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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : NDR Beitrag über Angler und Schmerzempfinden der Fische g.s am 09.09.13



Steini (verstorben am 06.09.2019)
10.09.13, 00:36
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/45_min/videos/minuten1059.html

:ärger:

Schnickes
11.09.13, 17:52
Auch heute gesehen. Finde den Beitrag gelungen, denn er fasst auch meine Meinung gut zusammen:

1. Wenn Fische fangen, dann nur zum Verzehr und möglichst stress-/schmerzarm
2. Spaßangeln ist verboten, allerdings fehlt die Kontrolle und manche Angler reizen es eben bis zum Extrem aus

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.09.13, 20:23
>>Auch heute gesehen. Finde den Beitrag gelungen, denn er fasst auch meine Meinung gut zusammen:

1. Wenn Fische fangen, dann nur zum Verzehr und möglichst stress-/schmerzarm
2. Spaßangeln ist verboten, allerdings fehlt die Kontrolle und manche Angler reizen es eben bis zum Extrem aus<<

Der gute Beitrag wir vielen Anglern noch große Probleme machen.
Der Film hat Extreme gezeigt, also werde ich in der Art des Beitrages zur Hauptperson antworten.


Ein Forellenpuff ist sicher grenzwertig, möglicherweise auch eigentlich verboten.
(Auch dort waren die Fische vor Anlieferung ja schon gefangen => Spaßangeln)

Ganz klar wird das gezeigt, an den gewerblichen Teichen mit Musik und Plastikhälterung.

Als Vergleich wird ein See in der Minute 2:30 als vorbildlich gezeigt.
Einfach vorbildlich wie Opa, Vater den Sohn zeigen wie das gemacht wird, Forellen im Baggersee zu fangen.
Nur wird ein Baggersee wohl kaum wilde Forellen aufweisen.:Klatsche:
Also auch ein F.P mit Spaßbesatz.

Wenn er schon rechtlich richtiges Angeln im Film zeigen wollte, hätte er sich an Aussiedler wenden sollen,
die Brachsen und Rotaugen wegen der Verwertung nachstellen.
Da hätten dann in der Küche die eingelegten Weißfische gezeigt werden können.
Das wäre sicher noch vorbildlicher, als weit zur Ostsee fahren zu müssen.
Ach ja, auf den Kuttern kam ich mir früher immer vor, wie an einem F.P, dort sind oft ähnliche Typen.


Hätte hier mehr erwartet, als einen Hinweis auf das Tierschutzgesetz.
Ich sehe es als schlimmer ,welche Arten und in welchen Mengen, in dem Großfischsee schwimmen müssen.
Die teilweise fremden Monsterfische, hungern sich von Haken zu Haken.
Dort im See wird kaum Normalität herrschen.
Wie ist das im ach so strengen N.R.W möglich?
(War das nicht auch das Land der Afrikanischen Welse)

Unter solchen Bedingungen tun Sie mir so leid, das ich Ihnen den Tod wünsche,
auch wenn Ich sonst durchaus für ein Zurücksetzen der wenigen aufgewachsenen Großfische bin.
(Da denke ich an Wildfische wie Hecht, Äsche, Forelle u.s.w )
Beim C&R von Karpfen ergibt sich aber keine weitere Begründung, außer dem wiederholten Wiederfang.
Bei Wels und Zander, wird es zur Betrachtungssache des Einzelfalls und des Blickwinkels.
Fakt ist aber, das C&R seine Begründung nur findet, wenn Angler gegen besseres Wissen, trotzdem Ihren Zielfischen nachstellen.
Sie selbst ahnen es, das sie das zu erfolgreich tun und versuchen Schadensbegrenzung, ohne aufs Angeln verzichten zu müssen.
Fakt ist aber auch, das C&R Angler, das meist nur machen weil es Mode ist, oder Sie den Fisch gar nicht entnehmen wollen, also ohne echte Begründung.
Da ist es ein Fisch, dann tatsächlich nur ein Karpfen-Sportgerät.
Das mag nicht nett sein, hat aber Freizeitwert.
Viele weitere Freizeitstätten, Freizeitaktivitäten vernichten Arten, die dann gar nicht mehr leiden können oder schädigen Sie, ohne das ein Zusammenhang klar zu erkennen ist.

Wie auch immer, der Film zeigt die Wahrheit, wenn auch einige negativen Extreme, einfältig aus Sicht eines Tierschützers.
Es gibt sehr viele ähnliche Beispiele: Bei Zanderanglern, Wettfischanglern, Karpfen-Heinis, Fliegenfischern u.s.w
Was ist richtig, sollte man einem leidenschaftlichen Angler der keinen Fisch mag oder allergisch auf Fisch ist , das Angeln verbieten ?
Sollte man Fliegen-Anglern das Gewässer wegnehmen, wenn sie fast alles zurücksetzen und so auf Besatzfische verzichten können?
Das ist alles sehr facettenreich, etwas was in dem Film so gar nicht gezeigt wurde.
Dort wurde ein reiner Verwertungsangler als vorbildlich hingestellt und vorrangig der Tierschutz betrachtet.
Wie man einen Fisch richtig tötet und mit dem Fisch umgeht, hat man Ihm beigebracht aber viel mehr scheinbar auch nicht.
Kein Wort zu Überbesatz und Fremdarten, nichts zu Forellen die in den Stillgewässern im Sommer oft verrecken, sehr oberflächlich eben.
Kein Wunder also, das C&R dort negativ bewertet wurde.
Dem Beitrag fehlt die Tiefe, um C&R zu begründen.
Wie auch, Hauptperson ist ein Angler der eben gern in der ungestörten Natur, seine Speisefische fängt.
Ein Vorbild oder ein Kochtopfangler, der sich wohl kaum mit dem Auswirkungen seines Tuns beschäftigt.
Der eben gar nicht erkennen konnte, das seine R. Forelle aus dem Baggersee dort nicht hätte sein können ohne Besatz.

Und da kommt es dann zum Umkehrschluss.
Vorbildlich im Tierschutz ja, nur zu viele solcher Angler haben Auswirkung in der Natur, eben weil sie alles verwerten wollen was sie fangen.
Sie fischen dann gezielt auf Einzelarten und fordern Besatzfische die gut schmecken.
In der Natur, bei nachhaltiger Bewirtschaftung ein Problem.

Wenn Wunschfische dann den Besatz bestimmen,
liegen Kochtopf und Spaßangler gar nicht so weit auseinander.



