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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umfrage Kormoran: Wie hoch ist der geldwerte Nachteil seit den 90er Jahren je Anlger?



Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.01.14, 15:01
Ich versuche mich mal mit einer Umfrage.http://www.anglerboard.de/board/images/smilies/wink.gif

Bei uns sind die Fangzahlen seit Anfang der 90er Jahren deutlich gesunken, der Fischbestand hat sich deutlich verändert.
Ich habe die Grafiken verglichen, das geht genau umgekehrt zu den Bestandzahlen beim Kormoran.


Durch die Bank sind alle Fangzahlen bei uns gesunken, das mag vielfältige Gründe haben, das ist wahr.
Möglicherweise ist es aber im Normalfall ein Vogel..
Ob Kormorane die Schuld nun haben, sei mal dahingestellt.

Es klagen ja viele Angler über den Rückgang der Fänge, da sollte es dann ja Veränderungen gegeben haben.
Um die Kosten durch diese Veränderungen, seit den 90er Jahren soll es gehen.

Bei uns sind das zum Beispiel etwa 2000 Zander = 3000 kg weniger beim Fang = etwa 40 000 €
(In Wahrheit sind es mehr Zander, der Wert eher noch höher)


Also mal eine Umfrage wie hoch Ihr den geldwerten Nachteil seit den 90er Jahren, bei Euch, je Angler betrachtet.
Also der Wert der verminderten Fangzahlen, oder + dem zusätzlicher Besatz.
(Nicht überall wird ja nachhaltig gewirtschaftet, da wird es dann wohl beim Besatz hoch gehen)
Möglicherweise hat der verbesserte Naturschutz, Euch ja nun auch Vorteile Gebracht, also gibt es auch + Werte.
Alles natürlich je Angeljahr und Angler.

Kurt Mack
28.01.14, 16:28
Hallo!

An meinem kleinen Fluß fange ich mengenmäßig eigentlich wie vor dem Kormoran. Nicht dass der Kormoran keine Äschen, Forellen und Weißfische fressen würde, aber es sind kaum noch andere Angler unterwegs. Frühere breite Trampelpfade, wilde Parkplätze und die typischen "Wurmanglerplätze an den großeren Gumpen sind fast alle zugewachsen. Im letzten Jahr konnte ich bei ca. 25 Angeltagen gerade mal auf drei andere Angler (2 "Wurmfischer" und ein Spinnfischer) treffen.

Was kostet ein Kilo Äsche bzw. wilde Bachforelle?

Auch an der Saar und anderen Gewässern in der Umgebung fischen viel weniger als noch vor 10 bzw. 20 Jahren.

Tschüß, Kurt

Thorsten
28.01.14, 21:33
Bei mir ist es eher ähnlich wie bei Kurt.

Das Schimpfen der Angler ist groß, und ich habe auch schon einige Kormorane große Aale und andere Fische bei uns fangen sehen. Da habe ich echt gestaunt, weil die Bilder von Kormoranen sehen, die solche Fische fressen, und die Situation selbst zu sehen sind zwei paar Schuhe. (dabei spreche ich mehr aus Bewunderung denn aus Neid).

Die Anzahl der Kormorane hat sich bei uns mehr als verdreifacht, und gerade im Winter sind an unserem kleinen See (6 ha) bis zu 30 Kormorane aktiv. Wie gesagt wird von den Anglern viel geschrieen. Die Fanglisten geben derzeit aber keine Signifikanz her. Ob das am (geringen) Besatz mit Rotfedern liegt, oder daran, dass ich den Fanglisten kaum weiter traue, als ich ein Klavier werfen könnte, sei mal dahingestellt.
Ich denke, dass der Kormoran- wenn die offziellen Zahlen nur annähernd stimmen (150 -300g Fisch pro Tag) bei uns einen deutlichen Einfluss zeigen müsste. Gefühlt ist es bei mir als Angler der Fall. Ich fange deutlich weniger Fische, bzw. muss mehr Zeit dafür aufbringen (besonders beim Hecht/ im Hecht Schleien See). Andererseits bin ich auch deutlich weniger am Wasser unterwegs, als noch vor 4 Jahren. Die Entnahmezahlen beim Hecht steigen aber lt. Fanglisten nach wie vor, der Tenor der Angler auf Fänge am Wasser ist aber schlechter.

