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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Heimische Fischarten



Fischereiaufseher
18.04.14, 21:41
Ich angel an einem See in NRW ca. 10 ha groß.

Bisher, so sagte man mir, ist der Besatz in solchen Gewässern mit Forellen nicht erlaubt (keine heimische Fischart)
Nun höre ich, dass auch die Forelle wieder zu den heimischen Fischarten gehört, und somit wieder besetzt werden darf.

Kann mir jemand hierzu eine Aussage machen.

Grüße aus NRW:lachen:

Mattes
18.04.14, 22:26
Hi,

die letzte Änderung der Gesetzgebung bezüglich Forellen in NRW ist jene, dass Regenbogenforellen nicht mehr in Fließgewässer besetzt werden dürfen. Dr. A. Melin hat sich persönlich dafür stark gemacht und hat sein Ziel erreicht. Gut so.

Was aber soll eine Forelle in einem See in NRW? Ihr gesamtes Dasein wird zur Qual. Typische Seen in NRW sind Auskiesungsflächen. Dort hat die Forelle die Qual der Wahl: Sie bracht den Grund unter ihrem Bauch. Dort kann sie sich entscheiden zwischen zu hoher Temperatur in den oberen 1-2 Metern oder zu wenig Sauerstoff in den unteren Bereichen vor der Sprungschicht. Forellen sind rheophil! Sie lieben die Strömung.

Wünschen wir der Forelle, dass sie zügig heraus gefangen wird. Es wäre das Beste für sie.

Albert
18.04.14, 23:04
Überall hört oder liest man Forelle und ich habe das Gefühl das da viel interprädiert wird.
Meerforellen,Seeforellen, Lachsforellen, Regenbogen-und Bachforellen.
Wissen nicht alle um die Bedürfnisse ihrer Art.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
18.04.14, 23:05
Hallo,

Bachsaibling und Regenbogenforelle sind nichtheimischhe Arten, aber gem. LFischVO NRW durften diese beiden Arten trotzdem besetzt werden.

Vor der letzten Änderung der Bestimmungen in stehende und fließende Gewässer, danach nur noch in stehende.

Dabei ist zu beachten, dass, wenn ein Gewässer einen "ständigen, natürlichen und oberirdischen Abfluß" hat, es im Sinne des Fischereirechts ein Fliessgewässer ist.

Wer also meint, in seinem Altarm ein schönes Vatertagsforellenfischen veranstalten zu können, begibt sich da auf dünnes Eis.

Bei der hegnerischen Bewertung von Salmonidenbesatz in Baggerseen, kann ich mich nur dem vorangegangenem Beitrag anschließen.

Es verstösst gegen die hegnerischen Grundsätze, Arten zu besetzen, die im Besatzgewässer nicht einmal laichen können, geschweige denn erfolgreich reproduzieren.

Das erinnert mich immer latent an die alten, blinden Zirkusbären, die man den früheren Parteisekretären im Ostblock vor die Flinte gefüttert hat.

LL

Steini (verstorben am 06.09.2019)
18.04.14, 23:08
Hi,
Was aber soll eine Forelle in einem See in NRW? Ihr gesamtes Dasein wird zur Qual. Typische Seen in NRW sind Auskiesungsflächen. Dort hat die Forelle die Qual der Wahl: Sie bracht den Grund unter ihrem Bauch. Dort kann sie sich entscheiden zwischen zu hoher Temperatur in den oberen 1-2 Metern oder zu wenig Sauerstoff in den unteren Bereichen vor der Sprungschicht. Forellen sind rheophil! Sie lieben die Strömung.


Findest Du nicht das du nun mit der Aussage übertreibst?
Die R.F ist ein Haustier das sich in einem geeigneten See ebenso wohl fühlen wird, wie ne Kuh auf der Weide.
Ein junger größerer Kiessee kann schon für Forellen ein geeigneter Lebensraum sein.
Sie benötigt auch keinen Grund unter dem Bauch,oder Strömung, Freiwasser gefällt größeren Forellen ebenso, entspricht halt den Typ Mefo oder Seeforelle.
Den Typ haben R.F und B.F ja beide.
Ob es aber immer Sinn macht, sie zu besetzen steht auf einem anderen Blatt.
Auch das es solche Forellenteiche gibt mag nicht jedem gefallen, einen Weltuntergang stellt es sicher nicht da.

