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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Film von "Besatzfisch" über den Erfolg von Besatzfischen.



Steini (verstorben am 06.09.2019)
13.12.14, 07:06
Längerer Film über die etwas modernere Betrachtung von Erfolg und Auswirkung von Besatzfischen.
Auf den ersten Blick für Interessierte nicht viel Neues, genauer Betrachtet aber durchaus.
Für viele so oder so völliges Neuland, wenn Fische einer Art nicht als gleich betrachtet werden.
https://www.youtube.com/channel/UCCs1m_eu_qMdFguWU2CTjKg

Ich denke der Film ist gedacht um zum Nachdenken anzuregen und nicht Aussagen verallgemeinert zu übernehmen.
Es wird immer wieder sehr genau darauf hingewiesen das kein Gewässer gleich ist.

Die Kernaussage des Filmes ist das Hechtbesatz in guten Hechtgewässern nichts bringt oder eher Schaden verursacht.
Der Bestand wird so nicht besser, aber ein Teil des Besatzes verdrängt unter Umständen heimische Hechte.
So ein Besatz also nur sinnvoll ist, wenn man ein bestimmtes Problem so umgehen kann.
Besser ist es immer, den heimischen Bestand zu fördern und ausreichend Laichfische zu erhalten.



Letzteres, weil z.B in letzter Zeit immer wieder Verallgemeinert abgeleitet wird das Hechtbesatz immer unnötig sei.
Oder schlimmer, der Sinn und Erfolg von Fischbesatz an sich, in Frage gestellt wird.
Dann sollte man lieber darüber nachdenken, die Fänge so zu regeln, das Fischbesatz nicht nötig wird.

der-hias
13.12.14, 16:39
Servus,

dazu gibt es noch die passende Homepage mit weiteren Infos und Materialien.

http://www.besatz-fisch.de/content/view/88/83/lang,german/

Gruß

Hias

Thorsten
13.12.14, 17:06
Ich habe mir den Film mit Genuss "reingezogen".

Die Aufteilung in die drei Themenstellung ist gut gewählt. Toll finde ich grundsätzlich das Medium "Video" zu nutzen und die Fragestellung gut verständlich zu präsentieren. Damit erreicht man eine entsprechend große Zuhörerschaft, die ich so als GW mit meinen Ansätzen und "Vorträgen" nie erreichen würde. - Wer von euch kennt das nicht, oder hat deswegen nicht sein Amt aufgegeben...
Das finde ich an Prof. Arlinghaus` Vorgehen wirklich super, genauso wie den weiteren "Sozio- Ökologischen" Ansatz dabei: Also Angler mit einbeziehen, Diskussionen öffnen, etc. (Das hatten wir im alten Forum schon mal angeschnitten). Nur kann man den Umfang der Diskussion im Verein noch handhaben? Ich kann nicht alle Mitglieder an der Diskussion teilhaben lassen, auch bei Ausschüssen wird es bei dem emotionalen Thema Besatz möglicherweise endlos, ohne neutralen Moderator, wie in der Studie. Wo zieht man die Grenze?
Aber grundsätzlich von diesen Videos bitte gern viel mehr. Das versteht jeder Petrijünger und schaut es sich am WE auch mal an und auch die Gewässerwarte und Naturschutzverbände können damit eine breite Diskussionsbasis erreichen.

Die Kernbotschaften haben mich dagegen kaum überrascht bei der isolierten Betrachtung der beiden Zielfische, ohne zwischenartliche Konkurrenz.
Eigentlich wollte ich den Link direkt als Verteiler an meine Verwaltung oder an den gesamten Verein weitergeben, wegen oben genannten Gründen, da gerade die Aussagen zum Hecht sehr gut zu meinen Erfahrungen in unseren Gewässern und der älteren Literatur passen.
Dann habe ich mir überlegt wenn es einer in meinem Verein anschaut welche Kernbotschaft nimmt derjenige für unsere Gewässer mit?
Vmtl: „Hechtbesatz bringt evtl. nichts, aber Karpfenbesatz ist super erfolgreich. Also noch mehr Karpfen rein.“
Das hat mich zu dem Punkt gebracht, was mir im Video fehlt.
Z.B. die Kombination beider Maßnahmen im gleichen Gewässer (mehreren Gewässern für eine randomisierte Studie). Also ich setze den (Top Friedfisch) Karpfen massiv in Gewässer ein, die einen guten / schlechten Hechtbestand (als Top Raubfisch) ohne Hechtbesatz und mit Hechtbesatz haben.
Wie wirkt sich ein massiver Überbesatz von Karpfen in Gewässern für den Hecht auch vor / nach Totholzeinbringung etc. über die Zeit aus (Beeinflussung Phyto- und Zooplankton) ? Also schlicht: verdrängt der Karpfen genug "Futterfisch" und Schleie etc. oder gibt es mittel bis langfristig keine negativen Auswirkungen auf den Hecht? Auswirkung auf Korpulenzfaktor...

