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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verpilzung am Hecht ??



Gonzo75
01.02.15, 18:54
servus Gemeinde,
ich hab am 19.01. einen Hecht mit 115cm und 35 Pfund bei uns im Fluss gefangen.
Wir haben probiert ihn möglichst schnell zu unseren Weiher zu bekommen und ihn dort wieder schwimmen lassen....(waren nur 400m )
jetzt zeigen sich verpilzungen an Kopf und Schwanzstiel ca. 8mm Durchmesser, weiß.

Wie kann ich den Fisch behandeln wenn ich ihn raushole ???


Gonzo

Steini (verstorben am 06.09.2019)
01.02.15, 19:11
Wenn der nicht gegessen werden soll.
http://de.wikipedia.org/wiki/Malachitgr%C3%BCn

Ist halt der blaue Wirkstoff den man auch in der Aquaristik hochverdünnt einsetzt.
(Auch dort findet sich dann immer der Hinweis: Nicht für Fische, für den menschlichen Verzehr.
In der Fischzucht von Speisefischen weitestgehend verboten, aber billig und hoch wirksam bei Verpilzungen.

In der Aquaristik aber oft auch in Verbindung mit weitern Giften.
Nicht selten Angewendet in Wohn und Kinderzimmern.
Ob Ihnen immer bewusst ist was sie dort verwenden ?

Schnickes
01.02.15, 22:00
Vom Fließgewässer ins Stillgewässer umgesetzt?! :hmm:

Gonzo75
03.02.15, 12:20
Salzlösung sollte doch auch funktionieren.... oder???
:hmm:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
03.02.15, 13:29
Salzlösung sollte doch auch funktionieren.... oder???
:hmm:

Auf recht viel Salz im Wasser reagiert der Fisch mit einer dickeren Schleimschicht.
Du aber willst einen Pilzbefall abtöten.

Albert
03.02.15, 20:53
Geb ihn wieder dem Fluss zurück.
Pilze und ihre Sporen haben kaum Probleme mit Salz oder saurem Wasser.
Im Fliessgewaesser reinigt die Strömung die Haut.Sporen werden weggeschwemmt.

Kurt Mack
03.02.15, 21:01
Hallo!

Nach meiner Erfahrung sind Verpilzungen bei Fischen meist sekundäre Infektionen, heißt der Pilz besiedelt abgestorbenes Gewebe. Entweder durch mechanische Verletzung oder durch bakterielle Entzündungen. Wenn der Fisch fit ist, heilen mechanische Verletzungen von selbst ab. Das Umsetzen in ein komplett anderes Milieu ist natürlich nicht förderlich für die Heilung. Ansonsten helfen antibakteriellen Salben besser als jede Medizin die man nur ins Wasser gibt.
Aber bei so einem grossen, alten Hecht ist es wie beim Versetzen eines alten Baums. Macht man nicht. :nö:

Tschüß, Kurt

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
04.02.15, 22:58
Wenn der nicht gegessen werden soll.
http://de.wikipedia.org/wiki/Malachitgr%C3%BCn

Ist halt der blaue Wirkstoff den man auch in der Aquaristik hochverdünnt einsetzt.
(Auch dort findet sich dann immer der Hinweis: Nicht für Fische, für den menschlichen Verzehr.
In der Fischzucht von Speisefischen weitestgehend verboten, aber billig und hoch wirksam bei Verpilzungen.

In der Aquaristik aber oft auch in Verbindung mit weitern Giften.
Nicht selten Angewendet in Wohn und Kinderzimmern.
Ob Ihnen immer bewusst ist was sie dort verwenden ?


Hallo Steini,

ein ungesetzlicher und leichtfertiger Vorschlag. Also zumindest in NRW ist der Einsatz zumindest ausserhalb der Aquaristik nicht erlaubt.
Malachit grün ist hochwirksam gegen Verpilzungen, aber sehr stark Krebserregend.
In der Fischzucht darf Malachit nur mit einer Ausnahmegenehmigung eingesetzt werden. Dabei muss der Antragsteller sicherstellen können, dass behandelte Fische nicht mehr in Freiheit gelangen.

Den betreffenden Hecht kann ich nie mehr zurücksetzen. Der nächste Angler sieht den Hechtklöschen nicht an was in ihnen steckt.

Die einzigen Ausnahmegenehmigungen die mir bekannt sind, gibt es bei der Elterntierhaltung beim Lachs.
Wenn abgelaichte oder abgestreifte Wildfänge in die Becken kommen, sind die mehr tot als lebendig. Vor allen Dingen die Milchner sind ohne Malachit nicht zu erhalten. Kein Lachs wird deshalb jemals lebend diese Halle mit seinen Becken verlassen. Die müssen am Ende als Sondermüll entsorgt werden.

LL

Steini (verstorben am 06.09.2019)
04.02.15, 23:44
Berechtigter Einwand.
So wie der von Kurt, der sagte das man so einen Fisch nicht umsetzt.

