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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flusskrebse



Wissmud
29.07.13, 21:32
Hallo, hier bin ich wieder,


ich habe festgestellt, dass in unserem Gewässer ziemlich viele Flusskrebse vorkommen.
Der erste Krebs den ich durch Zufall gefangen habe, war ein Signalkrebs, also ein Amerikaner.

Im Fluss habe ich aus diesem Grund bewusst nach Krebsen gesehen und habe innerhalb von 5 Minuten auch mehrere
Signalkrebse gefangen, alle halbwüchsig zwischen 6 und 8 cm lang.
Ich habe sie wieder zurückgesetzt.

Wir haben neben unserem Hauptgewässer aber auch noch 2 Bäche, an dem einen war ich heute an der Gemarkungsgrenze
und habe mit meinen beiden Enkelkindern Krebse gefangen, ich habe gefangen, sie haben zugesehen. (Volle Begeisterung).

Ich habe ein paar Krebse mit nach Hause genommen und habe versucht sie zu bestimmen. Dabei haben sich aber wieder einige Fragen
aufgetan.

Ich habe den Krebsen Namen gegeben, damit ich anhand der Bilder die Tiere besser beschreiben kann.

Hier kommt der erste:

679267936794679567966797

Dieter!

Dieter verblüfft mich, wenn ich den Bestimmungsschlüssel NRW zur Hand nehme, komme ich anhand der Scheren ( keine weißen Flecken, Scherenfinger
seitlich eingebuchtet ) auf den Edelkrebs, aber den seitlichen Dorn suche ich vergebens.
Also doch wieder ein Signalkrebs? (Das Tier ist 75 mm lang, vom Rostrum bis Schwanzende)



Der zweite:

67986799680068016802680368046805

Butterkrebs:

Ihn habe ich unter einem Stein gefangen mit seinem abgestreiften Panzer, der Exuvie.
Er ist an den weißen Flecken der Scheren klar als Signalkrebs zu identifizieren.
Die Exuvie habe ich leider nicht mitgenommen und als ich die Tiere wieder ausgesetzt habe, war
das Hemd des Krebses verschwunden.
Butterkrebs hat eine Länge von 10 cm.



Nummer drei:

6806680768086809

Herbert!

Herbert hat eine Länge von 9 cm und ist ganz klar als Signalkrebs gekennzeichnet.
Unser Herbert hat wohl eine Kämpfernatur, er hat eine Schere und zwei Beine verloren, vermutlich bei einem Revierkampf.
So sind sie halt die Männer, klar erkennbar an der Unterseite.
Die vorhandene Schere von Herbert ist in der Form anders als bei den anderen Tieren, kann es sein, dass dieses auch ein Geschlechtsmerkmal ist?


Nummer vier:

681068116812

Waldi!

Waldi ist 45 mm lang und ganz klar ein Signalkrebs.



Unsere Babys:

6813681468156816

Diese beiden sind etwa 2 cm lang und sollten eigentlich einmal stattliche Signalkrebse werden.


Ich werde mir das Thema Flusskrebse etwas näher anschauen und hoffe, dass ich dabei auch irgendwann einmal
auf eine gesunde Population unseres einheimischen Edelkrebses stoßen werde.


Gruß Udo.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
30.07.13, 00:36
Hallo,

für mich sind das alles Signalkrebse.

Bei Dieter ist der helle Fleck sehr schwach ausgeprägt, er kann auch ganz fehlen. Bei einem Edelkrebs wäre aber die rote Gelenkhaut sichtbar.
In Zukunft einmal auf die Scherenunterseite achten. Ist diese rot ist das ein deutlicher Hinweis auf den Edelkrebs.

Bei der weiteren Suche solltest du dich auf abgelegene Stillgewässer konzentrieren. Fließgewässer sind fast immer mit Amerikanern verseucht, da sie sich hier entlang der Gewässer sehr gut ausbreiten können. Auch belebte Stillgewässer mit Publikumsverkehr sind garantiert von ausgesetzten Amerikanern besiedelt.

LL

Wissmud
30.07.13, 08:54
Hallo Lotalota,


auch beim Signalkrebs sind die Scherenunterseiten rot.

Aber Du hast recht, die Gelenkhäute machen wohl den Edelkrebs aus.



Gruß Udo.

Gekko gecko
26.10.14, 23:00
Hallo,

ich habe in den letzten zwei Tagen einige Fotos von Astacus astacus gemacht.
Diese Bilder wollte ich euch nicht vorenthalten.:grins:

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Steini (verstorben am 06.09.2019)
27.10.14, 10:09
@G.G
Schöne Bilder.
Ich habe sie in der Natur selbst noch nie gesehen.

Wissmud
27.10.14, 16:51
@ G.G


wunderschöne Bilder!
Ganz deutlich ist der Unterschied zum Signalkrebs zu sehen.
Leider habe ich bei uns noch keine astacus astacus gesehen, werde die Augen aber weiterhin aufhalten.
:top:

Gruß Udo

Gekko gecko
27.10.14, 18:40
Hallo,

in meiner Region sind mir auch nur zwei Populationen von Astacus astacus bekannt, wovon wahrscheinlich eine mittlerweile erloschen ist.
Und genau das wollten wir mit unserer Maßnahme ändern.
Siehe dazu:
http://www.rp-online.de/nrw/staedte/wassenberg/neue-heimat-fuer-edelkrebse-im-waldsee-aid-1.4619600

Die Fotos habe ich vom Besatzmaterial gemacht.:;::;:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.10.14, 01:29
Habe schon öfter an Besatz mit dem Edelkrebs gedacht.:Klatsche:
Aber macht halt keinen Sinn, der Amerikaner ist halt in den größeren Gewässern schon etabliert.
Absammeln wäre schon wegen der Fläche sinnlos und weil die Wanderhindernisse fehlen und der Rest Hochwassergebiet ist.
Nach meinen Informationen soll es im Umkreis von 25 km, neben dem Kamber auch Edelkrebse, Marmor und Signalkrebs und weiter den Roten Sumpfkrebs geben.
Bislang sah ich nur Kamber und Marmorkrebs.