Es wäre spannend diese und weitere Wechselwirkungen gesamtheitlich zu betrachten. Ich denke gleichzeitig, dass es extrem schwer ist, das zu analysieren, da man dazu sehr gut untersuchte Gewässer braucht und diese über mehrere Jahre – Jahrzehnte (bei Karpfen) untersuchen sollte. Da springen sicher noch ein paar Dissertationen bei raus.

Auch wenn Arlinghaus` Aussagen bei uns im Forum deutlich hinterfragt wurden, er bringt mindestens populistisch verschiedene Fragestellungen nach vorne, die so nicht in der Breite der Anglerschaft platziert worden wären und er sieht auch die Realität zwischen den Wünschen der Ökologie, Soziologie und Ökonomie. Also überspitzt „ den Anglern, den Grünen und der Wirtschaft“. Für mich eine tolle Basis mit neuer wissenschaftlicher Richtung mit hoffentlich weiteren Erkenntnissen und einer – wie im Video gewünschten – rollierenden Diskussion und Anpassung

Steini (verstorben am 06.09.2019)
13.12.14, 18:12
Den Film mal anglerfeindlich betrachtet.:heimtückisch:

Da stellt sich dann die Frage, warum verstörte, ortsfremde, unangepasste Fische in so hoher Zahl überleben konnten.
Möglicherweise haben sie ja auch besseres Erbgut oder sie finden unbesetzte Nischen im Gewässer vor.
Dann könnte man ja später überprüfen, wie sich das auf die genetische Verteilung der weiblichen Großhechte später auswirkt.
Oder so einen Versuch in einem unbefischten Gewässer wiederholen, wo eben nicht durch Entnahme eingegriffen wird.
Würde mich nicht wundern, wenn das Ergebnis auf hohe Entnahme hinweist.


Ich glaube im Übrigen nicht das der Film die Masse erreicht, zu lang und zu tiefsinnig, für die meisten Angler
Dank dieser "neuen" Gedanken die Einige hörten, wird lieber Fischbesatz, speziell beim Hecht gleich ganz in Frage gestellt.
Etwas in Frage zu stellen ist sicher nie falsch,
aber etwas lediglich in Frage zu stellen ohne sich damit selbst auch zu beschäftigen ist falsch.

Schnickes
14.12.14, 17:51
Ich schließe mich Thorsten an. Die Untersuchungen sind sehr interessant, aber gleichzeitig finde ich gut, dass wir hier kritisch hinterfragen. Denn genau bei dem Punkt Karpfen habe auch ich erst mal geschluckt. Die pauschale Aussage "viel Karpfen hilft viel" war mir zu einfach und auch ich habe gleich im ersten Moment an die Nahrungskonkurrenten gedacht.
Zu Beginn des Films dachte ich noch über eine Verteilung des Videos - auch über meinen Blog - nach. Speziell im Bezug auf den Hecht sehr interessant. Allerdings sehe ich davon jetzt ab, weil das Material Angler im Falle des Karpfens schnell in die Irre führen könnte.

Günter
14.12.14, 18:57
Ich muss sagen der Film war nicht schlecht !

Über dem Karpfen, das hier bei mehr Besatz mehr gefangen wird war mir vorher klar. Der Karpfen ist dominant am Futter und vertreibt die kleineren Nahrungskonkurenten.

Auch beim Hecht war mir das vorher klar das ein überhöter Besatz nichts bringt. Ein jeder Hecht braucht seinen Raum trotz vielen Unterständen.

Thorsten
14.12.14, 20:00
Den Film mal anglerfeindlich betrachtet.:heimtückisch:

Da stellt sich dann die Frage, warum verstörte, ortsfremde, unangepasste Fische in so hoher Zahl überleben konnten.

Genau diesen Punkt fand ich beim Hecht auch sehr spannend. Einerseits wird nachgewiesen, dass er eine geringe genetische Variabilität besitzt, es aber trotzdem klare geographische Trennungslinien gibt. Es wird hergeleitet, dass Besatz nichts bringt, aber dennoch setzt sich ein "erklecklicher" Anteil an gewässerfremden Hechten sich durch. Evtl. war der Punkt auch nicht genau im Video herausgearbeitet, oder ich habe es verpasst. Möglicherweise waren die großen Besatzhechte quasi vom Nachbarweiher und die Gebietsgrenzen hatten keine Bedeutung.
Was da noch alles an wissenschaftlichem und GW-Wissens- Potential drinsteckt ist der Wahnsinn.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
15.12.14, 00:48
Wenn man sich mit etwas beschäftigt, findet man auch mal Antworten, viel öfter stellen sich dann nur neue weitere Fragen.:lachen:
Hechte besetzen oder nicht.--->wie viele und welche Größe---> wo stammen die Elterntiere her, werden die in Teichen aufgezogen, oder in Seen abgefischt---> sind Hechte aus Seen auch für Flüsse, Gräben, Tümpel geeignet?, und immer weiter.:Panik:

:lachen: Natur ist zu vielfältig um sie umfassend zu erkennen.
Man kann sich nur bemühen es richtig zu machen.
Also kein Grund zur Panik, wir alle sind unwissend.:;:
(Das wurde ja im Film ehrlich zugegeben. Die Wahrheit, kennen oft die, die am wenigsten wissen)

Ich denke wir sind erst am Anfang einer ganz neuen Betrachtungsweise, wo möglicherweise (hoffentlich) Erträge eine Untergeordnete Rolle spielen.
Wer beim Besatz wie beim Ackerbau handelt, dem wird man wohl kaum Naturschutzgebiete anvertrauen
Da liegt "Besatzfisch" voll im Trend, diese jungen Wilden überdenken halt althergebrachte Vorstellungen.
Sie verbinden halt Nutzung, Natur, Wirtschaft und Bewirtschaftung, bei der Betrachtung.


Auch die Möglichkeit über genetische Fischbestimmung wird uns noch so manche Überraschung bieten.
Die Verpackung "Fischart" mag gleich aussehen, aber der Inhalt kann unterschiedlich sein.
Was lediglich bedeuten soll, das gleichaussehende Fische trotzdem ganz andere Lebensrume benötigen können.
Bislang unterscheiden wir ja lediglich sehr oberflächlich nach typischen Merkmalen im Körperbau.
So wie man es eben schon seit hunderten von Jahren macht.

Lücke
15.12.14, 13:01
Hallo Leute,

ich bin auch vor etwa 2 Wochen auf den Film und das Lehrmaterial (was ich für uns GW noch viel interessanter finde - Powerpoint in Filmform) aufmerksam geworden... Ich finde es macht unsere Arbeit etwas leichter und vielleicht beim Vereinsmitglied einige Entscheidungen verständlicher.... Es ist ja nicht gerade sehr populär den Raubfischbesatz herab zu senken... Ich tue es schon länger in kleinen Schritten weil auch die eigenen Statistiken besagen das es einfach nix bringt...

Ich habe den Film in unserem Vereinsforum jedenfalls beworben...

Es ist ja auch nicht "Gesetz" was dort diskutiert wird und es gibt auch noch genug andere wissenschaftliche Meinungen dazu...

Ich sehe es aber als eine Art "Stütze"... Es macht es uns einfacher wenn wissenschaftliche Fakten hinter unseren Entscheidungen stehen als wenn der "kleine" Gewässerwart Max Muster das alleine begründen muss... :;:

Es bleibt aber immer eine Entscheidung für das jeweilige Gewässer, ein "Feldversuch" kann glaube ich nie schaden... um einfach den besten Kompromiss für die 3 genannten "Parteien" zu finden und ein Gewässer optimal in deren Sinne zu nutzen...

Als Beispiel kann man aus einem strukturarmen "Badetümpel" kein Traumhechtrevier machen, auch wenn es vielleicht immer noch viele Angler glauben das dies durch Besatz allein möglich ist.... Erfolgreicher wäre dann z.B. der Karpfen, zumindest was den Ertrag angeht, nix anderes wird ja erstmal betrachtet... ob es Ökologisch der richtige Fisch wäre ist dann noch eine Nebenbetrachtung... Aber Mitglieder wollen auch Fische fangen und ihren Beitrag möglichst sinnvoll eingesetzt wissen...

Es geht aber im Endeffekt immer mehr weg vom "Bauchgefühl", hin zur wissenschaftlichen Betrachtung und damit zur optimalen Ausnutzung des Gewässerpotenzials mit minimalem Einsatz an Mitteln... und das ist in den meisten Fällen sogar ökologsch sehr gut vertretbar... Beim Raubfisch in jedem Fall und das sind ja fast immer die Sorgenkinder eines GWs...:Heul:

Nebenbei bemerkt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht mal die Raubfische zu vergesellschaften... ist immer ein Versuch wert... Wenn man vorher mit 100kg Hechtbesatz im Schnitt ca.50kg Raubfischertrag hatte (45 Hecht 5 Zander), habe ich mit durchschnittlich etwa 25kg Zander/25kg Hecht Besatz mittlerweile im Jahr 2013 95kg Raubfischertrag (40 Hecht 55 Zander) in einem kleinen 2,5 ha See und 2013 wurde gar nichts besetzt! :;:

Gruß
Lücke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
15.12.14, 15:42
Hallo Leute,



Nebenbei bemerkt habe ich gute Erfahrungen damit gemacht mal die Raubfische zu vergesellschaften... ist immer ein Versuch wert... Wenn man vorher mit 100kg Hechtbesatz im Schnitt ca.50kg Raubfischertrag hatte (45 Hecht 5 Zander), habe ich mit durchschnittlich etwa 25kg Zander/25kg Hecht Besatz mittlerweile im Jahr 2013 95kg Raubfischertrag (40 Hecht 55 Zander) in einem kleinen 2,5 ha See und 2013 wurde gar nichts besetzt! :;:

Gruß
Lücke
:lachen::lachen:
Ich habe gute Erfahrungen gemacht, auf Raubfischbesatz möglichst ganz zu verzichten.
Dann erst regelt sich auch der Druck, durch Angler.
Habe das aber noch nie in Kg betrachten können, weil Setzlinge nach Stück geliefert werden.:heimtückisch:

Ein Gewässer impfe ich halt mit Z1 und die Wasserstraße Weser erhält Hechtsetzlinge, die aber auch in geringster Stückzahl in der Marsch verteilt werden,
Nur bei einen doofen Baggersee, besetze ich 30 bis 40 Stück 30-40cm Hechtriesen, da fehlen mir die Aufwuchsräume.
Alles zusammen sind dann vielleicht 80-100 kg auf über 400 ha.
Ist eher so etwas wie eine Grundlagensicherung das es wenigstens einige Fische im Gewässer gibt, die Natur entscheidet dann, was sie daraus macht.

Aber es gab auch Jahre wo nach sehr starken Wintern die Fänge teilweise gegen 0 gingen.
Da kann man dann aufstockend reagieren, oder einfach abwarten.
Wenn man abwartet braucht die Natur vielleicht ein oder zwei Jahre länger sich zu erholen.
Besser ist es sich immer, abwarten zu können.

Lücke
15.12.14, 21:32
Hallo,

Abwarten!? Leider keine Chance, der Mitgliederdruck ist zu gross... :Heul:... ich werde diese JHV aber mal ein paar Statistiken präsentieren die den Druck nehmen werden... Da diese schon sehr am Sinn von Raubfischbesatz zweifeln lassen... Ich sage nur 200kg maßige Zander besetzt und 3 gefangen...:Kotz: (ein anderer See, vor meiner Zeit), dafür aber seit über 10 Jahren kein Hecht mehr besetzt und kontinuierlich 25kg im Schnitt Fang in den Listen... (3ha See)
Ich will dort seit langem den Zanderbesatz auf 0 fahren weil dort soo viel besetzt und kaum gefangen wurde, aber sich gegen 12 "Besserwisser" im Vorstand durchzusetzen war schwierig... Liegt ja dann am Lieferanten oder sonstwas...

Wir haben leider nicht den Luxus einer solchen Gewässerfläche bei uns spielt sich alles im kleineren Rahmen ab, da kann ich auch nicht ganz auf "put and take" Fische verzichten... Wir besetzten fast ausnahmslos grosse Fische... Ausser beim Zander am "Problemgewässer" da habe ich es dies Jahr mal mit Setzlingen probiert...Aber auch aus reiner Verzweifelung...:Heul:

Aber wie auch im Film gesagt wurde, jedes Gewässer ist einzeln zu betrachten...

Und es ist für mich kein erfolgreicher Besatz, wenn ich schon grosse Fische besetze, das ich nichtmal die Hälfte an besetztem Fisch als "Ertrag" erhalte... zumindest nicht an nem kleinen See, denn für die Arterhaltung tue ich da nicht viel...:;:

Gruß
Lücke

Günter
15.12.14, 22:16
Ich habe die Erfahrung gemacht das in einem See nur Zander oder Hechte gedeihen bei geht eigendlich nicht.
Da setzt sich meisten eine Art durch, und die sollte auch nur Besetzt werden.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
15.12.14, 23:46
Hallo,

Abwarten!? Leider keine Chance, der Mitgliederdruck ist zu gross... :Heul:..
...

Wir haben leider nicht den Luxus einer solchen Gewässerfläche bei uns spielt sich alles im kleineren Rahmen ab, da kann ich auch nicht ganz auf "put and take" Fische verzichten... Wir besetzten fast ausnahmslos grosse Fische...



Gruß
Lücke

:;:
Ich bin im Moment säuerlich, das so etwas wie der Besatz von fangreifen Besatzfischen, wohl auch im Niedersächsischen Fischereirecht bald "ausdrücklich" angefeindet werden soll.
Ärgerlich, weil ich Momentan bei Schlei und Karpfen, teilweise auch größere, erfahrenere Besatzfische bevorzuge weil ich sonst Kormorane füttere und einfach nicht mehr Bestände planen oder erhalten kann.
Schei.... tierschutzrechtliche Betrachtung, die verallgemeinert wird.
Klingt immer so nett, Jungfische besetzen die dann wachsen....aber die Anzahl möglicher Verluste durch Fressfeinde und Probleme , steigt draußen überproportional zum Stückpreis.
So etwas macht nur Freude, wenn man gegen die Fressfeinde vorgehen kann oder möchte.
Das alles geht aber draußen in der Natur nicht immer, sonst würde man es schon wegen dem Geld machen.


Wenn das kommt, wird uns eine Möglichkeit genommen auf die Vögel zu reagieren, auch wenn ich so nie P&T im Sinne hatte.
Dann bekommen wir halt ausdrückliche Bedingungen wie ringsherum, die dort wohl kaum zum durchgesetzten Verbot führten.
(Ich finde es immer erstaunlich, was ich so lese aus anderen Bundesländern, trotz der vielen Verbote, Behörden und Vorschriften, warum kann man uns nicht einfach selbst machen lassen)
Warum muss immer erst etwas ausdrücklich verboten werden, was eigentlich schon als verboten betrachtet wird.
Wenn sich die Zielgruppe so oder so nicht dran hält trifft es halt immer die Falschen.
Ich habe mir dieses Jahr schon 2 Sondergenehmigungen einholen müssen, weil Gesetze halt auch mal begründet, richtige Handlungen ablehnen.
Aber es macht halt zusätzliche Arbeit und wem soll das helfen.


Bitte, bitte, setzt doch erst einmal bestehende Gesetze um, bevor Ihr neue macht.:ärger:

Lücke
16.12.14, 00:39
@Günter

Wieso sollte das nicht funktionieren? Es funktioniert in genug Gewässern ist doch eine ganz einfache Frage des Lebensraumes... Hast du einen struktureichen See der kaum Freiwassser bietet ist es eher ein Hechtgewässer, eine "kahle" Badewanne ist dann was für Zander... aber es gibt genug Gewässer die beides bieten... sowohl strukturreiche Uferzonen als auch genug Freiwasserfläche... wenn dann auch noch Laichmöglichkeiten gegeben sind können beide Arten gut gedeien...

@Steini
Wenn ich ehrlich bin hab ich mir um die Gesetzesfrage der Besatzfischgrösse nie Gedanken gemacht, fast alle Vereine greifen mittlerweile auf vorgestreckte Fische zurück... die Erfahrung hat auch einfach gezeigt das es oft gar nicht umsetzbar ist bzw. regelrechte Verschwendung Brut zu setzen... Nicht nur wegen dem Kormoran... Kleinfisch wird verangelt, Besatz ist kaum zu planen/zu überschauen... Bestand ist nie wirklich zu schätzen... "Fischfutter" wird besetzt... sehr teuer wenn man mit Erflogsquoten von 1% rechnen muss... etc. etc.
Ich würde es strickt ignorieren... Mir würde auch nix anderes übrig bleiben...

Gruß
Lücke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.12.14, 02:54
Fischbrut oder Vorgestreckte ist eine Sache.
Setzlinge sind schon größer, aber eben noch nicht Fangreif.
Erst wenn die Besatzfische die Mindestmaße überschreiten, wird es mit der Gesetzeslage schwierig.

Wir haben jährlich tausende Z1 besetzt, was für ein Blödsinn, das brachte nur alles durcheinander und brachte kaum mehr Fische.
Klar könnte man die auch als Z2 oder Z3 erhalten, aber was soll so ein herumgefusche, wenn dort eben kein Lebensraum für junge Zander ist.
Heute ist dort mehr Fisch den je und neben vielen Hechten werden wenige Zander und Welse gefangen.
Das Umgekehrte im Fluss, da dominiert der Zander weil dem Hecht halt die Strukturen und Laich sowie Aufwuchsräume fehlen.
Auch da wird man mit einigen Hundert Besatzhechten kaum etwas erreichen, wenn die Natur Millionen von Gegenspielern bereithält.
Eigentlich haben wir recht gute Raubfischbestände, Hechte bis 15 kg, Zander bis 1m und Welse bis über die 2 m werden jährlich gefangen.
Und ich werde mich niemals beschweren wenn ein Fänger seinen Fang schwimmen lässt, den Er ja wohl gar nicht fangen wollte.:;:

Aber teilweise gibt es eben auch positive Versuche.
Bei Quappen-Setzlingen war ich überrascht wie viele überlebten.
Auch beim Wels, braucht man fast nie wieder nachbesetzen...:heimtückisch:

Uns fehlt ganz einfach das Geld, Fische nur zum baldigen Fang auszusetzen.
Und weil es so viele Baustellen gibt, müssen die Fische leider mitarbeiten und sich auch selbst vermehren.

