PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Projekt Laichzone: Bepflanzung



smithie
18.04.14, 12:03
Hallo zusammen,

wir haben an einem knapp 4 ha großen Baggersee eine Flachwasserzone neu geschaffen.
Diese Stelle soll als Laichzone dienen.
Wir haben vor den "Zugang" zum See mittels Drahtgitter abzusperren, so dass keine Karpfen dort ihr Unwesen treiben.

Bislang ist das Gebiet völlig "blank", d.h. blanker Grund, kahles Ufer, da ja gerade erst alles fertiggestellt wurde.


Ein paar Fragen habe ich aber doch noch:

1) könnt iht mir ein paar Tipps geben, was wir hier am besten anpflanzen? Also welche Pflanzenarten am besten als Laichsubstrat geeignet sind (und woher ich die Pflanzen bekommen kann)
2) als Uferbewuchs habe ich an Trauerweide o.ä. gedacht, die mit ihren Ästen (irgendwann mal) ins Wasser hängen soll
3) Ich bin mir noch unklar bzgl. der Maschenweite des Drahtgitters.
... ?


Vielen Dank für euer Anregungen und Hilfe,

Rupert

Kurt Mack
18.04.14, 13:47
Hallo!

Trauerweiden oder generell Bäume/Büsche am Ufer nutzen den Fische viel weniger als ein breiter Streifen mit Sumpfpflanzen.
Ich würde Schilf, Rohrkolben und Igelkolben ansiegeln, die können sich schwankenden Wasserständen sehr gut anpassen. Zum Anfang auch nicht zu tief setzen, da Sumpfpflanzen zwar untergetaucht überleben können, aber viel besser mit nur "nassen Füssen" wachsen.
Bei und gibt es viele Bisamratten, weshalb wir mit Kanichendraht vom 20mm gute Erfahrungen gemacht haben. Bei Enten/Schwänen bieten sich Estrischmatten an, da diese viel stabiler sind und dadurch einfacher im Aufbau und länger nutzbar. 2 Estrichmatten als Ring ist eine gute Größe zum Beginnen. Die Pflanzen nicht zu dicht und auch nicht zu weit auseinander setzen. Bewährt hat sich ein Abstand von 15 bis 20 cm. Auch sollten mindestest 10 Pflanzen einer Art zusammen gesetzt werden. Wenn die Gefahr besteht, dass der Untergrund durch Wellenschlag weggespült wird, haben sich Ringe aus defekten Regentonnen bewährt. Die Regentonnen bekommt man meist auf dem Wertstoffhof und schneidet sie mit einer Stichsäge in 20 bis 30cm breite Ringe. Damit man die Ringe nach ein paar Jahren besser entfernen kann ist es günstig den Ring an einer Stelle zu teilen. An dem Plastikring läßt sich der Draht mit Hilfe von Plastikstreifen und Spax-Schrauben schnell und dauerhaft befestigen.

Wasserminze und Sumpfkresse wären auch einen Versuch wert. Sie bilden schwimmende Ausleger mit vielen feinen Wurzeln. Sumpfiris steht lieber trockener. Vor dem Schilf wäre ein Versuch mit Wasserknöterrich oder der Seekanne denkbar. Als Unterwasserpflanze würde ich Laichkraut oder Tausendblatt empfehlen, da diese in der Regel nicht so wuchert wie Hornkraut oder Wasserpest.

Bei reinem Sand/Kies könnte eine Zugabe von Lehm und Kompost hilfreich sein, um das Anwachsen der Pflanzen zu fördern.

Wenn später der Streifen mit Sumpfpflanzen das Angeln behindert, sind stabile Stege viel günstiger als gemähte Schneisen. Bei den Schneisen ist die Fischerei immer noch riskant und die Ufer werden schnell durch den Wellenschlag ausgewaschen.

Und nicht von den ersten Fehlschlägen entmutigen lassen.

Tschüß, Kurt

smithie
18.04.14, 14:38
Hallo Kurt!