Möglicherweise denken dann Fachkräfte, das solche F&P und Großfisch-Teiche ein Segen für die Natur sind.
Weil diese Menschen sich dort ausleben können, ohne wirklich in der Natur zu sein und kneifen ein Auge zu.
Dort in der Natur würden sie deutlich mehr stören.
Das gilt für Partyangler genau so wie für die Fleischmacher.

Jürgen W aus T
11.09.13, 21:41
Hallo,
ok ich bin nicht immer der Meinung der meisten hier, aber ich habe die Doku gesehen und mich geärgert. Daher habe ich diese Mail an die NDR Redaktion geschrieben, könnte mir vorstellen das einige von euch das nicht so toll finden:

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Bericht war sehr interessant, aber leider fehlte völlig der "normale" Vereinsangler, der nun mal herzlich wenig mit dem zu tun hat was in Zwillbrock und ähnlichen Kommerziellen Gewässern so getrieben wird.
Ich kann nicht verstehen wieso nicht einmal gezeigt wurde, was das echte Angeln ist, in naturnahen bzw. natürlichen Gewässern.
Angler sind auch Naturschützer, Landschaftspfleger, Müllwegräumer, Jugendbetreuer, etc. und das alles für umsonst für die Gesellschaft, die an unseren Gewässern Hunde ausführen, joggen, in der Sonne sitzen, die Natur genießen etc.
Schade das sowas ein Angler nicht erwähnt.

Mit freundlichen Grüßen

Schnickes
12.09.13, 12:17
Jürgen:
Ich empfand, dass sich gerade der Autor als klassischer Durchschnittsangler präsentiert hat. Selbst Angler, der sich einfach fragt, ob das, was er da tut, wirklich richtig ist. Schlussendlich sagt er ja selbst: "Mein Sohn geht mit den Fischen jetzt so um, als hätten sie Schmerzen." Aber Angeln gehen sie ja weiterhin - nur mit einer anderen Wahrnehmung.

Meiner Meinung nach, trifft der Film genau ins Schwarze. Die kommerzielle Ausbeutung von Fischen durch solche Angelteiche ist pervers und gehört tatsächlich verboten!
In Sachen Vereinsangelei, gehe ich sogar noch einen Schritt weiter und stelle die Daseinsberechtigung der Angelvereine in der aktuellen Form in Frage. Meine Erfahrung zeigt, dass sich viele de Naturschutz auf die Fahne schreiben, aber nur von wenigen ernst genommen, sogar ausgelacht wird. In meinen Augen ist dieses Argument einfach nur ein Alibi, damit die Angelvereine weiter in dieser Form weitermachen können.

Wie wäre es denn, wenn man über neue Vereinskonzepte nachdenken würde und so die Habgier mancher Angler einfach eindämmt/reglementiert? Nicht Angeln mit Naturschutz kombinieren, sondern umgekehrt Naturschutz mit Angeln kombinieren. Die Motivation also aus der andere Ecke holen. Ein Verein, der sich primär um das Fortbestehen oder Entstehen naturnaher Gewässer kümmert und gleichzeitig reglementiert die Angelei verwaltet.

BMP
12.09.13, 13:41
Ich hatte den Autor auch angeschrieben nach dem ich den Film gesehen habe:


Hallo Herr Rau,
ich habe soeben die Doko von Ihnen gesehen.
Ich muss sagen, diese hat mir gefallen, auch wenn es zum Schluss für mich zu "reißerisch" wurde.
Leider haben Sie aber kein eindeutiges Fazit darin gezogen. Eine Stellungsnahme wie Sie in Zukunft damit umgehen, würde mich Interessieren. Angelt Ihr Sohn und Sie weiterhin ?


Seine Antwort bekam ich heute ungefähr so:


Er selber Angelt nur noch auf Zielfische mit seinem Sohn und Stippt nicht mehr. Aber knapp maßige oder zu große setzt er auch wieder zurück

Mattes
12.09.13, 18:07
Seine Antwort bekam ich heute:

Hi BMP,

weiß Herr Rau, dass seine Zeilen an dich hier offen einsehbar gepostet werden? Wenn ja, bitte kurz unter dem Text vermerken, dass du sein Einverständnis hast. Danke

BMP
12.09.13, 18:15
Habe die Originalantwort raus genommen und mit eigenen Worten seine Antwort wiedergegeben.

MarcO
12.09.13, 19:03
Hi BMP,

vielen Dank für deine Mühe Herrn Rau anzuschreiben. Glücklicherweise konnte ich noch die original Antwort lesen und mein Eindruck von der Doku, die ich gut fand, bestätigte sich damit. Im Karpfenforum wird das Ganze etwas anders gesehen. Hier spricht man davon, dass die Doku allen Anglern schadet und wie Herr Rau selbst als Angler nur so eine Doku drehen kann. Der Kollege mit den Karpfentagebüchern meldete sich auch zu Wort und er schickt einen Anwalt ins Rennen. Von wegen Verletzung der Persönlichkeitsrechte usw. ...

Wäre ja mal interessant zu wissen was in dem gezeigten FP passiert, wenn man einen 1500 € Stör abschlägt, weil man ihn verwertet. Bzw. man die Nötigung des Zurücksetzens dann zur Anzeige bringt.

LG Marco

BMP
12.09.13, 19:34
Wäre ja mal interessant zu wissen was in dem gezeigten FP passiert, wenn man einen 1500 € Stör abschlägt, weil man ihn verwertet. Bzw. man die Nötigung des Zurücksetzens dann zur Anzeige bringt.

Das kann ich dir sagen, ich wohne gerade mal 40km vom gezeigten Puff entfernt. Mein Nachbar ist dort jedes zweite Wochenende.
Laut seiner Aussage kostet jeder cm über 100cm jeweils 100 Euro.
Wenn du also einen Stör mit 110 cm mit nimmst, musst du 1000 Euro extra bezahlen.
Ob das nur Gerücht ist oder wirklich so gehandhabt wird, kann ich nicht beurteilen.

MarcO
12.09.13, 19:42
Hi,

ich kann mir schon vorstellen, dass dies so gehandhabt wird, damit eben diese Fische nicht entnommen werden. Die Frage ist halt ob der Betreiber solch Absurde Festlegungen überhaupt festlegen darf, da ja von vornherein feststeht, dass diese Fische aufgrund der absolut überzogenen Preisvorstellungen nicht entnommen werden. Auf der anderen Seite werden sie aber zum Fangen besetzt.