Fazit: Für mich ist es indifferent. Gefühlt aus möglichst neutraler eigener Beobachtung wird es schwerer Fische zu fangen. Die Fanglisten sprechen eine andere Sprache, aber da kann auch viel Politik, bzw. Gehabe dahinter stecken, gerade in einem kleinen Verein.
Aus meinen Daten traue ich mich nicht eine belastbare Aussage zu treffen.

Mattes
28.01.14, 22:14
Wenn nur noch wenige Tiere in einem Bachabschnitt als Reste einer allochthonen Art existieren, ist jeder Fisch der durch eingewanderte Prädatoren erbeutet wird ein Vermögen wert. Ich sehe da eine Analogie zum Thunfischpreis in Japan.

Dagegen steht der Kormoran mit seinem Eigenwert als neue Bereicherung der Biodiversität, den es gegen zu rechnen gilt. Für viele wird dies kein Pfifferling sein.

Ich wäre zu Amtszeiten nicht in der Lage gewesen, eine Wertung abzugeben. Schon alleine deshalb, da er bei uns nicht gewütet hat, bzw. die Entnahmen durch den K. keine messbare Größe dargestellt hat.

Somit kann ich an unserer ersten Umfrage nicht teilnehmen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
29.01.14, 00:03
Sind doch klare Aussagen von Euch.
Es muss auch bei uns nicht der Kormoran sein, Fakt ist aber, das die Fanglisten eine klare Richtung aufweisen.
Eben zwischen über 50% bis 80% weniger, seit den in Spitzen erreichten Zahlen, nach der Verbesserung der Wasserqualität Anfang der 90er.
Das deckt sich halt mit dem Anstieg der Kormoranbestände in Europa.
Ich traue weder den Zahlen der Fanglisten noch den der Kormoranzählungen.
Aber den entstehenden Kurven den traue ich, die aber kreuzen sich genau am Anfang, des Rückganges der Fänge.
Nun spiegelt es den leichten Rückgang der Kormorane wieder.
Ich sollte noch schreiben, das es natürlich auch an schlechter geführten Fanglisten liegen könnte.
Aber gefühlt geben sie die Wahrheit wieder, das ist das was eben auch Vertrauensleute berichten, die Listen sind unverändert schlecht.
(Nun bloß nicht nach besser ausgefüllten Listen schreien, s etwas verfälscht dann alles...:lachen:)


Wie Ihr habt echt keinen Rückgang der Fangzahlen, das finde ich erstaunlich.:schreck:
Oder fehlen euch nur die Zahlen von früher.
Man bemerkt es eben nur wenn man da mal 25 Jahre überschauen kann.

Bei uns ging es bei Aal, Schlei und Karpfen um über 80% nach Süden.
Beim Hecht um fast 70%.
Beim Zander waren es lediglich etwa 65%


Die Spitze war immer Anfang der 90er.
(Zahlen über ein größeres, vielfältiges Gebiet und einige Tausend Angler)
Beim Weißfisch sind die Zahlen tatsächlich zu schlecht um eine Aussage zu machen.

Kurt Mack
29.01.14, 00:27
Hallo Steini!

Genaue Fangstatistiken gibt es bei uns leider nicht, aber bei den regelmäßigen E-Fischen konnte festgestellt werden, dass seit Jahren 70 bis 90% der einzelnen Fischarten von 20 bis 40cm fehlen.
Es wird deutlich weniger gefischt, weil das Ergebnis halt fehlt.

Tschüß, Kurt

Steini (verstorben am 06.09.2019)
29.01.14, 00:42
Ist bei uns am Wasser auch so.
Angler und Kormorane sieht man nur noch seltener.
Beide sind nun öfter mal einzeln unterwegs.
Die treten nur in Gruppen auf, wenn es was zu hohlen gibt, dann aber auch noch gemeinsam.
:lachen:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
29.01.14, 01:03
Es wird deutlich weniger gefischt, weil das Ergebnis halt fehlt.

Tschüß, Kurt

Die Gefahr ist aber das nicht angelnde Angler auch mal aus einem Verein austreten.
Dann steigen die Beiträge und es treten noch mehr aus.

