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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie verfahren nach Besatz?



Walleye
20.11.12, 22:23
Eigentlich sagt ja das Topic schon alles, wie verfahrt Ihr in euren Vereinen mit und nach dem Besatz? Also wir hatten vor kurzem Besatz und danach wollten die ersten schon an das Wasser, ich habe dann erstmal 5 Tage zugemacht. Naja, Beschwerden gab es einige, aber nichts was mich stören würd. Ich find die Fische brauchen bestimmt etwas Zeit, um sich zu orientieren usw.

Von daher freue ich mich sehr, wenn Ihr mir schreiben würdet, wie Ihr es handhabt, und ob es da auch etwas Rechtliches evtl. gibt.

Gruß
Walleye

Steini (verstorben am 06.09.2019)
20.11.12, 23:12
Brauche mir da kaum Gedanken zu machen.
Besetzt wird in meiner Region fast nur Jungfisch.
Ich setze teilweise aber auch unregelmäßig, also nicht jedes Jahr, einige R.F in einen See etwa 2 St/ha.(Für die ganz Harten im Winter)
Alles, was sonst besetzt wird, ist weit vom Maß entfernt und frisst im Winter kaum.
Solltet Ihr das mit den Forellen etwas großzügiger veranstalten ? :;:
(Ich denke Ihr könnt gleich loslegen, diese Haustiere werden sich nicht anpassen,
und sie werden sicher auch nicht mehr)

smithie
21.11.12, 09:33
Also in Bayern ist das Fischen nach Besatzmaßnahmen rechtlich geregelt (frühestens 2 Wochen [geschlossene Gewässer] bzw. 4 Wochen [alle anderen Gewässer] nach Besatz).

In BW weiß ich nicht wie das geregelt ist. Falls per FiG, wäre das eine Argumentationsgrundlage.

Detlev
21.11.12, 12:22
Also in Bayern ist das Fischen nach Besatzmaßnahmen rechtlich geregelt (frühestens 2 Wochen [geschlossene Gewässer] bzw. 4 Wochen [alle anderen Gewässer] nach Besatz).


Es heisst ja nach dem Gesetz dass die eingesetzte Fischart zwei bzw. vier Wochen gesperrt ist.
Die geschlossenen Gewässer bei uns werden ab 2013 zum Jahresende zwei Monate lang komplett zum Angeln gesperrt. Bei den Fließgewässern schaut es anders aus. Erstens kann man hier keine Schilder oder ähnliches aufstellen und der eigentliche Besatz zieht sich auch mehrere Wochen hin. Durch die neue Regelung in Mittelfranken können wir auch nicht mehr vereinsintern verlängerte Schonzeiten festlegen. Da hatten wir die Möglichkeit Fischarten dann zu besetzen, wenn Schonzeit war. Das ist jetzt vorbei. Da kann ich nur auf die Vernunft der Angler verweisen.

Gruß
Detlev

Walleye
21.11.12, 13:26
Weis jemand wie es in Baden-Württemberg gehandhabt wird ?

Thorsten
21.11.12, 19:32
Hallo Walleye,

meines Wissens gibt es dazu in unseren Gesetzestexten keine Vorschriften (FischG und LFischVo).
Habe die Texte nochmals durchstöbert, es ist nichts zu finden.

Gesetze BW (http://www.gw-forum.de/showthread.php?12-Baden-Würtemberg)

Jürgen W aus T
24.11.12, 03:07
Wir machen immer eine geheim Aktion von Besatzmaßnahmen, das meiste wird in der jetzigen Zeit gesetzt. Meistens weiß nur ich und der Fischzüchter wann wo was gesetzt wird.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
24.11.12, 03:25
Wir machen immer eine geheim Aktion von Besatzmaßnahmen, das meiste wird in der jetzigen Zeit gesetzt. Meistens weiß nur ich und der Fischzüchter wann wo was gesetzt wird.

Warum ?

