahlen.:lachen:
Wie doof muss eine Gesellschaft wohl sein, die so etwas ermöglicht.

Volkerlüdke
26.02.14, 16:52
So langsam herrscht dicke Luft an der Weser.
Die Fischerei stellt sich ja gerne, als wichtiger Partner der Fischbestände da.
Ich denke immer öfter sind es lediglich die Nutznießer.
Ich habe zur Treibaalfischerei und Fischern böse Worte geschrieben.
Hier mal etwas von anderer Seite...:top:

Im Netz findet sich z.B dieser Artikel auf Seite 22.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&frm=1&source=web&cd=8&sqi=2&ved=0CGMQFjAH&url=http%3A%2F%2Fsportfischer-verden.de%2Fapp%2Fdownload%2F5800223320%2FAngelhak en_Nr_158_low.pdf&ei=M1V_UohNopfjBJLlgOgN&usg=AFQjCNHpg1R_hQgfx7pQPRoFyYIPyZr9lA

Das ganze bezieht sich auf eine Pachtgemeinschaft, von 8 Vereinen (über 5000 Anglern) und einen Fischer.



:heimtückisch: Gemeinsam bedeutet, das Angler eigentlich alle Aufgaben und Kosten stemmen.
Gemeinsam bedeutet auch das ein Fischer sich natürlich nicht an Beschlüsse der Gemeinschaft gebunden fühlt und sich auch schon mal Ausnahmegenehmigungen vom Fischereirecht beschafft oder sich über den gemachten Besatz beklagt.
Klar das von der Gemeinschaft beschlossene Schutzzonen genau so wenig beachtet werden, wie beschlossene Schonzeiten und Mindestmaße.
Natürlich hat "Er" als Ausgleich dafür als Einziger das Recht auf Entschädigung, wenn die Weser ausgebaut wird.
Ich denke, R. Becker hat es recht gut beschrieben.

Seltsame Bedingungen also vor Ort.
Gemeinnützige Vereine und die öffentliche Hand, finanzieren einen Aal-Fischer im Zweitberuf.
Nichts gegen den Aal-Fischer, aber eigentlich sollte die Aufgabe ja sein den Aal zu erhalten.

Teilweise kaufen dann die einzelnen Angler gar ihre Aale bei Ihm, die sie so mehrfach bezahlen.:lachen:
Wie doof muss eine Gesellschaft wohl sein, die so etwas ermöglicht.

Hallo Steini!
In Gesprächen mit unserem, leider Verstorbenen, Ersten Vorsitzenden, Günter Markowski sprachen wir u.a. auch über Wasserkraft ist Tierquälerei.
Auf meine Frage, ab der Verein dieses Problem mit dem Wasserkraftbetreiber der Weser, der damaligen EON besprochen hätte, verneinte er dieses!
Als ich einen ca 1kg schweren, nur an einem Hautfetzen hängenden, ganzen Aal aus der Weser zog, zeigte ich die EON bei der Wasserschutzpolizei an.
Den Aal nahm ich als Beweis mit.
Kurze Zeit später setzte sich der damalige Betriebsleiter der Wasserkraftwerke der EON, Maik Thalmann mit mir in Verbindung und wir sprachen gemeinsam über die Problematik und wie diese Schädigung an Fischen verhindert werden könne!
Er lud mich zu einer Besichtigung einer in Revision befindenden Kaplan-Turbine ein!
Diese nahm ich gerne an. Bei der Besichtigung meinte ich, das die, an dem Aal vorhandene Verletzung eine andere Ursache haben muss!
Ich erhielt noch weitere Einblicke und ich entschloss mich, meine Meinung unter: Dies betrifft alle Sportfischer die in der Weser Angeln zu Veröffentlichen!

