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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laichbürsten



Walleye
11.10.12, 11:06
Hallo zusammen,

ich wollte mich mal erkundigen ob jemand von euch sogenannte "Laichbürsten" benutzt hat.
Wir wollen für unseren Verein welche besorgen um den Fischen mehr möglichkeiten geben,
um Erfolgreich abzuleichen.

Auch würden mich günstige Bezugsquellen Interessieren.

Ich freue mich auf eure Antwort.

Gekko gecko
11.10.12, 19:06
Hallo,

schau mal hier auf der Seite 28ff. Wenn du Kontakt zum Autor aufnehmen möchtest schick mir bitte eine Benachrichtigung, dann werde ich dir seine Mailadresse mitteilen.

6073

Albert
11.10.12, 19:43
Hallo,

oder hier, wo auch Fragen gestellt werden können.
Auf dem rechten Bild kannst Du bei anklicken die Details der ausgewählten Stelle sehen.


Künstliche Laichhilfen (http://home.arcor.de/helpentaler/html/laichhilfen.html)

Schnickes
11.10.12, 21:05
Meine Erfahrungen hier: Laichbürsten für Karpfen und Weißfische (http://xn--gewsserwart-n8a.de/laichbuersten-fuer-karpfen-und-weissfische/)

Bezug: Ich habe sie recht günstig bei ebay-Kleinanzeigen bekommen.

rudi
11.10.12, 23:53
Tip
Habe von einem Fachmann zu hören bekommen, das die grauen Rohre nicht UV - beständig sind.
Die braunen Rohre schon.
:hmm:
Kann ansonsten noch keinen Erfahrungsbericht liefern.
Hatte die Bürsten bei Eb.. bestellt bei einem Holländer.
Rechtzeitig.
Laichzeit vorbei, Bürsten da.
:Knüppel:
Restart 2013
:hüpf:

Schnickes
12.10.12, 01:07
Die sind tatsächlich beständiger. Allerdings brauch es mit Sicherheit einige Jahre bis man das merkt. :grins:

Walleye
20.10.12, 23:05
Und wie waren eure Erfolge soweit ?

smithie
21.10.12, 17:49
Ich habe eine Frage dazu:

wir haben ein Gewässer, das überwiegend Faulschlamm als Grundbeleg aufweist.

Laichplätze Mangelware - ich vermute auch, dass ein Teil des Laich den anaeroben Bedingungen am Grund zum Opfer fallen könnte.
Was meint ihr?

Bleiben die Eier vorwiegend an den Bürsten kleben, oder würde es in dem Fall, dass Grund die o.g. Bedingungen aufweist evt. hilfreich, eine "Auffangsschale" darunter zu bauen?

Schnickes
21.10.12, 18:42
@ Walleye:
Eine Erfolgskontrolle ist schwierig. Außer das Laichgeschäft zu beobachten oder die Bürsten nach Eiern zu kontrollieren, kann man eigentlich nicht viel machen.
Dieses Jahr - das erste Testjahr - konnte man wesentlich größere Brutfischschwärme beobachten. Ob die jetzt alle von den Bürsten kommen, ist nicht wirklich feststellbar.
Karpfen wird sich zeigen, ob Jungfische gefangen werden, weil ansonsten nur größere Satzfische vorhanden sind.

@smithie:
Die Eier kleben sicher ganz gut an den Bürsten. Eine Box unterhalb wird wahrscheinlich nicht viel bringen. In der Schale würden sie sich Eier wahrscheinlich nicht entwickeln, da z.B. die Karpfeneier hohe Wassertemperaturen brauchen.

Mattes
21.10.12, 19:43
Die Schale wäre vermutlich ein guter Lockplatz zur „naturnahen Anfütterungsmethode“. Laichräuber lernen schnell.

Wenn ich über die ganze Sache nachdenke, haben wir es bei Laichhilfen ja nur mit Mitteln zur Symptombekämpfung zu tun. Wo es nur Schlamm und wenig oder keine Pflanzen gibt, haben die Jungtiere nach dem Schlupf vermutlich auch weniger Chancen. Zumindest bei den Friedfischarten.
Als Stütze für Gewässer mit wenig Struktur aber guten Voraussetzungen des Resthabitats macht es Sinn, aber nur, wenn Habitasverbesserungen ins Auge gefasst werden.
Warum gibt es so wenig Laichplätze, wie kann man langfristig Abhilfe schaffen, wieso ist es dazu gekommen, war es früher anders? Das Thema ist viele Überlegungen wert.