LG Marco

Georg
12.09.13, 21:17
Schlussendlich hat der "Kunde" mit der Aushändigung und Unterschrift der Tageskarte, die "Geschäftsbedingungen" des Betreibers anerkannt, auch wenn sie noch so absurd sein sollten, weiterhin ist wohl kaum davon auszugehen, daß ein FoPu anhand eines Hegeplanes seinen Besatz tätigt, also Wurscht, was da im Wasser versenkt wird, zumal es sich ja eigentlich um ein "Privatgewässer" handelt.

MarcO
12.09.13, 22:14
Hi, ich denke, dass es nicht ganz so einfach ist. Zum einen ist die Anlage größer als 0,5 ha und nach meinem Kenntnisstand hat dann die Fischereibehörde da mitzureden. Außerdem ist die Anlage öffentlich zugänglich. Und selbst wenn diese Punkte nicht greifen, so hören die Gesetze (Tierschutzgesetz) ja nicht an der Grundstücksgrenze auf. LG Marco

BMP
12.09.13, 22:37
Aber dort kann kein Fischereiaufseher kontrollieren, da ist doch das eigentliche Problem bei FoPus.

MarcO
12.09.13, 22:49
Habe eben Google befragt und es gab schon Kontrollen an FP durch FA + Polizei. Es scheint also durchaus möglich zu sein... LG Marco

BMP
12.09.13, 22:57
Aber waren diese auch in NRW ?
Denn die Fischereigesetze sind Ländersache.

MarcO
13.09.13, 11:43
Hi,

ob das nun in NRW war weis ich nicht wirklich. Aber ist aktuell scheinbar auch egal, da NRW auf die Reportage bereits reagiert.

In der Ostwestfallen-Lippe Zeitung ist heute ein Artikel drin, dass die NRW-Tierschutzbehörde die Kreise und Veterinärbehörden auffordet eine Bestandaufnahme bei den Forellenanlange vorzunehmen und verstärkt zu kontrollieren... :Bravo:

Da wird der Anlagenbetreiber aus der Reportage aber dumm aus der Wäsche gucken und sich von seinen Kollegen so einiges anhören dürfen. Er selbst hat den Reporter ja an seinen Trophäenteich geholt, da er wohl kostenlose Werbung im Sinn hatte :heimtückisch:

LG Marco

Schnickes
13.09.13, 12:06
Hi,
In der Ostwestfallen-Lippe Zeitung ist heute ein Artikel drin, dass die NRW-Tierschutzbehörde die Kreise und Veterinärbehörden auffordet eine Bestandaufnahme bei den Forellenanlange vorzunehmen und verstärkt zu kontrollieren... :Bravo:


Hoffentlich macht das Schule! :Bravo:

BMP
13.09.13, 12:45
In der Ostwestfallen-Lippe Zeitung ist heute ein Artikel drin,

Hast du da einen Link ?

MarcO
13.09.13, 13:22
Habe es in einem anderen Forum gesehen. Da wurde der Artikel eingescannt.

Ich schick dir eine PN...

BMP
13.09.13, 13:43
Danke dir ist angekommen.
Komisch finde ich nur, das ich weder dort eine Quelle finde noch auf den beiden Ministerien unter Presse etwas lesen kann.
Zumal die Zuständigkeit hier bei der Fischereibehörde liegen würde ?

Edit:
Habe bei "meiner" unteren Fischereibehörde mal angefragt ob und wenn wie da etwas geplant ist.

Thomas
13.09.13, 18:49
Eben gesehen und für gut befunden ... natürlich etwas zum Nachdenken.

So manche Male fühlte ich mich an (Zwischen)Resumees erinnert, die ich selbst in anhängigen Diskussionen schon häufig gezogen habe.

Teils von Wissenschaftlern, teils von Anglern, teils vom Autor selbst: ich werde meinem Sohn Angeln beibringen, so als würden Fische abgesichert Schmerz empfinden können.
Schönes Schlusswort ... um's Abschaffen geht es nicht, habe gerade heute meinen FS für die nächsten 5 Jahre verlängert.

Abgeschafft gehören für mich sicher
- C&R
- übermäßiges Anfüttern
- kommerzielle Angelanlagen

Oder wie es einer der Kutterfischer auf den Punkt brachte: "Ja, was machen wir denn sonst mit den Berufsfischern?"

Georg
13.09.13, 21:49
Der LSFV Niedersachsen hat heute Stellung zur Sendung (http://www.lsfv-nds.de/index.php?option=com_content&view=featured&Itemid=301) bezogen.
Musste jedoch feststellen, daß ich mit diesem Brief nicht wirklich konform gehe und vor allem sollte man, wenn man schon Kritik übt, klar zwischen Fischereischeininhabern und "Puffbesuchern" differenzieren...
Auch der Vergleich der "Redezeit" bzw. die Argumentation Arlinghaus vs. Braithwaite hinkt bereits an der Basis.

Albert
13.09.13, 22:55
Wie wäre es denn, wenn man über neue Vereinskonzepte nachdenken würde und so die Habgier mancher Angler einfach eindämmt/reglementiert? Nicht Angeln mit Naturschutz kombinieren, sondern umgekehrt Naturschutz mit Angeln kombinieren. Die Motivation also aus der andere Ecke holen. Ein Verein, der sich primär um das Fortbestehen oder Entstehen naturnaher Gewässer kümmert und gleichzeitig reglementiert die Angelei verwaltet.

Revolutionär, aber der Weg zum Ziel. Wie jeder hier geb ich nur meine Meinung wieder.
Zu Put & Take Angeln, da tun mir die Couchpotatos leid, die wissen gar nicht mehr wie ein Wildfisch schmeckt.
Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen, werden solche Auswüchse gesetzlich untersagt.
Die Gründlinge hier im Forum können sich bestimmt noch erinnern, als wir Fopu-Werbung auswerteten.
Wurde doch versprochen, mit dem Boot etliche Kilo versch. Salmos direkt vor die Angel reinzukübeln.
Was der Clarias gariepinus in den Gewässer zu suchen hat übersteigt meinen Verstand. Unter 8-9 °C unterliegt er der Mortalität.

Unvorstellbar, die unteren Fischereibehörden bekommen viele Mitarbeiter zugeteilt und kontrollieren Satzgenau nach Fischereigesetz und Fischereiverordnung die Besatzpraktiken von Angelvereinen. Und die Angelberechtigungen daraus ableitend.
Was da wohl in den Fließ- und Stillgewässer so abgeht?