Zu dem Artikel, Berufsfischer in der Kritik, von Dr. Rainer Becker in der Kreiszeitung vom 9.7.13 schrieb ich einen Leserbrief, der am 13.7.13 unter Berufsfischer betreiben Raubbau veröffentlicht wurde!
Von Volker Lüdke

Herzlichen Glückwunsch zu dem Mut, den mein 2. Vorsitzende Dr. Rainer Becker des Vereins der Sportfischer Verden zeigte, oben genannten Bericht zu veröffentlichen!
Das, was er schreibt ist nur ein Bruchteil des Raubbaues den die Berufsfischer der Weser an den Aal- und Fischbeständen, mit der Zustimmung der LAVES Abteilung Binnenfischerei (auch der Politik) betreiben!
Bis zu ca 90% ist Beifang und wird tot und, oder schwer verletzt in den Fluss geschmissen!
Ob es Lachse, Meerforellen auf ihrer Laichwanderung Flussauf und abwandernde Smolts, (Jungfische von Lachs und Meerforelle) auf ihrem Weg ins Meer landen in den Netzen (jeglicher Art) der Berufsfischer und werden in ihnen getötet und, oder verletzt, dann sind sie nicht mehr lebensfähig sind.
Genau so ist es mit den ab Herbst abwandernden Aalen, den Blankaalen, den Eltern der neuen Generation!
Die Berufsfischer haben unterhalb der einzelnen Staustufen Boote fest im Auslauf des Turbinenstromes verankert, bis zu Drei Stück. An ihnen sind Links und Rechts von ihnen Ausleger befestigt, an denen ca 12m Breite, ca 6m Hohe und bis zu 35m lange Netze befestigt sind und alles fangen was durch den Turbinenstrom in sie getrieben wird.
An der Staustufe Dörverden ist in dieser Zeit ein Hamen installiert, dessen Öffnung mittels eines Brettes durch den Strom offen gehalten wird.
Mir liegt ein Gutachten vor, dass die Berufsfischer Brauer, Dobberschütz und Janke u.a.alleine im Jahr 30080kg Gelbaal fangen, die Menge der Blankaale ist etwas weniger!
Die Pachtgemeinschaft Weser IV sprach sich zum Schutz der Aalbestände für ein Fangverbotes des Blankaales ab Oktober aus.
Dieses sollte für uns Sportfischer und auch für die Berufsfischer gelten!
Leider wurde dieses für die Berufsfischer von dem Vorsitzenden der Fischereigenossenschaft Herrn Schröder aufgehoben.

Wir Sportfischer richten uns nach eigenen Schonzeiten und Schonmasse für Fische!
Der Berufsfischer fängt u.a. Zander und Hechte die kurz vorm Laichen sind.
Die Berufsfischer und auch die Sportfischervereine pachten ein Gewässer von den Fischereigenossenschaften und deshalb sollten sie auch, wie wir Sportfischer schonend mit den Beständen umgehen, sie vermehren und nicht vernichten!
Hier sind Herr Schröder (Fischereigenossenschaft) und die Politik gefragt!!!!!!
Herr Dr. Rainer Becker hat recht, sie ernten, was wir Sportfischer durch den Besatz finanzieren.
U.a. finden sie Beweise im Internet: Das betrifft alle Sportfischer die in der Weser angeln. unter Fisch -Hitparade
Petri Heil
Volker Lüdke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
27.02.14, 02:42
>>>Mir liegt ein Gutachten vor, dass die Berufsfischer Brauer, Dobberschütz und Janke u.a.alleine im Jahr 30080kg Gelbaal fangen, die Menge der Blankaale ist etwas weniger!<<<

Das wäre eine Monsterzahl.
Für alle die es nicht wissen, bezieht es sich dann nur auf den Bereich vom Intscheder Wehr stromauf.
Die Fischerei in der Unterweser, (unterhalb des Bremer Wehres) ist dann aber auch noch nicht dabei.

Dort in Bremen, laufen die Fäden dann beim Amtsfischer zusammen, also so etwas wie dem Obmann der Fischer.
Das Fischereiamt klingt nach einer staatlichen Behörde.
http://www.fischeramt-bremen.de/index.php5?content=erlaubnisscheine

Ist es aber nicht, es sind Fischer.....http://www.anglerboard.de/board/showpost.php?p=3205033&postcount=7000
Ich bemerke es, weil es ja immer eine Frage ist was gemeldet oder wirklich gefangen wird.

1. Ich möchte nun wirklich Niemanden unterstellen das Ihm der Schutz der Aale egal wäre....
...aber wenn Einschränkungen drohen würden, wird man sich zu helfen wissen.

2. Welcher Selbstständige versucht nicht, sein Einkommen klein zurechnen.
Also wird wohl auch nur gemeldet, was auch versteuert werden soll.

Außer... es geht um Ausgleichszahlungen, dann macht es Sinn möglichst gute Ergebnisse belegen zu können.
Die nun durch irgendetwas bedroht sind, für das man sich Schadensersatz verspricht.

Also wird man wohl abweichende Fangzahlen finden.
1. Die Gegenüber der angelnden "Partner".
2. Zahlen für das Finanzamt.
3. Zahlen gegenüber Fischereibehörden und Naturschutz.
4. Zahlenwerk um Entschädigungen zu erhalten.

Wer das so verschlagen nicht macht, braucht sich nicht angesprochen fühlen.
Ihm meine ausgesprochene Hochachtung.


Tja Volker, welcher Art Fangmeldung entsprechen nun Deine 30 Tonnen Aalfang?

Volkerlüdke
28.02.14, 00:56
Also wird man wohl abweichende Fangzahlen finden.

Tja Volker, welcher Art Fangmeldung entsprechen nun Deine 30 Tonnen Aalfang?

Hallo Steini!
Es gibt verschiedene Fangzahlen!
Was die Berufsfischer für Angaben beim Finanzamt, bei der LAVES und eventuell in der Fangstatistik der Angel-Vereine abgegebenen kann ich nicht beurteilen! Jedenfalls ist diese Menge weder bei den Nienburgern/Weser, noch in der Pachtgemeinschaft Weser IV nachzulesen.

Dr. Schwevers hatte für die genannten Berufsfischer ein Gutachten erstellt, auf Grund dessen das WSD-Mitte für den Weserausbau, Entschädigungszahlungen an die Berufsfischer für Fangminderung und sonstiger Verluste zahlen musste.
In diesem Gutachten ist diese Summe an Gelbaal im Jahr und auch die durch den Ausbau entstehende Fangminderung angegeben!
Weiterhin sind dort die Jahres- Fangmengen und die Minderung für Weißfisch, Zander, Hecht und Karpfen nachzulesen.

Das oben genannte Gutachten, ist ein Dokument und hatte auch Bestand in der Klage der Berufsfischer gegen das WSD-Mitte.
Ich weiß nur, dass auf Grund diese Klage einige 100 000€ gezahlt wurden, zumindest hat diese Summe einen Berufsfischer vor der Pleite gerettet!

Petri Heil
Volker

Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.02.14, 19:20
Hallo Steini!
Es gibt verschiedene Fangzahlen!
Was die Berufsfischer für Angaben.............................eventuell in der Fangstatistik der Angel-Vereine abgegebenen kann ich nicht beurteilen!


Das oben genannte Gutachten, ist ein Dokument und hatte auch Bestand in der Klage der Berufsfischer gegen das WSD-Mitte.
Ich weiß nur, dass auf Grund diese Klage einige 100 000€ gezahlt wurden, zumindest hat diese Summe einen Berufsfischer vor der Pleite gerettet!

