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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Link: Artenreichtum: Fisch-Vielfalt in Baggerseen verblüfft Forscher



Thomas
27.04.14, 11:40
Artenreichtum: Fisch-Vielfalt in Baggerseen verblüfft Forscher (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/fisch-in-baggerseen-schwimmen-so-viele-arten-wie-in-natuerlichen-seen-a-966143.html)


Flach, künstlich, oft voller Badegäste - Baggerseen gelten nicht gerade als Naturrefugien. Jetzt aber kommt eine Studie zu einem überraschenden Ergebnis: Die von Menschen geschaffenen Seen besitzen eine ähnlich bunte Fischwelt wie natürliche Gewässer.

Georg
27.04.14, 21:50
Ist ja nett, daß ein Prof. aus B. Natur- und Baggerseen auf Basis der Fischvielfalt miteinander vergleicht.

Diesen Satz finde ich dabei sehr interessant:

Die von den Forschern untersuchten Baggerseen wurden von Angelvereinen gepflegt und bewirtschaftet, während die Vielfalt der natürlichen Seen sich selbst überlassen war.
:;:

Diesen hingegen, halte ich für sehr gewagt:

"Hat sich erst einmal eine sich selbst reproduzierende Fischgemeinschaft etabliert, ist diese auch durch das Hinzufügen weiterer Fische durch Menschenhand nicht nennenswert veränderbar"
Klingt fast wie ein Freibrief, "der Prof. hat´s ja gesagt". :Klatsche:

Mattes
28.04.14, 00:50
Flache Baggerseen? Na da kannst du aber suchen, bis du sie in der Anzahl beisammen hast.

Warum werden denn hier nur Rosinen gepickt? Den Autor haben wir ja bei uns hinlänglich besprochen. Seine Aussage verwundert mich nicht. Würden wir ihn darauf ansprechen, hieße es wahrscheinlich wieder es sein alles nur populärwissenschaftlich verfasst worden.

Sorry, Baggerseen sind in aller Regel nicht flach, dies ist die Ausnahme und kam wenn überhaupt nur zustande, weil der Betreiber der Auskiesung an der Beute zweifelte.

Dass Thomas den Link unkommentiert gepostet hat, dürfte Zurückhaltung gekostet haben.

Am Ende steht für mich: Topfschlagen-Forschung.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
28.04.14, 04:54
Hallo,

Die Uferregion wird mit dem E-Grät befischt und es werden kaum Grasfische und Regenbogenforellen nachgewiesen. Das ist auch nicht zu erwarten.

Diese beiden Arten sind geradezu berüchtigt dafür, dass sie nicht in Verstecke flüchten, sondern sofort auf Abstand gehen und somit gar nicht erst in den Bereich des Stromfeldes gelangen.
In einem Baggersee sind beide nahezu unfangbar. Aber nur so läßt sich die Aussage treffen, dass die Vereine Arten wie den Graser nicht besetzen.
Dass diese in einem sehr hohen Anteil der Baggerseen vertreten sind und immer noch besetzt werden ist aber offensichtlich.

Wenn ich die Ufer eines Baggersees elektrisch befische, habe ich Erkenntnisse über die Uferzone nicht aber über das gesamte Gewässer. Am Ufer habe ich eine ganz andere Lebensgemeinschaft als im Freiwasser oder am Grund des Sees.

Dann kann ich aber auch nur Aussagen zur Uferzone treffen.

LL

Schnickes
28.04.14, 16:08
Ich habe es nun auch gelesen und stimme euch zu.
Wieder mal alles sehr allgemein und pauschal gehalten. Ich würde auch zu gerne mal die (Qualität der) Messdaten zu Gesicht bekommen, denn damit stehen und fallen solche Aussagen.

Man sollte aber auch beachten, dass diese gerafften Zeitungsartikel oft von unwissenden Reportern geschrieben werden.
Selbiges habe ich erst gestern gelesen. In unserem Flusssystem sollen angeblich Meerforellen zurück gekehrt sein - zumindest laut Überschrift. Nur gesehen wurde noch keine. ;) Der Reporter hat Smolts aus den Besatzmaßnahmen mit Rückkehrern verwechselt - oder so. :schreck:

Jürgen W aus T
28.04.14, 16:25
Sorry Leute ihr solltet mal über euren Tellerrand hinwegschauen. Es gibt nicht nur die Kiesabbauseen sondern auch sehr viele sandgeprägte Seen.
Ein großer Teil Deutschlands wäre frei von Seeen wenn diese nicht künstlich angelegt worden wären. Hier ist besonders das große NRW zu bennenen - wir haben genau 1 natürlichen See. Das ist das heilige Meer.
Ich bewirtschafte mit meinen super tollen Gewässerwarten und Helfern Teichanlagen die 50 bis 60 Jahre alt sind.
Weißfisch, Hecht, Barsch reproduziert sich sehr gut, Zander, Wels (leider), Schleie ganz gut und der Karpfen je nach Wassertemperatur auch ordentlich.
Dabei gibt es verschiedene Amphibien, tolle Pflanzen, Insekten, die es ohne diese Gewässer nicht geben würde.

Schöne Grüße Jürgen

Georg
28.04.14, 19:40
Hallo Jürgen, das tun wir doch, keine Frage.
Lediglich die Behauptung und der fragliche Inhalt des Zeitungsartikel wird hier diskutiert. :;:
Jungfräuliche Naturseen mit durch Angelvereine bewirtschaftete Auskiesungsflächen zu vergleichen,
ist wie Äpfel mit Pflaumen zu vergleichen, also völlig Sinnfrei.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.04.14, 20:08
Die Frage ist was das Ziel der Untersuchung war,
die dann zufällig fast überall vereinfacht auch gedruckt wurde.
Was ich beweisen will, macht viel aus..
Warum wird sie gemacht, ist dann die nächste Frage....
weil Sie die Angler wohl unterstützen sollte.
Erstaunlich ist eher das die Info, überall auch gedruckt wurde.

Na ja, nun handeln die Angler so ähnlich wie sonst Ihre Gegner.
Wahrheit wird zu dem, was die Leser später noch behalten.
Angler sind (doch) gut, ist die Botschaft. Das Doch für die ganz kritischen.:grins:
Für mich ist es nichts als erfolgreiche P.R.



Mal im Ernst, wer so eine Untersuchung zulässt hat nichts zu verbergen.
Schon die Zusammenarbeit mit Fachleuten zeigt das man sich auch Gedanken macht.

Das Gegenstück wäre dann ein gewerblicher Fopu gewesen.
Oder der Versuch zu beweisen das es viel zu viele Arten und Fische im Baggersee gibt.

Jürgen W aus T
28.04.14, 20:36
Sicher habt ihr recht, es muss mehr passieren - wir müssen unsere Vereinskameraden aufrütteln - wir müssen ab soforft komplett alles anders machen wie zuvor!

Da sag ich nein, was wir müssen ist: uns auch über die kleinen Erfolge freuen - alles andere wird schon - stetig und andauernd. Wenn ich die Mitglieder überfordere folgen die mir nicht - allein kann ich nichts bewirken.

Von daher sind auch solche (von mir aus auch gern übertrieben) positiven Artikel gut und wichtig, auch Angler brauchen ein wenig Lobby.

Thomas
01.05.14, 16:12
Dass Thomas den Link unkommentiert gepostet hat, dürfte Zurückhaltung gekostet haben.



Hat es, da ich in diesem Institut ja meine Diplomarbeit Biologie angefertigt habe, wie der eine oder andere vielleicht weiß ... und 20 Jahre später mit dessen "wissenschaftlicher" Ausrichtung immer noch nicht überein zu kommen vermag.


@Jürgen

Lobbyarbeit, sofern sie von sich behauptet, wissenschaftlich fundiert zu sein, darf gerne qualitativ hochwertiger ausfallen. Sogar quantitativ.

Ich stimme mit der Methodenkritik von Georg und LL vollkommen überein, so eine Untersuchung kann man allenfalls halbseiden nennen. Insofern wird die angestrebte Wirkung der lobbyistischen Arbeit geradezu konterkariert.

Prinzipiell setze ich Links zu Veröffentlichungen erstmal völlig neutral ein, 1-2 Ausnahmen gab es wohl mal schon. Ich kann mich später im Diskussionsfaden ja nochmal melden ... wie eben geschehen. :;:

Albert
03.05.14, 17:14
Die 36 Dollar für eine heruntergeladene PDF in der Limnologica wollte ich nun doch nicht ausgeben.
Lota pflichte ich bei, dass Graskarpfen, aber auch Spiegler und Rebofo kaum mit einem E-Fischgerät zu fassen sind.
Ich glaube da eher an Sonnenbarsche und Blaustrichbärblinge neben Barsch und Weißfischen.