Toni
06.02.15, 10:56
Geldhauser (http://www.amazon.de/Der-Teichwirt-Nebenfische-Franz-Geldhauser/dp/3800169622) empfiehlt Bäder in Kaliumpermanganat- oder tatsächlich Kochsalzlösung.

Baur (http://www.amazon.de/Nutzfische-Krebse-Lebensraum-Erkrankungen-Therapie/dp/3830411308/ref=pd_sim_b_6/280-5020157-5020321?ie=UTF8&refRID=1F41F8TA7R9HAT5A21N1) Formalinlösung zur Behandlung bzw. Vorbeugung bei Laichfischen.

Alle sind sich aber einig, dass das eine Sache für einen Fachmann ist.


Ob man den Fisch behandelt ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Angemessen erscheint mit das ausschließlich wenn er als Laichfisch gestreift werden soll. Das ist aus meiner Sicht auch der einzige vernünftige Grund den Fisch überhaupt umzusetzten. Ansonsten würd ich den Fisch filetieren.


Malachitgrün halte ich hier für völlig unangemessen. Sicher ist es das effektivste Mittel, aber für einen Hecht? Wenn es hier um die letzten reinerbigen Marmoratas oder ähnliches ginge würde ich mir Gedanken machen ob man da eine Ausnahmegenehmigung bekommen könnte aber nicht für eine Fisch der praktisch in jeder Pfütze schwimmt.

So nebenbei übrigens; 35Pfund bei 115 erscheint mir etwas ungewöhnlich; bei einer Korpulenz von 1,15 würde ich eher auf eine Mastforelle tippen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
06.02.15, 12:14
Es gab die einfache Frage was hilft. Das M. wirkt, habt Ihr nun ja fast alle noch mal wiederholt.
Das es in Speisefischen nichts zu suchen hat stand schon in meiner Antwort.

Mann sollte aber nicht vergessen das es vor Jahren zur Grundausstattung einer jeden Fischzucht gehörte und ältere Menschen diese Fische wohl vielfach verzehrten.
Auch heute wird man teilweise noch einsetzen und so behandelte Fische gelangen auch zu zig tausenden in die Natur. Gartenteichfische z.B.
Wo geht eigentlich das Wasser hin, wenn Gartenteich oder Aquarium gereinigt werden ?
http://www.deutschlandradiokultur.de/nulltoleranz-mit-fatalen-folgen.993.de.html?dram:article_id=154602

Lücke
05.03.15, 11:40
Hallo,

die Ursache der "Verpilzung" ist höchstwahrscheinlich das Umsetzen gewesen. Ein Hecht muss sich an den neuen Lebensraum anpassen, das kann gut sein das die ursächlichen Verletztungen durch Revierkämpfe oder durch einen Kormoran mit viel zu großen Augen hervorgerufen wurde...

Dieser Fisch war lebenslang in einem ganz anderen Millieu zu Hause, auch was chemische und bakterielle Wassereigenschaften angeht, war er im Fluss relativ "geschützt" kommt er jetzt in einen weitaus "unreineren" Lebensraum...

Man hätte ihn von vornherein nicht umsetzen sollen... je älter ein Fisch, desto schwieriger wird die Anpassung an enen neuen Lebensraum!

Eine Behandlung steht hier in keinem Verhältnis zum Nutzen... das Entnehmen des Fisches wird mehr Schaden (Stress) verursachen als das irgendwelche "Mittelchen" helfen werden...
Wenn man es richtig machen wollte muss man ihn aus der "unreinen" Umgebung holen in einen Quarantäne-Tank setzen und regelmäßig behandeln (so wird es bei teuren Kois gemacht).

Grundsätzlich haben Fische eine sehr gute Selbstheilung, man sollte hoffen das er es selbst schafft... oft werden "Verpilzungen" auch einfach mit übermässiger Schleimbildung verwechselt, welche bei Verletzungen, Krankheiten und Stress normal sind...

Ich persönlich halte von Behandlungen mit irgendwelchen "Mittelchen" (gibts ja auch mittlerweile im ANgelladen für Fische die man zurücksetzen möchte) gar nichts... denn die Krankheitsverursacher sitzen im Wasser und das ist nunmal der Lebensraum des Fisches, eine "Tinktur" spült sich wieder ab und müsste regelmäßig wieder aufgetragen werden...
Solche Mittel sind eher was für die Bereinigung des Gewissen des Anglers, Teichwirts oder Aquarianers als für die Heilung des Fisches da...:;:

Gruß
Lücke

Gonzo75
12.03.15, 13:26
sers Gemeinde,
Stand der Dinge: Der Fisch hat sich eingelebt, raubt und hat sich erholt!!!

Ohne zutun meinerseits!!

Danke trotzdem... auch für Tadel...


Gonzo