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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hausgemachte Fisch- und Amphibienfallen (am Beispiel Attel)



Helmuth
29.05.12, 06:55
Frisch "saniert" zeigte sich die Attel im Bereich vor der Inn-Mündung ab der Strassenbrücke der Bundesstrasse 15 aufwärts bis zu den Wehranlagen des Sägewerks Bruck.

Diese Zone unterliegt der "Inn-Stausee-Tide" der Stufe Wasserburg, was bedeutet, das der besagte Abschnitt des Baches mal fließt oder fast seeartig still bei hohem Pegel vor sich hin dümpelt.

Die ausgedehnten Uferzonen sind mal bei "Flut" überschwemmt oder fallen bei Inn-Ebbe trocken.

Was passiert in solchen Zonen übers Jahr hinweg?

Oft x mal?

Aus http://www.hnd.bayern.de/ z.B. kann man für den Inn entnehmen, wie und wann die Attel und sonstige vergleichbare Gewässerabschnitte Flut haben oder Ebbe, welche Uferbereiche sich mit Fischen, Amphibien, und Insektenlarven füllen und wann die besagten Nasszonen trocken fallen. Diese Vorgänge wurden hier ja schon ausführlich diskutiert und vorgestellt und wären für normale fruchtbare Flußsysteme ja nicht besonders aufregend.
Aber für so etwas wie den Inn von elementarer Bedeutung, denn dort funktioniert noch kaum etwas, was man mit Natur bezeichnen könnte. Zonen zur regenerativen Vermehrung sind inzwischen zur echten Rarität verkommen. Fischfallen erledigen den Rest, wie die Flutmulden bei Rosenheim und zahlreiche vergleichbare Stellen je nach Hochwasserpegel.

Muster hier die Attel:

Am 24.5.2012 waren die Jung-und Brutfischfallen "scharf". Die fast stehende Attel hatte die Uferzonen überlaufen und was machen Kaulquappen, die winzigen Fisch-Brütlinge und Jungfische?
Sie suchen Schutz in extremen Flachzonen am dammseitigen neuen Ufer.

Man hat Mulden und "Wege" gestaltet und zwischen den Dämmen und dem eigentlichen "Tidenbach" Überhöhungen belassen bzw sogar geschaffen.

Ein paar Blicke von der B15-Brücke hinauf ins renaturierte Gebiet genügen und man weiß was kommt:

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Die Uferzonen fallen über lang oder kurz trocken und es fehlt an Rückzugmöglichkeiten in Richtung Bach. Perfekt "Netze" mit Pflanzenbewuchs.

Dutzende von Metern Uferbereich werden zur Fischfalle und in den dortigen Mulden konzentriert sich der frische Nachwuchs in den regelmäßig vertrocknenden Mulden die teilweise ausgedehnt sind.

Am 28.5.2012 war es zu spät.
Man roch es schon von Ferne.
Modriger "Duft" nach Verwesung,
in den noch wenigen nassen Löchern Fischbrut und Jungfische die nicht zu retten sind, feuchte Zonen mit "Leichen", so winzig das man sie kaum sieht oder die man nur noch ahnen kann.

Ein kleiner Hecht und ein Weißfisch von wenigen Zentimetern Länge konnte in die Attel zurückgesetzt werden, der Rest in Massen chancenlos, längst verendet oder gefressen.

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Die Unmengen an winzigster Brutfischlein ist leider fotographisch kaum darstellbar oder unter Pflanzenbewuchs nur schwer zu sichten. Alleine in den kiesigen Mulden befanden sich Schwärme von Jungfischen, die kurz darauf vertrocknet sind.

VG Helmuth

Georg
30.05.12, 10:34
Hallo Helmut,
im obrigen Beitrag sind die Bilder [FischfallenAttel280512 a.jpg (http://www.gw-forum.de/attachment.php?attachmentid=4966&d=1338266541)] und [FischfallenAttel280512 b.jpg (http://www.gw-forum.de/attachment.php?attachmentid=4965&d=1338266535)] doppelt eingestellt.

Bitte um Korrektur!

Helmuth
30.05.12, 11:09
Hallo Georg,

meine gepostete Liste sieht so aus:

4993

abgesehen von den ersten 3 Bildern.
Dargestellt sind aber die von Dir beschriebenen Bilder doppelt.

Warum ???

VG Helmuth

Helmuth
03.06.12, 11:24
3.6.2012 gg 8:30 h Innanfluss bei Wasserburg 777 Kubikmeter pro Sekunde.

Prognose laut http://www.hnd.bayern.de/ stark fallend.

In den neu geschaffenen Mulden riesige Brutmengen, denen eine abschüßige ausreichend tiefe Verbindung zur Attel fehlt.

Bilder und Videos folgen.

aktuell beim posten dieses Beitrags:

Letzter Messwert vom 03.06.12 11:00 Uhr: 769 m³/s

Bezugsdatenlage für WS:


Niedrigwasserabfluss NQ 93,8 m³/s
Mittlerer Niedrigwasserabfluss MNQ 132 m³/s
Mittlerer Abfluss MQ 358 m³/s
Mittlerer Hochwasserabfluss MHQ 1450 m³/s
Hochwasserabfluss HQ 2940 m³/s

Falls die Prognose stimmt, was am Inn nicht ganz sicher ist, schnappen die hausgemachten Brutfalle erneut zu und Myriaden am Brütlingen verenden jämmerlich im angeblich "sanierten" Abschnitt.


Ob das im Sinne der "Erfinder" ist wage ich zu bezweifeln. Fischfallen durch Denaturierungen gibt es den Inn entlang wahrlich genug. Die hier zwischen der B15 und dem Sägewerk Bruck funktioniert aber bereits ohne richtige Inn-Hochwasserpegel und zwar nahezu perfekt. :Nein:

So wie es aussieht werden hohe Prozentraten der natürlich entstandenen Brütlinge automatisch "abgefischt" und zwar häufig mit hoher Effizienz.

Der Tod durch vertrocknen ist die unausweichliche Folge, der durch einfach bauliche Grundsätze hätte problemlos vermeiden werden müssen.

Das kann man in HND-Bayern später anhand der Abflußkurven genau nachvollziehen. Bald kommen wahrscheinlich die sommerlich inntypischen Hochwasserabflußwerte, welche das hausgemachte Drama nochmals verschärfen.

Wie das aussieht ist ja von den Flutmulden bei RO bekannt. Von den echten Hochwassern liegen hier eine Menge Bilder vor.

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Wie groß wäre wohl das Gezeter und Geschrei, wenn es sich hier um fangfähige P&T-Fische handeln würde oder um Fische, welche von Kormoranen gefressen würden.

Hobbyangler nehmen doch natürlichen Nachwuchs kaum mehr zur Kenntnis.

Es stellt sich die Frage, ab welchen "Kaliber" ein so genanntes Fischsterben beginnt.

Myriaden des natürlichen "Saatguts" nimmt man jdenfalls nicht zur Kenntnis, außer einige solcher Winzlinge werden in so genannten Brutanstalten produziert.
Dann ist es aber DIE Sensation schlechthin, wenn ein paar jener Zuchtbastarde in den Inn gekippt werden.
Genau so gut könnte man in den Chiemsee pinkeln und behaupten, das Wasser wäre nun deutlich wärmer geworden.

Ein paar Videos folgen.
Leider kann man die Todgeweihten nur schwer darstellen und auch nur dort, wo offenes Kiesgelände vorliegt. Die übergroße Masse verschwindet spurlos in Mulden ohne Verbindung zur Attel unter der Vegetation.ss das von den anwesenden "Experten" nicht zur Kenntnis genommen wurde z.B. das hier in Bereich Ebbe und Flut herrscht. Während der Planung und der Baggerarbeiten war wohl EBBE! Dabei hatten wir die bekannte Lage x-fach dargstellt. Leider vergeblich. Ortfremde Leute wissen ja sowieso alles besser. Das ist genau DER Grund, warum der Zustand unseres Inn so ist, wie er ist. Zur Sau geplant und gemacht!
Unsere Anträge zur permanenten oder wenigsten situtionsabhängigen Datenerfassung und Kontrolle lag u.a. der Regierung vor, wurde aber auf merkwürdige Weise ab einem gewissen Zeitpunkt NICHT beachtet. Das Eregnis kann sich nun schon sehen lassen.

http://www.youtube.com/watch?v=A2uOv-xx_Jo&feature=youtu.be

Kaum geboren häufig wieder schon zum Tode verurteilt:

http://www.youtube.com/watch?v=C1uxRSl79YA

Wie schnell sich die Lage hier ändert sieht man daran:

Letzter Messwert vom 03.06.12 13:00 Uhr: 753 m³/s

Ab wann man gemäß aktueller Prognose die toten Fischerl riechen kann, kann man nun wenigstens ahnen.