Dnke für Deine ausführliche Antwort, das hilft mir sehr weiter!

Schilf/Rohrkolben habe ich schon auf dem Radar und werde ich setzen.
An einem anderen Gewässer haben wir eine Wasser(?)Lilienart, von der ich ein paar Setzlinge mitnehmen wollte.

Bei dem Drahtgitter habe ich mich glaube ich falsch ausgedrückt. Ich wollte damit die Flachwasserzone vom Rest des Gewässers abtrennen, so dass "nur" Kleinfische zum Laichen durchkommen, aber keine Karpfen, die das Gebiet nur umpflügen. Als Maschenweite hatte ich irgendwas um 10-15 cm im Kopf.

Hast Du eine Ahnung, wo ich z. B. Wasserminze / Sumpfkresse bzw. Laichkraut oder Tausendblatt beziehen kann?
Eine "natürliche" Quelle dafür habe ich leider nicht.

Das mit dem Zugang für's Angeln wird es kein Problem geben, dieses Gebiet wird dafür nicht freigegeben werden.


Viele Grüße
Rupert

Kurt Mack
18.04.14, 15:21
Hallo!

Mit Maschen von 10 bis 15cm besteht die Gefahr, dass Fische wie Hecht, Rotauge etc. stecken bleiben. Karpfen schaden gut angewachsenen Beständen nicht sehr. Die größere Gefahr für die neuen Pflanzungen besteht in Form von Pflanzenfressern. Unsere Bisams lieben alles neue Grünzeugs, auch wenn es einen Tümpel weiter im Mengen steht. Hat vielleicht was mit den Mineraliengehalt oder dem "fremden" Geruch zu tun.
Wir sammeln unser Pflanzen (Wasserminze, Sumpfkresse, Iris) aus dem Treibgut nach Hochwasser an pflanzenreichen Gewässern (Saar und Nied), darf aber keinen Frost abbekommen, und lagern die Teile dunkel, kühl und feucht bis zum Frühjahr. Rohrkolben und Schilf beziehen wir von befreundeten Vereinen mit grösseren Bestanden an ihren Gewässern. Schilf und Binzen findet man auch oft auf nassen Wiesen oder an Gräben.
Man bekommt aber auch alle Arten über spezielle Gärtnereien. Hier kann eine Nachfrage beim Fischereiverband oder beim Umweltministerium helfen, da die für Renaturierungen gute Quellen kennen und auch günstige Preise bekommen.

Tschüß, Kurt

Gekko gecko
18.04.14, 20:28
Hallo Smithie,

den von Kurt angemerkten Aussagen kann ich uneigeschränkt beitreten. Ich habe mit meiner Jugendgruppe auch schon mal so eine Laichzone angelegt.

http://www.sav-erholung-effeld.de/index.php/unsere-jugend/berichte-jugend/38-bundesweiter-naturschutzwettbewerb-2011

Die Bisam haben auch bei uns viel Arbeit nichtig gemacht. Des Weiteren bestand unserer Untergrund überwiegend aus Spülsanden, auch das bereitet Probleme bei der Ansiedlung von Pflanzen. Schwankende Wasserstände müssen berücksichtigt werden, das die Einschwimmbereiche nicht bei Niedrigwasser trockenfallen und dadurch die Tiere eingeschlossen werden. Diese flachen Bereiche können sich, wenn keine Anbindung mehr vorhanden ist und kein Wasser zirkuliert, tötlich stark aufheizen. In unserem Baggersee wird noch mit einem Saugbagger aktiv ausgekiest, wodurch wir mit einer ständigen Eintrübung zu kämpfen haben. Das heißt Sedimente lagerten sich auf die Pflanzen ab, die dann aufrund von Lichtmangel nicht hoch kommen. Wir haben dann einen etwas breiteren Gürtel aus Wasserstern um unsere Laichpflanzen gesetzt. Dieser hat die Schwebstoffe von unseren eigentlichen Laichpflanzen ferngehalten. Der von Kurt angemerkte Wellenschlag ist auch nicht zu unterschätzen. Wir haben besonders in den Einschwimmbereichen die Böschungen gesichert, und die Laichpflanzen in geschützten Bereichen gepflanzt.