Mattes
18.04.14, 23:15
Steini,

meine Rede/Schreibe bezieht sich auf die BF im Kiessee. Die RF kann damit klar kommen, ist mir bekannt. Ist von mir vielleicht nicht klar genug dargestellt worden.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
18.04.14, 23:54
Hallo,

ob eine adulte Forelle noch den Kies unterm Bauch spüren muss, sei dahingestellt.

Hier geht es um eine grundsätzliche Frage.

Was soll Besatz bewirken?

Da gibt es 2 Möglichkeiten.

Im Baggersee werden 100 maßige Hechte besetzt und 50 weggefangen, also im nächsten Frühjahr wieder 50 dazu.
Es erfolgt Besatz mit Angelfisch.

Bei der anderen Variante, baue ich unter anderem mit Besatz, wenn erforderlich, einen Bestand auf und befische diesen dann.

In beiden Fällen kommen Fische ins Wasser, trotzdem gibt es hier einen gewaltigen Unterschied.

Im ersten Fall dient der See nur als Zwischenspeicher bis zum Fang. Eine Lebensgemeinschaft wird gar nicht erst angestrebt.

Im 2. Beispiel bleibt bei Gewässerwarten mit Wissen und Erfahrung zumindest ein Teil der charakteristischen Fischfauna erhalten und es wird nicht wieder ein 08/15 Gewässer mit der typischen Baggerseemischung. Die Forelle steht wie kein anderer Fisch für Variante 1. Es wird mit Forellenbesatz doch keine Verbesserung der Fauna angestebt. Wie auch, Vermehrung fällt aus und lange drin bleiben sollen sie auch nicht.
Dass die RBs in den 2 Wochen erst mal die Brut ordentlich niedermachen, bekommt doch keiner mit, würde aber vermutlich keinen stören, da nur grosse Fische interessieren.

Ausbringen von Angelfisch kann es doch wohl nicht sein. Die Forelle steht dafür nun mal wie kein anderer Fisch.

Dabei haben die Fische im Baggersee noch Glück gehabt. Ich habe auch schon Forellenangeln in einem total verschlammten Altarm mit 30 cm Wassertiefe erleben dürfen.
Und ich habe Teiche e-befischt, in denen 30 RBs auf den Strom gingen, die wider Erwarten den Vatertag und den ganzen Sommer überlebt hatten. Da war die Frage nach der verschwundenen Brut schnell geklärt. Das alles in einem unserer wenigen Gewässer mit gutem Bitterlingsbestand.

LL

Steini (verstorben am 06.09.2019)
19.04.14, 08:37
Hallo,

ob eine adulte Forelle noch den Kies unterm Bauch spüren muss, sei dahingestellt.

Hier geht es um eine grundsätzliche Frage.

Was soll Besatz bewirken?

Da gibt es 2 Möglichkeiten.

Im Baggersee werden 100 maßige Hechte besetzt und 50 weggefangen, also im nächsten Frühjahr wieder 50 dazu.
Es erfolgt Besatz mit Angelfisch.

Bei der anderen Variante, baue ich unter anderem mit Besatz, wenn erforderlich, einen Bestand auf und befische diesen dann.

In beiden Fällen kommen Fische ins Wasser, trotzdem gibt es hier einen gewaltigen Unterschied.

Im ersten Fall dient der See nur als Zwischenspeicher bis zum Fang. Eine Lebensgemeinschaft wird gar nicht erst angestrebt.

Im 2. Beispiel bleibt bei Gewässerwarten mit Wissen und Erfahrung zumindest ein Teil der charakteristischen Fischfauna erhalten un
LL

Wir bewirtschaften aber nun einmal Angelgewässer, wir sollten also schon versuchen auch Kompromisse zwischen Natur und Nutzung zu finden.
Ginge es nur darum die Natur zu schützen, bewahrt man halt das Gewässer vor jeglicher Nutzung.
Das besonders die R.F oft beispielhaft für den Besatz mit fangreifen Fischen steht ist sicher so, ich behaupte aber mal das es eher ein grundsätzliches Problem ist, wenn fangreif besetzt wird. Ich halte es schlicht für schlimmer, dieses gar mit anderen Arten , wie Hecht, Wels, Zander oder gar Weißfisch zu tun.
Das Haustier R.F bringt dort weniger durcheinander und wenn das Gewässer nicht einmal geeignet ist, dann ist es eher eine Tierschutzrechtliche Betrachtung.
Eigentlich ist so etwas wie "Fangreif besetzen" in fast allen B.L auch untersagt. Erstaunlich wie oft es dennoch Praxis ist und gebilligt wird.