Fortbestehen oder Entstehen naturnaher Gewässer, das heißt nicht anderes, sich um einen Biotop zu kümmern.
Incl. Amphibien, Odonaten, heimischen Pflanzen im und am Gewässer, Feder- und Felltiere usw.
Aber wollen alle 4 mill. Angelscheininhaber das überhaupt? Oder ist das zuviel Natur?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.09.13, 01:38
Viele Dinge sind recht harmlos, so lange sie nicht ins Extrem getrieben werden.
Einige dieser Dinge können gar auch mal positiv sein, wenn sie eben nicht ins Extrem getrieben werden.
Ein weiteres Extrem wäre es, solchen Dinge völlig zu unterbinden.:ärger:

Wer im Glashaus sitzt, sollte vorsichtig sein.
Wer als Angler, sein Angeln lediglich mit Ernährung begründet, befindet sich schnell in einer Sackgasse.:;:

Tierschützern gebe ich recht, das ist gesetzlich verboten was da im Film gezeigt wurde.
Gedanklich nur einen Schritt weiter,...
...haben extremere Tierschützer auch in einem zweiten Punkt recht, man kann auf tierische Kost verzichten.
Man braucht die auch nicht selbst aus der Natur holen,die Natur kann man dann ganz gut sich selbst überlassen.
Weil man nun ja keinen Fisch essen muss, braucht man auch nicht angeln oder darf das auch gar nicht.
:lachen::lachen::lachen:

Vorsichtig sein sollte man aber auch, wenn es nötig wird regelmäßig Fischbesatz zu machen.
Wenn man gar Fische besetzt, die das Maß schon haben oder da eigentlich nicht sein sollten, ist man dem "bösen" Großfischteich schon sehr nah.
(Extrem ist es lediglich das den Anglern nahegelegt wird, alles zurück zu setzen)

Na wie ist es, auch schon Fremdarten freigesetzt ?
Oder schon mal Spaßbesatz getätigt ?
Macht natürlich keiner.:;:
Seltsam nur das Zander, Wels, Karpfen, Aal und R.F so ziemlich überall, in jedem noch so abgelegenen Baggersee zu fangen sind.
Selbst Graser, Störe und Silber u. Marmorkarpfen sind auch nicht so ungewöhnlich.
Regenbogenforellen werden in Seen oft auch nicht alt, fast immer werden sie wohl deshalb als Spaßfische maßig besetzt.
(Ja man sollte sie einige Zeit schonen, aber nur weil sonst das Feigenblatt fällt)
Das Ganze ist natürlich auch in Fließgewässern zu finden.

Das einzige was viele dieser Gewässer von einem Forellenpuff unterscheidet, man zahlt jährlich und kann sich vormachen, kein Put & Take Angeln zu machen.
Und Wettfischen, äh.. Schuldigung, sinnvolle Gemeinschaftsfischen die der Hege dienen, macht ja auch keiner.

Wer das alles verneinen kann für seine Region, Hut ab, der kann Steine werfen.
Wenn nicht, kann es wohl böse nach hinten losgehen.
Wenn die Öffentlichkeit erst reagiert, dann auch wieder extrem und gründlich.
Schreit also bitte nicht nach mehr Reglung, ihr könntet Sie bekommen.

Vor etwa 30 Jahren machte bei uns der erste Put & Take Angelnteich auf.
Das war zur Blütezeit des Wettfischens, der uns allen später so viel Ärger machte.
Wie auch immer, einer dieser Wettfischer setzte durch, das Jeder der da hingeht aus dem Verein fliegt, weil man so etwas ja nicht machen darf.
Die selbe Betrachtung wie heute, geflogen ist aber kaum einer, der nette Herr wurde später selber dort gesehen und die Anlage gibt es heute noch.
Das gibt es Weltweit und ich denke auch noch, wenn die Würmer sich an mir rächen wird es sie geben.

Viele beginnen dort zu angeln und entwickeln sich weiter, machen dann Ihre Prüfung und fischen dann erst in der Natur.
Viele Vereinsangler fahren aber auch dort hin, um Fleisch, Wettfischen und Party zu machen.

Gut für den Verein, gut für die Natur,
gut für mich, weil Sie Ihre Wunschfische dort bekommen.

Klar könnte man Put & Take Angelteiche unterbinden, aber den Menschen ändert man so nicht.
Die werden sich nur andere Freiräume suchen.

C&R mag Auswüchse bekommen haben, schlimm sind aber auch Typen die echt alles erlaubte,abschlagen, um es dann irgendwie los zu werden.
Ganz hart wird es dann wenn sie sich gar berufen fühlen, jegliches zurücksetzen zu verbieten.
Sie wissen halt um Ihre Fehler, sind aber weder bereit sich zu begrenzen noch rechtlich Risiken einzugehen, um Ihren Schaden zu verringern.
Da hilft nur eins, wenn man nicht denken will, selbst schlechter als andere zu sein, die anderen zwingen es auch so zu tun.

Thomas
14.09.13, 08:58
C&R mag Auswüchse bekommen haben, schlimm sind aber auch Typen die echt alles erlaubte,abschlagen, um es dann irgendwie los zu werden.
Ganz hart wird es dann wenn sie sich gar berufen fühlen, jegliches zurücksetzen zu verbieten.
Sie wissen halt um Ihre Fehler, sind aber weder bereit sich zu begrenzen noch rechtlich Risiken einzugehen, um Ihren Schaden zu verringern.
Da hilft nur eins, wenn man nicht denken will, selbst schlechter als andere zu sein, die anderen zwingen es auch so zu tun.

Steini, C&R hat keine Auswüchse bekommen, C&R ist der Auswuchs.

Jemand, der ein sinnvolles Verhältnis zwischen Zurücksetzen und Fangverwertung pflegt, betreibt Selektive Entnahme.

Und nicht umsonst existieren an den meisten Gewässern maximale Entnahmemengen pro Tag und Angler. Um auch dieses mögliche Extrem einzudämmen ...

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.09.13, 13:07
Steini, C&R hat keine Auswüchse bekommen, C&R ist der Auswuchs.

Jemand, der ein sinnvolles Verhältnis zwischen Zurücksetzen und Fangverwertung pflegt, betreibt Selektive Entnahme.

Und nicht umsonst existieren an den meisten Gewässern maximale Entnahmemengen pro Tag und Angler. Um auch dieses mögliche Extrem einzudämmen ...