Warum verzichtet ihr auf Mithilfe ?
Warum verzichtet man auf Zeugen seiner Arbeit ?
Warum sollen die Mitglieder das nicht wissen ?

Ich versuche es niemals alleine zu machen.:kratz:

Detlev
24.11.12, 09:08
Warum verzichtet ihr auf Mithilfe ?
Warum verzichtet man auf Zeugen seiner Arbeit ?
Warum sollen die Mitglieder das nicht wissen ?

Ich versuche es niemals alleine zu machen

Steini, da muss ich Dir voll und ganz recht geben.
Sehr schnell brodelt die Gerüchteküche. Die Mitglieder erhält man am besten bei Laune wenn sie mit einbezogen werden. Sie wissen dann was gesetzt wird und es gibt kein blödes Gerede wie: Da ist ja nichts drin.
Und Helfer sind jederzeit willkommen.
Als Vereinsführung hat man auch die Pflicht, seine Mitglieder über die Arbeiten des Vereins zu unterrichten und auf dem laufendem zu halten.
Wir haben fast jeden Monat eine Mitgliederversammlung und da werden sie auch über aktuelle Besatzmaßnahmen unterrichtet. Auch unsere Hauptgewässerwarte, die den meisten Besatz organisieren und ausführen sind für jede Hilfe dankbar.

Gruß
Detlev

Jürgen W aus T
24.11.12, 13:58
Wir machen das aus dem Grund damit nicht nach dem Besatz plötzlich der Angeldruck steigt.
Wir haben es früher auch anders gemacht, dann wurden z.B. Schleien gesetzt und direkt bekam man kein Bein mehr an die Erde am Gewässer.
Jetzt setzen wir im Geheimen und die Tiere haben Zeit sich einzugewöhnen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
25.11.12, 13:50
Wir machen das aus dem Grund damit nicht nach dem Besatz plötzlich der Angeldruck steigt.
Wir haben es früher auch anders gemacht, dann wurden z.B. Schleien gesetzt und direkt bekam man kein Bein mehr an die Erde am Gewässer.
Jetzt setzen wir im Geheimen und die Tiere haben Zeit sich einzugewöhnen.

:hmm:.....Es gibt 2 Möglichkeiten des Besatzes.

Wenn man den Zuwachs nutzen will und um fehlende oder schlechte Vermehrung auszugleichen.
Oder eben um gleich Angelfische zu haben.

Der Gesetzgeber verlangt eine Eingewöhnungszeit das stimmt,
aber ich denke sein Ziel ist dabei eher, den Besatz mit fangreifen Fischen zu unterbinden.
Es soll die natürliche Kraft der Gewässer genutzt werden.
Eben kein Wunschfischbesatz, sondern ein Besatz der zum Gewässer passt.

So gesehen, ist schon die Betrachtung der vorgeschriebenen Wartezeiten, mindestens seltsam.:ärger:


Das Problem mit den Massen an Anglern die sich auf den Besatz stürzen, tritt doch nur auf wenn ich gleich fangreife Angelfische besetze.
Selbst dann, mag es eher ein Segen für die Gewässer sein, wenn die Fische möglichst schnell wieder viel heraus kommen.
Lediglich rechtlich mag es ein Problem geben, aber das ist doch dann eher ein Verdrehen der Wertigkeit.


Setze ich aber um den Zuwachs zu nutzen, haben Angler da überhaupt kein Interesse.
Dann hat kein Fisch das Maß.


:lachen: Ich möchte das Ganze auch gar nicht schlecht machen.
(Das ist Sache der Gesetzgebung.
Wenn der Gesetzgeber eins verlangt aber auch das Andere zulässt und eben nicht regelnd eingreift, schafft er eben auch Tatsachen.)

Wenn eben nur wenig Wasser für viele Angler zur Verfügung steht, ist das wohl normal.
Da ist eben das Grundübel aus dem man versuchen muß, das Beste zu machen.
Nur sollte man sich dann auch bewusst sein das man eben ein F.P Gewässer betreibt.
Da gelten dann die handwerklichen Betrachtungen des Besatzes nicht mehr.
Ziel sollte es dann sein, rein und raus so schnell und oft wie es geht.(Denke Ich)

Ich bin nicht traurig, so ein Problem nicht zu haben.