Ist jetzt nicht auf smithie gemünzt, sondern generell einen parallelen Gedankengang wert.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
22.10.12, 06:55
Mal so als Einwurf zwischendurch.
Ich kann bei uns Karpfen oft laichen sehen.
Ich denke auch, dass viele Eier zum Schlupf kommen.
Aber selbst wenn sie schlüpfen, bedeutet es nicht, dass sie das Lavenstadium überstehen.

Die Fischzucht bietet optimierte Startbedingungen, wo selbst der Wasserfloh, als Feind und Konkurent, zunächst vermieden wird.
Die Karpfen sind halt an das Klima im Norden weniger gut angepasst als viele der vorkommenden Weißfischarten.

An einem natürlichen Gewässer sind aber alle möglichen Feinde, Konkurrenten und weniger optimale Bedingungen.
So habe ich es nur selten erlebt, dass einige wenige Karpfen überlebten.
(Das war auch nur in einzelnen Gewässern, die fast immer keine Weißfischbestände hatten)
Ich denke, dass Ihr mit den Laichgelegenheiten also andere Arten im Auge habt.

smithie
22.10.12, 12:03
Habe mir von unserem Karpfenzüchter sagen lassen, dass die Temperatur eine entscheidende Rolle spielt.
Erwärmt sich das Wasser zu spät und laichen die Karpfen zu spät, haben die Brütlinge nicht mehr genügend Zeit, ausreichend zu fressen+wachsen. Daher überstehen nur wenige den Winter.
Auch beim Laichen selbst muss die Wassertemperatur möglichst keinen Schwankungen unterliegen.

Schnickes
22.10.12, 12:30
Natürlich ist das nur Symptombekämpfung, aber auch eine kostengünstige Übergangslösung auf dem Weg zur Verbesserung.

Die Temperaturabhängigkeit hatte ich jetzt einfach als bekannt vorausgesetzt. :Bätsch: Die Laichbürsten sind wirklich nur das Substrat. Die Umgebung muss für die Entwicklung von Eiern und Larven natürlich auch passen.

Zu dem Einwand mit der Fischzucht: Steini, du hast Recht. Das entscheidet aber die Grundsatzfrage, ob man "natürlicheren" oder "künstlichen" Nachwuchs anstrebt, sprich von direkten Eingriffen ins Gewässer weg will.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
22.10.12, 12:34
Habe mir von unserem Karpfenzüchter sagen lassen, dass die Temperatur eine entscheidende Rolle spielt.
Erwärmt sich das Wasser zu spät und laichen die Karpfen zu spät, haben die Brütlinge nicht mehr genügend Zeit, ausreichend zu fressen+wachsen. Daher überstehen nur wenige den Winter.
Auch beim Laichen selbst muss die Wassertemperatur möglichst keinen Schwankungen unterliegen.
Stimmt wohl..
Mögen die Larven aber auch nicht und Wind und Wellen sagen Ihnen auch nicht zu.
Dann brauchen Sie noch winziges Startfutter im Überfluß und es dürfen nicht zu viele Fressfeinde und Futterkonkurrenten vorhanden sein.
All das finden sie auf frisch überspülten Flächen Ihrer Heimat bei Frühjahrshochwasser, in einem " normalen"stehenden Gewässer in Deutschland aber weniger.

Dann erst kommt noch der lange Winter und ein kalter langer Frühling.

Walleye
10.11.12, 13:44
Nun, nachdem ich mich ein bischen in das Thema mit den Laichbürsten auseinandergesetzt habe, habe ich noch ein paar Fragen:

1: Wann macht es Sinn, die Laichbürsten auszusetzen und bis wann draussen zu lassen?
2: Habe auch gesehen, dass man die Laichbürsten zu einem Knäuel und am Gewässergrund anbieten kann, für Zander z.B., hat das jemand versucht ?
3: Wie tief würdet Ihr solche Laichnester anbringen?
4: Bisher hab ich auf Bilder nur horizontal angeordnete gesehen. Würden vertikale evtl auch Sinn machen ?


So, jetzt such ich mal ne gute/günstige Bezugsquelle für Laichbürsten, hab gestern das OK vom Vorstand bekommen ^^

Schonmal danke :)

Schnickes
10.11.12, 14:31
Nun, nachdem ich mich ein bischen in das Thema mit den Laichbürsten auseinandergesetzt habe, habe ich noch ein paar Fragen:

1: Wann macht es Sinn, die Laichbürsten auszusetzen und bis wann draussen zu lassen?
2: Habe auch gesehen, dass man die Laichbürsten zu einem Knäuel und am Gewässergrund anbieten kann, für Zander z.B., hat das jemand versucht ?
3: Wie tief würdet Ihr solche Laichnester anbringen?
4: Bisher hab ich auf Bilder nur horizontal angeordnete gesehen. Würden vertikale evtl auch Sinn machen ?


