PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zebramuschel



rudi
03.06.12, 00:49
Hallo,

6212

könnte es die besagte Muschel sein, die ich im See entdeckt habe?

rudi
03.06.12, 01:36
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www2.hu-berlin.de/geo/gkol/phase1/inhalt/teilprojekte/a4/abb7.jpg&imgrefurl=http://www2.hu-berlin.de/geo/gkol/phase1/inhalt/teilprojekte/a4/index.html&h=338&w=450&sz=130&tbnid=niS0FQ1BJ84BvM:&tbnh=91&tbnw=121&prev=/search%3Fq%3Dzebramuschel%26tbm%3Disch%26tbo%3Du&zoom=1&q=zebramuschel&usg=__TpJNHjE4geh3Z6hscf9J2xev4kI=&docid=iEOAcg7oaz9s5M&hl=de&sa=X&ei=WaHKT4ifNIuLswaE5qz8Bg&ved=0CGsQ9QEwAg&dur=5564
zum einen
http://de.wikipedia.org/wiki/Wandermuschel
zum zweiten
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/238926.html
zum dritten!
http://www.planet-wissen.de/natur_technik/weichtiere/muscheln/video_system.jsp
Ich habe sie im Gewässer!
Rudi

Toni
03.06.12, 15:14
So richtig viel kann ich auf deinen Bildern leider nicht erkennen. Aber wundern würde mich das nicht.

Bei uns war ihr Vorkommen auch nicht bekannt, bis ich letztes Jahr welche in ein paar alten Baumstümpfen gefunden habe. Wenn man mal weiß wo man suchen muß (z.B. Totholz) findet man sie leider bei uns fast überall.

Ich befürchte du wirst zukünftig reichlich Gelegenheit haben bessere Bilder zu machen.

rudi
03.06.12, 18:38
Hallo Toni,
du hast Recht, stehe mit dem Foto noch in der Forschungsphase.

51225121
Maße der Muschel!

Breite:
13 mm
Länge :
28 mm
Und jetzt das interresante, gefunden in einer Gewässertiefe von 20 cm.
Aktueller Wasserstand.-
Im Winter, Frühjahr ca. 20 cm höher!
Neozoene,
Entfernung des Sees zum Rhein:
Luftlinie ca. 12 Km.
5123

mehrere Tiere in der Röhre eines solchen Steines.

Durchmesser der Lochung 13 mm.

Bei den Bildern der Muschel handelt es sich um eine tote Schale.

rudi
07.06.12, 23:23
Hier die aktuellen Fotos,

51415142

Und auch hier wieder " Struktur "

13 Jahre Gewässerwart, und bis jetzt unentdeckt!

Man ist vor einer Überraschung nie gefeit!
Rudi

Albert
08.06.12, 11:08
Hab ich bei mir im Kiessee 2009 und 2010 entdeckt.
Vermutlich durch Wasservögel eingeschleppt.
Hoffentlich vertilgen Schleie, Karpfen, Blei und Rotfeder die Muscheln reichlich.

Rudi, mach mal ein Artenportrait :grins:

http://neobiota.umwelt.vdst.de/pdf/Dreissena.pdf

5143
5144

Steini (verstorben am 06.09.2019)
08.06.12, 12:52
Karpfen lieben diese Muscheln.
Dort wo sie in Massen vorkommen, werden sie angeblich sehr viel größer.
Die Muscheln selbst sind aber angewiesen auf einen festen Untergrund auf den sie sich anhaften können. (Steine)
Bei uns sind sie deshalb nur dort, wo der Natur ins Handwerkgefuscht wurde, weil es sonst eben kaum Steine am Grund gibt.
Oft findet man sie lediglich unter der Unterseite von Steinen.
Ich denke ein Zeichen wie beliebt sie bei den Fischen und Vögeln sind.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob man sie als fremd verteufeln sollte oder als Bereicherung betrachten sollte, die helfen die Selbstreinigungskraft zu stärken oder eben nur Nahrung sind.
Die Schalen sollten für viele Fische kein Problem sein, die sind relativ dünnwandig.
Eins aber ist wohl sicher, die werden nicht wieder aus Europa verschwinden.

http://www.gw-forum.de/showthread.php?510-Kliwa-Neobiota&highlight=Muscheln

All diese Muscheln filtern unsere überdüngten Fließgewässer.

Albert
08.06.12, 13:20
In Stillgewässern sind sie aber durchaus als Kongurrenz zu Fischbrut und Makrozoobenthos zu betrachten. Die Weibchen
können immerhin 1 mill. Eier ins Wasser entlassen. Die Biomasse sollte bei ungehemmter Vermehrung sehr groß werden.
Die Fläche eines Ziegelsteines ist nicht das Problem, da sie sich übereinander festhaften.
Zum Glück schmarotzen die Larven nicht.
Hoffentlich sind die Muscheln die Butter bei den Fischen.

rudi
08.06.12, 22:58
Rudi, mach mal ein Artenportrait

Albert,das verhält sich bei mir,

als ob du darauf bestehst, das ein Meeresfisch auch im Süsswasser sich wohlfühlt!

Geht schon ,aber nicht lange!

Ihr macht eine tolle Arbeit!

Ich kann das nicht!
Stehe ich auch dazu!
Und an dieser Stelle herzlichen Dank an alle.