Spätestens bei Salmoniden drehen die Angler völlig durch.
Selbst erfahrene Angler vergessen dann oft Fangbegrenzung, Schonzeiten und Mindestmass.
Da erkennt man dann den wahren Typ.

(Wenigstens Ich staune dann immer wieder, wenn so wahnsinnig gute Vorbilder voll ins Fett treten.:schreck:)

Günter
25.11.12, 14:25
:hmm:.....Es gibt 2 Möglichkeiten des Besatzes.

Wenn man den Zuwachs nutzen will und um fehlende oder schlechte Vermehrung auszugleichen.
Oder eben um gleich Angelfische zu haben.

Der Gesetzgeber verlangt eine Eingewöhnungszeit das stimmt,
aber ich denke sein Ziel ist dabei eher, den Besatz mit fangreifen Fischen zu unterbinden.
Es soll die natürliche Kraft der Gewässer genutzt werden.
Eben kein Wunschfischbesatz, sondern ein Besatz der zum Gewässer passt.

So gesehen, ist schon die Betrachtung der vorgeschriebenen Wartezeiten, mindestens seltsam.:ärger:


Das Problem mit den Massen an Anglern die sich auf den Besatz stürzen, tritt doch nur auf wenn ich gleich fangreife Angelfische besetze.
Selbst dann, mag es eher ein Segen für die Gewässer sein, wenn die Fische möglichst schnell wieder viel heraus kommen.
Lediglich rechtlich mag es ein Problem geben, aber das ist doch dann eher ein Verdrehen der Wertigkeit.


Setze ich aber um den Zuwachs zu nutzen, haben Angler da überhaupt kein Interesse.
Dann hat kein Fisch das Maß.


:lachen: Ich möchte das Ganze auch gar nicht schlecht machen.
(Das ist Sache der Gesetzgebung.
Wenn der Gesetzgeber eins verlangt aber auch das Andere zulässt und eben nicht regelnd eingreift, schafft er eben auch Tatsachen.)

Wenn eben nur wenig Wasser für viele Angler zur Verfügung steht, ist das wohl normal.
Da ist eben das Grundübel aus dem man versuchen muß, das Beste zu machen.
Nur sollte man sich dann auch bewusst sein das man eben ein F.P Gewässer betreibt.
Da gelten dann die handwerklichen Betrachtungen des Besatzes nicht mehr.
Ziel sollte es dann sein, rein und raus so schnell und oft wie es geht.(Denke Ich)

Ich bin nicht traurig, so ein Problem nicht zu haben.

Spätestens bei Salmoniden drehen die Angler völlig durch.
Selbst erfahrene Angler vergessen dann oft Fangbegrenzung, Schonzeiten und Mindestmaß.
Da erkennt man dann den wahren Typ.

(Wenigstens Ich staune dann immer wieder, wenn so wahnsinnig gute Vorbilder voll ins Fett treten.c:schreck:)


Die Eingewöhnungszeit, die vom Gesetzgeber gefordert, wird halte ich für richtig, dabei ist es gleich, ob Satzfische oder Fangfähige besetzt werden.
Zu 90% stammen die Besatzfische aus Aufzuchtteichen mit Zufütterungen. Beim Besatz werden diese bei sofortiger Befischung bis zur Eingewöhnung am häufigsten gefangen.
Am schlimmsten ist es dann, wenn untermaßige Fische besetzt werden und diese dann verangelt werden.

Das gilt jetzt mal für Fließgewässer, bei Angelteichen kann man sich darüber streiten!

