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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorgestern so einen Fall gehabt.......



Elritzendriller
17.03.15, 14:25
Hallo,

Vorgestern hatte ich so einen Fall, da steht ein Angler (der andere sitzt) am Ufer des Flüsschens an dem ich Kontrollberechtigung habe, und fischt mit einer Rute. Der Bereich an dem die zwei (bzw. der eine) zugange waren ist dermaßen verwildert, unübersichtlich und weit ab von jedweder Zivilisation, das mir, bei einem eventuell auftretenden Konflikt, keiner zu Hilfe hätte kommen können. Zumal es sich bei den beiden augenscheinlich um Osteuropäer gehandelt hat. Ich habe mich dann dazu entschlossen die beiden nicht zu kontrollieren. War mir das Risiko zu groß.

Wie würdet Ihr in so einer Situation handeln? Kontrolle um jeden Preis oder doch lieber nur mit Verstärkung? Ich bin leider immer alleine unterwegs, da es in meinem Bereich keinen gibt, mit dem ich auf Streife gehen könnte.

Gruß
Torsten

BMP
17.03.15, 14:46
Ich selber Kontrolliere immer jeden Vorbehaltlos, egal welcher Abstammung. Ich habe auch noch nie Probleme dabei bekommen.
Der Ton macht halt die Musik. Dabei habe ich auch schon einen 120 KG Muskelpaket beim Schwarzangeln erwischt. Nach den ersten Verständnisschwierigkeiten, habe ich mir innerhalb der ersten 60 Sekunden die Schlüssel und das Handy geben lassen und dann die Polizei dabei gerufen. Der war so überrumpelt von der Kontrolle, dass er mir alles Lammfromm gegeben hat. Am Auto habe ich seinen Schlüssel, Handy, Angelausrüstung und Fang eingeschlossen und dann mit Ihm zusammen auf die Polizei gewartet.

Bei einer meiner letzten Kontrollen haben es zwei andere lieber vorgezogen das weite zu suchen, nachdem ich diese Angesprochen habe. Von deren Packen und dem Weg zum Auto habe ich ein Video gemacht was dann zusammen mit dem Autokennzeichen zur Polizei ging. Auch diese Personen konnten sehr schnell ermittelt werden. Bei solchen Situationen wahre ich den Abstand und begebe mich natürlich nicht selber in Gefahr.

Elritzendriller
17.03.15, 18:40
Nicht das daß hier falsch verstanden wird. Bei mir wird jeder, ob Osteuropäer, Südländer oder anderer ehtnischer Abstammung gleich behandelt. Und zwar freundlich und nett. Aber bei uns haben sich halt Osteuropäer des öfteren durch ihre Respektlosigkeit und Frechheit in verbindung mit einer niedrigen Hemmschwelle zur Gewalt einen zweifelhaften Namen gemacht. Deswegen meine Vorsicht gegenüber solchen Leuten.

Gruß
Torsten

BMP
17.03.15, 22:32
Meine persönliche Erfahrung am Wasser ist genau umgekehrt.
Wenn man die "Ausländern" mit Respekt behandelt, sind diese dir gegenüber auch Respektvoll.
Probleme hatte ich bislang nur mit Deutschen.....
Auch Vereinsintern ist die Quote an Ausländern, die wegen Verstößen vor dem Ehrenausschuss müssen, wesentlich geringer als die der Deutschen.
Bei den Ausländern sind es dazu dann meistens nur kleine Verstöße, weil der Erlaubnisschein nicht verstanden wurde. Bei den Deutschen ist es dagegen häufig absichtliche vergehen und Respektlosigkeit gegenüber dem FA.

Mattes
18.03.15, 00:44
Ungerne bestätige ich die Erfahrung von BMP.

Alle Osteuropäer, samt und sonders, waren höflich und haben sich in der großen Mehrheit keiner Anschuldigungen würdig erwiesen. Ein Rumäne war bisher der einzige, der mich auch nach meinem Ausweis befragt hat, da ihm die Marke nicht genügte. Ergo war er aufgeklärt über die Gepflogenheiten.

Die alte Russenmär kann getrost ins Reich der Überlieferung verwiesen werden.

Auch zwei nichtdeutsche Türstehertypen, schwarzangelnd gestellt, ohne Persos, warteten lammfromm auf die Unterstützung zur Personalfeststellung.

Die Sache mit dem Wald und eine Nase für ungemütliche Gesellen kann Ärger vermeiden.


Nachtrag: Hatte just heute Abend seit längerer Zeit mal wieder eine Spontankontrolle. Der Schirm leuchte mich quasi an. Ein Schwarzangler ohne Erlaubnisschein. Rate ....

Elritzendriller
18.03.15, 10:42
Tja mattes,

so gehen die Erfahrungen auseinander.
Bei uns wurde schon ein Fischereiaufseher übelst zusammen geschlagen. Jetzt rate Du mal von wem?

Esox
18.03.15, 19:52
Bei uns haben wir solche Probleme so gut wie nie. Bei uns im Verein sind wir ca. 20 Fischereiaufseher für 220 ha Wasser. Den letzten Schwarzfischer hatten wir vor ca. 8 Jahren. Letztes Jahr hatten wir einen Vereinsausschluß, weil derjenige innerhalb von 3 Tagen zweimal erwischt wurde wie er mit 3 Angeln fischte. Er wurde aber nicht von einem Fischereiaufseher erwischt sondern von einem "normalen" Mitglied, der wo es dann an einen Aufseher weitergegeben hat.
Was es mit unseren osteuropäischen Mitgliedern auf sich hat kann ich nur sagen ohne sie würden wir ganz schön alt aussehen wenn wir sie nicht hätten. Es würden sehr viele Arbeiten viel langsamer durchgeführt werden können. Bei Ihnen reicht ein Anruf und sie sind da.
Am Anfang als die Einwanderungswelle war hatten wir schon einige Probleme, aber auch schnell eine Lösung. Wir suchten uns einen von ihnen der durch sein positives Verhalten auffiel und schickten ihm zum Aufseherkurs. Da er die Sprache spricht kann er mit den Landsmänner ganz anders umgehen. Nach kurzer Zeit waren die schwarzen Schafe aussortiert und beseitigt.

Thomas
19.03.15, 10:26
Hallo Torsten,

ich hätte vermutlich trotz der Konstellation kontrolliert. Bei mir hat aber auch noch nie jemand Anstalten gemacht, körperlich zu werden.

Ansonsten kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, dass die Osteuropäer die freundlichsten Angler sind, wenn man sie kontrolliert. Einen einzigen abgelaufenen Fischereischein hatte ich mal, ansonsten waren die Papiere der Osteuropäer immer in Ordnung.
Pampig oder unfreundlich sind mir bisher nur deutsche Angler gekommen.

Ich habe den Angler mit der Auflage, den FS innerhalb einer Woche zu verlängern, ermahnt und einpacken lassen, das war es denn auch schon. Und man hat sich bedankt, dass ich nicht gleich eine Owi ausgeschrieben habe.

BMP
19.03.15, 13:40
Was dir allerdings bei den Osteuropäern passieren kann, dass du einen Vodka mit trinken musst.
Ich hatte mal eine Truppe von drei Mann bei uns am See, die jede Woche Dienstag und Donnerstags da waren, immer schön mit Essen und Vodka.
Ich suche immer das Gespräch mit allen anwesenden Anglern, auch wenn ich diese nicht direkt Kontrolliere, so auch bei denen. Ich konnte mich jedes mal drücken, indem ich gesagt habe, ich muss gleich noch Auto fahren.
Als ich mal an einem Wochenende selber zum Angeln dort war, mit Wetterschutz zum Übernachten, sind diese drei auch wieder gekommen.
Und dieses mal konnte ich mich nicht wehren, ich musste bei denen Mitessen und natürlich auch deren Vodka mit trinken.
Wobei so schlimm war es gar nicht, nur die mengen, da hält kein Deutscher mit :Pils:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
19.03.15, 15:18
So kann es geschehen.:lachen:
Gottlob halten mich viele für einen Antialkoholiker.
Weil ich halt nur noch selten mal ein Bier trinke.
Ich mag es auch meist auch nicht mehr.

Ich bin halt zu gerne flexibel und das geht nur mit dem Auto.

Als ich vor einigen Jahren aber mit dem Rad Köfis holte...gab es da Wodka.
Ich habe es noch grade so, schnell aufs Sofa geschafft, war halt max 1 km.
Schaffte es aber, bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Die sind da halt nicht mehr so schnell rechtzeitig weggekommen.:Flöt:

Ich kenne Sie halt oft aus den Lehrgängen und habe bislang auch nicht mehr Probleme mit Ihnen gehabt,
wie mit allen anderen auch.
Vielleicht sind sie herzlicher/emotionaler was eben im Konfliktfall auch Probleme ergeben kann.

Thomas
19.03.15, 15:46
Klar, natürlich ist mir, "Towarisch", auch schon Wodka angeboten worden. Der wurde genau unter den vorher genannten Begründungen natürlich dankend abgelehnt.
War ja durchaus nett gemeint ... aber eben nicht akzeptabel.

Lücke
28.03.15, 12:15
Hallo,

ich habe auch schon Horrorgeschichten gehört von Gewässern in meiner Umgebung, BMP wird wissen von Welchem ich speziell spreche, da gibt es im Sommer regelrechte Gelage, da ist dann auch über die Jahre der Mythos vom "Prügelrussen" entstanden... Auch würde ich an dem Gewässer zu bestimmten Jahreszeiten nicht alleine losgehen wenn es meine Zuständigkeit wäre...

Meine Erfahrung sowohl als Angler als auch als Aufseher ist aber das die Abstammung keine Rolle spielt... Ich hätte in der Situation vom TE wohl kontrolliert... ich gehe immer davon aus das jeder erstmal "Mensch bleibt"... Das eigene Auftreten und der Ton spielen da eine Schlüsselrolle.

Allerdings ist das absolut nachvollziehbar das jemand nicht Leib und Leben wegen eines Schwarzanglers riskieren möchte, jeder muss die jeweilige Situation selbst einschätzen... Und wenn es das Risiko nicht wert ist lässt man es... Man kann ja auch die Polizei zur Hilfe holen, ist absolut legitim und nicht übertrieben wenn es Gewaltvorfälle bei euren Kontrolleuren gab...

Wenn es bei euch aber ein echtes Problem mit gewaltbereiten Anglern gibt, oder Schwarzangler im "Rudel" auftreten, solltet ihr an der Organisation der Fischereiaufsicht etwas ändern... Die sozialen Netzwerke sind da oft hilfreich, z.B. haben wir eine Whatsapp Gruppe der Fischereiaufseher... Wenn man genug Personal hat findet sich oft schnell jemand der unterstützen kann und schnell vor Ort wäre...

Ansonsten Kontrollen mit Kollegen absprechen und zu zweit losgehen...

Gruß
Lücke