Kann man so sehen, oder auch erst wenn man es als reines C&R bezeichnet.

Aber selbst dann, ist es gar nicht immer so klar.
Klar ist es nur, wenn man einzig Tierschutz als Grund des Angelns anerkennt.
(Das ist rechtlich der Fall,.... in Deutschland)

Kommt Naturschutz hinzu oder/und eine Betrachtung das Menschen, so etwas triebhaft tun, ist es gar nicht mehr klar.

Ein Forellenbach ist natürlich Bewirtschaftet, wenn kein menschlicher Eingriff zu erkennen ist unddas wird bei reinem C&R fast der Fall sein.
Keine Reglung und kein noch so gut geplanter Besatz, wird in einem Entnahme-Gewässer diesen Zustand erreichen, möglicherweise erreicht man mit Mühe, einen lediglich naturnahen Zustand.
Das Ganze ließe sich jetzt, aber auch auf den Hecht ableiten.

Aber auch z.B bei der Wiedereinbürgerung von Fischarten, steht eine solche Betrachtung nach dem Sinn, einer förderlichen Nutzung durch reinen C&R im Weg.
Nehmen wir mal an, man dürfte z.B gegen viel Geld, auf Lachs oder Stör bei uns fischen, dann würde sehr viel Geld zusätzlich in so etwas einfließen., aber es gebe auch mehr Interesse für Ihrer Erhaltung.
Das wird in anderen Ländern gemacht, selbstverständlich dürfen dann teilweise diese seltenen Tiere nicht entnommen werden, weil der Bestand das nicht trägt.

Ich bin der Meinung das wir angeln, weil wir eben nicht nur vernünftig sind, es ist uns ein Bedürfnis.
Wer anders denkt, sollte sich auch fragen, was er überhaupt in der Natur zu suchen hat.
Da gibt es für Städter ausreichend Nahrung im Supermarkt, kein Grund also in den Wald zu gehen oder die Stadt zu verlassen.

Wenn es aber ein Bedürfnis ist, dann sollte man auch diese Nutzung als Begründung zulassen.
Denn sonst schafft man sinnfreie Gefängnisse und böse, könnte man gar schreiben, das man die Menschenrechte einschränkt.
Wenn dann so eine Nutzung stattfindet, dann doch wohl möglichst ohne Folgen für die Natur und möglichst wenig Leid für die Mitgeschöpfe.

Ich habe es schon oft geschrieben, Deutschland ist die Tierschutznation,
aber bei Natur und Artenschutz seien wir ein Zwerg.
Mein Gott, wie wichtig uns der Tierschutz ist, seltsam nur, das sich so viele bei uns verschwundene Arten bei den Nachbarn erhalten haben.
Seltsam auch, weil da zwar auch an Tierschutz gedacht wird, aber viel mehr zweitrangig.

Tierschutz wird uns von klein auf als soo wichtig eingetrichtert, leider aber auch, das Natur optimiert werden darf und Ihr normaler Zustand eben nicht optimal sein braucht.
Kein Wunder das Angler sich dann eben zerfleischen und wir so viele Fischarten verloren haben.
Tierschutz ist gut, aber eine völlig unwichtige Gefühlsangelegenheit, Naturschutz und Arterhalt wären viel wichtiger.

:heimtückisch:Beim Strafrecht setzen wir das doch auch um.
Körperverletzung=>Todschlag=>Mord

Es wäre ja auch seltsam, wenn Körperverletzung,Totschlag härter bestraft werden würde, wie ein schneller, möglichst schmerzfreier Mord.
Solche (weit-her-geholten) Dinge sind Endgültig und sollten nie zweitrangige Betrachtung finden.

Tierschutz ist gut und berechtigt, aber eben auch eine völlig unwichtige Nebensache.
Das betrachten wir tatsächlich auch so, wenn es der Ernährung dient, dürfen Fische auch zu Tausenden in Netzen verrecken.
Wenn wir Strom wollen, dürfen sie es in den Turbinen. Selbst wenn es dem Artenschutz dient dürfen Fische verrecken.
Da ist Tierschutz dann Nebensache.

Die Frage ist, ob wir es auch so sehen wenn es um Artenschutz oder Naturschutz geht.

Auch da, ist uns eigentlich klar, das der Erhalt der Art oder der Lebensgemeinschaft viel wichtiger ist.
Da wird dann der Bau von Fischwegen gefordert und die Fischerei eingeschränkt.
Oder hat schon mal jemand gehört das Fische wegen fehlender Fischpässe leiden weil sie da nicht hochkommen ?
Das tun sie, aber es erscheint uns zweitrangig, wichtiger ist uns der Arterhalt.

Eigentlich wissen Wir wohl fast alle, das Tierschutz Nebensache ist.
Das ist der Grund, warum ich mich immer wundere wenn Angler sich auf Tierschutz berufen.
:hmm: Der Tierschutzgedanke ist vorbildlich, aber eben nicht das Maß aller Dinge.:ärger:

Aus diesem Grunde finde ich die rechtliche Lage, schon sehr seltsam.
Kein Wunder also, das das geltende Recht mal so, oder so ausgelegt wird.
Es bezieht weder den Mensch als Tier ein, noch gibt es das wieder, was wir wirklich als sinnvoll betrachten.
Wir lernen es auswendig, aber handeln dann unwillig.

Recht ist aber etwas, was uns bei vernünftiger Handlung unterstützen sollte, schränkt es diese Handlungen ein, wird es zum Unrecht.
Unrecht zu folgen, oder nicht auch zu sagen warum man es als Unrecht betrachtet, ist blinder Gehorsam und dumm.

Thomas
14.09.13, 15:13
Kann man so sehen, oder auch erst wenn man es als reines C&R bezeichnet.

...

Recht ist aber etwas, was uns bei vernünftiger Handlung unterstützen sollte, schränkt es diese Handlungen ein, wird es zum Unrecht.
Unrecht zu folgen, oder nicht auch zu sagen warum man es als Unrecht betrachtet, ist blinder Gehorsam und dumm.

Steini, wir müssen schon miteinander Begriffe klären, wenn wir über etwas diskutieren wollen. Es gibt kein reines oder unreines C&R, es gibt schlicht nur C&R.