Petri Heil
Volker

:lachen: 1998 muss ein ganz übles Jahr gewesen sein.
In dem Jahr meldeten 2 Fischer gemeinsam ihren angelnden Pacht u. Besatzpartnern knapp über 400 kg Aal aus Reusen und Hamen-Fischerei.
Das sonst so gut wie nichts entnommen wurde ist wohl klar.
Na ja, sonst haben sie wohl ein mehrfaches gemeldet.
Aber realistisch ist wohl eher das 10 fache und noch viel mehr.
(400 kg ist sicher ein guter Tagesfang, beim Treibaal)

Das blöde an Entschädigungen ist , dass Fische nicht entschädigt werden, sondern Ihre Fänger.
Der Fisch gilt ja als frei, ....vogelfrei wenn man seinen Schutz betrachtet.

Volkerlüdke
04.03.14, 14:41
Hallo Steini!

http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/04/006/0400600.pdf

Ich habe meine Meinung zum folgenden Bericht auch an die Herren Präsidenten Ortel und Klasing geschickt!
An unsere Präsidentin des DAFV, Frau Dr.Christel Happach-Kasan werde ich sie auch noch senden!

http://www.fischerei-niedersachsen.de/fileadmin/bilder/Aktuell/Pilotprojekt_Blankaaltransport.pdf


Sehr geehrter Herr Meyer!

Zu Ihrer Presseinformation vom 17.11. 2013, Freie Fahrt für Weseraal in die Nordsee, nehme ich wie folgt Stellung!

Ist dieses eine neue Einnahmequelle für die Berufsfischer?

Auf Grund der Dioxinbelastung bei Aalen wurde der Fang von diesen in NRW von den Berufsfischern eingestellt!

Alle, aus dem Wesersystem abwandernden Aale aus NRW landeten nun zusätzlich in den Netzen der Berufsfischer in Niedersachsen die diese dann Vermarkten!
Der Absatz dieser Mengen, mit Dioxin belasteten Aale wurde schwieriger und es wurde eine Transportaktion beschlossen, den "Überschuss" an Blankaalen an die Nordsee zu transportieren, um Schädigungen durch die Turbinen weiterer, unterhalb gelegener Kraftwerke zu vermeiden!
Wie sie wissen, hat die Statkraft unter Leitung des Herrn Maik Thalmann mit Frau Dr. Adam einen Aalmigromaten entwickelt und auch in das Turbinensystem eingebaut, durch das zuverlässig der Zeitpunkt der Blankaalabwanderungen festgestellt werden kann. Dieses ist so gut, das die Verletzungsgefahr der abwandernden Blankaale durch die Turbinen des Betreibers gleich Null ist!
Nun lassen die Berufsfischer die abwandernden Aale durch die gefährlichen Wasserkraftturbinen (Ihre Aussage) in ihre, unterhalb der Wasserkraftanlage stehenden Aalschoker und oder Netze treiben, um sie dann in die Nordsee zu transportieren!
Ich bin der Meinung, das Sie einige gravierende Punkte außer Acht gelassen haben.
Je nach Abflussmenge und Fallhöhe (in der Turbine) erhöht sich die Fließgeschwindigkeit der Weser!
Wenn ich von einer Abflussmenge von 200m³/sek. (diese hat ein Gewicht von 200to/s) und einer Geschwindigkeit von 7kmh ausgehe, so werden die Lebewesen mit 7kmh und 200m³/sek in die Netze gedrückt. Es kommt zusätzlich noch der Staudruck und das Treibgut hinzu, das die Lebewesen, Fische, Aale usw. in die letzte Kammer der Netze drückt.
Dieses können die in dem Netzsack gefangenen Lebewesen nur kurzfristig, ohne Schädigungen überstehen!
Mit jeder Minute verringert sich ihre Lebensfähigkeit!
Stress, Druck, Abschürfungen, Prellungen, Blutergüsse, Verletzungen durch Treibgut und Sauerstoffmangel hinterlassen schwere Schäden! (Wie hoch mag wohl der Wasserdruck im Netzsack in kg ein???)
Dieses erfolgt auch, wenn die Lebewesen vor dem Turbineneinlauf gefangen werden (Erhöhung der Fließgeschwindigkeit).