Helmuth
03.06.12, 17:42
Das waren Aufnahmen vom Vormittag und hier noch ein weiteres Video dazu, aber am Nachmittag ging es nochmals ans andere Ufer der Attel und da war es um Welten schlimmer.

http://www.youtube.com/watch?v=es0nQ9anl5Q

Dort sind sehr viel mehr Fische eingesperrt und aus Schilf und Ufervegeation wurde ein Dschungel aus Brennnesseln und Springwurz.

Hier kann man von hausgemachten Fischsterben reden.

Nun Bilder vom linken Attelufer:

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Zwischen Damm und der relativ überhöhten Niedrigwasseruferzone befinden sich ausgedehnte Mulden, die schon bei geringer Erhöhung des Innpegel überlaufen und die Fischbrut wird bei Rückgang des Wasser hoffnungslos eingesperrt. Gefälle und tiefere Verbindungsgräben fehlen. Im Dschungel aus Springkraut und Brennesseln ist die Fischfauna nahezu unauffindbar.

Das Schilf wurde über weite Bereiche zerstört.

Die aufgerissene Erde ist mit Springwurz förmlich angebaut worden.

Hier ein Video von Jungfischen, die bei schnellem Wasserrückgang förmlich auf dem Trockenen sitzen und unweigerlich verenden. In einzelnen Tümpeln war das heute schon passiert.

http://www.youtube.com/watch?v=J8RTJyKkxRU&feature=youtu.be

Im Bereich von Stegen sind auch größere Fische eingesperrt.

Wenn der Innpegel weiter fällt wird es sehr bald eng.

Messwert vom 03.06.12 17:30 Uhr: 726 m³/s

Dann sind wir gespannt wie engagiert man sich zeigt, die Tiere zu retten.

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Thomas
03.06.12, 20:22
Wer Entwicklungen hin zum Guten keine weitere Zeit lassen will, der glaubt wohl gar nicht mal mehr an eine mögliche Änderung, Helmuth?
Vermutlich gerade deshalb nicht, weil die Umsetzungen schon so lange überfällig sind?

Weitermachen, insistieren, aber bitte immer möglichst sachlich bleiben ... irgendwann erwacht auch das letzte zuständige Amt aus seinem Dornröschen-Schlaf.

Wollen wir wetten?

http://www.youtube.com/watch?v=v524WU1ezd0&feature=related

Oder gar eine Firma, die umfassend umweltverträglichen Strom vertreiben will oder bereits zu vertreiben vermeint.

Völlig willkürlich ausgewählt bspw. die Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG mit Sitz in Wien.

http://www.youtube.com/watch?v=HlOm_MJ2CQA

Generell energiebilanziertes, umweltfreundliches wie -verträgliches Ende:

http://www.youtube.com/watch?v=yCRqK8_w6EI

Helmuth
04.06.12, 07:32
Wer Entwicklungen hin zum Guten keine weitere Zeit lassen will, der glaubt wohl gar nicht mal mehr an eine mögliche Änderung, Helmuth?
Vermutlich gerade deshalb nicht, weil die Umsetzungen schon so lange überfällig sind?

Weitermachen, insistieren, aber bitte immer möglichst sachlich bleiben ... irgendwann erwacht auch das letzte zuständige Amt aus seinem Dornröschen-Schlaf.

Wollen wir wetten?

http://www.youtube.com/watch?v=v524WU1ezd0&feature=related

Oder gar eine Firma, die umfassend umweltverträglichen Strom vertreiben will oder bereits zu vertreiben vermeint.