Loki
16.12.14, 10:03
Ich sage nur 200kg maßige Zander besetzt und 3 gefangen...:Kotz: (ein anderer See, vor meiner Zeit), dafür aber seit über 10 Jahren kein Hecht mehr besetzt und kontinuierlich 25kg im Schnitt Fang in den Listen... (3ha See)

Habt ihr genug Futterfische, in der richtigen Größe für die Zander?

Bei unseren Vereins Weihern (ca. 2,5ha & 1ha) ist es ähnlich. Der Verein besetzt jährlich das was sie fangen wollen (Zander, Waller, Hecht alle fangfähig). Beschweren sich, dass sich keine Raubfische halten können.
Es hat aber auch kaum Futterfische. In dem kleinen See sogar fast nur Karauschen ab 20cm. Weisfische haben auch keine Chance abzulaichen. Da vorsorglich, bevor überhaupt Pflanzen wachsen können, jährlich Graßkarpfen besetzt werden. :Nein: :Klatsche:

Lücke
16.12.14, 12:50
@Loki

Das ist ja das Horrorscenario...:Klatsche:... da hast du aber noch viel "Aufklärungsarbeit" vor dir... Da ist der Punkt Lebensraum der entscheidene Faktor... selbst mit gutem Futterfischbestand (wie es bei uns der Fall ist und der Zander tat`s trotzdem nicht) sehe ich bei dir wenig Möglichkeiten... Wie viele Hechte soll ein 1ha See auch beherbergen!? Da sind wahrscheinlich Unterstände/Reviere für maximal 10-15 Tiere drin... Und der Zander dringt zwangsläufig in den Lebensraum des Hechtes ein... Und dann auch noch Wels mit in die "Suppe"... das kann nicht "schmecken"...:;:... der Wels ist ja auch noch der Dominator ab einer bestimmten Größe...
Ich habe die Erfahrung gemacht das "Überbesatz" um Fangzahlen zu steigern maximal 3-6 Monate "funktioniert", dann müssen die überschüssigen Fische aber auch rausgeangelt sein, was meist nicht der Fall ist weil Raubfischangler ja oft noch der sinnfreien "Regel" nachgehen... "Ab 75cm nehm ich erst mit"... danach sind die überschüssigen Fische sowieso "weg"... meist von Artgenossen oder Konkurenten verspeist...:Heul:

Graskarpfen, Welse, Quappen... alles Fische die ich mit der Kneifzange nicht anfassen würde...Das ist oft so "gefährlich" fürs Gewässer, vorallem für abgeschlossene Seen.... Ich habe hier für Welse vom Verband sogar eine Ausnahmegenehmigung für die Aufhebung des Welsmindestmaßes liegen... Für Grasfische würde ich in unserem Verein auch am liebsten ein Entnahmegebot aussprechen... gottseidank haben wir aber beide nur in absolut überschaubarer Menge in unseren Seen...

@Steini
Wir sind momentan in einer sehr komfortablen finanziellen Lage... ich hätte mehr Geld zur Verfügung als ich überhaupt besetzen möchte... Aber wo kein Lebensraum.... Mit Besatz kann man nichts erzwingen und das muss man Restvorstand und Mitgliedern irgendwie "beibringen"...
Andersherum nösel ich auf hohem Niveau, unsere Fangzahlen sind im Vergleich zu anderen Vereinen deutlich besser, wir sind als Verein bekannt in dem man auch fangen kann... aber trotzdem besetzen wir beim Raubfisch mehr als "unwirtschaftlich"...
Wenn bei euch aber kein Geld da ist habt ihr evtl. ein "Management-Problem"... ich kenn aber auch nicht eure finanziellen Baustellen... aber wenn ich 400ha Wasserfläche lese, da kann man als kleiner Verein schon neidisch werden... :;:... das würden wir auch gerne bieten, aber einfach keine Gewässer da, oder werden von den grossen "Nachbarn" geschluckt...:Heul:

Gruß
Lücke

Loki
16.12.14, 13:54
Ja, leider bin ich nur normales Mitglied und hab nichts zu melden. Werd aber dieses Jahr ein paar Anträge abgeben die sicher nicht mit wohlwollen aufgenommen werden. :grins:

Ein kleines Flüsschen haben wir auch noch. Vom Aufstau der Wehre mal abgesehen gehört es zur Forellenregion. Es werden aber schon seit Jahren Hecht Setzlinge besetzt. Echt hart! :down:

Lücke
16.12.14, 14:25
@Loki

Das ist hart... Wir haben hier das Glück das wir in unserer Gegend so mit die nördlichsten Bäche der Forellenregion haben, einen haben wir gepachtet... da würde niemand auf die Idee kommen Hechte zu besetzten...:shock:... da gibt es einen natürlichen Bestand, den man aber eigentlich gar nicht haben will...:;:

Da ist es übrigens auch so das nur circa 50% des Besatzes in den Listen auftauchen und das bei einem Fließgewässer das deutlich produktiver sein kann als ein See...bei Nachbarvereinen mit sogar noch deutlich naturbelasseneren Bächen und mehr Besatz sieht es sogar noch schlechter aus...Wahrscheinlich auch Kormoran sei dank...
Es wird auch Bachforellenbrut gefangen die von uns nie besetzt wurde... Ich werde da also wohl auch mal das Experiment wagen und den Besatz noch weiter runterfahren... Mal nur ein paar "Elterntiere" oberhalb der einzige "Barriere" in dem Bach... Und mal ein E-Fischen durchführen lassen...

Gruß
Lücke

Thomas
16.12.14, 17:30
Dieses Filmchen musste ich nach 10-15 Minuten abbrechen ... weil ich mich ansonsten schlicht aufgeregt und weiterhin nur geärgert hätte.

Psychologen begleiten das "Besatzfisch-Team" ... ja, es erscheint tatsächlich notwendig. :Klatsche::Flöt:

Esox
17.12.14, 09:54
Also wir setzen schon seit mehr als 10 Jahren keine Hechte mehr und an den Fangzahlen hat sich nichts geändert. Es Werden jedes Jahr zwischen 800 und1000 Kilo gefangen auf 220 ha Wasserfläche.
beim karpfen sieht es ein bisschen anders aus. In unseren Seen werden ca1500kilo meist k3 besetzt, das entspricht ca dem was auch den fanglisten steht und entnommen wurde.
Ja das mit den Zandern ist so ne Sache jeder schreit aber eine sich selbst produzierenden Bestand haben wir leider nicht darum helfen wir jährlich mit ca1000 z1 nach, machen wir aber erst seit 2 Jahren.

grus Klaus

Lücke
17.12.14, 11:29
@Klaus

Habt ihr denn überhaupt einen Zanderbestand? Wo keine Elterntiere sind kann sich auch nix reproduzieren... :;:... Und bis sich Z1 ethabliert dauert es, wenn es überhaupt klappt... Was bleibt denn da von 1000 Stück über?

Ich konnte Zander innerhalb von 2 Jahren in einem See ansiedeln bei dem mich jeder "Ottonormalangler" für bekloppt erklärt hat, wegen der alten Ansichten und Halbwahrheiten... "Viel zu flach!", "Viel zu warm!" hiess es nur...
Ich konnte mich durchsetzen...da der See unglaublich viel Freiwasserfläche bietet und gute Laichgründe mit hartem Grund.... 100kg Wildfänge eingesetzt und siehe da, schon im ersten Jahr wurde Zanderbrut entdeckt... :grins:
Und wir haben zum guten Hechtertrag noch ein paar Zander zusätzlich in den Fanglisten... Steigerung des Gesamtraubfischertrages um 25%, seit 2 Jahren stabil...

Gruß
Lücke

Esox
17.12.14, 19:57
Zanderbestand ist aufjedenfall vorhandne, da wir in den Jahren zuvor fast immer fangfähige eingesetzt haben um zu schauen ob wir einen sich selbst erhaltenden bestand aufbauen können. Ich denke es liegt daran das die frisch geschlüpfte Brut zu wenig Nahrung findet. Vereinzelt haben wir auch schon zanderbrut gesichtet, aber nur ganz ganz wenige.

Gruß Klaus

Thomas
17.12.14, 20:53
Ich konnte Zander innerhalb von 2 Jahren in einem See ansiedeln bei dem mich jeder "Ottonormalangler" für bekloppt erklärt hat, wegen der alten Ansichten und Halbwahrheiten... "Viel zu flach!", "Viel zu warm!" hiess es nur...
Ich konnte mich durchsetzen...da der See unglaublich viel Freiwasserfläche bietet und gute Laichgründe mit hartem Grund.... 100kg Wildfänge eingesetzt und siehe da, schon im ersten Jahr wurde Zanderbrut entdeckt... :grins:

Gruß
Lücke

Ein Seechen von 2h Gesamtgröße kann per se nicht "unglaublich viel Freiwässerfläche" bieten ... wie tief ist der durchschnittlich wie maximal, Lücke?