So, jetzt such ich mal ne gute/günstige Bezugsquelle für Laichbürsten, hab gestern das OK vom Vorstand bekommen ^^

Schonmal danke :)

1. Einfach an den Laichzeiten der Zielfische orientieren.

2. + 3.
Diese Laichhilfen werden ab Mitte März in den flacheren Bereichen mit 1,5 - 3 m Wassertiefe versenkt! Der Zander nimmt diese sehr gut an und legt darauf seine Eier recht gerne ab!
http://www.handlteich.at/beschreibung-fischarten-alter-gr%C3%B6%C3%9Fe-nahrung-eizahl-brutzeit/

4. http://www.iffze.de/aktuell/neues/neues2012/aki_5.htm
http://www.acv-viersen.de/2_Gewaesser/2_Gewaesser_Neuer_Nierssee.htm



Zur Bezugsquelle: Kleinanzeigen im Internet
Dort haben wir unsere zum halben Preis her (2 Jahre alt).

Steini (verstorben am 06.09.2019)
10.11.12, 15:21
Das hängt alles von den einzelnen Fischarten ab.
Je nach Art, ist das oft völlig verschieden.
Platzwahl, Tiefe und Jahreszeit müssen der Art halt angepasst werden.

Bitte seid nicht verstimmt wenn ich noch schreibe:

DAS IST NUR EINE NOTLÖSUNG !

Es ist ein Trauerfall, wenn wirklich keine natürlichen Möglichkeiten vorhanden sind.
Die Bürsten sind etwas für naturferne Gartenteiche oder meinetwegen Betonbecken.

Eine alte Weide mit Ihren Wurzeln sollte besser, billiger und pflegeleichter sein.
(Nicht alle Weidenarten sind optimal)
Da sind ja nicht nur Wurzeln am Ufer oder am Grund, jeder Ast der ins Wasser reicht bildet große Wurzelplacken aus.
(Dumme Angler beschweren sich dann über die vielen Hänger, an dem tollen Platz und fällen so einen Baum dann nicht selten.)
Ich dachte immer Weiden wachsen fast überall und wären sehr leicht zu pflanzen.
(Einfach Stöcke in den Boden stecken)
Die kann man sogar als abgesegten Busch, frei treibend im Wasser verankern, selbst das überstehen sie oft jahrelang.
(Auch das ist sehr einfach, mit Steinen verbinden und aufs Eis ziehen.)
Die wachsen auch nicht langsam, nach wenigen Jahren ist das Ufer dicht, optimal ist sicher wenn sie nach viele Jahren ihre Äste weit vom Ufer entfehrnt ins Wasser tauchen.
So bilden sie auch zusätzliche Laichgelegenheiten für Pflanzenlaicher die es warm haben wollen dicht unter der Oberfläche.
Schaut euch mal so einen Weidenbusch an, sauberste feinste Wurzelfasern in mehreren Stockwerken und nicht selten bilden sie einge m³ Laichgelegenheit oder später Schutzraum aus.

Plastikbürsten in der freien Natur, da stimmt doch etwas nicht.:Klatsche:
Wie naturfern muß ein Gewässer sein, wenn keine Fische mehr selbst aufkommen.
Können Vögel oder Insekten die Bürsten nutzen?
Nein, aber einen Weidenbusch.
Leute, Ihr denkt schon technisch und naturfern.:lachen:

Thorsten
10.11.12, 15:35
Steini,

da hast du sicher recht, was die Weiden angeht. Ich habe mich damit auch auseinandergesetzt.

Ich habe letztes Jahr ca. 15 Weidenäste vorgezogen, damit Sie Wurzeln ausbilden, und dann an anglerfernen Stellen ausgebracht. Vom tollen Wachstum konnte ich bisher noch nichts sehen. Die Stecken waren letztes Jahr zwischen 50 und 100 cm lang.

Ich habe dieses Jahr keinen wiedergesehen. Das kann auch an mangelnder Zeit liegen, aber an den Stellen, von denen ich mir am meisten versprochen hatte scheinen die Triebe nicht aufgegangen zu sein.

Ich werde es nächstes Jahr weiter verfolgen und hoffe dann positives berichten zu können. Aber aus der Erfahrung des letzten Jahres muss ich folgern, dass das Ausbringen doch nicht ganz so einfach ist.

Trotzdem sind solche Maßnahmen aus meiner Sicht natürlich vorzuziehen.


@ Walleye,

für die künstlichen Laichbürsten brauchst du in einigen Gewässern in BW eine offizielle Genehmigung der Fischereibehörde. ich miene, dass es da vor allem um die FFH Gebiete geht.
Daher würde ich dort erst anfragen. In der Regel wird die Behörde auch keine Schwierigkeiten damit haben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit der Anfrage schon offene Türen einrennt, und die Behörden dir auch gern Hilfestellung und weitere Tipps anbieten. Z.T. kannst du für diese Maßnahmen auch Unterstützung erhalten.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
10.11.12, 15:48
Hallo Thorsten
Gut möglich das deine Hilfe für die Stecklinge das Problem war.

In der kalten Jahreszeit dickere und mindestens 1m lange Stecken schneiden.
Dann möglichst gleich wieder in den fechten Boden am Ufer 0,5 m einschlagen.
Mehr hättest Du nicht machen brauchen.

Im Frühjahr kommen dann fast alle.

Thorsten
10.11.12, 16:02
Hi Steini,

ich hatte sie letztes Jahr zwischen Mai und Juni gesetzt, wie gesagt mit entsprechendem Wurzelwerk.

Albert
10.11.12, 16:05
Durchaus möglich, dass du die falsche Weidenart gewählt hast Thorsten.

Baumweide, Silberweide, Bruchweide sind dankbare Erstbesiedler.

Hybriden oder welche aus anderen Erdteilen dringen oft bei feuchter Erde nicht mit den Wurzeln ins Substrat.

Habe mit Mattes letztes Jahr einen eingezäunten Kiessee untersucht.
Dabei entstand diese Unterwasseraufnahme.
Waren doch Weiden Mattes ?

6258

Thorsten
10.11.12, 16:12
Hallo Albert,

dass waren Abkömmlinge von Trauerweiden, die schon immer am Prestelsee stehen. Daher glaube ich nicht, dass die Art nicht für das Gewässer passt, auch wenn sie ursprünglich aus Asien stammt.

Mattes
10.11.12, 19:13
Waren doch Weiden Mattes ?




6259

So sah es dort aus. Sieht für mich gemischt aus. Ich kann mich an viele Erlenzapfen erinnern, Weiden sicherlich auch. Birken, Eichen?

Das ist ja das Hochinteressante an der Geschichte gewesen. Es gab nur Wurzel, sonst nichts. Teils aber schon fast wie in den Mangroven.

6260

Albert
10.11.12, 20:32
Genau Schwarzerlen, auch Eichen säumten die Ufer.
Habe noch 2 Bilder gefunden, Weide war dabei.

6261

6262

smithie
11.11.12, 15:40
@Albert&Mattes: wie habt ihr das mit Weiden genau gemacht, dass die in der Form austreiben - kann's mir grade nicht vorstellen ... :hmm:

Albert
11.11.12, 15:50
Wir waren selbst das erste mal 2011 dort, der Kiessee ist sich selbst überlassen, da privat.
Offenbar geht der Uferboden schnell runter und die Weiden sowie andere Bäume/Sträucher haben
eine Nahrungsquelle mit den Wurzelwerk erschlossen, welche dem Boden am Ufer Vorteile erbringt.

Albert
11.11.12, 15:52
Hallo Albert,

dass waren Abkömmlinge von Trauerweiden, die schon immer am Prestelsee stehen. Daher glaube ich nicht, dass die Art nicht für das Gewässer passt, auch wenn sie ursprünglich aus Asien stammt.

Wenn ich mich nicht irre, hat der Bach bei Deiner Oma hervorragende Weiden am Ufer.:hmm:

Thorsten
11.11.12, 16:37
Ja Albert, das stimmt,

aber das sind auch Trauerweiden gewesen. Ich glaube kaum, dass es daher einen Unterschied macht, woher die Setzlinge stammen.

Günter
11.11.12, 19:36
Laichbürsten halte ich in offenen Gewässern für nicht notwendig.

Laichbürsten werden in der Teichwirtschaft in künstlichen Behältern (Becken) eigesetzt.

Karpfen laichen in offenen Gewässern im Uferbereich über Wasserpflanzen oder auch ins Wasser hängenden Pflanzen oder Ästen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.11.12, 22:26
@Albert&Mattes: wie habt ihr das mit Weiden genau gemacht, dass die in der Form austreiben - kann's mir grade nicht vorstellen ... :hmm:

So sehen sie gar nicht selten aus.
Es gibt aber wohl Stamm und Buschartige Weiden.
Das werrden wohl die Buschartigen sein.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
11.11.12, 22:35
Hallo,

obige Aussage halte ich für zu pauschal.

Richtig ist, dass Laichbürsten nur dann Sinn machen, wenn das Problem einer Art im Bereich des Ablaichens liegt.

Das ist aber gerade in Baggerseen häufig der Fall. Das bloße Vorhandensein von Bäumen mit ihren Wurzeln, von ins Wasser ragenden Pflanzen und Ästen reicht eben nicht aus.

Fische sind durchaus anspruchsvoll bei der Wahl des Laichplatzes. Die Ansprüche sind auch nicht gleich, Barsche bevorzugen Äste und Zweige im Wasser, Weißfische suchen Weidenwurzeln oder weiche Unterwasserpflanzen.
Weitere Bedingungen müssen gerade auch bei Cypriniden gegeben sein. Die Laichstelle sollte im flachen Wasser liegen und günstig zur Sonne. Durch diese beiden Faktoren beschleunigt sich die Entwicklung der Eier in dem wärmeren Wasser und die Larven können früher geschützter Bereiche aufsuchen. Nur im flachen Wasser gibt es genug Plankton für die Brut. Liegt die Laichstelle zu tief, hat die Brut zudem Probleme an die Oberfläche zu steigen um die Schwimmblase mit Luft zu füllen.

Aus vorhandenen Laichsubstraten auf eine funktionierende Reproduktion zu schließen, ist daher nicht zulässig.

Selbst bei Laichbürsten zeigt es sich, dass diese nicht an jedem Ort angenommen werden. Oft muss man diese mehrfach verlegen, ehe sie angenommen wurden. Am sichersten funktionierte das in der Nähe natürlicher Laichplätze.

In einem Baggersee der fast rundum am Ufer mit gestutzten Weiden umgeben war, aber recht steil abfiel, war es möglich, den Rotaugenbestand und in Folge den Hechtbestand, überaus deutlich zu steigern. Das alles ohne einen Besatzfisch, nur durch Einsatz von Laichbürsten.

Im Gegensatz zu Besatz, mache ich mit Laichbürsten nichts kaputt. Im schlimmsten Fall ist es eine Nullnummer.

Zum Abschluss noch ein Link. Hier wird eine mögliche Bauweise gezeigt. http://home.arcor.de/helpentaler/html/laichhilfen.html

LL

Mattes
11.11.12, 22:50
Hallo Lota,

wäre es möglich den Hersteller/Vertrieb der Laichbürten an dieser Stelle zu nennen?


Das Setzen eines gewerblichen Links wäre in diesem Fall gewünscht, da es den Interessierten weiterhilft und es sich unmittelbar aus dem Diskussionsverlauf ergibt.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
11.11.12, 23:09
Hallo Mattes,

Nö, die gibt es anderswo günstiger. Einfach mal googlen.

Bitte darauf achten, dass es auch Laichbürsten sind.

ES gibt solche Bürsten auch um Rohre oder Leitungen in der Industrie zu reinigen, diese enthalten aber Weichmacher.


LL

hans
31.01.14, 23:54
Hallo
ich bin neu in eurer Runde. Es ist ja echt interessant, was ich für Erfahrungen gemacht habt.
Ich hätte aber noch ein anderes Anliegen. Wir haben ein Fließgewässer mit sehr wenig Wasserpflanzen. Hat jemand auch Erfahrungswerte
mit Laichbürsten in Fließgewässer?

Schnickes
01.02.14, 17:20
Generell sind Laichbürsten nur eine Übergangslösung und für Fließgewässer wohl überhaupt nicht geeignet. Vielmehr solltest du dir die Frage stellen, ob euer Fließgewässertyp nicht generell wenig Wasserpflanzen beherbergt bzw. warum das Gewässer nur wenig Pflanzen aufweist.

Toni
04.02.14, 10:44
Generell sind Laichbürsten nur eine Übergangslösung und für Fließgewässer wohl überhaupt nicht geeignet. Vielmehr solltest du dir die Frage stellen, ob euer Fließgewässertyp nicht generell wenig Wasserpflanzen beherbergt bzw. warum das Gewässer nur wenig Pflanzen aufweist.

Sehe ich grundsätzlich genauso, in der Regel werden Laichbürsten für Krautlaicher im Stillgewässer angeboten. Im Fließgewässer wird es eher Sinn machen Plätze für Kieslaicher zu präparieren. Allerdings kam mir beim lesen der Gedanke ob man die Bürsten eventuell unterhalb von Nasenlaichplätzen einbringen könnte um quasi abdriftende Eier einzufangen.