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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum Wachstum von Bachforellen



Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 18:21
Habe da mal eine Frage zum Wachstum von Forellen.

Könnt Ihr euch vorstellen das Bachforellen im ersten Jahr schon über 20-25 cm lang werden ?

Ich habe heute verschiedene Bereiche abgefischt die teilweise mit Meerforellenbrut besetzt wurden.
Die Forellen waren auf etwa 10 cm abgewachsen, so halte ich es auch für normal.

Einige wärmere Gewässerbereiche habe ich wenig später mit 6 Wochen angefütterter B.F Brut besetzt.
(Brut von Zuchtfischen für die Mast und Besatz, aber eben schon so etwa 2,5 cm lang)
Einer dieser Plätze wurde noch nie mit Forellen besetzt der andere Stelle schon im Vorjahr, eigene Vermehrung unmöglich.
An beiden Plätzen standen heute Forellen in Einheitsgröße 20 -25 cm.
Kommt mir zu groß vor, aber die 10 cm hatten sie ja auch schon im August erreicht oder überschritten.
Da hatte ich sie nachts schon mit der Taschenlampe gesucht und gefunden, teilweise selbst schon etwa dreihundert Meter enfehrnt der Mündung, in der Weser.
Was meint Ihr, Turbostamm, tolle Bedingungen oder unmöglich ?

Thomas
03.11.12, 18:39
Halte ich für unmöglich.

Denkbar (also 20-25 cm) allenfalls in Teichzuchten unter konstanter Fütterung.

Albert
03.11.12, 18:51
Ich habe heute verschiedene Bereiche abgefischt die teilweise mit Meerforellenbrut besetzt wurden.
Die Forellen waren auf etwa 10 cm abgewachsen, so halte ich es auch für normal.



Einige wärmere Gewässerbereiche habe ich wenig später mit 6 Wochen angefütterter B.F Brut besetzt.

:shock:

Im Juni haben die juvenilen schon 6-8 cm. Im September 15-18 cm. Habe in E-Fischenprotokollen von 6 Jahren nachgeschaut.

Kann das auch Fremdbesatz sein, der zu Euch gewandert ist ?

koppe
03.11.12, 20:25
:hmm: Das ist sicher zugewanderter Fremdbesatz,in erster Linie zweisömmrig.


Spitzenwachstum wilder ungefütterter Bachforellen bei uns etwa um 18 cm im ersten Jahr,was ich einmal gelesen habe,und das eher in milden Voralpenflüssen.

Ich habe heute in meinem Bach geangelt und konnte einige Bachforellen von etwa 8 cm ausmachen.Das sind wilde einsömmrige,die haben nächstes Frühjahr vielleicht 10 oder 11 cm.,im Herbst dann vielleicht 15 oder 16 cm(aber als zweisömmrige !)
Kaltes Wasser,knappe Nahrung und ein langer strenger Winter...........

Da ich heute gerade vom Äschenangeln im Bach komme,:grins::grins:
hier ein Beispiel von einem zweisömmrigen und dreisömmrigen Fisch,welche heute gleich nach der Photoshow schonend zurückgesetzt wurden.


http://www7.pic-upload.de/03.11.12/h93r79d5ja.jpg (http://www.pic-upload.de/view-16742817/DSC04180.jpg.html)

dreisömmriger Fisch von etwa 22 oder 23 cm,schnell nach dem Photo zurückgesetzt(mea culpa,habs aber nur für das Forum photographiert).

http://www7.pic-upload.de/03.11.12/n69t1omtxtdb.jpg (http://www.pic-upload.de/view-16742934/DSC04190.jpg.html)

Kann mir nicht vorstellen,daß eine Bachforelle in einem Jahr schneller wächst als eine Gebirgsforelle in drei Jahren:hmm:,allerdings bei Meerforellen kenne ich mich nicht aus,die gibts im Ösiland nicht:lachen:

Im Flachwasser konnte ich einige dunkel getigerte Fischchen von etwa 7 oder 8 cm sehen,das waren die einsömmrigen Bachforellen.......
Trotz der heurigen Hochwässer gibt es gottseidank genug "Überlebende"

Die zwei Bachforellen waren heute der einzige "Beifang",ansonsten gab es zu zweit etwa 40 Regenbogen,ein-bis 4 sömmrig u insgesamt 6 Äschen,davon 5 über 40 cm.

