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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heidelibelle, gemeine (Sympetrum vulgatum)



Georg
22.09.12, 14:21
5981Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Familie: Segellibellen (Libellulidae)
Gattung: Heidelibellen (Sympetrum)
Art: Gemeine Heidelibelle

Wissenschaftlicher Name: Sympetrum vulgatum


Fundort: Kiessee, Niedersachsen



Beschreibung: Die gemeine Heidelibelle gehört mit einer Flügelspannweite von ca. 50-65 mm und einer Körperlänge von ca. 35-40mm zu den mittelgroßen Großlibellen.
Das Abdomen ist bei männlichen S. vulgatum karminrot gefärbt, bei Weibchen hingegen bräunlich-gelbrot mit schwarzer Zeichnung, junge Weibchen sind in den ersten Wochen gelb gefärbt, der Thorax ist bei beiden Geschlechtern braun ohne Seitenstreifen. Die Beine weisen einen braun-schwarzen Grundton auf, der auf der Beinhinterseite durch einen gelben Längsstreifen durchbrochen wird.

Es besteht eine deutliche Verwechslungsgefahr mit der großen Heidelibelle (S. striolatum) (http://www.gw-forum.de/showthread.php?94-Heidelibelle-grosse-(Sympetrum-striolatum)), bei dieser ist die Thoraxfärbung aber durch zwei helle Seitenstreifen geprägt, außerdem endet die schwarze Stirnzeichnung auf Höhe der Augen, bei S. vulgatum hingegen läuft die schwarze Stirnzeichnung am Augenvorderrand herunter. Des weiteren gilt der Legeapparat als Unterscheidungsmerkmal, bei S. vulgatum verläuft er in horizontaler Linie zum Abdomen, bei S. striolatum (http://www.gw-forum.de/showthread.php?94-Heidelibelle-grosse-(Sympetrum-striolatum)) ist er als ventral abgewinkelt beschrieben, was aber nur eine Unterscheidung bei den Weibchen zulässt. Es gibt auch noch ein viertes Unterscheidungsmerkmal, was aber als sehr unsicher gilt, bei der männlichen gemeinen Heidelibelle wird das Abdomenende als verdickt beschrieben.



5979Vorkommen und Gefährdung: Die häufig vorkommende, als nicht gefährdet eingestufte, aber wie alle Libellenarten in Deutschland geschützte, gemeine Heidelibelle besiedelt fast alle Gewässertypen mit üppiger Randvegetation und Verlandungszonen, langsam strömende Fließgewässer werden ebenso als Habitat akzeptiert wie Stillgewässer. Es wurden sogar schon Funde bis 1930 Meter ü.NN nachgewiesen, lediglich sehr saure, moorige Gewässer scheinen ihr nicht entgegenzukommen. Die Hauptflugzeit erstreckt sich von Anfang Juli bis in den November hinein, 12° C. Lufttemperatur reichen ihr im Gegensatz zu andern Libellen. S. vulgatum fliegt selten über freie Gewässerabschnitte, sie ist eher in und über der Ufervegetation sowie angrenzenden Wiesen anzutreffen, wo sie als typischer Ansitzjäger auf Beute wartet oder auch patroulliert. Ihre Hauptnahrung besteht aus Mücken, Schnaken, Bremsen und manchmal auch aus Kleinlibellen.



Fortpflanzung: Der ca. 10minütige Paarungsflug in Form des Tandem wird entlang der Uferlinie vollzogen und endet schließlich am Boden oder auf Ästen und Halmen. Die anschließende, durch das Weibchen allein vollzogene Eiablage erfolgt in einem wellenförmigen Flug über dem Uferrandstreifen, dabei werden Eier sowohl ins Wasser als auch im Bereich der Überschwemmungszone abgeworfen. Die Eier überwintern im Schlamm und vertragen sogar temporäre Trockenphasen, bis im April des Folgejahres der Eischlupf einsetzt. Die 15-19mm große Larve lebt in ihrer 3monatigen Entwicklungszeit im und auf dem Schlamm der beruhigten Uferbereiche und erbeutet mit ihrer Fangmaske vor allem Mückenlarven und Kleinkrebse. S. vulgatum benötigt in dieser Zeit insgesamt 10 Stadien, um dann als ausgewachsene Larve in den Morgenstunden der Monate Juli bis September die Ufervegetation zu erklimmen und zu schlüpfen.

Die gelbbraunen, graubraunen oder schwarzbraunen Exuvien ohne markante Zeichnung findet man häufig an überhängenden Halmen und Blättern der Uferstreifen in Höhen von 5-45 cm über dem Wasserspiegel.


5980Quellen:

Heidemann & Seidenbusch – Die Libellenlarven Deutschlands
www.libellenwissen.de (http://www.libellenwissen.de)
www.natur-lexikon.com (http://www.natur-lexikon.com)
www.wikipedia.org (http://www.wikipedia.org)
www.insektenbox.de (http://www.insektenbox.de)

Mattes
24.10.12, 19:57
Fundort: Wetterley - Entwässerungsgraben am Niederrhein - NRW

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