Völlig willkürlich ausgewählt bspw. die Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG mit Sitz in Wien.

http://www.youtube.com/watch?v=HlOm_MJ2CQA

Generell energiebilanziertes, umweltfreundliches wie -verträgliches Ende:

http://www.youtube.com/watch?v=yCRqK8_w6EI

Thomas auch dieses Attel/InnProblem ist nicht gerade neu, sondern gehört zur inntypischen Altlast, die der VERBUND nun beginnt anzugehen, wie sich zeigt.

Das dabei Anfangsschwierigkeiten da sind ist doch aufgrund der Dimension gar nicht zu vermeiden, aber nach so langer Zeit scheint sich für mich persönlich das Blatt zu wenden.

An einigen größeren Stellen geht es mit der "Ökobilanz" aufwärts und dort wo es noch Mängel gibt gehört halt aktiv und gezielt nachgebessert.

Gerade habe ich die Fischereifachberatung auf die "Fischfallen" an der Attel aufmerksam gemacht, einen Vorschlag zur Entschärfung dazu geliefert und bin zuversichtlich, dass es zu einer ähnlich flexiblen Lösung kommt, wie an der Flutmulde bei Rosenheim-Langenpfunzen, wo es zu einer Blitzaktion kam.

Es hilft aber auch niemand reale Problem zu verschweigen, denn die holen uns unweigerlich ein.

Für mich persönlich ist diese Plattform deshalb so wichtig, weil hier echte Fachleute über diverse Probleme diskutieren, die nun mal real vorhanden sind und die man nicht wegwünschen kann.

Natur kennt keine Gnade, nur Konsequenzen.

Bis jetzt ist mir aus dem E-Kraftwerkssektor hier am Inn noch keine Firma so flexibel vorgekommen, wie der VERBUND. Das war auch DER Grund für mich eine aktive Zusammenarbeit zu suchen, weil mein Vertrauen in staatliche Stellen leider etwas eingeschränkt worden war. Ich erinnere nur an die Fristen und Vorgaben der EU zur WRRL, zu FFH etc.

Was würde ohne private Hilfe schon passieren?

Nichts!

Es ist offenbar kein Geld und kein Personal da für einen schwer berechenbaren Fluß wie der Inn es nun mal ist. Hier ist es besonders schwierig mit nachhaltigen Erfolgen zu punkten, denn der Inn ist für so manche Überraschung gut und das sollte nicht unterschätzt werden.
Hier gelten viele andere Regeln, als jene, die bei anderen Gewässern gelten. Hier muss man Dinge beachten, die man nur kennen kann, wenn man besondere Vorortkenntnisse besitzt, die über lange Zeiträume gewonnen worden sind.
Dieser "Aenus" ist an allen Stellen anders und benimmt sich wie ein Flegel. * Dazu ein kleiner Nachtrag:

Ich bin mir bis heute nicht sicher, alleine bei der Renaturierung der Atteler Aue- Altwasser keinen Murks gemacht zu haben. Noch herrschen einige Zweifel, z.B. wegen der Sedimenteinflüße etc.

Die Maßnahmen 1989/90 waren für längere Zeit durchaus positiv, aber eben nicht dauerhaft. Auch deshalb die Intension, jemand zu suchen und zu finden, der in der Lage ist immer wieder erneut auf Veränderungen schnell zu reagieren und nicht solche Sachen zur Akte zu legen und jahrelang nichts mehr zu tun, wie früher gehabt. Zwar hatten wir Spenden in Aussicht, aber eben für kleinere Massnahmen und auch nur für eine einzige lokal begrenzte Aktion.

Mit jeder Begehung lernt man viel Neues hinzu und merkt, wie klein Menschlein hier ist. Einer meiner absoluten Hauptmotive dafür, mich auch an Wien zu wenden war die Biodiversität insgesamt und nicht nur die Fischfauna alleine.

Die Orchideen z.B. hast Du ja gesehen und auch hier gibt es einen guten Grund zur Freude. Die sind Folgen der Wasserkraft und er Nährstoffarmut in den agrarfernen Bereichen, die immer seltener werden.