Alles Wildfische ohne Besatzunterstützung oder irgendeine Strukturschaffung.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 20:32
Nein Albert es kann weder Fremdbesatz sein noch besteht die Möglichkeit das da etwas zuwandert.
Es stimmt die Fische sind für die Jahreszeit recht klein, aber wir haben die Meerforellenbrut dieses Jahr auch erst sehr spät erhalten.

Da kommt aber sicher auch hin zu, das es dort von Fisch wimmelte.
Etwa 1 Fisch 10cm bis 25 cm je m², Gründlinge , Hasel, Döbel, und viele Aale.
Sollte man Haselregion benennen, so klar dominieren sie diesen Bereich.

Sonst waren die Tiere zu dieser Zeit 2-5 cm größer und begannen sich schon zu verfärben.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 20:56
Na mit euren zwei Antworten bin ich auch nicht klüger.:lachen:

Dem einen erscheinen die zu kleinen zu klein, dem anderen normal.
Dem zweiten erscheinen wieder die größeren als zu groß.:lachen:

@ Koppe, nein auch da sollte es sich nicht um Zugewanderte handeln.
Wir haben zwer auch Setzlinge besetzt aber die waren im Juni schon in dieser Größe.

Sicher, dort ziehen auch die besetzten Meerforellen Smolts durch, die Fische heute waren aber alle bunt.
So richtige wilde Forellen sind hier im Flachland kaum zu finden.
Das nächste natürliche Vorkommen ist etwa 25 Km die Weser hinauf in einem in die Aller bei Verden einmündenen Bach.
Was möglich wäre, wäre das es sich um Fische aus dem Vorjahr handelt.
Aber wenn es die Besatz Brut in etwa 6 Wochen dort schafte auf über 10 cm bis August ab zu wachsen, hätte sie nun weitere 12 Wochen Zeit gehabt, weitere 10 cm zu zulegen.
Verdammt irgendwie kann ich es nach vollziehen, das Gesammtresultat aber nicht glauben.:Klatsche:

Nachtrag, vor einigen Jahren vermehrten sich wohl einige eingesetzte B.F in der Weser selbst.
Ich konnte einige der kleinen Salmoniden nachts beobachten.
Im Herbst fing meine Freundin dort eine B.F in einer Größe/Aussehen, die etwa deiner der 2 Jährigen entspricht.
Das Klima ist hier sicher deutlich günstiger und die Bäche sind völlig überdüngt
Die Sommer sind selten richtig warm und im Winter wird es nicht so recht kalt.
(Weihnachten mit Schnee, kommt lediglich alle paar Jahre vor.
Viel wahrscheinlicher ist hier Regenwetter bei 8°C )
Alles Top Bedingungen wenn es denn Laichmöglichkeiten gäbe.:Knüppel:
Im Weiter oden genannten Bach waren 50cm Forellen völlig normal, Ü 60cm regelmäßig, gleiches galt dort früher auch für Äschen.
Besatz war früher 0., da haben wir mal vor vielen Jahren abgefischt, was da heute ist kann ich nicht sagen.
Ich habe nur gehört das es Probleme mit dem Kormoran und Wasserbodenverband gab.

koppe
03.11.12, 21:07
Also,für mich sind das eher zweisömmrige,vor allem wenn im Vorjahr(zwar an andrer Stelle9 auch besetzt wurde....

Aber:Also wenn die im Protokoll vor Jahren schon 18 cm im September haben,halte ich 20-25 cm jetzt im November schon für möglich,wenn die bis September 16-18 cm haben:ärger:

Bei uns in Österreich gibt es solch ein Wachstum sicher nur in Maststätten........

Auch in der Mur mit genug Nahrung ist das Wachstum höchstens 3 cm mehr als in den von mir geschilderten Größen.....

Das bedeutet für mich,daß die Meerforellen als "Bachforellenunterart" eine viel stärkere Wachstumskurve haben,habe ich nicht gewußt.

Albert
03.11.12, 21:28
Steini, Dein Fluss liegt im Tiefland, meiner kommt vom Mittelgebirge, Koppe seine Gewässer sind noch 2 Etagen höher.
Dazu kommt die Ernährungsfrage.
Trotzdem denke ich, Fischzuchten würden bei bei 7 Monaten sehr mit den Forellenwachstum zufrieden sein.