Nur was spräche dagegen, einen neuen geeigneten See, eben zunächst, regelmäßig mit Forellen Brut oder Setzlingen zu besetzen?
Dort ist eine echte Ansiedlung wegen meist fehlender Laichgelegenheit unmöglich, der Lebensraum aber passt schon.
Ist dann ähnlich wie Karpfen oder Aalbesatz oder böser ähnlich dem Besatz von Fischen, die später zur Nachzucht künstlich nachgezogen werden müssen, weil eine echte Ansiedlung wegen nicht zu erreichenden Laichgelegenheiten nicht möglich ist.


Die Antwort für den T.E ist recht einfach, auch wenn es nun erlaubt ist wieder R.F zu besetzen, kann es aus Tierschutzrechtlichen Gründen immer noch untersagt sein, das dann auch zu tun, vor allem wenn es sich um fangreife Fische handelt.
Nur sehr selten wird ein Baggersee, eben geeignet für Forellen sein, wenn sie dort auch aufwachsen sollen.

Anmerkung: Ich halte es für sehr gefährlich von den Anglern zu viel zu verlangen.
Wenn so etwas eben gängige Praxis ist, kann man es nicht mal eben als falsch hinstellen.
Selbst Verbote bringen dann nichts, weil man dann halt nur das macht was alle machen, dann empfindet man so etwas lediglich als weitere Einschränkung ist sich aber keiner Schuld bewusst.
Dann aber wird man auch weitere Verbote übertreten, weil man den Sinn nicht mehr wahrnimmt.
Schon erstaunlich das Verbote oft nur wenig bringen und das in den Regionen wo alles geregelt wird, der Normalfall oft das ist, was eigentlich nicht sein sollte.

Für so ein Forum wie das unsere bedeutet es aber auch, das sich die Leser abwenden, wenn wir es nicht praxisnah betreiben.
Man kann die Leser entweder mitnehmen oder vertreiben, das bedeutet aber auch sich der Realität zu stellen.
Fern der Realität, ist man dann weltfremd und bewegt als Außenseiter nichts mehr.

Wie schon öfter geschrieben, ist die R.F in meiner Region ein seltener Exot, auch der Besatz von Fangreifen oder von Futterfischen ist hier verpönt.
Was nicht bedeutet das ich es grundsätzlich ablehne, wenn ich der Meinung bin, es mache Sinn und sei zu vertreten.
Das man nicht nur handelt oder Regeln folgt sondern es auch sinnvoll begründen kann, erscheint mir wichtiger.
Wenn wir gedankenlos handeln, zwingen wir den Gesetzgeben regelnd einzugreifen.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
19.04.14, 13:39
Hallo,

ich dachte nicht, dass das zwischen uns strittig ist.

Welchem Gewässerwart sind die Grenzen seines Handelns nicht eng abgesteckt. Das Ganze lebt vom Kompromiß
Das darf aber doch nicht in Denkverboten enden. Selbst wenn die ganze HV nach ff Forellen schreit, erlaube ich mir weiterhhin das für groben Unfug zu halten und das auch zu sagen.
Ich kann es möglicherweise nicht verhindern, als Gewässerwart und Verantwortlicher für Besatz ist das aber meine Pflicht darauf hinzuweisen.
Das letzte Wort hat sicher die HV.

Auch dieses Forum sehe ich als Plattform um Erfahrungen und Meinungen auszutauschen. Ich muss oft genug Kompromisse machen, hier im Forum aber nicht. Ich schreibe hier nicht das was die Mehrheit hören möchte. Die Mehrheit sitzt wohl eher in anderen Foren.
Meine Äusserungen kann sich jeder durchlesen oder es lassen. Ob er dann zu dem Urteil kommt, das ist ein Spinner, oder ob er es für überlegenswert hält ist seine Entscheidung.
Ich habe aber nicht schon die Schere im Kopf.