Jahrzehtelang hieß es staatlicherseits, bloß Finger weg vom NSG.
Was daraus wurde zeigte die traurige Realität.
Ein Vogelschutzgebiet fast ohne Vögel, aber auch hier haben wir schon örtlich sehr seltene Vögel gefunden wie die Nachtreiher, Schwarzstörche, - die Eisvögel wurden mehr, wenigstens vorübergehend und zeigten die Richtung zu zunehmender Fischfauna als wichtigen Bestandteil der Nahrungspyramide. Hier geht es für mich nicht um Hobby.
Natürlich bin ich mit Wenig unzufrieden und mir geht manches zu zäh, aber auch einiges zu schnell, denn ich möchte so wenig Leben riskieren, wie möglich.

Das war DER HAUPT-Plan für die Sanierungen in Freiham und natürlich in der Atteler Aue.
Möglichst schonender Umgang, schwimmende Bagger, um die wertvollen Ufer zu schonen, deren unverzichtbare Klärwirkung und Heimat vieler Arten zu erhalten. Abbergung z.B. so vieler Muscheln aus der Gefahrenzone, wie es nur geht.

Die alten Bäume, das wichtige Schilf, die Muscheln und sonst was hier kreucht und fleucht. Die gebundenen Schadstoffe am Gewässergrund und den Uferzonen möglichst nicht zu tangieren.
Solche immer vorhandenen Risiken zu minimieren.

Speziell auch die Biber haben uns die Augen geöffnet.
Ich kann es z.B. nicht hören, wenn man pauschal von einer Bestandssättigung spricht.

Wer 2 Jahrhunderthochwasser (1985 und 2005) wie ich hier hautnah erlebt hat, der wird auch hier deshalb sehr demütig.
Wie viele der Biber sind anschließend weg?

Dann kommt dazu noch ein weiterer Aspekt der für mich gänzlich ungeklärt ist.
Wie hoch ist die Inzuchtrate?
Was passiert bei einem durchschlagend Inzuchtdefekt?
Bricht die Pupulation dann ein?
Bleibt der Bestand überhaupt gesund?

Bis jetzt habe ich persönlich weit mehr Fragen als Antworten und in meinem Alter wird auch langsam die Zeit knapp.

Mit der Meldung über die Fische in den Mulden aber habe ich auch einen sehr positiven Faktor gemeldet.

Muschelbestände im unteren Bereich des Altwassers in der Vogtareuther Aue und zwar verschiedene Alterstufen zweier Arten, die man eindeutig vom Ufer auf atmen sieht und fotographieren konnte.

Wenn es hier gelingt die riesige Aue halbwegs zu renaturieren, ist eines meine persönlichen Hauptziele erledigt.
Ein ökologisch extrem wertvolles Auengebiet das am Inn seinesgleichen sucht.
Wenn noch etwas Frischwasser von den sauberen Altwassern bei Zaising hinzu kommt, der VERBUND hat auch hier bei einer entscheidenden Sanierung geholfen, dann lieber Thomas, dann steht jetzt schon ein kleines Innwunder fest.
Dann haben wir zwischen RO und WS das mit Abstand artenreichste Gebiet am Inn entlang.
Die beiden Stufen sind vernetzt wenn auch nicht unbedingt für Kieslaicher.

Mehr Reklame PRO Wasserkraft kam es wohl nicht geben, trotz der Mängel die JEDER menschliche Einfluß auf die Natur zwangsläufig hat.

Aber schließlich wollen wir Alle ja Strom.

* Nachtrag zum Thema "Unberechenbarkeit des Inns:

Gestern noch ging die Abflussprognose steil nach unten (Daten siehe vorigen Beitrag)

03.06.12 17:30 Uhr: 726 m³/s

Heute:

04.06.12 12:30 Uhr: 1270 m³/s mit Prognose nach oben. Die Fischerl in der Attelfalle sind gerettet, aber wo läuft die Brühe jetzt gerade über?

04.06.12 14:15 Uhr: 1370 m³/s Prognose noch steigend.

04.06.12 15:45 Uhr: 1430 m³/s dto.

05.06.12 10:30 Uhr: 972 m³/s

Die Hochwasserspitze >MHQ Jahr > 1500 Kubikmeter pro Sekunde Abfluss gemessen in Wasserburg ist durch und nun sollte mit der Hochwasser Nachsuche begonnen werden.