Wann wurden die denn nun besetzt ??? März, April......

Gekko gecko
03.11.12, 21:38
Hallo Steini,

20- 25cm nach einem Jahr halte ich schlicht weg für BF in freier Natur für unmöglich. Das schaffen die meisten Fischzüchter in ihren Zuchtanlagen mit den schnellwüchsigen RB nur. Ich kenne eure Art des Besatzes nicht, deshalb möchte ich dazu auch keine Stellungnahme abgeben. Ich gebe aber zu bedenken, wenn der Vorjahresbesatz an einer Stelle sehr dicht war, so dass es nicht genügend Standplätze für die BF gab, sind diese mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sehr weit abgewandet, um brauchbare Standplätze zu finden. Bei unseren E-Befischungen im September bis Anfang November in Mittelgebirgsbächen sind die 0+ BF ca. 10cm - max. 12cm. Die 1+ BF sind dann ca.15-20cm.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 21:39
@ Koppe

Die Meerforellen sind heute erst etwa 10 cm gewesen.
Das deckt sich mit deinen Erfahrungen.

Die B.F Brut sind einfache Bachforellen aus Dänemark, für die Teichwirtschaft.
Ganz sicher auf Turbowachstum gezüchtet.

Die Bedingungen könnten der Mast recht ähnlich gewesen sein, recht warmes Gewässer ohne größere Raubfische mit Sauerstoffsättigung, und ständig reichlich Futter.
Das sind halt die Becken eines Fischpasses, der Fische den Aufstieg von der Weser in einen verkrauteten Altarm ermöglicht.
(6 flache, durchstömte Becken a etwa 25 m²)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 21:58
Wann wurden die denn nun besetzt ??? März, April......

Ups...23.06.12
6-8 Wochen angefüttert = freischwimmend etwa 2,5 -3 cm

Der Gedanke der hinter der ganzen Sache steckt, ist das die mir halbwegs geeigneten Oberläufe längst mit Meerforellenbrut besetzt werden und voll sind.
Die Weser ist immer sauberer geworden und voller Fische wie Bach Schmerlen und Koppe.
Nur es fehlen halt Laichplätze für Salmoniden und geeignete Aufwuchszonen.
Ob die nun als M.F abwandern oder als B.F im Fluß leben wollen, können sie selbst entscheiden.
Nur, ich halte nicht viel von geprägten Mastfische, die müssen schon selbst mit dem Leben im Fluß klarkommen.
Alle weiteren Bereiche waren oder sind aber auch voller Weißfische und kleiner Barsche, richtige kleine Brut in solche für Forellen untypische Bereiche, gäbe ich kaum eine Überlebenswahrscheinlichkeit.

Albert
03.11.12, 22:07
Ups...23.06.12
6-8 Wochen angefüttert = freischwimmend etwa 2,5 -3 cm

Dann nach Silvester 2011 abgestreift, Milder Januar, Februar. So meine Vermutung.
Jetzt bis 25 cm erreicht. :hmm:

Gekko gecko
03.11.12, 22:21
6250

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.11.12, 22:23
:hmm: ?
:lachen: Keine Ahnung, so recht glauben kann ich es ja auch nicht.
(Sollte jemand Bedenken haben das nun Forellenstämme verfälscht werden, hier gibt es keine Forellengewässer die erreicht werden könnten, das beginnt erst weit ab vom Bereich dieser Karten )

Ich stell mal einen Link zu unseren Geässern ein.
http://www.anglerverein-achim.de/gewaesser.php
(erste Karte ganz rechts unter Achim-Baden mündet ein Kanal gemeinsam mit der Alten Aller ein.)

Aber nicht falsch verstehen, das teilen wir uns mit 8 Vereinen u. einem Fischer gemeinsam.
Jeder Verein hat natürlich weitere "eigene Gewässer", aber diese der Pachtgemeinschaft, werden gemeinsam bewirtschaftet.
Also Spielplatz für über 5000 Angler und einen (in Teilbereichen) Fischer.

6252

Das Becken war etwas aufgestaut, weil Kinder Steine in den Auslauf stellten.


Der Fischpass wurde letztes Jahr deutlich verbessert.
Die Durchbrüche in den einzelnen Stufen wurden nach oben geöffnet, nun verstopfen sie nicht mehr ständig und werden auch besser angenommen.
Das Bild zeigt also den neuen heutigen Zustand

Der Einstieg war lange ein Problem bei nierigeren Wasserständen.
Erst hätten Fische über Steine klettern müssen und dann standen sie vor einer 50 cm hohen Betonwand.

Nun haben wir ein weiteres Becken unterhalb erhalten.
Seit dem findet man selbst kleine Barsche gleichmäßig in allen Becken.
Sicher nicht optimal, aber schon Kleingkeiten helfen oft deutlich.
(Danke ans WSA Verden/Mitarbeiter, die es dann mal eben, ermöglichten und ausführten)
(Heute befanden sich etwa 1000 Fische div. Arten, in den Becken, gleichmäßig verteilt)
Selbst viele K.m oberhalb finden sich nun Arten die es dort früher fast nur nach Hochwassern gab.



Nachtrag:
Am 27.08 fand ich eine Forelle über 10 cm, hunderte Meter weit wech im Fluß.
http://www.gw-forum.de/showthread.php?1344-Lachs-oder-Forelle
So um die Zeit waren dort in der Treppe die meisten etwa Fingerlang, einige aber auch über 10 cm lang.
(Also etwa so lang wie die Meerforellen heute sind, die Mefos waren aber nicht angefüttert, gelangten aber einige Wochen zu vor in den Bach)

Also benötigten sie etwa 8 Wochen um etwa 10 cm zu erreichen, jetzt sind weitere 9 Wochen vergangen.
So sah zeitweise nachts, zu der Zeit das Ufer der Weser aus, einige Flohkrebse waren aber sicher schon abgehauen.
Ich habe den Stein nicht bewegt, so saßen sie auf Ihm, im fast trockenen.
Ich denke solche Mastbedingungen, werden sie in Bergbächen kaum finden.

6253

smithie
04.11.12, 14:50
doofe Frage: können es relativ schlecht abgewachsene Fische aus dem Vorjahr sein?

koppe
04.11.12, 16:15
Steini:

It Must be the Mast!

Steini (verstorben am 06.09.2019)
04.11.12, 20:55
doofe Frage: können es relativ schlecht abgewachsene Fische aus dem Vorjahr sein?

Die könnten schon aus dem Vorjahr sein, wo aber sind dann die aus diesem Jahr ?
Ich würde nicht einmal behaupten, das sie schlecht abgewächsen wären wenn es so ist.

Es hilft nichts,
beim nächsten Besatz werde ich es genauer verfolgen.
Dank an alle Beteiligten.

koppe
04.11.12, 22:49
Also,aber das ist häufig,daß die "Heurigen" mit den Hochwassern weggeschwemmt werden und der letzte Jahrgang überlebt........

Gerade in kleinen und mittleren Fliesswassern geschieht es doch oft,daß ein Jahrgang ausfällt...........

Bei uns ist wahrscheinlich der heurige Äschenjahrgang ausgefallen(zu 99,9%

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
05.11.12, 00:47
Hallo,

eine Länge von 20-25 cm bei einer Bachforelle 0+ halte ich für ausgeschlossen. Das ist der Längenbereich eines 2+ Fisches in einem freien Gewässer. Selbst eine Turbo-BF bringt es nach 3 Jahren nur auf 35 cm.

Junge BF lassen sich aus den Laichbächen kontinuierlich stromab fallen, wo sie jeweils altersgerechte Standplätze suchen. Vor allen Dingen im Herbst zieht es die Jungforellen stromab in tiefere Stellen.

Wenn du jetzt 20-25 cm BF auf den Aussetzstellen der Brut findest, so liegt deren Herkunft mit Sicherheit stromauf. Es ist nicht zulässig, diese Fische mit der besetzten Brut gleich zu setzen.

Wenn du Ende Oktober auf BF e-fischst, läufst du zudem Gefahr, dass die Besatzfische bereits stromab in tieferem Wasser stehen und auf den Besatzstrecken nicht mehr erfasst werden.

Diese stromab gerichtete Wanderung musst du in deine Überlegungen einbeziehen.

Was auch immer die Ursache ist, es muss eine andere Erklärung geben. Eine 25 cm BF ist mit Sicherheit kein Fisch 0+. Wobei die Altersstufe 0+ Anfang November ja nichts anderes bedeutet, als ein Fisch im 8.-9. Lebensmonat.

LL

koppe
05.11.12, 00:59
Hallo Lota lota,deine Ausführungen klingen auch für mich voll logisch und decken sich auch mit meinem Wissen,obwohl ich mit Brut und Zucht nichts zu tun habe,sondern seit etlichen Jahren nur Beobachtungen in der Natur hege.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.11.12, 07:38
Alle eure Antworten decken sich mit meinen Erfahrungen.
Würde man mir so einen Fisch zeigen würde ich sagen er ist mindestens 2 Jahre alt.
(Und der Meinung bin ich auch noch immer)

Der Haken ist aber das Fische eben oft auch ganz anders abwachsen können wenn sie optimale Bedingungen vorfinden.
Dann explodieren Sie im Wachstum regelrecht.
Denkt mal an den Hecht, der kann auch über 60 cm nach 12 Monaten erreichen.
Denkt an Warmwassser Kreislaufanlagen beim Aal, Wels, Zander.
Denkt an im Warmwasser oder Ausland vorgestreckte Karpfen, die dann einige Monate Vorsprung haben und so am Ende des Jahres fast so ausschauen wie ein K2.

Die Bedingungen an der Stelle haben so gar nichts mit einem Forellenbach gemein.
Oberhalb befindet sich ein flacher, warmer und schlammiger "Graben" der völlig verkautet ist.
Gleich unterhalb befindet sich die dort einige Meter tiefe Weser.
Von oben wird sicher ständig Futter angeschwemmt und von Unten versuchen Tiere wie Flohkrebse aufzusteigen.
(Ich könnte mir vorstellen sie standen im Futter, etwas was selbst in der Teichhaltung nur angestrebt wird)
Dann hatten sie sicher noch Startvorteile durch das anfüttern.

Leider kann ich da eben das Wachstum, nur schlecht kontrolieren, jedes E-Fischen ist dort im Fischaufstieg störend und viele Fische treiben so auch in die Weser ab.


Wie auch immer, der Platz scheint geeignet Brut auszubringen, ich war mir da wegen der Wärme gar nicht so sicher, das sie den Sommer dort verbringen/überleben würden.
Haben viele ja wohl auch nicht, Ich habe ja die Forellen auch schon im Sommer in der Weser gesehen.
Zu dem Zeitpunkt hatten sich mindestens Einzelfische schon weit in der Weser verteilt.
(Wer sich die Karte anschaut, die fand ich bei den Bootanlagen oberhalb des einmündenen Kanals)


Die Stelle war im Übriegen nicht willkürlich von uns gewählt, nach einem Bachforellenbesatz mit einigen größeren Tieren in der Umgebung, fand ich im Frühjahr dort einzelne Jungfische. (Das war eine Überraschung)
Ausgewählt haben den Platz also die Forellen.

Ich habe mal geschrieben:" Die wissen besser als wir, wo es gut ist", scheint so zu sein.

Viel erstaulicher finde ich aber wie konkurenzstark sich die B.F dort behauptet und das Jungfische selbst das tiefe Wasser der Weser meisterten.

dat_geit
05.11.12, 10:45
Habe mir eure Ausführungen sorgfältig durchgelesen und komme mit einer neuen Theorie:grins:.

Wie ihr wisst komme ich ja von einem Flusssystem der Nordsee. Bei uns in der Stör stützen wir im Wiederansiedlungsprojekt Lachs, Meerforelle und auch die Bachforelle.

Wir haben es da nicht leicht in all den 30 Jahren so sauber zu trennen und uns auch zu erlauben genaue Aussagen über das Längenwachstum zu treffen, vor allem weil wir hier auch mit unterschiedlichen Stämmen und Herkünften arbeiten.

Es werden BF sowohl selbst vorgestreckt (eigene Elterntiere abgestreift) wie auch aus gewässernahen ausgewählten Betrieben Besatz erworben.

Es gibt definitiv stark unterschiedliche Abwachsraten bei uns.

Hinzu kommen die 2 Jahre Verweildauer von MF in unserem Flusssystem, was für Nordseezuflüsse nicht ungewöhnlich ist.

Warum sollten es keine 2 jährigen MF sein. Und zum Thema Färbung und einwandfreier Indentifikation ließe sich nach obiger Einführung wohl noch reichlich was sagen.

Vor einer Woche haben wir einen vermutlichen MF Bock gefangen, der äußerlich bei 99% der Angler speziell im Frühjahr als BF durchgegangen wäre. In anderen Jahreszeiten wären sicherlich einige vorsichtiger gewesen. Aber eine eine BF mit über 60 cm gab es bisher bei uns nicht und wäre eher unwahrscheinlich.

Warum sollen es bei dir keine MF sein, die lägen an ihrer oberen Wachstumsgrenze, wären aber nicht ungewöhnlich.

MF´s variieren im Längenwachstum in Nordeuropa erheblich und können durchaus bis zum doppelten ihrer kleineren Vertreter erreichen. So ist bei uns der der Mörrum Stamm der Turbowüchsige. Der eigene Stamm (Rantzau) liegt auch nicht schlecht, aber erreicht besonders auf die Rückkehrer gesehen keineswegs diese Größenordnung. Dann noch das unterschiedliche Nahrungsangebot an den Besatzstrecken........

Da habe nicht nur ich aufgegeben sich darum einen Kopf zu machen.........

Jürgen W aus T
10.02.13, 16:31
Da ich gerade auch ein wenig gelesen habe zu dem Thema Wachstum Bachforelle, möchte ich den Tread noch mal kurz aufleben lassen.
Beim Stöbern bin ich auf eine schöne Tabelle gestoßen und möchte euch die nicht vorenthalten: http://www.angeln-leipzig.de/wachstum.htm

Gruß Jürgen

Steini (verstorben am 06.09.2019)
31.08.13, 00:32
Ein Vergleich war dieses Jahr leider nicht möglich.
Wegen des sehr langen und späten Weserhochwasser, haben wir den Besatz, im Hochwasserbereich länger herausgezögert.
Die vorgestreckten B.F waren dieses Jahr schon etwas größer als wir sie dann besetzten.
Das Wachstum war zunächst wieder super, in den ersten 3 - 4 Wochen verdoppelten einige Ihre Länge.
Dann wurde es wärmer,... zu warm.
Die letzte habe ich dort im Fischpass, bei weiter ansteigenden 24°C Wassertemperatur gesehen.
(Etwa zu der Zeit, als oberhalb die Welse laichten.:ärger:)

Die B.F werden sich wohl schon sehr früh ins tiefere Weserwasser zurückgezogen haben, wahrscheinlich zu klein um sich da zu behaupten.

Zu der warmen Zeit, kamen früh morgens auch die vorgestreckten Lachse, in gut gekühlten Beuteln.
Hatte etwas Angst das auch der für sie zugedachte Zufluss zu warm wäre.
War er aber nicht, der war noch kälter als die gekühlten Beutel.
Halt reines Grundwasser im Quellgebiet.
Dumm nur, denn auch dort ist nun Maisanbau.
Der bisher immer Pflanzenreiche naturnahe Bach, hat sich nun verändert.

Das kalte Quellwasser mag ja für die Salmoniden ein Segen im Sommer sein, die Quappen aber vermeiden, diesen im Winter dann warmen Bach auffallend.

Das Ganze ist ein kilometerlanges Altarm System mit einige Zuflüssen, immer mehr begreife ich wie verschieden die Bereiche auch durch die Wassertemperatur sind.
Im oberen Bereich halt das sommerkalte und winterwarme Grundwasser, weiter unten das sommerwarme und winterkalte Oberflächenwasser.
Der Unterschied mag gering sein, aber ich behaupte für die Verteilung der Fischarten und Ihr Wachstum ist er ausschlaggebend.
Man denkt nur immer, das alles überall gleich ist.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
07.09.13, 09:54
Ein Vergleich war dieses Jahr leider nicht möglich.
Wegen des sehr langen und späten Weserhochwasser, haben wir den Besatz, im Hochwasserbereich länger herausgezögert.
Die vorgestreckten B.F waren dieses Jahr schon etwas größer als wir sie dann besetzten.
Das Wachstum war zunächst wieder super, in den ersten 3 - 4 Wochen verdoppelten einige Ihre Länge.
Dann wurde es wärmer,... zu warm.
Die letzte habe ich dort im Fischpass, bei weiter ansteigenden 24°C Wassertemperatur gesehen.
(Etwa zu der Zeit, als oberhalb die Welse laichten.:ärger:)

Die B.F werden sich wohl schon sehr früh ins tiefere Weserwasser zurückgezogen haben, wahrscheinlich zu klein um sich da zu behaupten.



Ein Blick dort, gestern ins Wasser und ich sah wieder eine kl.Forelle.
Ob geblieben oder zurückgekehrt, wer weiß es.

Gekko gecko
07.09.13, 19:46
Zitat von Steini

Die Stelle war im Übriegen nicht willkürlich von uns gewählt, nach einem Bachforellenbesatz mit einigen größeren Tieren in der Umgebung, fand ich im Frühjahr dort einzelne Jungfische. (Das war eine Überraschung)
Ausgewählt haben den Platz also die Forellen.

Ich habe mal geschrieben:" Die wissen besser als wir, wo es gut ist", scheint so zu sein.


Wie Recht du doch hast!!!
Viele Erscheinungen können wir eh nicht belegen. Wir haben zwar unsere Vermutungen, aber ob diese zutreffen, wer weis das schon. So hatten wir Gestern beim E-Fischen auf Lachs z.B. eine Probenstrecke mit sehr guten Ergebnissen, und eine andere die Mattes befischt hat, mit extrem schlechten Ergebnissen. (Ich kann aber versichern, es lag nicht am E-Fischer.) Auffallend war auch, das wir in der ganzen Probestrecke keine BF nachweisen konnten. Koppen, Schmerlen und Elritzen in Massen, aber keine BF. Nach der Befischung nach der Punktmethode, haben wir dann noch gezielt in den Uferzonen, unter den Wurzeln und Totholzhaufen, also an den idealen BF-Standplätzen versucht BF nachzuweisen. -Ohne Erfolg- Erklären kann ich die Situation nicht. Struktur, Futter, Standplätze, Temperatur usw. alles OK. Trotzdem keine BF. So sehen wir, das auch noch viele andere Faktoren sich dort auswirken, über die wir noch gar nicht nachdenken.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
07.04.14, 09:40
Dieses Jahr hat es wieder besser gepasst, kein Hochwasser und die Fische sind schon seit 2 Wochen im Wasser.
Versuchsweise wurden auch mal die Buhnenköpfe und Kiesbänke der Weser besetzt.
Werde mir bald also mal die Taschenlampe schnappen und nachsehen.

Die Frage ist, wenn dort Forellen auch nicht erfolgreich laichen können, bedeutet es ja nicht, das sie dort nicht aufwachsen könnten.
So früh im Jahr hat sie kaum Konkurrenz, halt nur Fressfeinde.
Es waren halt sehr viele Buhnenköpfe, die in geringer Anzahl mit B.Fv geimpft wurden.:;:
Stunden später war es schon überraschend, wie viele man noch bemerken konnte.
Das relativiert, meine Betrachtung was die Anzahl der Weißfischbrut im Sommer betrifft doch gewaltig.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.07.15, 14:26
Als Anmerkung.
Die mit 0,5gr und 1gr Anfang Mai besetzten Meerforellen haben sich dieses Jahr prächtig entwickelt.
(Wir haben uns die halt vorstrecken lassen und ganz auf die Turbo-B.F verzichtet.)

Es scheint wirklich so das Sie der Hitze durch Absteigen in die tiefere Weser ausweichen.
Gleich unterhalb der besetzten Fischtreppe sah ich heute Nacht etliche Forellen von 8 - 10 cm am Rand der Weser zwischen den Steinen der Uferpackung.
Ich hatte sie erst für Rotaugen gehalten, dann stellte ich aber fest das eigentlich jeder Fisch dieser Größe eine Forelle war.
In der Treppe selbst sah ich nur eine, das war die kleinste von allen.
Leider sah ich nun erstmalig auch bei uns die lieben Grundeln.:Kotz:

Die besetzten Forellen im kalten Brutbach (Wiesengraben) sind so zahlreich aufgekommen das man sie selbst tagsüber auf den ersten Blick sah, auch die liegen schon bei 6-10 cm.

Ich denke der Vorsprung den sie durch das Vorstrecken erhalten ist enorm, die Weißfische und Barsche haben nun erst 2-3 cm.