Jürgen W aus T
29.01.14, 13:22
Ich kann da nicht abstimmen und das hat Gründe.

Früher haben wir eine Strafzahlung gehabt wenn keine Fangmeldung abgegeben wurde, davor gab es nur die neue Angelerlaubnis nur gegen Vorlage der Fangmeldung. Jetzt haben wir keinen Zwang mehr und nur 50 % der Mitglieder geben Meldungen ab.
Das Angeln auf Zielfisch Karpfen hat extrem zugenommen, diese Angler entnehmen keinen Fisch. Daher gibt es von denen auch wenn nur eine Nullmeldung.
Wir haben wenn überhaupt 1-2 Komorane am Gewässer - dann müsste man auch den Graureiher Eisvogel usw. betrachten.


Von daher kann ich keine Unterschiede feststellen, allerdings kann ich sagen das deer massive Besatz mit Farmaalen in der Region Wirkung gezeigt hat und wir wieder von klein bis groß alles fangen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
29.01.14, 20:54
Das mit den Fanglisten ist immer ein Problem.
Aber das geänderte Angelverhalten weniger, auch früher gab es die Dicken die waren herkömmlich aber nur schwer zu fangen.
Na ja wenn die einen die nun zurücksetzen bleibt die Menge gleich, andere Angler werden sie aber genauso nutzen wie früher und entnehmen.

Es muss aber Jeder selbst wissen, wie es vor Ort abläuft und ob man die Zahlen aus den Auswertungen heranziehen kann.

Georg
30.01.14, 00:18
Das Thema an sich ist sehr interessant, aber ...

Für solche Schlussfolgerungen halte ich die reine Betrachtung von Fangstatistiken und ggf. Vogelbestandsdichten für zu vage.
Es gibt einfach zu viele Variablen ... :hmm:

Ein klein wenig genauer würde es schon gehen, hierfür müsste neben der Besatz- und Fangstatistik des eigenen und der Anrainervereine die reelle Anzahl an aktiven Anglern pro Jahr und Statistik in Relation gebracht werden, dazu verlässliche Zahlen von Flugprädatoren, das Ganze müsste dann auf das Gebiet ausgeweitet werden, welches innerhalb des natürlichen Wanderareals der einzelnen Fischart entspricht, das Verhältnis von Raub- und Friedfisch könnte ebenso mit einbezogen werden, die Veränderung der Wasserqualität, Einflussnehmend auf die Bestandsdichten der einzelnen Fischarten, könnte ebenfalls berücksichtigt werden, das Ganze nur mal als Basis der Berechnung.
Wer also noch Stoff für eine interessante Studie sucht, nur zu! :grins:

Deutlich einfacher wäre es, Zahlen von zyklischen, standardisierten Bestandskontrollen auszuwerten.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.01.14, 01:33
Georg, das ist viel zu kompliziert und unnötig.

Zu kompliziert, weil kaum einer solche Daten hat und so etwaswie eine Bestandskontrolle in größeren Gewässern auch nicht machbar wäre.
(Ich denke an den Versuch mittels E-Fischerei mit 3 Booten mal eben in der Weser Lachse zu fangen, zwei Angler schafften das erfolgreicher)
Das Material reicht ja nicht einmal, um so eine einfache Aussage zu machen.

Unnötig, weil es sich auf einzelne Angler bezieht und so auch wieder vergleichbar wird.
Da braucht es keine Anzahl der Angeltage, nicht mal das Fanggerät.
(Aber ich kann auch schreiben, die Anzahl der Angler ist begrenzt, es wurden nicht mehr)
Es wird genutzt was da ist, Nachfrage und Angebot regelt auch die Angeltätigkeit.
Wen gut gefangen wird, gehen auch mehr ans Wasser.

So etwas macht nur Sinn, wenn man nicht glaubt, das ein Fischbestand auch abgeschöpft wird.
Ich denke aber das es unwichtig ist, ob 5000 Angler oder lediglich 500 extreme Angler auf Hecht fischen, das Ergebnis (450) wird es nur gering ändern.
Ich glaube aber nicht an die heimlichen nicht zu fangenden Fische in der Tiefe.
Für mich zählen nur Fakten, Fakt ist die Fänge sind rückläufig, trotz vielfach verbesserten Angeltechniken.