Da kann dafür sein will wer möchte, ich werde es deshalb trotzdem nicht für gut halten, wenn Besatz mit reinem Angelfisch stattfindet. Darum geht es hier. Deine Ausführungen zum Besatz mit untermaßigen Forellen sind doch weltfremd, die Praxis sieht doch anders aus. Davon abgesehen, bietet ein Baggersee den juvenilen Forellen keine geeigneten Lebensräume, das ist reines Barschfutter.

Der Besatz mit ff Fischen, die zum "sofortigen Verzehr" bestimmt sind, ist auch vom Tierschutz her bedenklich. Ich habe den Fisch ja im Tank des LKW der Fischzucht bereits in meinem Besitz. Da kann ich ihn ja gleich unter den Mitgliedern verteilen. Für das Aussetzen und Wiederfangen fehlt es da aus meiner Sicht am vernünftigen Grund.

Da brauchen wir den Gesetzgeber gar nicht darauf aufmerksam machen. Das ist einer der nächsten Punkte wo es so ausgeht wie beim Köderfisch, dem Wettangeln und dem Setzkescher, wetten?

So, jetzt fahr ich angeln.

LL

Steini (verstorben am 06.09.2019)
19.04.14, 15:55
Hallo,

ich dachte nicht, dass das zwischen uns strittig ist.
So, jetzt fahr ich angeln.

LL
@LL
Nö, ich denke nicht das wir da weit auseinanderliegen.
Was soll da strittig sein. Ich mag keine FoPu´s und eine R.F gilt mir nicht mehr als ein Rotauge.

Hoffe das wenn Du die Zeilen liest einen schönen Tag am Wasser hattest.
Voller Eindrücke und Erlebnisse.

Albert
20.04.14, 00:02
Findest Du nicht das du nun mit der Aussage übertreibst?
Die R.F ist ein Haustier das sich in einem geeigneten See ebenso wohl fühlen wird, wie ne Kuh auf der Weide.
Ein junger größerer Kiessee kann schon für Forellen ein geeigneter Lebensraum sein.
Sie benötigt auch keinen Grund unter dem Bauch,oder Strömung, Freiwasser gefällt größeren Forellen ebenso, entspricht halt den Typ Mefo oder Seeforelle.
Den Typ haben R.F und B.F ja beide.
Ob es aber immer Sinn macht, sie zu besetzen steht auf einem anderen Blatt.
Auch das es solche Forellenteiche gibt mag nicht jedem gefallen, einen Weltuntergang stellt es sicher nicht da.

Haustier Regenbogenforelle?
Die Stämme der Pazifischen Reboforellen haben eine Lebensweise wie der atlantische Lachs.
Nun ist meine Frage ob Du diploide Rebofo meinst und sie von der Vermehrung ausschließen willst?
Ob die sich in einem mesotrophen Kiessee wohlfühlen sei dahingestellt.
Ein Fließgewässer können die nicht zum Laichen aufsuchen. Abgesehen davon das ein Laichvorgang bei uns äußerst selten ist.
Und ein Haustier wird nicht ausgewildert, was man ja mit Besatz wissentlich bewerkstelligt.
Oder meinst Du triploide Rebofo, welche durch eine Chromosomenveränderung unfruchtbar sind.
Die werden weltweit für die menschliche Eiweißverorgung gefarmt. In Süß-wie Salzwasser.
In Angelgewässer wie einen jungen Kiessee, welcher auch altert, wissen wir wirklich um die Bedürfnisse dieser Forellenart?
Oder ist es vielleicht leichter, einen solchen Fisch zu fangen weil er sogar aus Hunger auf Angelteig beißt.
Hab ich provokativ geschrieben, aber warum kommt niemand auf den Gedanken, Schleien in Bäche zu besetzen?
Weil wir um deren Bedürfnisse wissen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
20.04.14, 12:12
Haustier Regenbogenforelle?
Die Stämme der Pazifischen Reboforellen haben eine Lebensweise wie der atlantische Lachs.


Hätte den Vergleich der R.F mit unserem Lachs von Dir nicht vermutet.
Die R.F ist wohl das Amerikanische Gegenstück zu unserer Forelle, aber sicher nicht zum Lachs.
Auch sie bildet ganz unterschiedliche Besiedlungsstrategien aus, ob sie die aber auch selbst entscheidet, mag ich nicht behaupten.
Fakt ist aber, das es sie als Meer, See und Bach-form gibt.
Das machte es im Gegensatz zum Lachs, sie einfach in Teichen zu halten.