Na da hab ich mir was eingefangen,
oder schon längere Zeit gehabt, ohne etwas zu bemerken!?
:shock:
Rudi

Toni
10.06.12, 12:43
Ich bin mir gar nicht sicher, ob man sie als fremd verteufeln sollte oder als Bereicherung betrachten sollte, die helfen die Selbstreinigungskraft zu stärken oder eben nur Nahrung sind.

Ob wir Sie verteufeln oder nicht wird der Muschel ziemlich weit hinten vorbeigehen ( Wo ist eigentlich bei der Muschel hinten?) wir haben Sie und daran werden wir nichts ändern können. Die eigentliche Gefahr sehe ich darin, dass Sie evtl. die heimischen Großmuscheln überwuchert, zumindest ist davon in verschiedenen Schriften immer wieder die Rede (z.B. bei Patzner Seite 54 http://www.uni-salzburg.at/pls/portal/docs/1/460307.PDF). Ansonsten wird Sie wohl vor allem Nahrung sein.

Interesant finde ich in dem zusammenhang, dass hier die Rede davon ist, dass die Bestände teilweise durch die ebenfalls eingewanderten Schlickkrebse Chelicorophium curvispinum begrenzt werden.(http://www.google.de/imgres?q=Chelicorophium+curvispinum&hl=de&sa=X&rlz=1T4GGIK_deDE274DE276&biw=1280&bih=796&tbm=isch&prmd=imvns&tbnid=8sDpc9ftA2DOPM:&imgrefurl=http://fliessgewaesserbiologie.kliwa.de/indikatoren/neobiota/dreissena-polymorpha/&docid=GyJ_DV7YbeVWEM&imgurl=http://fliessgewaesserbiologie.kliwa.de/img/dreissena-polymorpha.jpg&w=300&h=230&ei=vHTUT8fsOc6KsgbEqvmvDw&zoom=1)

Also werden wir in Zukunft vieleicht auch Schlickkrebse finden. Die Natur regelt sich da offensichtlich wieder selbst.

Thomas
10.06.12, 16:20
Die Natur regelt sich da offensichtlich wieder selbst.

Oha, Toni, eine ganz gefährliche Ansicht lt. diversen Angel- u. Fischereiverbänden. :grins:

Stichwort Kormoran.

Gangfisch
14.06.12, 20:50
Hallo Rudi,

wenn wir das große Ganze im Auge behalten - kannst Du ganz entspannt bleiben: Dreissena polymorpha war vor der letzten Eiszeit schon mal sehr weit verbreitet und da Klimawandel ja keine Einbahnstraße ist, regelt sich das Thema ziemlich sicher wirklich von alleine.... (Ok, erleben wir vielleicht nicht mehr *grins*)

http://fliessgewaesserbiologie.kliwa.de/indikatoren/neobiota/dreissena-polymorpha/

Ärger bereitet die Muschel am ehesten am Unterwasserschiff und bei Bootsmotoren - Boote dürften auch zu den Hauptverbreitungsursachen zählen. Gleichzeitg gibt es diverse Studien darüber, wie diese Muscheln durch Überwuchern von Substrat dessen Oberfläche und damit den Lebensraum für das Makrozobenthos vergrößert. Wenn es wirklich zu viele werden, nehmen sich auch diverse Wasservögel des Problems an. Hier am Bodensee stellen sie im Winter die Hauptnahrung für Unmengen von Tauchenten (Reiher-, Tafelenten usw.) dar. Erstaunlich dabei, dass die Vögel im Winter fast den ganzen Bestand "abgrasen" und im nächsten Jahr ist wieder genug da.

http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/13990/einfluss_wasservoegel.pdf?command=downloadContent&filename=einfluss_wasservoegel.pdf

Beim Einfluss auf die Großmuscheln bin ich allerdings auch etwas in Sorge. Dreissena findet man sogar auf Flußdeckelschnecken!

Grüßle vom See

Gangfisch

Gonzo75
14.12.14, 13:32
hab auch noch was zum Thema:
http://www.fv-mfr.de/Fischereiverband_Mittelfranken/Willkommen_files/Sperrung%20Rothsee-HS%202014-2015.pdf

die Muschel ist bei uns Überall durch den Main-Donau-Kanal...

Gonzo

Gonzo75
14.12.14, 13:35
hier sieht man den abgesenkten See..
http://www.rothsee.de/desktopdefault.aspx/tabid-412/

Gonzo

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.12.14, 15:00
Oha, Toni, eine ganz gefährliche Ansicht lt. diversen Angel- u. Fischereiverbänden. :grins:

Stichwort Kormoran.

Hast recht, das regelt sich von selbst.
Ich sehe viel weniger Angler am Wasser, sie fangen halt viel schlechter als früher.
Gleichzeitig wurden die nachtaktiven Fische häufiger und beim Besatz versucht man nun oft Vogelfütterung zu vermeiden.
Bedeutet, man weicht der althergebrachten Bewirtschaftung mit Setzlingen aus, bis das nächste Gesetz auch das dann wieder verbietet.

Eigentlich müsste man die wenigen überlebenden vogelkundigen Altfische einiger Arten, nun wohl ganz vor Angler schützen.
Vielleicht viel besser, als mit Nachzuchten die Vögel zu füttern, nur eben ohne Angler.
Dann regelt sich das möglicherweise.

Kurz, ich wünsch Dich in ein Äschen-Erhaltungsprojekt im Norddeutschen Flachland.:heimtückisch:
Bin aber gar nicht sicher ob es noch solche Versuche gibt, oder ob alle schon aufgegeben haben.