Ich weiß auch nicht ob der Vogel die Schuld hat.

Aber der Verdacht liegt nahe, weil es eben alle Gewässer und alle Arten betrifft.
Seine Anzahl steigt zufällig genau zu diesem Zeitpunkt, und er konnte sich halt vermehren, bis die Natur Ihn regelt.
Wenn man eben der Meinung ist , das sowohl der Kormoran wie Angler Fischbestände ausnutzen können, dann ist es das Normalste von der Welt, das man als Angler seine Anwesenheit auch bei den Fangzahlen wiederfindet.

Georg
02.02.14, 17:29
Steini, entschuldige bitte, daß ich mich erst jetzt äußere, war die letzten Tage eingespannt.

(...)
Für mich zählen nur Fakten, Fakt ist die Fänge sind rückläufig, trotz vielfach verbesserten Angeltechniken.

Ich weiß auch nicht ob der Vogel die Schuld hat.
(...)

Es kann durchaus sein, daß bei Dir die Fangzahlen rückläufig sind, spreche ich auch nicht ab, aber Du hattest Fakten erwähnt, nun, auf dieser Basis hab ich heute mal meine Unterlagen durchgeforstet und etwas gerechnet.
Exemplarisch habe ich 3 Gewässer ausgewählt, wollte nicht alle 25 berechnen, an denen ein deutlicher Anstieg der Kormoranpopulation zu bemerken ist, des weiteren habe ich 2 Besatzfischarten ausgewählt, die wir zukaufen und von den Vögeln nicht verschmäht werden, Du hattest ja von einem Geldwerten Nachteil geschrieben, ich glaube hier ist der Vergleich am einfachsten und schmerzt am meisten.
Noch ein paar Daten im Vorfeld, das Gewässer 3 hat übrigens die höchste "Releaserate":




Fisch A
gesamt
Fisch B
gesamt
Gewässer-1

Gewässer-2

Gewässer-3



Durchschnittliche
Fangmenge
in % v.H.
54,59
53,49
55,90
62,31
44,92


Besatzrückgang
in % v.H.
-29,35

-58,24







Das Ganze jetzt noch visualisiert:
7117
Sorry, aber ich sehe hier keinen signifikanten Rückgang, weder Vogelabhängig noch Anglerabhängig.

Bei sich selbst reproduzierenden Arten wie z.B. Barsch oder den Weißfischen gibt es in der Fangstatistik Schwankungen innerhalb der Jahre von ca. 20% in beide Richtungen, ob die Bestände abgenommen haben, oder weniger auf sie geangelt wurde, bleibt reine Spekulation.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
02.02.14, 19:38
Dann gehe mal bis vor 90 zurück.
Das habe ich ja auch beschrieben.
In den letzten Jahren hat sich das auch bei uns wohl ausgependelt.

>>Bei uns sind die Fangzahlen seit Anfang der 90er Jahren deutlich gesunken, der Fischbestand hat sich deutlich verändert.
Ich habe die Grafiken verglichen, das geht genau umgekehrt zu den Bestandzahlen beim Kormoran.<<

Ich würde es aber zunächst mal unabhängig zu den Besatzzahlen nur mit den Fängen versuchen.
Wenn dann Veränderungen zu erkennen sind, reicht es sie mit dem Besatz abzugleichen.
:heimtückisch: Sollten dann die Fänge gesunken sein, trotz steigenden Besatzes, dann .....

Georg
02.02.14, 20:54
Dann gehe mal bis vor 90 zurück.
Die Zahlen hab ich nicht hier rumliegen, müsste ich mir erst besorgen, "mein Archiv" fängt bei 2004/5 an, dafür müsste ich erst in die Geschäftsstelle fahren.


Bei uns sind die Fangzahlen seit Anfang der 90er Jahren deutlich gesunken, der Fischbestand hat sich deutlich verändert.
Die Veränderung des Fischbestandes kann aber auch noch andere Gründe haben, Umweltfaktoren etwa, das Wasser ist deutlich sauberer und Nährstoffärmer geworden, auch so etwas hat direkten Einfluss auf die Zusammensetzung des Bestandes und darf nicht außer Acht gelassen werden.
Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß die K-Zahlen deutlich gestiegen sind, er seinen Teil fordert, aber ihn für alles verantwortlich zu machen, geht wohl etwas zu weit.

Als ich heute morgen das Diagramm eintippte, musste ich schmunzelnd an den gestrigen Tag denken, wir haben reichlich Kormorane und Reiher gesehen, einem Anwesenden entfleuchte ein kleiner Fluch durch die Lippen und er bemerkte, "kein Wunder, daß wir nichts mehr fangen, wird ja alles weggefressen".
Wenn man aber genau hinschaut, sind die Fangzahlen im Verhältnis zu den Besatzzahlen sogar gestiegen, lediglich 2008 gibt es einen Knick, aber in diesem Winter mussten sogar die Vögel hungern, auf unseren Bächen war Eis und ich war seit langem mal wieder Eisangeln, da wird es unter dem Eis sicher etliche Tote gegeben haben.
Komisch oder? :hmm:


Ich würde es aber zunächst mal unabhängig zu den Besatzzahlen nur mit den Fängen versuchen.
Wenn dann Veränderungen zu erkennen sind, reicht es sie mit dem Besatz abzugleichen.
:heimtückisch: Sollten dann die Fänge gesunken sein, trotz steigenden Besatzes, dann .....
Wenn ich einen natürlichen Ertrag abschöpfe, kann ich keine Besatzzahlen vergleichen, es gibt sie nicht.
Warum die Fangzahlen sinken, gilt es dann zu klären. Sind es die Vögel, das Nahrungsangebot, die Laichmöglichkeiten, die Wasserqualität, die Wassertemperatur, der Salzgehalt, Ocker, Geschiebe, andere Prädatoren?
Wie ich oben schon schrieb, sehr viele Variablen.

Was ich damit meine?
Die Kormorandichte nimmt immer mehr zu und daß wir die Vögel durch unser Hobby und unsere Bemühungen miternähren, steht doch völlig außer Frage, darüber, daß wir ein vernünftiges Kormoranmanagement benötigen, brauchen wir uns auch nicht zu unterhalten.
Ich schätze die Situation aber so ein, daß nicht nur der schwarze Vogel Schuld an den beobachteten Veränderungen trägt. In den letzten 20 Jahren haben sich unsere Gewässer stark verändert, es ist durchaus denkbar, daß wir jetzt für uns, "negative" Synergieeffekte beobachten, ich erinnere Dich bei dieser Gelegenheit mal an das "Schleienphänomen" was hier auch schon diskutiert wurde.
Um eine klare Aussage treffen zu können, halte ich die Fakten einfach für zu weich.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
02.02.14, 23:25
Georg, Besatzfische sind lediglich zusätzliche Konsumenten.
Auf den Ertrag eines Gewässers werden sie also nur dann Einfluss haben wenn sie in Fanggröße besetzt werden.
Fanggroße Fische haben aber umgekehrt mit dem Vogel kaum noch Probleme.
Es ist meine ich, der Falsche Weg, Besatzzahlen mit Fängen zu vergleichen.

Es spielt für mich im Moment auch gar keine Rolle ob es der Vogel ist, mir ist lediglich der Rückgang des Fang-Ergebnisses unheimlich.

Bei uns wurde aber lediglich sparsam besetzt, und immer lediglich kleinere Fische.
Also mehr oder weniger zusätzlich, um fehlende Vermehrung auszugleichen.
(Hv, H1, S1, S2,K1, K2, Z1, Glasaale und Aalsetzlinge)
Bei den meisten Arten reden wir also gar nicht von Besatzfischen, meistens werden es Wildfische sein.
Ich denke der Anteil von Besatzfischen ist bei uns viel geringer als bei Anderen.
Probeweise habe ich zuletzt teilweise S3 und K3 besetzt, das brachte bisher Verbesserung.

Was den Vogel angeht finde ich nicht das er in den letzten Jahren zahlreicher wurde, der schöpft halt ab was er bekommen konnte und nun fliegt er weiter.:lachen:

Aber schon seltsam, das Ihr alle keine negativen Ergebnisse habt, die Vögel müssen von Luft und Wasser leben.
Wenn es so ist gebe ich den Vogelschützern recht, dann machen K. keinen Schaden Wasser und Luft haben wir reichlich.:ärger:

Ich dachte früher auch an verbesserte Wasserwerte und das deshalb weniger Fisch da wäre, aber seit dem Beitrag mit dem Karpfenzüchter der die Netze spannt bin ich nachdenklicher.

Georg
03.02.14, 02:18
Von Luft und Wasser leben sie mit Sicherheit nicht Steini, ein K1 stellt ein willkommenes Frühstück, S4, BF3/4 oder RBF3/4 ein gern genommenes Mittagessen dar, gerade bei den "schlanken" Fischen wie Hecht oder Zander gehen da locker 40cm durch den Schnabel, deshalb findet man hier über jedem Zuchtteich eine Netzeinhausung, ob nun Verein oder Fischwirt.

Kommen wir aber mal zurück zur Statistik, Besatzzahlen sind der einzig harte Nachweis, den man als Berechnungsgrundlage für dieses Problem nehmen kann, oder könntest Du eine verlässliche Stückzahl von z.B. Rotaugen aus natürlicher Reproduktion in Deinem Abschnitt nennen? :kratz:
Die Besatzmenge, die Fangmenge und der natürliche Ausfall ist aus Erfahrungswerten bekannt, also kann man relativ leicht ableiten, was in nichtmenschlichen Mägen landet.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.02.14, 12:23
Kommen wir aber mal zurück zur Statistik, Besatzzahlen sind der einzig harte Nachweis, den man als Berechnungsgrundlage für dieses Problem nehmen kann, oder könntest Du eine verlässliche Stückzahl von z.B. Rotaugen aus natürlicher Reproduktion in Deinem Abschnitt nennen? :kratz:


Nö, so vermessen wird wohl kaum einer sein.
Aber die Vermehrung und der Bestand, schlagen sich bei den Raubfischen nieder.
Die trifft es dann dreifach, einmal sind es die Zielobjekte der Angler, dann werden auch sie gefressen und Ihr Futter wird reduziert.
Da spielen dann auch Verschiebungen bei dem Vorkommen der Arten keine Rolle mehr, die Raubfische nutzen halt was da ist.
Ähnlich die Angler, auch die nutzen halt was an Raubfisch zu bekommen ist.
Für mich bleiben die Fangzahlen entscheidend.
Besatzfische sehe ich halt als etwas, was sein kann aber bis auf den Karpfen nicht muss.
Ich sehe Besatzfische halt nicht als nötiges Saatgut um zu ernten, sondern mehr als so wie als wenn man die Gewässer impft, den Gewässern also Möglichkeiten erhält sich zu entwickeln.



Das an Besatzzahlen festzumachen ist schon deshalb sinnlos, weil es voraussetzt das der Besatz immer gut, sinnvoll und richtig war.
Setze ich z.B mehr oder zu viele, überleben auch nicht mehr so viele, der Lebensraum begrenzt Sie halt.
Wäre auch sinnlos eine Teichforelle 1 zu 1 mit einer wild aufgewachsenen Forelle zu vergleichen, im Überlebenskampf wird letztere der Teichforelle haushoch überlegen sein.
Aber vor allem ist bei Besatzfischen entscheidend wie lange sie im Wasser noch verleiben.
Eine im Frühjahr in den Baggersee gesetzte Forelle, wird den Herbst da meist nicht mehr erleben.
Wenn die Kormorane im Winter als Zugvögel kommen ist Sie längst gefangen, gestorben oder gefressen worden.
Ein K2 oder eine S2 im Herbst besetzt, trifft es also ungleich härter, bis die zu groß sind vergehen noch mindestens zwei Winter.

Das an Besatzzahlen fest zu machen, ist halt die Landwirtschaftliche Betrachtung (Teichwirtschaftlich), ein Fischer würde aber lediglich interessieren das er nun weniger Fisch fängt, er ist Nutzer des Ertragsüberschusses.
Ähnlich werden sich auch Betrachtungen von Anglern unterscheiden, ich kenne welche die Fischteiche betreiben, andere Gruppen besetzen fast gar nichts und nutzen was aufkommt.