Mattes
18.04.14, 20:33
N´abend,

ich würde die neue Flachzone erst mal generell in den ersten 2 Jahren für jeden Fischverkehr sperren. Einfach, um ein Gedeihen zu ermöglichen. Erst wenn du sicher bist, dass alles Fuß gefasst hat, würde ich sie freigeben. Die Maschenweite im Anschluss würde ich sehr groß bemessen.

Bei Schilf sage ich ja, bei Rohrkolben muss man Vorsicht walten lassen. Die Ausbreitung ist nicht zu unterschätzen.

Bei Gehölzanpflanzungen würde ich auch sehr zurückhaltend sein. Das Gewässer soll sich ja schnell erwärmen, also braucht es Besonnung. Später kämpft ihr wieder mit dem Laub.

Was wächst den anderenorts bei euch am See? Wie groß ist die neue Laichzone?

Siehe dich doch mal in deiner Gegend um. Bei uns gibt es zig Gräben, die jedes Jahr geräumt werden müssen. Dort gibt es heimische Pflanzen ohne Ende. Einfach den Kontakt mir dem zuständigen Boden- und Wasserverband suchen und die Entnahme absegnen lassen. Damit nimmst du heimischen Material für Lau.

Albert
18.04.14, 22:20
Wie jung ist der Kiessee eigentlich und wie verlief bisher die Alterung?
Welche Wasser/Uferpflanzen gedeihen darin schon?
Armleuchteralgen zu Beispiel?
Der Eintrag an neuen Pflanzenarten durch Wassergeflügel ist auch nicht zu unterschätzen.
Die können viel eher Fuß fassen als einen lieb ist.

smithie
22.04.14, 20:55
Hallo zusammen,

also ich habe jetzt mal mit der Bepflanzung angefangen: Schilf, Lilien, Schwimmblattpflanzen, Seerosen.

Die Pflanzen stammen von anderen unserer Gewässer.

Was noch fehlt sind weitere Unterwasserpflanzen, da bin ich dran, aber bislang habe ich noch keine aufgetrieben.

@Albert: das genaue Alter des Sees weiß ich nicht. Unser Verein hat ihn vor gut 10 Jahren gekauft, er war davor aber schon verpachtet. Demzufolge müssten es mind. 20 Jahre sein (wenn sich die Vorpächter an die mind. 10 Jahre Pacht gehalten haben).
Andere Unterwasserpflanzen sind mir unbekannt, war selbst beim Schnorcheln und beim Tauchen drinnen, konnte außer ein paar Fadenalgen nichts finden.
Ich vermute, dass die Form nicht förderlich ist: der See ist wie eine Badewanne, das Ufer fällt direkt auf die jeweilige Maximaltiefe ab, ca. 5-6 Meter.
Es gibt kaum Flachwasserzonen, daher auch die jetzt neu angelegte Zone.

Ein paar Bilder davon gibt's hier: http://anglerbund-ebersberg.de/index.php?id=152

Auf eine Baumpflanzung habe ich euren Tipps zufolge verzichtet, ich muss den Lichteinfall nochmal genau beobachten, ich denke, der eine oder andere Baum muss da noch weg.

Bin für weitere Anregungen offen!

smithie
14.08.14, 21:28
Hallo zusammen,

wollte euch mal ein Update geben.

Die Laichzone wurde gut angenommen, im Frühjahr hat es dort bereits von Jungfischen gewimmelt.

Jetzt, 4 Monate nach der Bepflanzung, erkennt man fast nicht mehr, dass dieser Bereich erst in diesem Jahr angelegt wurde.

Ich habe ein paar aktuelle Bilder eingestellt, falls jemand die Ergebnisse sehen will:
http://www.anglerbund-ebersberg.de/index.php?id=152

Abgesehen davon, dass die Schilfsetzlinge am Ufer überwuchert wurden, ist ansonsten eigentlich alles angewachsen.


Vielen Dank nochmal für eure Tipps!


Viele Grüße
Rupert

Mattes
17.08.14, 22:21
Hi,

wurden außer den Uferzonen auch die Unterwasserbereiche bepflanzt? Sind auch Laichkräuter ausgebracht worden?

Toni
18.08.14, 21:02
Schön; danke fürs Update;

Ich könnte mir sowas auch an ein paar Seen gut vorstellen.

Petri
Toni

smithie
19.08.14, 18:32
Hi,

ja UW Pflanzen wurden auch ausgebracht, frag mich allerdings bitte nicht nach dem Namen - wurden aus einem anderen Vereinsgewässer entnommen.
Nichts desto trotz haben wir hier noch Nachholbedarf.
Ich habe ein weiteres Gewässer, wo Bodenbewuchs da ist, muss mir aber erst noch fachkundigen Rat holen, was das genau ist.
Jedenfalls, soll bzgl. Laichkraut noch etwas gemacht werden.


Vielleicht ergattere ich ein Bild von dem Kraut, was ich im Auge habe, dann stelle ich es mal rein.

@Toni: Da hast Du Recht. Es war zwar einiges an Arbeit, aber gemessen am Erfolg im gleichen Jahr, bin ich doch positiv überrascht.


Viele Grüße
Rupert

Lücke
31.03.15, 20:07
Hallo Rupert,

ich finde solche Ideen und ihr Umsetzung immer Klasse... :Bravo: ... in den meisten Vereinen wird viel geredet aber es passiert nix...


Ich hab mir da mal eine Grundregel sagen lassen (von einem Biologen)... Die Pflanzen kommen von ganz alleine, man muss nur die Bedingungen schaffen...:;:

D.h. natürlich eine Schlüsselrolle spielt die Sonne, der Bereich sollte südseitig also ziemlich baumfrei sein... eine weiterer Punkt ist der Schutz gegen Räuber... Es kann nicht schaden das man ein paar Bäumkronen dort ins Wasser legt, Totholz in dem die Fische Schutz finden... Ebenfalls ist sowas eine natürliche Abgrenzung gegen wühlende Karpfen oder große Räuber wie den Hecht... Und vorallem gegen die gefiederten Räuber... sieht auch natürlicher aus als ein Maschendrahtzaun der meineserachtens auch eher Falle als Schutz ist...

Viel Erfolg damit weiterhin!

Gruß
Lücke

Kümmel93
10.11.15, 20:02
Hallo aus Regensburg!
Schade, dass man keinen aktuellen Stand erfährt.

Ich habe dazu diverse Fragen.
Wir haben einen Weiher ausbaggern lassen. Nun stellt sich die Frage, welche Pflanzen als Laichilfen sinnvoll sind. Als Unterstand sollen in der Mitte des Weihers Baumkronen versenkt werden.
Ich möchte vermeiden, dass der ganze Weiher irgendwann zuwächst und ungewollt verschlammt.
Klar, der Gewässerboden hat ein Gefälle hin zum Mönch. Daher würde ich eher den Flachwasserbereich in der Nähe des Einlaufs für die Bepflanzung in Betracht ziehen.
Nun gehen ja scheinbar die Meinungen auseinander. Hat von Euch jemand Erfahrungen mit Neubepflanzung gemacht? Welche Pflanzen habt Ihr verwendet? Wie stellt sich die Ausbreitung der Pflanzen dar?
Fischbesatz: Vom Köderfisch an sich, Rotauge über Schleie, Karpfen, bis zum Zander soll alles vertreten sein.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilen würdet.
Vielen Dank schon mal und viele Grüße
Kümmel

Lücke
10.11.15, 20:52
Hallo Kümmel,

wie groß ist denn der Weiher? Und wie Tief? War der vorher stark bewachsen?