Nun transportieren die Berufsfischer diese, geschädigten Blankaale bis zur See und verklappen diese in das mit ca. 32g/Salz je Liter angereichertes Nordseewasser!
Dieses wird den noch lebenden Aalen den Rest geben, weil sie die Umstellungsphase zum endgültigen Blankaal und die Anpassung an den Salzgehalt auf ihrer Wanderung nicht vollziehen konnten!
Ersatzloses Verbot des Blankaalfanges auch durch die Berufsfischer!
Berufsfischer sind auch nur (Selbstständige wie jeder Handwerker usw.) Pächter!
Dieses würde allen Lebewesen auch den Wanderfischen ein Überleben sichern!
Bedenken Sie auch, welchen immensen Schaden diese Berufsgruppe an den, nur von den Anglervereinen alleine finanzierten Besatz an Lachs, Meerforellen, Stör und allen anderen Jungfischen anrichten.


Mit freundlichem Gruß
Volker Lüdke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.03.14, 11:17
Hallo Volker,
das sind Fachkräfte, die werden schon wissen was Sie tun.

>>Nun transportieren die Berufsfischer diese, geschädigten Blankaale bis zur See und verklappen diese in das mit ca. 32g/Salz je Liter angereichertes Nordseewasser!
Dieses wird den noch lebenden Aalen den Rest geben, weil sie die Umstellungsphase zum endgültigen Blankaal und die Anpassung an den Salzgehalt auf ihrer Wanderung nicht vollziehen konnten!<<

Ich als Laie denke da ähnlich und habe das auch gleich bemerkt,
aber vielleicht geht es ja gar nicht darum etwas für den Aal, sondern für die Aalfischerei zu machen.
:heimtückisch:

Mal im Ernst, es ist schon seltsam was es uns, als Staat wert ist, wenige Flussfischer zu erhalten.
Entschädigungen für Wasserkraftnutzung und Gewässerausbau durch das W.S.A, dann noch die Förderung des Aalbesatzes, zahlen ja wir als Bürger.
Völlig egal ob es nun über den Strompreis, oder Steuern eingezogen wird, oder ob es nun WSA, der Stromerzeuger, die E.U, der Bund oder das Land auszahlt.
Zusätzlich dann noch die Besatzkosten von Angler für Besatzfische, alles zusammen ist ein Förderprogramm für wenige Fischereibetriebe.

Wir erhalten sie, und so bleiben sie als zusätzliche Bedrohung des Fischbestandes erhalten.
Die Gelder kommen der Fischerei zu gute, nicht den Fischen.
Besser wäre es mit den Geldern die Fischerei geregelt zu beenden, nur so wäre es sinnvoll und gerecht.

Die Fischereigesetze wurden einst gemacht um Fischbestände zu erhalten, darum ist dort auch Mindestabstand und maximale Breite der Fanggeräte geregelt.
Wenn es sich nun zeigt das eine Fischereitechnik wie der Hamen im Fluss zu erfolgreich fischt oder gefährlich für andere Arten ist, ist so ein Fangmittel zu verbieten.
Ewas was in anderen Regionen auch schon längst geschehen ist.
Aber da scheinen gewisse Interessen, sehr erfolgreich vertreten zu werden.

Volkerlüdke
05.03.14, 13:30
, Hallo Steini!

Nach meiner Meinung nach haben die Vorstände der Angelvereine und Verbände nur innerhalb unserer Gemeinschaft die Problematik an den Pachtgewässern besprochen. (Wenn überhaupt)
Erst, wenn wir Angler begreifen, welche "Macht" wir in der Politik und Wirtschaft haben und dieses umsetzen wird sich etwas Ändern!

Ich hatte an den LSFV Niedersachsen, an die LAVES Niedersachsen und nach NRW geschrieben, dass es laut Fischerei- Gesetz der einzelnen Länder verboten ist, in der Laich-Wanderung von Lachs und Meerforelle ab 15.10. feste Fangeinrichtungen zu unterhalten und, das diese abgebaut werden müssen!
Als Antwort erhielt ich, das diese Einrichtungen auf Grund der Blankaalabwanderung nicht abgebaut werden müssen!
Dieses sei legal!
Ist Dir bekannt, das die Vereine Aalbesatz und Gelder von der Statkraft zwecks Ausgleichszahlungen für Schädigungen an den Aale und Fischen erhalten?
Petri Heil
Volker

Albert
05.03.14, 14:12
Wie sagte die Eu-Kommisarin für Fischerei treffend in einem Spiegelinterwiew.
"Der Fisch gehört nicht den Fischern"

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.03.14, 17:13
Wie sagte die Eu-Kommisarin für Fischerei treffend in einem Spiegelinterwiew.
"Der Fisch gehört nicht den Fischern"

Das mag ja im Meer so sein.
Im Binnenland wird aber anders gehandhabt.
Da zahlt man dann für den Ausfall der Nutzung, freier Fische.
Oder erträgt einen verlustreichen geringen Beifang von gefährdeten oder gar schon verschollenen Arten.

@ Ja Volker, in deiner Region erhalten wohl auch einzelne Vereine gewisse Entschädigung, aber längst nicht Alle.
Da die Fischwanderungen ja schon immer gewährleistet werden sollte, hat man halt die Nutzer und möglichen Kläger einst entschädigt/gekauft.
Das Fische mit Wasserkraft und Querbauten Probleme bekommen, war ja klar, aber irgendwie musste man so etwas ja Ausnahmsweise genehmigen, um so etwas zu bauen.:ärger:

Volkerlüdke
05.03.14, 22:37
Hallo Steini!
Ich weiß nicht, in welchem Angelverein Du bist!

Es werden alle Angel-Vereine deren Fischbestände durch die Wasserkraftwerke der Statkraft Schaden erleiden ohne Nachweis jedes Jahr durch Geld und Aalbesatz entschädigt!
Weiterhin muss die Statkraft auch erhebliche Zahlungen an die LAVES leisten!
Wo diese Gelder dann bleiben????
Als die Wasserkraftwerke der Weser mit den Staustufen gebaut wurden, sind auch die Fischpässe durch die WSA geplant und gebaut worden,
Die Betreiber hatten keinen Einfluss!
Es wurden auch die Angelvereine nicht gefragt!
Dieses hat sich bis heute nicht geändert!
Solange wir kein Mitspracherecht haben werden die Auf- und Abstiegsanlagen zwar modernisiert, aber nicht die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie erfüllen!
Petri Heil
Volker

Steini (verstorben am 06.09.2019)
06.03.14, 01:33
Es werden alle Angel-Vereine deren Fischbestände durch die Wasserkraftwerke der Statkraft Schaden erleiden ohne Nachweis jedes Jahr durch Geld und Aalbesatz entschädigt!



Wohl nicht alle, das weiß ich recht sicher.
Einzelne Vereine mögen ja etwas erhalten.

Volkerlüdke
16.03.14, 22:50
Wohl nicht alle, das weiß ich recht sicher.
Einzelne Vereine mögen ja etwas erhalten.

Hallo Steini!

Wenn die Staustufe in Deinem Vereinsgewässer ein Kraftwerk hat, dass von der Statkraft betrieben wird, werde ich nachfragen!
Ich brauche nur den Namen der Staustufe.

Petri Heil
Volker

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.03.14, 11:27
@Volker
Da brauchst Du nicht fragen, es erhalten nicht alle Vereine solch eine Entschädigung.

Entschädigungen sind ja nett, aber helfen kaum das Problem der Querbauten für Fische zu beseitigen.
Hat aber alles nichts mit der Befischung vom Treibaal zu tun.
Bitte nicht schon wieder die Aalproblematik insgesamt einbringen.

Hier geht es um die recht erfolgreiche Befischung, einer mehrfach bedrohten Art, bei der möglichst ein großer Teil der Laichfische gezielt abgefischt wird.
Halt ein regionales Problem, im Rhein und Elbe wird so kaum noch gefischt, schon wegen des Beifanges oft verboten.

Es ist halt Raubbau...Wanderfischen auf halbe Flussbreite einige Netze in den Weg zu stellen.
Das so auch gleich weitere Wanderfischarten geschädigt werden, sollte ja bekannt sein.
Im Rhein versucht man so absteigende Maifische nachzuweisen und es gab schon früh Schonzeiten um abwandere Smolts zu schonen.
An der Weser ermittelte man so den Anteile von abwandernden Meerforellen und Lachsen und auch Ihre Schädigung.
In S.H stellte man bei Versuchsweiser Hamen-Fischerei einen hohen Anteil von Wanderfischen fest.
Aber auch in der Ems, soll der Fischfang mit Hamen regelrecht katastrophal für Wanderfische sein.

Dann bliebe noch das man eben so beim Aal räubert.
Böse könnte man schreiben, man sollte solch Regionen wo Aale eben nicht wirklich abwandern können einfach den Besatz untersagen.
Das würde dem Aal, aber auch anderen Arten helfen.

Na gut wenn den Tausende von Menschen so Ihren Lebensunterhalt verdienen könnte man es ja noch verstehen.
Es sind aber nur einzelne Fischer, die wohl weder sehr viel Pacht zahlen, noch wirklich viel selbst für den Bestand tun.
Was sie machen, ist lediglich eine echt gute Lobbyarbeit.
Sie wissen es geschickt zu verkaufen, wenn sie sich am Besatz beteiligen und vor Ort anwesend sind.
In Wahrheit aber sind sie wohl völlig unbedeutend, die Hauptlast werden Angler und Öffentlichkeit (er.)tragen.
Ich würde vermuten, das sie oft mehr an Entschädigungen und Ausgleichszahlungen bekommen, als das was an Geld für Pacht und Besatz zurückfließt.



Die Wasserkraftnutzung hat da viel mehr Sinn, vor allem wenn die Querbauwerke so oder so schon gebaut wurden.

Volkerlüdke
17.03.14, 19:36
Hallo Steini!

In Ordnung!
Wie lösen wir dieses Problem!
Mal sehen was mir die LAVES zu diesem Thema schreibt.


Gruß Volker

Volkerlüdke
23.03.14, 15:30
Hallo Steini!
Ich habe eine Antwort auf einen Teil meiner Anfrage an die LAVES erhalten, einen wesentlichen Punkt meiner Frage verschweigen sie mir noch!

Ausgleichszahlungen für die 4 Wasserkraftanlagen Landes*bergen, Drakenburg, Dörverden und Langwedel an der niedersächsischen Mittelweser werden in 4 wasserpolizeilichen Genehmigungen gleichen Inhalts von 1959 geregelt. In Punkt 2 der Nebenbestimmungen der wasserpolizeilichen Genehmigungen sind seinerzeit Aus*gleichs*zahlungen festgelegt worden, die sich am Preis für Satzaale als Bezugsgröße orientieren und mengenmäßig festgelegt wurden (Preis für 150 kg Satzaal je Wasserkraftanlage). Die Mittel sind dem Niedersächsischen Fischereiamt für die Binnengewässer auf Anforderung zur Verfügung zu stellen. Zur jährlichen Wertermittlung wird der Satzaalpreis bei der Aalversandstelle des Deutschen Fischereiverbandes abgefragt.
Das Dezernat Binnenfischerei des LAVES verwaltet als Rechtsnachfolger des Niedersächsischen Fischereiamtes für die Binnengewässer die Gelder dieser Ausgleichszahlungen, deren Bezugsgrundlage ab 2012 auf 35 kg Farmaal eines Durchschnittsgewichtes von 10 g je Wasserkraftanlage geändert worden ist. In den letzten Jahren lag die Höhe der Ausgleichszahlung bei gut 1.700,00 € je Wasserkraftanlage, ab 2013 bei 1.909,95 €.
Die Mittel werden zu Jahresbeginn bei Statkraft Markets als derzeitiger Betreiberin angefordert und umgehend nach Eingang den Fischereiberechtigten zur Verfügung gestellt. Die Fischereiberechtigten haben wiederum die Verwendung der Mittel für Aalbesatz durch Rechnungsvorlage nachzuweisen!