Günter
17.12.14, 23:19
@Günter

Wieso sollte das nicht funktionieren? Es funktioniert in genug Gewässern ist doch eine ganz einfache Frage des Lebensraumes... Hast du einen struktureichen See der kaum Freiwassser bietet ist es eher ein Hechtgewässer, eine "kahle" Badewanne ist dann was für Zander... aber es gibt genug Gewässer die beides bieten... sowohl strukturreiche Uferzonen als auch genug Freiwasserfläche... wenn dann auch noch Laichmöglichkeiten gegeben sind können beide Arten gut gedeien...


@Lücke
Natürlich kann es funktionieren, es kommt halt auf die größe des Gewässers an.
Ich bin von einer Gewässergröße von etwa 2 ha ausgegangen die bei uns schon groß ist. Und da funktioniert es nicht !

Lücke
17.12.14, 23:20
Hallo,

ist keiner der vorher genannten Seen... der hat circa 8ha... Durchschnittliche Tiefe ca. 1,50m.... mit idealen harten Laichplätzen...

Es kamen grosse Töne, von wegen die überleben keinen Sommer.... Die sind jetzt schon 2 Jahre drin, incl. Nachwuchs und immernoch guten Fängen... den Erfolg hatten wir an anderen Seen nicht... Wo früher immer gesagt wurde das wären die TOP Zandergewässer... :;:

Gruß
Lücke

Lücke
17.12.14, 23:23
@Günter

Wieso nicht? Nur halt dann in überschaubaren Mengen... Ein paar "Probetiere" sind den Versuch wert... Und evtl. Laichhilfen schaffen... Kokosmatten o.ä.

Thomas
18.12.14, 14:53
Hallo Lücke,

8 ha, 1,50m tief im Durchschnitt, Gewässer vermutlich eutroph, überwiegend Hartgrund ... doch, das kann man schon mal wagen.

"Zu flach" als Argument sollte man aber nicht einfach nonchalant beiseite wischen, denn Zanderbrut ist sehr lichtempfindlich. Bei klarerem Wasser würden die 1,50 m vermutlich nicht reichen.

Daran kann man schön sehen, dass Fischarten auch dann noch zur Reproduktion und dem Durchlauf der Kinderstube befähigt sind, wenn sie keine wirklichen Optimalbedingungen vorfinden.

Jetzt würde mich aber vornehmlich interessieren, warum der Initialbesatz in den vermeintlichen "Top-Zandergewässern" nicht funktioniert hat ... wie sehen denn diese Gewässer aus?

Lücke
18.12.14, 18:40
@Thomas

Das trifft auf das Gewässer zu... Das mit der Lichtempfindlichkeit könnte erklären wieso wir die Brut im Auslauf entdecken konnten, das ist ein 6m langes Rohr... Aber es gibt sehr viel beschattete Flachbereiche, quasi komplett zugewachsen und auch nicht vom Ufer erreichbar... Ideale Lebensräume für Fischbrut...
Der See ist auch mindestens das halbe Jahr trüb... nach dem Schlupf der Brut in jedem Fall...


Das andere Gewässer war ehemals ein "Vorzeigegewässer" für Zander... Habe ich in folgendem Thema schonmal beleuchtet:

http://www.gw-forum.de/showthread.php?1594-Eutrophes-Gew%E4sser-in-den-quot-Griff-quot-bekommen

In den ersten Beiträgen stelle ich das vor...

Dort ist eigentlich auch genug Lebensraum für beide Arten... ich bin aber auch bald soweit da eher den Hecht zu "fördern"... Letztes Jahr sind wieder einige Zander an den Haken gegangen, aber auch viel verpufft in den letzten Jahren...



Jahr

2009

2010

2011

2012

2013

2014



Besatz/kg

189

200

150

100

0

75
(+400 Setzlinge)



Fang/kg

43,6

63,9

19,1

7,5

31,03

?



Fang/Anzahl

20

35

9

4

18












Auffällig ist natürlich wieder mal das in dem Jahr in dem nix mehr besetzt wurde, die Fänge auf einmal nach oben gehen....:;:

Hier mal der Hechtfang zum Vergleich... komplett ohne Besatz in den letzten Jahren... :



Jahr

2009

2010

2011

2012

2013

2014



Fang/kg

25,2

14,5

32,3

16,7

27,07

?



Anzahl

15

6

17

9

17

?





Das habe ich jetzt mal von allen unseren Seen gemacht, auch von unserem Bach mit Forellenbesatz... Einfach auch um es auf der JHV zu zeigen, die Mitglieder sind ja immer schnell am nöseln wenn man Raubfischbesatz zurückfährt... Aber mit solchen Zahlen kann man denen zeigen das nichts zu erzwingen ist...

Gruss Lücke