Beim heimischen Lachs ist das viel schwieriger, weil der Wanderung und das Meer (Salzwasser) eigentlich immer benötigt.
Ein echtes Kunststück, wenn man es wie im Sommer gesehen trotzdem hinbekommt.

Ein Haustier wird aber nicht erst zum Haustier, wenn man es unfruchtbar macht.
Ein Haustier ist lediglich ein zur Nutzung gezüchtetes (optimiert) Wildtier.
Auch wenn Haustiere überzüchtete, oft degenerierte Tiere sind, sind sie doch fruchtbar.
Für die die es nicht wissen, diploide (http://www.gw-forum.de/vbglossar.php?do=showentry&item=diploide) und triploide (http://www.gw-forum.de/vbglossar.php?do=showentry&item=triploide) Forellen sind Fische bei denen die Eier behandelt wurden, um durch Vermeidung der Geschlechtsreife ein besseres Wachstum zu erzielen.
Die Regenbogenforelle ist also ein echtes Haustier, seit min 50 Generationen nur noch künstlich bei uns vermehrt und aufgezogen, ein Kreuzungsproduckt aller möglichen Stämme und Formen der Wildfische.
Aber eben besser geeignet für wärmere Gewässer als unsere Forelle.


Ich denke, selbst der Gesetzgeber betrachtet viele Gewässer eher als Produktionsflächen.
Er überlässt uns die Wahl, ob wir im Sinne von Natur oder Landwirtschaft arbeiten.
Sonst könnte man auf viele Arten von Besatzfischen gut verzichten.
Das aber macht man aber rechtlich nicht, so wie der Karpfen ist die Refo halt ein Haustier, um erwünschte Nahrung zu erzeugen.
Auch weitere Arten wie Wels, Zander, B.Saiblinge u.a werden eher geduldet.
Das ist ja auch die rechtliche Betrachtung das Angelns, so darf halt Nahrung erzeugt werden.
Ginge es dem Gesetzgeber nur darum die Natur zu erhalten, würde er die Nutzung/Besatz viel weiter einschränken.


Aber das fremde Haustier R.F soll ja nicht angesiedelt werden, wenn überhaupt sollte man sie in geschlossenen Gewässern freisetzen um dort zu wachsen.
(Was a wohl in N.R.W auch so umgesetzt werden soll)
Das das nun nicht so ganz zur Praxis passt ist mir auch klar.
Das sie dort nur noch fangreif gehältert wird, deckt die Nahrungserzeugung nicht ab.
Halt die oft geduldete Praxis eines reinen Angelteiches.
(Was ich auch verwirrend und seltsam finde..)


Wenn ihr Refo und Karpfen ablehnt habt Ihr denn Gesetzgeber schon überholt, dann verlangt Ihr so etwas wie ökologische Landwirtschaft, oder gar noch viel mehr.

Albert
20.04.14, 17:50
Hätte den Vergleich der R.F mit unserem Lachs von Dir nicht vermutet.
Die R.F ist wohl das Amerikanische Gegenstück zu unserer Forelle, aber sicher nicht zum Lachs.
Auch sie bildet ganz unterschiedliche Besiedlungsstrategien aus, ob sie die aber auch selbst entscheidet, mag ich nicht behaupten.
Fakt ist aber, das es sie als Meer, See und Bach-form gibt.
Das machte es im Gegensatz zum Lachs, sie einfach in Teichen zu halten.

Beim heimischen Lachs ist das viel schwieriger, weil der Wanderung und das Meer (Salzwasser) eigentlich immer benötigt.
Ein echtes Kunststück, wenn man es wie im Sommer gesehen trotzdem hinbekommt.

Wenn ihr Refo und Karpfen ablehnt habt Ihr denn Gesetzgeber schon überholt, dann verlangt Ihr so etwas wie ökologische Landwirtschaft, oder gar noch viel mehr.