Welche Folgen sind da?

Eine Wahnsinnsaufgabe wegen der Dimension und Unzugänglichkeit der Gebiete. 1. Priorität, wo sind Fische eingeschlossen in Mulden die trocken fallen. Gibt es sogar Seuchen?

Wie hat sich die Wasserlandschaft verändert?

Sind die Altwasserzugänge noch offen, fehlen doch auch an den neu gebaggerten Verbindungen die Buhnen noch?

07.06.12 12:30 Uhr: 674 m³/s

Haben gerade einzelne Tümpel prov. mit der Attel vernetzt. Die bereits eingesperrte Brut konnte teilweise entkommen.

09.06.12 09:00 Uhr: 761 m³/s Was ist vom Provisorium an der linken Flutmulde bei RO noch übrig? Was ist aus der Driftbrut im Inn geworden? Stauraumspülung in Tirol und dazu leichtes Hochwasser.

10.06.12 06:30 Uhr: 773 m³/s Unwetterwarnung orange >Starkregen erwartet, Innabflußpronose nach oben! Die Mulden an der Attel sind längst wieder überflutet, wie auch Wasser in der linken Flutmulde bei RO steht.

10.06.12 12:15 Uhr: 934 m³/s Prognose steigend!

VG Helmuth

Helmuth
10.06.12, 07:18
Ein weiteres Muster für vergleichbare Zustände wurde hier schon ausführlich "diskutiert".
Es ist die Flutmulde an der linken Innseite bei Rosenheim, wo in einer Art von Blitzaktion durch den Kraftwerksbetreiber provisorische Mulden/Gräbchen gebaggert wurden, um einen Bruchteil der hier vertrocknenden Wassertiere zu retten.
Die behördenbekannte Lage ist alt, wie auch hier an der Attel an der sich dammseitige Mulden als Fischfallen "bewähren" denen man eine Anbindung ans offene Gewässer hätte gönnen sollen. Da die Ufer überhöht waren und wenigstens bei geringen Pegelanstiegen ein Überlaufen hatten verhindert, war die Entfernung dieser Überhöhung durch Einbau von Buchten kontraproduktiv. Nun läuft die Attel schon bei geringen Pegelhüben über und mit ihr die Fischbrut und viele Jungfische. Solche Vorgänge wiederholen sich in Inn-Nähe sehr oft.
Ähnliches mit weitaus größerer Dimension wiederholt sich seit mindestens 1985 an den Rosenheimer Flutmulden.

Collage von aktuellen Bilder vom 9.6.2012 an der Flutmulde links bei RO:

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Ähnliche Zustände herrschen an zahlreichen Stellen in durch Sedimente überhöhten Stellen entlang des "Tidenflusses Inn", der für seine extremen Wasserstandsschwankungen berühmt-berüchtigt ist.

Wie unberechenbar dieser "Gebirgsbach" ist sieht man beispielhaft an den Daten, die ich heimlichlich im letzten Beitrag ergänzt hatte. Aktuell Unwetterwarnung orange in betroffenen Alpenraum > Starkregen angesagt!

Die Fischlein werden nicht vertrocknen, aber die rieisige Menge an Driftbrut ist längst ins Nirwana gespült.

Unzählige Winzlinge treiben alle Jahre von den Oberläufen her den Inn hinab. Der Strom reißt über Monate nicht ab und es ist eine unsichere Einbahnstrasse. Woher die Fischlein kommen und was mit ihnen geschieht ist unbekannt.

Es fehlt an Buhnen und Uferstrukturen sie in Aufwuchszonen zu leiten und so geht es nur abwärts, oft in einer trüben, reißenden Sandbrühe,

http://www.youtube.com/watch?v=mU0Eg_dGA-E

durchsetzt mit einem endlosen Strom an Unrat und Treibgut, wobei sie in den letzten Dekaden die Plastikanteile häufen:

http://www.youtube.com/watch?v=vSGj5OdqrvA

Ganz nebenbei hatte man in Tirol mit Stauraumspülungen begonnen gehabt.

Franz weiß dazu Näheres und hat davon einen Satz von Bildern.



VG Helmuth