Recht ist eine für alle geltende Verhaltensvorschrift, Steini, nicht das, was Du oder ich darunter verstehen und auslegen wollen.
Oder bist Du selbstbewusst genug, für uns alle konkret festlegen zu wollen, was eine "vernünftige Handlung" ist? ... bei derem Nicht-Befolgen dann aus Recht Dir zufolge automatisch Unrecht wird. Werde König, Kaiser, Diktator ... :;:

Und wenn ich das anders sehe und auslege? Wie und von wem sind dann die Begriffe Recht und Unrecht anzubringen? Recht wie Unrecht sind keine persönlich belegten Begriffe, sie rühren aus gesamtgesellschaftlicher Konvention her.


Steini, mein Lieber, schreib' nicht immer Romane (Mut zur Kürze) und lass' Dich auf notwendige Begriffsdefinitionen ein ... ansonsten können wir eine solche Diskussion nicht zielgerichtet führen.

Schnickes
14.09.13, 15:34
Steini, mein Lieber, schreib' nicht immer Romane (Mut zur Kürze) und lass' Dich auf notwendige Begriffsdefinitionen ein ... ansonsten können wir eine solche Diskussion nicht zielgerichtet führen.

Da hat Thomas Recht. Sehr anstrengend das zu lesen und führt bei mir sogar dazu, dass ich aus Diskussionen aussteige.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.09.13, 18:40
Recht ist eine für alle geltende Verhaltensvorschrift, Steini, nicht das, was Du oder ich darunter verstehen und auslegen wollen.
Oder bist Du selbstbewusst genug, für uns alle konkret festlegen zu wollen, was eine "vernünftige Handlung" ist? ... . :;:


Nein das kann ich nur begründen, möglicherweise mit Mut aber nicht mit Kürze.
Festgelegt wurde die einzig "vernünftige Handlung" ja schon für alle.
Das war sehr selbstbewusst, zu entscheiden das Menschen immer vernünftig handeln.
So selbstbewusst wäre ich nicht.

Warum das eben der einzige Grund sein soll, möchte ich mal von denen lesen die für so eine Auslegung des Tierschutzgesetzes sind.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
19.09.13, 14:19
Weil es eben auch Menschen von außerhalb lesen, möchte ich noch etwas zu "meiner" Meinung schreiben.
Es ist halt meine Meinung und Betrachtung, aus Sicht eines langjährigen Anglers aber auch aus Sicht eines Vereins Gewässerwartes.
Im laufe der Zeit, lernt man viele verschiedene Angler kennen, bemerkt aber auch Auswirkungen des Angelns.
Jeder bildet sich halt seine Meinung, aus seinen Wünschen, Erfahrungen und Wissen.
Jede Meinung wird deshalb auch unterschiedlich sein.
Angler, Naturliebhaber, Tierschützer, Rechtsvertreter oder Fischesser, werden Ihre eigene Meinung haben.
Keine Meinung ist falsch, nur das Recht, legt falsch und richtig fest.

Jürgen W aus T
19.09.13, 20:16
Lieber Steini, sorry aber du propagierst eine Richtung die in vielen Vereinen wohl kaum durchzusetzen ist. Auch wenn ich deinen Weg gehen wollte, würde der Weg bei der nächsten JHV zu Ende sein.
Aber ehrlich wir haben eine Kulturlandschaft, in der Teiche gebuddelt oder angestaut wurden, unsere Bäche sind nach der Flurbereinigung schnurgerade etc.
Wir als Vertreter der Vereine haben die Möglichkeit einiges zu steuern, aber wir brauchen auch die Mitglieder um etwas auszurichten. Na klar wir können natürlich auch in einen Naturschutzverein beitreten und den AV an die Wand fahren.
Wenn wir nicht für und mit unseren Mitgliedern arbeiten werden wir scheitern.

Sorry aber das ist meine Meinung. Diese Linie ziehe ich auch durch und ich denke die Mitglieder sind zufrieden.

BMP
20.09.13, 07:45
Mittlerweile hat die Peta übrigens auch Wind von dem Bericht bekommen:

http://www.muensterlandzeitung.de/lokales/vreden/Betreiber-weist-Vorwurf-zurueck-Peta-zeigt-Tierquaelerei-am-Angelteich-an;art969,2129983

Klausi
29.09.13, 00:54
In diesem Zusammenhang nur die Bemerkung, daß C&R auch gesetzlich vorgeschrieben wird: Nämlich bei "untermaßigen" (auch hier sind die Maße nicht gleich) oder (Wer hat das wann mal festgelegt) bei ganzjährig geschonten Arten....
Ich habe in Rede stehenden Beitrag ebenfalls zur Kenntnis genommen. Meiner Meinung nach hebt sich alleine schon vom Aufbau her der Autor zum Edellangler ab, der vom hohen Roß her gewisse andere Varianten zu disqualifizieren versucht. Ich will auch hier keine C&R-Diskussion mehr vom Zaune brechen - ich mag auch gerne ein Barsch-, Dorsch-, Hecht- oder Zanderfilet... aber ich muß nicht jedem Schniepel, der knapp über dem Maß ist und jeder Oma (Hecht ca. 45.000 Eier pro Kilo Körpergewicht) den Schädel nachhaltig deformieren, denn (falls es mir noch vergönnt ist) in 20 Jahren möchte ich auch noch Erfolg am Wasser haben.
Ganz nebenbbei: Ich fische sehr gerne mit der Fliegenrute - nur gibt es in meinem Umkreis keine Salmoniden... So hat man mich mit der Flitsche auch schon ab und an am FoPu gesehen. Insofern - ja vielleicht auch, um manche Anfänger ans Wasser zu bringen, aber auch viele Kochtoppangler von "unseren" Gewässern abzuhalten - gebe ich diesen Anstalten sogar eine gewisse Daseinsberechtigung.
Das Thema ist zu umfangreich, jetzt alles rauszulassen. Im Fazit jedenfalls behaupte ich, daß uns als waidgerechte und naturverbundene Angler der Herr Rau eher einen Bärendienst erwiesen hat - denn wir wurden nicht einmal erwähnt (außer er natürlich in seiner Selbstdarstellung), sondern nur 0,05 % der "anglerischen" Auswüchse.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
29.09.13, 10:14
In diesem Zusammenhang nur die Bemerkung, daß C&R auch gesetzlich vorgeschrieben wird: Nämlich bei "untermaßigen" (auch hier sind die Maße nicht gleich) oder (Wer hat das wann mal festgelegt) bei ganzjährig geschonten Arten....


Ich denke das ist kein C&R.(und rechtlich vorgeschrieben schon gar nicht :lachen:)

Die fängt man lediglich aus Versehen, die dürfen nicht entnommen werden.
Ich könnte mir glatt vorstellen das Jemand der das mit Vorsatz macht, ganz einfach ein Schwarzangler ist.
Seine Berechtigung gilt ja nicht für diese Fische.
Eigentlich müsste Er wohl alles machen um diesen Beifang möglichst zu vermeiden.
Wäre mal interessant, ob schon mal Jemand verurteilt wurde, weil er unverhältnismäßig viele Fische verangelt hat.:heimtückisch:

Thomas
29.09.13, 14:33
Da stimme ich Steini zu 100% zu, Klausi.

Das ist ein gesetzliches Entnahme-, besser Verwertungsverbot, in beiden Fällen.
Kein Rücksetzgebot, sondern ein Verbot.

Mit C&R hat das nun wirklich überhaupt nichts zu tun ... aber da sehen wir wieder: gemeinsam geteilte/genutzte Definitionen sind sehr wichtig.

Klausi
24.10.13, 19:49
:grins: Richtig. Ich hätte es in Anführungszeichen setzen sollen. Ein Jäger kann sein Wild ansprechen und vorher einschätzen. ob er schießen darf oder nicht.
Der Angler wird mitunter durch Anbiß einer unerwarteten Beute überrascht und kann erst danach die Entscheidung treffen. Insofern hat dann das "C" bereits stattgefunden. Das folgende "R" ist demzufolge doch eher ein zwingendes G E - bot, da man als Otto Normalangler ja wohl kaum vorsätzlich auf Untermaßige oder geschütze Tiere ansitzt.
Ich meinte damit auch nicht das C&R des Trophäenangelns, sondern als übertragenen Begriffe wie oben angeführt.
Ich muß einen derartig an die Angel gegangenen Fisch zwar zurücksetzen, aber dem Wasser ist er dennoch erstmal "entnommen" worden. Vielleicht hätte ich da doch ein paar erklärende Zeilen hinzufügen sollen.
Natürlich stimme ich Eurer Meinung 100 %-ig zu.

MarcO
24.10.13, 21:57
Hi, Prof. Dr. Robert Arlinghaus hat zu dem Bericht Stellung bezogen und erhebt schwere inhaltliche Vorwürfe: http://besatz-fisch.de/images/stories/Neues/131021_erwiderungrauwendler_langversion_final.pdf LG Marco

Thorsten
25.10.13, 20:26
Hi all und danke Marco,

interessanter Artikel, den ich in einigen Bereichen auch deutlich unterstütze. In manchen Passagen baut Arlinghaus hier aber auch als Rechtfertigung für C&R Hürden bis Risiken für das Angeln generell auf.

Seite 3-4 aus deinem Link:

"Eine undifferenzierte Kritik am „Trophäenangeln“ oder gar am „Catch & Release“ verbietet sich in jedem Falle, weil es viele ökologische Gründe für das Zurücksetzen gerade von großen, sich selbst reproduzierenden Fischen gibt (Arlinghaus et
al. 2010; Gwinn et al. im Druck). Weil der Angelaufwand in den meisten beangelten Gewässern unbegrenzt ist und beliebte Regularien wie tägliche Fangbeschränkungen die Gesamtfischentnahme durch Angler nicht beschränken, droht bei einem Entnahmegebot gerade der großen Laichtiere andernfalls die systematische Rekrutierungsüberfischung (Gwinn et al. im Druck)."

Das heißt ja nichts anderes, als dass man stringent die Anglerzahl reduzieren muss, wenn man bei der aktuellen Auslegung der Fischereigesetze zur Entnahme bleibt. Das haben wir z.B. wo die Anglerzahl durch statistische Entnahmen pro Angler reglementiert wird. In der Konsequenz dürfen in einem dicht besiedelten Gebiet, oder einem mit wenig Gewässern nicht alle Menschen angeln, die dies gern möchten, auch wenn die reale Gesamtentahmemenge deutlich unter der Reproduktionskraft der zur Verfügung stehenden Gewässerfläche liegt.

Albert
25.10.13, 21:28
10
Unliebsame, auf Daten und Fakten basierende Meinung en, die nicht ins Bild passen, entledigt
man sich am besten, indem man die Wissenschaftlichkeit der verantwortlichen Personen in
Frage stellt. Im begleitenden Zeit-Artikel erwähnt Rau, dass die Fischschmerzkritiker fast
ausnahmslos selbst leidenschaftliche Angler sind. Diese Aussage lässt sich nur als indirekte
Befangenheitsunterstellung interpretieren. Gemeint sein können nur die Wissenschaftler Prof.
Dr. James Rose, meine Wenigkeit und weitere Wissenschaftler, die für die aktuellste
Gegenstudie zum Fischschmerz verantwortlich zeichnen (Rose et al. im Druck). Besagter
Artikel beruht auf mehrjährigen Recherchen von national und international anerkannten
Fachleuten verschiedenster Disziplinen (Fischwissenschaften, Fischereiwissenschaften,
Neurobiologie, Verhaltensökologie bei Fischen und Säugetieren) in drei Kontinenten, wurde
von mehreren unabhängigen, anonymen Gutachtern geprüft und ist in der höchstrangigen
fischereilichen Fachzeitschrift „Fish and Fisheries“ erschienen. Die Autoren stammen aus
verschiedenen Disziplinen und Fachrichtungen und sind unabhängig voneinander zu
kritischen Perspektiven zum Fischschmerz gekommen. Im Gegensatz dazu teilen die
bekanntesten Pro-Fischschmerzwissenschaftlerinnen einen gemeinsamen Werdegang.
Braithwaite beispielsweise promovierte bei Prof. Dr. Felicity Huntingford. Beide haben
zusammen mit Bioethikern und anderen Forschern mehrere Aufsätze zum schmerzzentrierten
Ansatz im Tierschutz publiziert (z. B. Huntingford et al. 2006). Sneddon wiederum war
Doktorandin von Braithwaite (Braithwaite 2010). Im Autorenteam von Rose et al. gibt es
keine solchen Beziehungen, aber es gibt dort tatsächlich Personen, die in der Freizeit angeln.
Daraus aber etwas über die Qualität der vorgelegten Studie abzuleiten, ist etwa so absurd, wie
darauf hinzuweisen, dass die bekanntesten Pro-Fisch schmerzwissenschaftlerinnen allesamt
Verhaltensökologinnen sind, die nicht angeln, sondern statt dessen mit großer Freude Fische
im Aquarium beobachten und ihre kognitiven Leistungen und Intelligenz bewundern. Diese
Attribute reichen natürlich nicht aus, ihnen die Wissenschaftlichkeit abzusprechen.

Ich hab den ganzen Artikel der Stellungnahme kopiert um nichts aus dem Zusammenhang zu reißen.
Ich halte diese Gedankengänge der unterschwelligen Diskretition der Gegenseite für unselig.
Reporter und Zeitungen haben das Recht, auch das zu sagen und zu schreiben, was zu Berührungspunkten führt.
Ein unbeeinflusster Leser erkennt da keine indirekte Befangenheitsunterstellung.
Angler oder Nichtangler, die Wahrheit kann nur die Wissenschaft erforschen.
Interessenlagen sind da vollkommen unrelevant. Jetzt gibt es 2 Lager und jeder einzelne fühlt sich einem zugehörig.
In 10 oder 15 Jahren wird eine Seite recht haben, untermauert durch weitergehende Forschungen und Untersuchungen.
Und dann?
Mich erinnert die Debatte an die Gurtpflicht beim Autofahren vor über 30 Jahren.
Heute hält sich jeder dran. Eine Selbstverständlichkeit.:hmm:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
26.10.13, 14:16
Bei der ganzen Debatte frage ich mich immer " Ist es wirklich wichtig, zu wissen wie ein Fisch empfindet ?"
Wohl nur wenn es ums Gesetz geht.
Mir ist es völlig einerlei ob er nun empfindet wie ein Säuger oder eher wie ein Hai, ein Krake oder ähnliches.
Er ist kein Stein, uns ähnlicher als jede Pflanze, ein weitentwickeltes Tier halt, oft dicht am ende der Nahrungskette.
Er als mein, doch recht ähnliches Mitgeschöpf verdient einfach meine Beachtung.

Ich denke ich bin gestrickt wie eine Katze, satt aber voller Jagdtrieb.
Mag sein ich bin primitiv wenn ich lebe wie ein Mensch, ohne Tierschutz besondere Bedeutung zukommen zu lassen.
Trotzdem achte ich diese meine Mitgeschöpfe und versuche meine Auswirkung in Maßen zu halten.
Da bin ich mehr Tierschützer als jede niedliche Katze.

Ist es nicht eher degeneriertes Verhalten wenn viele Menschen dieses Verhalten ablehnen, ohne die Fische wirklich zu lieben und zu achten ?
Wie verlogen ist es Ihnen Empfindungen zuzugestehen und dann bei der Nahrungsgewinnung alles wieder zu vergessen.
(Manch ein Veganer wird mich wohl verstehen auch wenn ich seine Stufe von Verstand noch nicht erreicht habe.:lachen:)

Nein ich gehe angeln weil ich so bin wie ich bin.
Ohne Natur möchte ich nicht leben, zum zahmen Haustier bin ich wohl noch nicht geworden.
So bleibt mir nur die Natur zu erhalten, die mir so wichtiger ist, als so manchen Tierschützer.

Thorsten
26.10.13, 15:01
Volle Zustimmung Steini,

besser hätte ich es nicht ausdrücken können. :grins:

Mattes
26.10.13, 18:33
Beim Masthuhn - als Stellvertreter für eine fleischliche Nahrungsquelle - wird beim Verzehr niemand danach fragen, ob es Schmerz empfunden hat, da wir es ja schließlich wissen. Essen wir deshalb weniger Hähnchen? OK, viele Veganer verzichten gerade deshalb darauf. Wir reden hier aber sicher von Otto Normal.

Auch glaube ich kaum, dass man sich diese Frage vor 100 Jahren gestellt hat. Ich halte die Hinterfragung nach dem Schmerz für ein Produkt des Wohlstandes und seiner damit entstandenen Freizeitbeschäftigungen. Auch dieser Begriff "Freizeit" war vor 100 Jahren kaum im Wortschatz des Malochers zu finden.

Es ist wie Steini schreibt: Es interessiert kaum jemanden, wenn den der Prozess auf dem Teller endet - und dies zu Recht. Die Tierschutzgesetze differenzieren nicht umsonst zwischen sinnvollen und vermeidbaren Handlungen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
27.10.13, 01:34
Sehe ich nicht ganz so Mattes.
Wenn man Tieren Leiden vermeiden möchte kann man auf sie als Essen ganz gut verzichten.
Diese Begründung ist doch oft nur vorgeschoben um der Tierquälerei oft einen Sinn zu geben.
Wer möchte schon als Tierquäler dastehen.


Dumm nur das das unnötige quälen und töten so etwas von normal, in der Natur ist.
Wer also etwas besseres sein möchte wie ein Tier vermeidet es, entfernt sich aber auch der Natur.

Was ich vermisse ist lediglich immer wieder, das keiner die einzige rechtlich vernünftige Begründung des Angelns angeht.
Denn die ist verlogen hoch 3 und wird der Sache nicht gerecht.
Nahrungsbeschaffung ist es sicher nicht, die gibt es mit viel weniger Aufwand und Kosten im Supermarkt.
Wer das mit der reinen Nahrungsbeschaffung begründet sägt selbst an seinem Ast, da könnten einige Berufsfischer nachhaltiger fischen als hunderte Angler.

Nö das soll kein Freibrief für Spaßangeln werden.
(Fische kann man achten und doch zum Spass befischen, ohne sie gleich als tumbe Geschöpfe mit Gurken zu vergleichen und als Sportgerät zu nutzen)
Wettfischen in Hegefischen umzubenennen ist doch ein Witz, statt Hegefischen zu veranstalten könnte man auch Raubfische schonen ?
Oft würde es auch reichen die Altfische zu schützen um so auf Besatz verzichten zu können.
Ganz klar, mir ist ein Angler lieber der Fische zurücksetzt, die Ihm wichtig und selten erscheinen, auch wenn er sie wegen Ihrer Besonderheit gezielt befischte.
Die netten Gegenstücke sind die die genauso handeln, aber alles was sie fangen verwerten können.

Ich als Angler habe mir längst eingestanden auch mal ein Tier unnötig zu quälen.
So wie sich ein Spaziergänger eingestehen sollte das er im Wald eigentlich nichts zu suchen hat.
Oder der naturliebende Fernreisende wohl eher eine bedenkenlose Umweltsau ist.
Mit Vernunft hat das alles nichts zu tun, es ist lediglich ein menschliches Bedürfnis.
Viel wichtiger ist sicher, dass diese Lebensräume erhalten werden, auch für den Menschen.