Doch, das kannst Du vermuten.:;:
Zur pazifischen Gattung Oncorhynchus gehören neben der Rebofo z. B. noch Buckel- Keta- Silber- Rot- und der Königslachs.
Dass nicht alle Forellen der europäischen und amerikanischen Linien ins Meer wandern ist der letzten Eiszeit geschuldet, wo
die Forellen vom Süden, Westen, Osten über Meere die Flüsse nach dem Rückgang der Eiszeit die Gewässer besiedelten. In manchen Seen war dann der Rückzug
ins Fließgewässer abgeschnitten und die Forellen sind dafür prädestiniert neue Strategieen zur Vermehrung auszubilden.
Jeder Salmonid hat den Wandertrieb ab einer gewissen Größe ins Meer zu wandern. So kann sich eine Bachforelle, deren Eltern Bachforellen
waren den Drang spüren, ins Meer zu wandern und nach Jahren wieder in die Flüsse aufzusteigen. Dito eine Seeforelle, wenn man sie lässt (Querverbauungen, Begradigungen, Verschmutzungen
sind die begrenzenden Faktoren).
Es ist nur noch nicht richtig erforscht, was den Wandertrieb auslöst. Evtl. könnte Nahrungsangebot, Verdrängung ein Wandertriebfaktor sein.
Zusammengefasst können Bach- und Reboforellen gut im Salzwasser aufwachsen. Nur das Laichgeschäft aller Salmoniden muss im Süßwasser stattfinden (Osmosetätigkeit Ei-Außenwasser).
Mit ökologischer Landwirtschaft hat das nichts zutun. Nur mit Bedürfnissen für diese Fischarten und ihrer Lebensweise, welche mit einschneidende Veränderungen durch Menschenhand
zurechtkommen müssen. Und mit Schlussfolgerungen, das eine Teichhälterung mit weniger Sauerstoff Rebofo nicht soviel ausmacht.

Wenn in Auenseen bei Flusshochwasser Salmoniden Schutz suchen und bei Hochwasserrückgang eingeschlossen werden, sind die Wochen im Sommer gezählt bis sie an Sauerstoffarmut
sterben, was ein natürlicher Vorgang ist.
Wenn sie durch Besatz in Teichen und Kiesseen mit den dort herschenden Umständen leben müssen und dahinvegetieren ist das eine Verantwortung der Initiatoren.
Nicht mehr und nicht weniger.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
20.04.14, 23:30
Hallo,

da sollten wir nicht mit den Begriffen Forelle und Lachs jonglieren.

Es gibt eine Gruppe pazifischer Salmoniden, eben Familie Oncorhynchus und das atlantische Gegenstück, die Familie Salmo.

Die Bezeichnung Regenbogenforelle ist Menschen gemacht. Das Teichhuhn ist ja auch kein Huhn nur weil es das im Namen trägt.

Wenn man sich den wissenschaftlichen Namen anschaut wird das klar. Da gibt es den Unterschied Forelle-Lachs gar nicht.

Atlantischer Lachs Salmo salar
Europäische Forelle Salmo trutta

Regenbogenforelle: Oncorhynchus mykiss
Königslachs: Oncorhynchus tshawytscha

LL

Jürgen W aus T
29.04.14, 15:41
HUHU
ich gehe mal davon aus das der Tread Ersteller von REFOS redet und dabei um den fangfertigen Spassbesatz.
Nach meinem Verständnis ist ein solcher reiner Spassbesatz so nicht vom Gesetzgeber (LFVO) nicht gewollt, aber eben wohl geduldet. Nach Tierschutzrecht wird es nach m.E. verboten sein.
Die Befürchtung des Laichraubens sehe ich eher als geringes Problem an. Bei den erwähnten Veranstaltungen sind die Masse Fische nur wenige Tage im Gewässer, ob die überhaupt richtig jagen waage ich bezweifeln. Man merkt doch bei den Veranstaltungen wann die Tiere bei dem Züchter gefüttert werden, direkt zu Beginn und am Mittag werden die meisten Forellen gefangen. Spätestens nach einer Woche ist der Spuck vorbei.

Ich halte es da mit Lotalota, ich mag diese Art von Besatz nicht und sage das auch, aber die Mitglieder möchten es unbedingt. Also wird der Fisch reingekippt.

Mache ich es nicht werde ich als Gewässerwart nicht wiedergewählt und der nächste kippt auch noch die Refos in die Bäche.

Kätzerisch habe ich schon mal gesagt, jeder bekommt zu seiner Angelerlaubnis 3-4 Forellen, auf Wunsch schon geräuchert, und wir sparen uns den Unfug mit den REFO Besatz.
:grins: