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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was verändert die Beweidung eines Ufers ?



Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.06.12, 16:03
Hier ein Uferabschnitt der Weser.
Der Zaun ist Grenze des vom WSA verpachteten Gebietes.


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Auf der einen Seite, hohes Unkraut und Büsche.
Auf der anderen Seite, abgefressene Wiese die bald in der Sonne austrocknet.

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Kurz gefressene Weide und kein Uferbewuchs v.s Dickicht und Uferbewuchs mit fortschreitender Verbuschung.

Was denkt Ihr, wo sich Frösche, seltene Vögel und Pflanzen finden lassen.?
Wo Fische Laichgelegenheiten vorfinden und der Uferschutz besser ist.?
Was aber leider vielen Anglern als Ärgernis gilt.

Vor einigen Jahren begann das WSA umzudenken und verpachtete seine Uferflächen nicht mehr an die Landwirtschaft.
So entstanden einige km lange schmale Bereiche die verwilderten.
Teilweise herscht aber auch noch Streit wer die nun nötigen Zäune zu ziehen hat.
So das oft die Rinder noch freien Zugang haben.:hust:

Schon im ersten Jahr nach dem die Beweidung eingestellt würde, veränderte sich alles.

Im zweiten Jahr fanden sich auch mehrjährige Pflanzen und so wurde aus Weideland ein bis zu 2m hohes Dickicht, bestehend aus Brennesseln, Gräsern, und verschiedenen bis etwa 2,5m hohen Disteln.
Der Uferbewuchs wurde dichter und es begannen sich Büsche anzusiedeln.
Einige Zeit später begann es am Ufer zu quaken, die Frösche waren zurück.
Im Nachherein eigendlich klar, was sollten die ohne Schutz vor Feinden und Sonne auf der Weide oder dem Strand.
Klar das nun auch Vögel dieses Gebiet nutzen um zu brüten.
Wer genau hinschaut findet dort Bodenbrüter oder kunstvollgewebte Nester im Gras.
Erstaunlich viele Angler gehen dort nicht mehr hin, kein Verbot hindert sie, aber es ist Ihnen zu viel Mühsal sich da durch zu arbeiten.

An Teichen ist es ähnlich,
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das Ufer wird zertreten und die Uferpflanzen gefressen.
Erscheint mir so als ob das in den letzten Jahren immer schlimmer wird, oder immer mehr Vieh auf die Weiden gestellt werden.
Früher wurden wenigstens einige Weiden verschont um Heu zu machen.
Heute machen das immer weniger, was bleibt ist eine Weide die ähnlich abgefresssen ist wie ein Sportplatz.
Kein Platz mehr für Arten die sich verstecken wollen oder müssen.
Keine Möglichkeit durch Uferbewuchs klares Wasser zu fördern, im Gegenteil die Rinder tun alles um das Wasser noch weiter mit Partickeln anzureichern.
Das Rinder gerne gleichzeitig trinken und scheißen,bringt dann auch noch viele weitere Nahrstoffe ins Gewässer.


Dort aber wo bei uns keine Rinder sind, ist meist gedüngtes Ackerland.
Auch von dort also Nährstoffe im Überfluß und wenigstens zeitweise keine Versteckmöglichkeiten für Kleintiere.
Aber wenigstens bleibt der Uferbewuchs so erhalten.

Das Verschwinden der Frösche,Kröten und Molche mag viele Gründe haben.
Dieses ist lediglich auch einer.
Ohne Uferbewuchs kaum ein Frosch.
Ohne struckturreiches Umland wenig Kröten und Molche.

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Hier z.B sind viele Frösche zu finden.
Auch wenn die Umgebung abgeweidet und zertreten wurde.