PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kormoran, das vergessene Problem ?



Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.02.15, 15:31
Es ist mal wieder ruhig geworden um den Vogel.
So langsam scheint man sich an den Vogel gewöhnt zu haben.

Nun suchen Natur, Fische, Fischer und Angler halt nach neuen Wegen.

Einige Angler und Fischer werden halt aufhören oder aufgehört haben weil halt weniger Fisch genutzt werden kann.
Fischzüchter überspannen Ihre Teiche und Fischer versuchen den Kormoran von Ihren Seen fern zu halten.
Teilweise spannte man gar schon Netzkäfige in Seen auf, um den Fischnachwuchs Fluchtmöglichkeiten zu geben.
Ein Überschuss an Nachkommen, der dann früher zu Zwergwuchs neigte ist nun fast immer Vergangenheit.
Leider rücken nun auch immer weniger Fische nach, so das die Nutzung durch Mindestmaße nun eine ganz andere Bedeutung bekommt.
Wenn nicht gesichert ist das immer Nachwuchs nachrückt, sollte man halt wenigstens gewährleisten das ausreichend Laichfische vorhanden sind.
Da wird es wohl kein Wunder sein, das nun auch eine andere Entnahme überdacht wird, die genau diese Altfische schützt.

Die Natur reagiert mit dem Auftreten eher versteckt lebender oder nachtaktiven Arten, teilweise stellen sich aber auch tagaktive Fische auf ein leben bei Nacht ein.
In meiner Region geht tagsüber auf Aal nun gar nichts mehr, aber selbst Hechte fängt man besser in der Nacht.
Das Wels, Bachschmerle, Koppe, Quappe, Steinbeißer hier mehr wurden kann auch an Ihrem kormoranfeindlichen Verhalten liegen.
Das Wasserpflanzen immer mehr zum Problem wurden, kann auch an der geringeren Fischmasse im Gewässer liegen, auch ohne weiten Nährstoffeitrag.
Wie auch immer, es hat sich viel seit dem nun massenhaften Auftreten der Kormorane geändert.
Die Äsche ist regional auch aus den letzten Gewässern verschwunden, wo sie einst Wasserbau und Gewässerverunreinigung auch ohne Besatz überstand.
Als Besatz auch nur schwer zu bekommen, weil die Nachfrage längst die Erzeugung übersteigt und weil gar nicht mehr ausreichend Laichfische zur Verfügung stehen.
So etwas ähnliches kennen wir ja auch schon beim AAl, dem der Vogel wohl auch ordentlich zusätzlich zusetzt.
Die Wiedereinbürgerungsprojekte mit schon anders bedrohten Arten leiden, weil diese Arten nun zusätzlich noch weitere Verluste haben.
Das trifft Fische wie Lachs, Forelle, Schnäpel, Maifisch oder Stör sicher bitter.
So rechte Fortschritte, hat es seit dem vermehrten Auftreten der Vögel dort wohl auch nicht mehr gegeben, auch wenn das am Anfang ganz anders aussah.

Natur ?
Nee, Natur ist das nicht.
Wenn da zum Beispiel, Fische verzweifelt versuchen ein Wehr zu überwinden und sie dann dort von Vögeln gefressen werden ist das keine Natur sondern eine angelegte Futterstelle.
Die Vögel kennen solche Stellen und sind blitzschnell vor Ort wenn da Fisch ist.
Das sind ähnlich kluge, kommunikative Vögel wie die Rabenvögel, die helfen sich gegenseitig solche Stellen zu finden.
Ist so als wenn an der Tanke der Spritpreis um 80 % gesenkt würde.:lachen:

Der Vogel wirft halt alles um, was lange als Wahrheit galt.
Der Besatz mit Setzlingen ist in natürlichen Gewässern eher ein Füttern als eine vernünftige Bewirtschaftung.
Mir erscheint es immer mehr als sinnlos, vernünftig im diesem Sinne zu wirtschaften.
Ältere Fische sind erfahrener oder gar schon so groß das sie nicht mehr gefressen werden, da bleibt mehr von über.
Setzt man heute 1000 S2 oder 1000 k2 ist das nicht unbedingt erfolgreicher als 50 S4 oder 50 K4 zu setzen.
Dumm nur, wenn die Gesetze so etwas untersagen.
Dumm ist aber vor allem zu denken das die Nutzung durch Fischerei, Angler und Kormoran gleichzeitig unter Beachtung des Tierschutzgesetzes und dem Artenschutz ablaufen könnte.
Der Vogel ist ein Schädling, aber nur weil wir halt auch selbst eingreifen, und eine vielfältige Nutzung oder Schädigung parallel abläuft.
Er ist es wohl, der das Fass zum überlaufen brachte.

Wütende Zeilen,. .vielleicht.
Aber Fakt ist, es schaut gar nicht gut mit den Fischbeständen in Deutschland aus.
Jeder der das seit den 80er Jahren verfolgt wird merken das es in den 90er Jahren einen deutlichen Einbruch gab.

Da läuft mächtig etwas schief.
Nicht die Nutzer der Fische brauchen Schutz oder Rechte wie Abschüsse zur Abwendung von Nachteilen.
Die Fische selbst benötigen nun diesen Schutz, auch wenn es zu Lasten der Nutzer geht.
Man braucht keine Abschüsse an Fischteichen, die man auch überspannen könnte.
Sinnvoller wären Abschüsse an Schlüsselpositionen der Fischwanderungen oder in den Winterlagern der Fische.
Aber den Wehrbetreiber möchte ich sehen der das als seine Aufgabe betrachtet, diesen Stauraum der Fische vogelfrei zu halten.


Einfacher wäre es allemal, regelnd in die Anzahl der Kormorane einzugreifen.

Was meint Ihr da zu, was hat sich bei Euch seit den 90er Jahren nun so verändert.

Gekko gecko
14.02.15, 19:40
Hallo Steini,

du sprichst mir aus der Seele. Ich habe nichts zu ergänzen oder einzuschränken.
Zielstrebiger und zutreffender hätte ich die Situation nicht beschreiben können.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.02.15, 01:01
Hallo Steini,

du sprichst mir aus der Seele. Ich habe nichts zu ergänzen oder einzuschränken.
Zielstrebiger und zutreffender hätte ich die Situation nicht beschreiben können.

DANKE
Aber wir werden wohl falsch liegen.
Was wir erleben ist halt eine oberflächliche Betrachtung.

Ein gemeinnütziger Umweltverband stellt all das halt in Frage.
https://schleswig-holstein.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/kormoran/lebensweise/index.html
bund liest sich auch kaum anders.:grins:

Ich bekomme Anfälle wenn ich solche Beiträge lese.
Ich lese immer nur "harmlos" und noch nicht bewiesen.
Solche Aussagen kenne ich auch von Anderen, vom Wasserbau, Tabak und Chemiekonzernen.
Die Umweltverbände haben längst die gleiche schräge Denke.

Gestern habe ich die Fangauswertung erhalten.
So wie ich befürchtete, der ganze Aalbesatz bringt bislang keine Verbesserung, eigentlich bringt Besatz gar nichts mehr.
Da aber wo die Karpfen zu groß für den Kormoran besetzt wurden, da brachte es ganz mächtig etwas.
Seltsam nur das man viel mehr Fische fängt, wenn man kaum noch 1/10 der Anzahl besetzt.
Das ist nicht gut, weil ich so etwas eigentlich nicht mag.

Was die Wanderfische betrifft, wird diese Jahr wohl das letzte für mich sein, dann gebe ich nach 30 Jahren die Träumerei auf.
Schließlich gibt es reichlich Beamte die eigentlich nur mal die Grundlagen sicherstellen sollten.
Die bekommen schließlich dafür bezahlt, .....ich nicht.
Warum soll man ferner diesen verrückten Vogelliebhabern Ihre Vögel auch noch füttern ?
In den Altarmen dürfen wir sie nicht einmal mehr vertreiben.:Nein:

Der Fischbestand ist im Keller, die Fängzahlen keine 50% von früher.
Klingelt da etwas ?
Der Kormoranbestand wächst nicht mehr und die Fänge sind unten.:;:
Die verhungern weil die Gewässer längst leergefressen werden.
Den Gedanken unterstützen nun auch noch die Besatzkarpfen.
Aber auch das regionale Verschwinden der Äsche und vieles mehr passt ins Bild.

Wie weltfremd muss man eigentlich sein wenn man denkt das Kormorane nur das Fressen was sie am leichtesten bekommen.
Das spottet jedem Naturwissen, gefressen wird am liebsten das, wo viel Energie drinnen ist, fette Fische halt.
Fette Fische sind in der Regel Wanderfische die das Fett für die Wanderungen speichern, so wie der Aal.
Was für ein Wunder das auch wir solche Fische besonders mögen, wobei Kaulis und Gründlinge auch wirklich lecker sind.
Wenn man den Kampf eines Kormorans mit einem großen Aal mal gesehen hat, dann wird so oder so klar das er es auch leichter haben könnte.
Der Kormoran wird wohl Gründe haben da so viel Energie in den Kampf zu stecken der oft nicht nur wenige Minuten dauert.
Vermutlich wird er Sie aber auch am Grund gezielt suchen und erst zweitrangig dort schwimmende Weißfische nehmen.
Ist halt wie am Buffet, wenn man Hunger hat nimmt man alles, ist aber alles da, bleibt das trockne Brötchen liegen.

Beschwerden oder Spenden :Knüppel:, bitte an den Experten oben rechts.
https://schleswig-holstein.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/kormoran/index.html