Wie gesagt, selbst bepflanzen ist eher selten von Erfolg gekrönt...selbst bei Seerosen wird es schwierig wenn der Boden und die Bedingungen nicht passen... Außerdem sind die eh nicht sonderlich nützlich...

Schilf an bestimmter Stelle pflanzen (Flachzone) ist recht sinnvoll und darauf hat man auch noch Einfluss... Ansonsten kommt der Bewuchs von alleine und steht und fällt mit dem Besatz...
Willst du den Bewuchs in Gang bekommen würde ich evtl. erstmal auf Karpfen und Schleie verzichten und die erst später setzen...

Oder du grenz gewisse Bereiche ab, wie oben beschrieben in die große Fische nicht hineinkommen und entfernst die Barriere zu den Laichzeiten...

Sobald du Karpfen besetzt hast du eher das Problem von zu wenig Bewuchs, da kann nicht viel ausufern...

Gruß
Lücke

Kümmel93
11.11.15, 08:20
Hallo Lücke,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. :Bravo:
Der Weiher hat so ca. 1,5 ha.
An Seerosen haben wir auch schon gedacht. Für den Start allerdings in einem "Käfig", damit die Seerosen wenigstens eine Chance haben.
Bis auf Totholz war nicht so wirklich was von Bewuchs zu sehen. Nachdem nun der Weiher komplett ausgeräumt ist, sind da bestimmt keine Restwurzeln mehr da. Es wurde ca. 1-1,5 m Schlamm entnommen. An der tiefsten Stelle wird er nun so gut 3m haben.
Die Böschung wurde mit Steinen befestigt um das Ufer gegen Wellenschlag zu schützen.
Um hier etwas Starthilfe zu geben, hätte ich schon sehr gerne Schilf, evlt. auch von anderen Weihern (Eigentum) umgesiedelt. Irgendwie muss ich ja Laichhilfen schaffen.
Viele Grüße
Kümmel

Schnürlwascher
11.11.15, 19:35
Servus,
Ist zwar eher was auf langfristige Sicht, aber versuch mal an geeigneten Plätzen Weiden zu pflanzen. Bei meinen Weihern laichen an deren Wurzeln Hechte, Rotaugen, Rotfedern, Schleien und Brachsen.
Die Wurzeln werden sogar lieber genommen, wie das Schilf.

Und der meiner Meinung nach grösste Vorteil ist, dass die Wurzeln nicht gefressen werden und ihnen auch die Trübung egal ist.
Wegen den stark trübenden Karpfen haben alle Pflanzenarten bei mir keine Chance und wenn es doch mal was an die Oberfläche schafft, dauerts nicht lange bis die Grasser da sind ...

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.11.15, 20:44
Servus,
Ist zwar eher was auf langfristige Sicht, aber versuch mal an geeigneten Plätzen Weiden zu pflanzen. Bei meinen Weihern laichen an deren Wurzeln Hechte, Rotaugen, Rotfedern, Schleien und Brachsen.
Die Wurzeln werden sogar lieber genommen, wie das Schilf.

Und der meiner Meinung nach grösste Vorteil ist, dass die Wurzeln nicht gefressen werden und ihnen auch die Trübung egal ist.
Wegen den stark trübenden Karpfen haben alle Pflanzenarten bei mir keine Chance und wenn es doch mal was an die Oberfläche schafft, dauerts nicht lange bis die Grasser da sind ...

Alte Weiden können noch mehr...
Sie können auch an sehr steil abfallenden, oder beschatteten Ufern Laichplätze schaffen.
An den Zweigen die ins Wasser reichen, bilden sich oft große feine Wurzelballen.
Bei alten Weiden entstehen so, selbst Meter vom Ufer entfernt und über dem tiefen Wasser, geschützte Laichplätze im warmen Oberflächenwasser.

Solche Weiden werden oft von Anglern als störend empfunden, weil sie ja dort stehen, wo der Fisch ist.
Sägt man die dann mal eben weg, kann man sie leider nicht mehr ersetzen, das dauert dann halt wieder Jahrzehnte.
Bitter wenn man später erkennt, warum dort Fische standen und das sie manchmal systemrelevant als Laichplatz waren.

Als Warnung: Viele Angler wollen etwas tun und die Angelmöglichkeiten verbessern, aber nicht jeder Angler hat das Wissen wie sich etwas auswirken kann, oder den Willen nachzudenken.
Ich ärgere mich heute noch, das ich mal bei so einer Aktion nicht anwesend war, weil ich wusste das dieses ja von ebenso erfahrene Angler(G.W`s) gemacht wurde.
Oh Gott,....las Hirn regnen und verzeihe mir meine Faulheit.:Klatsche:
(Das ist wohl bald 20 Jahre her, dort in dem See angelt nun kaum noch Jemand)

Lücke
12.11.15, 01:44
Hallo,

das mit den Weiden kann ich nur bestätigen... du kannst das komplette Kopfholz einer Weide die gefällt oder zurückgeschnitten werden muss nutzen... einfach ins Ufer stecken sodass das abgeschnittene Ende unter Wasser ist, die schlagen wieder aus und bilden dann Büsche die weit ins Wasser wachsen... Du kannst das dann schon "vormodelieren" das wächst dann alles zusammen... Befestigt auch gleichzeitig das Ufer...

Und du kannst Erlen, Weiden oder Pappeln die schon zu groß gewachsen sind und direkt am Ufer stehen gut kappen, so 30-100cm Stamm stehen lassen... die treiben dann als Busch wieder aus... mit Beschnitt kannst du dann die Wuchsrichtung beeinflussen...

Alles was unter Wasser wachsen kann kommt auch durch deinen Bachlauf rein... wie gesagt, nur der Besatz verhindert meist den Bewuchs... Du kannst versuchen diese dickeren Fadenalgen (Frag mich jetzt nicht wie das Zeug heist), die auch als "Laichkraut" bezeichnet werden aus einem anderen Gewässer punktuell einbringen... entweder jetzt noch schnell oder im späten Frühjahr... Das Zeug bildet kein Wurzelwerk und kann deswegen auch nicht ausgebuddelt werden... Ist aber eine gute Laichhilfe und Versteck für Brut...

Gruß
Lücke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
12.11.15, 08:38
Hallo,

das mit den Weiden kann ich nur bestätigen... du kannst das komplette Kopfholz einer Weide die gefällt oder zurückgeschnitten werden muss nutzen... einfach ins Ufer stecken sodass das abgeschnittene Ende unter Wasser ist, die schlagen wieder aus und bilden dann Büsche die weit ins Wasser wachsen... Du kannst das dann schon "vormodelieren" das wächst dann alles zusammen... Befestigt auch gleichzeitig das Ufer...

Gruß
Lücke

Man sollte vielleicht noch bedenken das es unterschiedliche Weiden gibt.
Da gibt es Büsche die den Zugang zum Gewässer für Angler verhindern oder Arten die Stämme bilden.
Unter oder zwischen Stämmen kann man erschwert angeln, in so einem Busch nicht.
Wenn die also weit ins Wasser herausreichen sollen und Angeln dort möglich bleiben soll, bieten sich gekippte stämmige Weiden an.

Die Schwarzerle würde ich eher an begradigten Bächen fördern.
Ich habe mal einen kleinen flachen Wiesenbach gekannt, wo dort in dem begradigten Abschnitt, so Bereiche von fast 2m entstanden, ohne das die Ufer sich änderten.
Bei Trockenheit im Sommer, fand man dort selbst lebende Forellen und tausende Fische.
Im Rest des Baches überlebte kein Fisch, auf hunderten von Metern.

Kümmel93
12.11.15, 10:50
Hallo Freunde, vielen Dank für die tollen Rückmeldungen und Tipps!
Ich bin schwer beeindruckt!
Viele Grüße
Kümmel