Auf Nachfrage bei der Statkraft Markets wurde mir mitgeteilt, da sich der Preis ständig verändert, ist als Grundlage 150kg Satzaal pro Anlage, dieses ist auch für NRW bindend.
Petri Heil
Volker

Anmerkung vom 11.7.2014
Die Statkraft hat alleine, 170 000 Farmaale finanziert, diese wurden am 28.6.2014 durch den Berufsfischer Janke und der Untergruppe Hoya (Nienburg/Weser) zwischen Eystrup und Intschede in die Weser gesetzt. Es werden in den nächsten Tagen nochmals ca 70 000 eingesetzt!
Dieses nur so am Rande, auffällig ist, dass zur Zeit auch kleine Aale, so um die 30cm, beim fischen auf Aal gehakt werden.
Ist dieses schon eine Auswirkung aus dem Besatz mit Aalen in der Weser? Warten wir es ab!
Es werden wieder große Aale , so bis 900gr gefangen, es muss auch viel Zeit investiert werden um erfolgreich zu sein.
Petri Heil
Volker

Hallo Steini und andere Leser!

Die Wanderung der Blankaale hat begonnen und nun stelle ich einmal an euch die Frage, weshalb in NRW der Berufsfischer dafür verantwortlich ist, das seine Aale die er verkaufen will Schadstofffrei sind.
Deshalb hat er den Verkauf eingestellt!
Aber hier, in Niedersachsen werden weiterhin die, mit Schadstoffen belasteten Aale in den Handel gebracht!
Hat schon einmal jemand bei den Zuständigen Gesundheitsämtern nachgefragt, wie hoch diese Belastung beim Gelb - und Blankaal von 500 bis 1500gr und höher ist!
Ist diese Belastung für uns Verbraucher nicht gesundheitsschädlich???????????

Ist es nicht ein Hohn, auf der einen Seite wird über die Wasserkraft geschimpft, was sie für Schäden an den Aalen und Fischen anrichten und trotzdem werden Gelder in der Pacht für Aalbesatz ausgegeben!
Nach meiner Überzeugung ist ein Abstieg nur durch die Turbinen möglich und hier könnten die Vereine mit den Kraftwerksbetreibern über eine Verbesserung der Durchgängigkeit durch die Turbinen sprechen und, das der Rechenabstand auf ca 10 cm oder mehr erweitert wird.

Alle Kraftwerke haben eine begrenzte Laufzeit (Genehmigung) nun müssten sie verpflichtet werden, ihre Anlage mit einer Fischfreundlichen Turbinenschaufel umzurüsten, erst dann erhalten sie eine Verlängerung ihres Vertrages.

Wir sollten einmal realistisch sein, die Wasserkraft wird auf Grund des Atomausstieges bleiben.
Die eine oder andere Anlage in den Bächen wird abgestellt werden!
Es bleibt dann nur noch die Wasserkraft in den Flüssen und hier sollten wir Angler das Gespräch zu suchen!
Nach meiner Überzeugung ist Heute die Technik so weit fortgeschritten,(nur muss sie eingesetzt werden) dass das, was an der Lahn und so weiter passiert nicht mehr sein muss.
Hier an der Weser hat die Statkraft es uns vorgemacht, dass der Blankaal abwandern kann!
Aber, wenn sich die Anglervorstände mit den Betreibern reden, kann ich sie auch nicht mehr belasten!
Nur, das ist der falsche Weg!

Petri Heil wünscht
Volker Lüdke