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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion zum P-PP-F-Verfahren



Albert
28.11.10, 11:37
Hallo Thomas und die anderen Experten,



Das P-PP-F-Verfahren wird derzeit in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zur Generalbonitierung der Fischereigewässer angewandt. Erste Ergebnisse von 92 Seen in Mecklenburg-Vorpommern liegen vor
(SCHILDHAUER, 1997). Bis Ende 1998 werden auch in Brandenburg Ergebnisse von über 100 Seen vorliegen.
Danach wird eine erste Revision der Methodik stattfinden.


Hat jemand von Euch Infomaterial wie man das Phopsphat-PrimärProduktion-Fisch Verfahren angeht und die Ermittelten Zahlen auswertet ?

Bin schon seit 2005 auf der Suche nach Infos.

Neu für mich ,der Gewichtszuwachs der primären Fischbiomasse von 33 % !
Bin seit 2004 von 20 % ausgegangen.Jährlich also 13 % mehr berechnen ! Dem IFB glaube ich die Zahl unbestritten. Muss ich mich noch mal hinsetzen und die pr.F.biom. neu berechnen.

Thorsten
28.11.10, 11:38
Das P-PP-F würde mich auch brennend interessieren, da ich auch schon lange (nicht so lange wie Albert natürlich), nach der Anwendungsmethodik suche.

Vllt. könnten wir für solche Sachen, wie Ertragswertberechnung, P-PP-F etc. einen Praktikerthread oder ähnlich etablieren.

Albert, was ist denn dein pr.F.biom? und wie funktioniert es? Wäre auch so was für einen praktischen Anwendungsthread?

Gute PDF, hab ich schon mal irgendwann gelesen, werde ich mir nach den Klausuren nochmal als Nachtlektüre einschmeißen, damit ich mich bei unserem Treffen nicht zu sehr blamiere

Grüßle

Albert
28.11.10, 11:39
Thorsten hat geschrieben:
Albert, was ist denn dein pr.F.biom? und wie funktioniert es? Wäre auch so was für einen praktischen Anwendungsthread?

Eu,Eu,Eu Thorsten ,Tschuldigung . Heißt primäre Fischbiomasse
Wird jedes Jahr berechnet.Meine Besatz-und Fangstatistik vom Kiessee müsste auf Deiner Festplatte sein.Da hab ich für mich Zahlen und Formeln hinterlegt.
Aber ich glaube das richtige Experten da viel mehr berücksichtigen und einzubringen hätten.

Mir fehlt da einfach der Austausch.

Aber ein Thread dazu für die Praxis wäre verdammt schön,vorrausgesetzt einer hat dazu Material.

Sonst Thorsten erfinden wir das Rad neu (nach Deiner Klausur)
und gründen ne Arbeitsgruppe

Thomas
28.11.10, 11:40
Hallo Albert, hallo Thorsten,

vielleicht hilft es Euch weiter, wenn Ihr Euch folgende Publikation besorgt:


Estimating the fish yield potential of lakes in north-east German lakes by using the Phosphorus-Primary Production-Fish Yield concept (P-PP-F)

---> Schriftenreihe des Instituts für Binnenfischerei (ISSN:1438-4876) oder
Symposium on inland fisheries management on freshwater ecosystems. Windermere, 12.-15.6.2002, 40

In der folgenden pdf ist auf der letzten Seite auch ein Rechenbeispiel aufgeführt:


Vortrag Besatz Stillwasser (http://www.gw-forum.de/showthread.php?161-PDF-Vortrag-zum-Phosphor-Prim%E4rproduktion-Fisch-Verfahren)

PS: Mit praktischen Anwendungserfahrungen kann ich aber leider nicht dienen ...

Thorsten
28.11.10, 11:41
Hi Thomas,

vielen Dank, das hilft doch schonmal weiter. Brauch dann nur noch Gerätschaften, um das Phosphat genauer zu bestimmen, bei meinem Koffer kann man z.B. zwischen 0,5 und 1,2 die Werte nur schätzen, was aber für die Berechnung nach P-PP-F natürlich riesen Unterschiede macht. Auf alle Fälle sollte der Prestelsee dann 400kg pro Jahr bringen können.

Fragt sich nur, welcher Phosphat Wert genommen werden sollte, bzw zu welcher Jahreszeit, da ja in Pflanzen viel Phosphat gebunden werden kann, weshalb der Phosphatgehalt im Wasser Sommers ja niedriger sein müsste?

Thomas
28.11.10, 11:43
Thorsten hat geschrieben:

Fragt sich nur, welcher Phosphat Wert genommen werden sollte, bzw zu welcher Jahreszeit, da ja in Pflanzen viel Phosphat gebunden werden kann, weshalb der Phosphatgehalt im Wasser Sommers ja niedriger sein müsste?

Hi Thorsten,

damit ist sicher der SRP gemeint, nicht der TP ... siehe folgendes Schema:

http://www.waterquality.de/hydrobio.hw/SIMG23.GIF

Im Verfahrensnamen steckt ja bereits PP (Primärproduktion) ... und nur das freie, gelöste Phosphat steht ja für Aufbauprozesse zur Verfügung, weder das in Biomasse gebundene noch das ausgefällte (das sedimentierte Eisenphosphat).

Ist der See geschichtet, würde ich den Wert zu einer Zirkulationsphase erheben, bspw. zur Frühjahrszirkulation.

In einem 'intakten' (oligotrophen) See ist das Sediment eine Phosphatfalle ... wenn grundwärts aerobe Bedingungen herrschen, ist das Eisenion dreiwertig und fällt das Phosphat als Eisenphosphat aus.
Die Rücklösung (Eisen zweiwertig, keine Bindung des Phosphats) funktioniert nur unter anaeroben Bedingungen.

Im Sommer gibt es in den trophogenen Schichten kaum Phosphat, das wird sofort aufgenommen und umgesetzt ... und ist damit limitierender Faktor für Aufbauprozesse.

Thorsten
28.11.10, 11:44
Hi Thomas,

vielen Dank, hätte wohl etwas genauer lesen sollen
Der See ist auf alle Fälle ungeschichtet und eutroph bis wohl beinahe hypertroph. Es gibt wohl einige Stellen, die am Grund O² frei sind. Wie groß diese Flächen sind, kann ich nicht sicher beantworten, allerdigs wohl bis zu 1,5 ha.

Mattes
09.12.10, 16:04
In dieser PDF

Fischereiliche Bewirtschaftung Baggersee (http://www.ig-bruhrain.org/publikationen/praesentationen/fischereiliche_bewirtschaftung_baggersee.pdf)

werden verschiedene Verfahren zur Ertragswertschätzung verglichen. Leider alles ohne begleitende Texte. Scheint das Begleitmaterial aus einem Vortrag zu sein. Neben P-PP-F werden 6 Verfahren verglichen (Seite 14). In der Grafik auf Seite 15 kommt es zu derart differenzierten Ergebnissen, dass ich mich frage, wie man sich denn nun auf das eine oder andere verlassen kann?

Vielleicht interpretiert ihr dies ja anders.