Steini (verstorben am 06.09.2019)
26.11.12, 02:00
Die Eingewöhnungszeit, die vom Gesetzgeber gefordert, wird halte ich für richtig, dabei ist es gleich, ob Satzfische oder Fangfähige besetzt werden.
Zu 90% stammen die Besatzfische aus Aufzuchtteichen mit Zufütterungen. Beim Besatz werden diese bei sofortiger Befischung bis zur Eingewöhnung am häufigsten gefangen.
Am schlimmsten ist es dann, wenn untermaßige Fische besetzt werden und diese dann verangelt werden.

Das gilt jetzt mal für Fließgewässer, bei Angelteichen kann man sich darüber streiten!

Hoffen wir mal, dass sie sich überhaupt wirklich anpassen..
Wenn nach langer Zeit die Besatzfische seltener gefangen werden, kann es ja auch andere Gründe geben.:heimtückisch:
(Abwandern, schwarze Vogel oder Fische mit spitzen Zähnen z.B)
Ich denke, du denkst an Salmoniden, gefüttert und verangelt klingt so in die Richtung.
Da muss ich passen, mit der Bewirtschaftung von Forellenbächen habe ich kaum Erfahrung.

Bei den meisten anderen Arten ist das Verangeln aber sicher seltener.

Günter
26.11.12, 20:02
Mit "verangelt" meine ich nicht nur Forellen, sondern auch Zander und Hechte. Karpfen sind da nicht so gefährdet.

Zur Anpassung der Besatzfische an das Gewässer bin ich mir ziemlich sicher.
Habe mich schon mit dem Leiter der Karpfenteichwirtschaft Außenstelle in Höchstadt/Aisch darüber unterhalten.
Z.B. Wenn man Wildkarpfen in stehende Gewässer einsetzt, passen sie sich auch mit der Körperform (werden hochrückiger) an.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
26.11.12, 21:35
Ja das mit dem Verangeln ist eine traurige Sache.

Aber um zum alten Thema zurück zu kommen....
Wenn Untermaßige in Mengen verangelt werden, wird das meist aus Dummheit oder Unwissenheit geschehen.
Da kann man das Gewässer sperren oder Aufklärung betreiben.
Da hilft es meiner Meinung schon, die Mitglieder z.B beim Besatz einzubinden und auch mal den Preis eines Besatzhechtes zu nennen.
Wer will nicht erleben, das seine ins Gewässer gesetzten Fische später auch groß werden.

Noch heftiger wird es, wenn sie so erfahren das Sie auch ohne Besatzfische kaum weniger fangen und teilweise jahrelange Besatz sinnlos war.
Andere denken umgekehrt, das alles sei natürliches Aufkommen.
Wenn man Ihnen erklärt das es beim Karpfen oder teilweise Salmoniden so nicht ist, können viele es kaum glauben.
Sie müssen halt verstehen lehrnen, das Besatz die Lösung eines Problemes sein kann, aber nicht der Regelfall werden darf.
Ich hoffe, dann gehen sie auch bewusster mit den Tieren und den Gewässern um.

Das alles spricht für mich gegen die Geheimhaltung des Besatzes.
Erst die Information das Besatzes gemacht wurde, gibt Ihnen die Möglichkeit Ihre Handlung anzupassen.

Genau das aber machen sie auch, wenn fangreif besetzt wird.
Erst dann macht eine Geheimhaltung Sinn.

Gekko gecko
26.11.12, 22:06
Hallo Steini,

genau so wird bei uns auch verfahren, werden Brütlinge oder untermaßige Tiere besetzt, werden in der Regel die Mitglieder vorher schon darüber informiert, so finden sich auch öfter Leute die uns helfen, z.B. die kleinen Hechte einzeln direkt in der Nähe von geeigneten Standplätze zu besetzen.:Bravo: Werden ausnahmsweise fangfähige Tiere (laichreife Tiere) besetzt geschieht das nicht mit dem Hintergrund diese zu beangeln, sondern ggf. im gleichen Jahr noch Reproduktion zu erhalten. Diesen Besatz teilen wir unseren Mitgliedern auch nicht mit.:heimtückisch: