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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grasskarpfen und Mamorkarpfen Schaden oder Segen?



huber.maxl
06.07.15, 05:49
Hallo Kollegen,
Ich führe zur Zeit eine lebhafte Diskussion im Verein um den Bestand an grossen Marmorkarpfen und Grasskarpfen im Baggersee.

Meine Meinung ist: Grosse Grasser/Marmorkarpfen schaden dem Gewässer mehr als sie nützen.
Mein Beobachtungen über Jahre in verschiedenen Gewässern:
Grosse Grasser fressen viel Kraut zusammen, die Nährstoffe werden nicht mehr abgebaut durch die Wasserpflanzen, Resultat ist, dass Algenwachstum nimmt enorm zu.:evil::evil::evil::evil::evil:
Im Frühsommer schwimmen die grossen Grasser und Mamorkarpfen an der Wasseroberfläche und saugen/filtern die Plankton sowie die Kleinfischbrut weg.:evil::evil::evil::evil::evil:

Das fehlende Kraut merkt man deutlich, der See hat zwar noch Wasserpflanzen, aber bei weitem nicht das, was normal wäre.


Ich bin der Meinung die Grasser und Mamorkarfpen gehören raus, wir müssen schon Weissfische besetzen, weil kaum eigene Brut für die Hechte zum fressen da ist. Ausserdem haben wir noch eine zu Dichte Karpfenpopulation.

Meine Frage, sehe ich Gespenster oder sind meine Befürchtungen richtig?

Habt ihr links um meine Thesen zu Untermauern?.
Gibt es im Internet Fachliteratur zu diesen Thema?


Vielen Dank

Dante
06.07.15, 14:04
Hallo,

die Thematik kenne ich nur zu gut. :Klatsche: Ich selbst habe lange Zeit für die komplette Entnahme von "Graskarpfen" aus meinem Vereinsgewässer plädiert. Seit gut 2 Monaten habe ich den Antrag auf Entnahme endlich durch. :top:

Es waren viele Argumente, die jedes einzeln gegenüber dem Vorstand erklärt und belegt werden mussten. Hier mal eine kurze Zusammenfassung der einschlägigsten Argumente:

- Enormer Nahrungsbedarf (1-1,5fache des Körpergewichts) ab 20°C Wassertemperatur.
- Uneffiziente Verdauung. Es werden in Pflanzen gebundene Nährstoffe durch Verdauung und Ausscheiden wieder freigesetzt und stehen so u.a. Algen zur Verfügung.
- Erhebliche Schädigung von Laichgebieten der Krautlaicher und daraus resultierende Rückgänge der Bestandsdichten und Fängen.
- Im Vergleich zur bspw. der Rotfeder ist der "Graskarpfen" als "Algenvernichter" unterlegen.
http://www.gw-forum.de/showthread.php?220-PDF-Elodea-Abschlussbericht

In meinem Fall:
- chemische Wasserparameter lassen Pflanzenwachstum nur im normales Maße zu.
- "Graskarpfen" stark untergewichtig (~5kg)
- fischereilich ehr uninteressant

Vertieft man sich in das Thema "Graskarpfen" wird man sicherlich noch einige Argumente mehr finden. "Sauerstoffmangel auf Grund von fehlenden Wasserpflanzen" und "Minderung der Gesamtertragsmenge" fallen mir da spontan ein.


Interessant wären Infos wie:
Um welche Gewässergröße handelt es sich? Wie groß sind die Bestände? Warum wurden Grasfische besetzt?

Gruß

Dante

Günter
06.07.15, 22:53
Ich Stimme beiden Ausführungen zu und möchte anmerken das beide Fischarten bei uns nicht Heimisch sind !
Beide Fischarten würde ich nur in ablaßbare Gewässer(bei Zugewachsenen Abfischbaren Gewässern oder Fischzucht) setzen wo man sie auch regulieren kann.

huber.maxl
06.07.15, 23:36
Erstmals danke an die zwei Antworten, ich muss gleich sagen:Ich bin nicht vom Fach, sondern nur ein normaler Angler, der allerdings sehr interessiert ist, was in meinem Vereinsgewässer vor sich geht.

Gewässergrösse 8ha,,Tiefe 6m, alter Baggersee,er wird gespeisst durch einen Bach, starke fischereiliche bewirtschaftung, grünliche Farbe, sehr klar...viele Teich und Seerosen, harter kiesiger Untergrund, meiner Meinung nach ein typischer Hecht/Barsch/Schleien See..doch die fischereiliche Nutzung ist stark auf Regenbogen sowie Karpfenbesatz ausgerichtet.

Wie hoch die Bestandsdichte ist, kann ich nicht sagen, aber laut Info vor 20-30 Jahren besetzt.Kenne den See aus meiner Kindheit, mit viel Pflanzenbewuchs und vielen Weissfischen und Barsche. Vielleicht nehme ich diese Fische auch nur zu wichtig, mir wurde gesagt, die Anzahl sei so gering und die haben bis jetzt noch niemanden gestört und sie hätten keine negativen Auswirkungen. Ja was soll ich dazu noch sagen?. Die Karpfenfischer haben mich angefeindet, warum ich den die schönen grossen Fische aus dem Wasser haben will. Mamorkarpfen 1m+.Die Stückzahl unbekannt. Vielleicht mache ich ja aus einem Mücken einen Elefanten. Gibt leider kaum jemanden der mir beipflichtet mit meinen Thesen und Erfahrungswerten....Warum sie besetzt wurden? der Zeitgeist von damals dachte sie tun dem Gewässer was gutes....



Liebe Grüsse Maxl

Dante
07.07.15, 02:12
Hallo Maxl,


Wie hoch die Bestandsdichte ist, kann ich nicht sagen, aber laut Info vor 20-30 Jahren besetzt

Wenn sich diese Aussage rein auf den "Grasfischbestand" bezieht sind die dir gegebenen Infos falsch! Soweit ich weiß beläuft sich die maximale Lebenserwartung von Grasfischen auf 11-15 Jahre. Ein Fortpflanzung ist in unseren Breitengraden nicht möglich.


Die Karpfenfischer haben mich angefeindet, warum ich den die schönen grossen Fische aus dem Wasser haben will

Ganz einfach! Weil z.B. Spiegelkarpfen als Krautlaicher zwingend dichte Wasserpflanzenbestände in Flachwasserzonen brauchen um sich fortzupflanzen. Diese werden aber Stück für Stück von Grasfischen vernichtet. Eine natürliche Reproduktion ist somit kaum mehr möglich. Heißt also diese schönen Fische sorgen dafür, dass die lieben Karpfenangler (ohne ständiges nachsetzten) irgendwann auch keine Zielfische mehr haben. :Klatsche:


...die Anzahl sei so gering und die haben bis jetzt noch niemanden gestört und sie hätten keine negativen Auswirkungen

Das hört sich nach gefährlichen Halbwissen und der guten alten Ideologie an. :Kotz:


Ich bin nicht vom Fach, sondern nur ein normaler Angler, der allerdings sehr interessiert ist, was in meinem Vereinsgewässer vor sich geht

Bis vor 7 Monaten war ich auch "nur" ein normaler Angler. Vielleicht besteht für dich ja auch die Möglichkeit dein Interesse in einem Amt "auszuleben"? :;:

huber.maxl
07.07.15, 12:46
Ja Dante, irgendwie fehlt mir die Kraft gegen diese Meinungen immer und immer wieder anglerische Aufbauarbeit zu leisten.Muss mir von jungen anfang 20 Jährigen sagen lassen, dass ich keine Ahnung habe von dem was ich von mir gebe. Meine Beobachtungen und Erfahrungen werden einfach beiseite geschoben und das Gro der Angler, wollen Massenweise Besatz von Zuchtkarpfen und Regenbogenforellen.Die wollen ein krautfreies Gewässer vorfinden, was am besten klinisch steril ist. Große Hechte und große Karpfen am besten 1.30m lang und 40pfd schwer.Einen Disney Angelpark wo Störe, Grasskarpfen mit Boilie zu fangen sind. Wie soll ich gegen diese Wand an Anglern ankommen?.Wo ich angefeindet werde, weil ich verlange diese Fische abzuschlagen, weils dem Gewässer gut tut und egal wie hoch die Dichte ist, ein schädlicher Faktor bleibt immer einer..Ich bin für Besatz, aber dem ökologischen Voraussetzungen dem Gewässer angepasst. Ist doch kein Problem die Wildkarpfenform zu besetzen, aber bitte soviel, dass der Fischlaich von den Kleinfischen nicht als alleinige Proteinquelle herhalten muss.
Was mich am meisten ankotzt diese Argumentation: "Hey es gibt noch andere Faktoren". Das entschuldigen eines schlechten Faktors mit einem anderen.
90% der Angler, haben nur den Fisch im Kopf, alles andere ist unwichtig. Artenvielfalt, natürliche Reproduktion?, wer braucht schon sowas, wir haben unseren Carpodrom, dann ist die Welt zum Releasen in Ordnung.

Muss man ein krauffreies Gewässer fördern?. Wer weiß wie oft die Graser in kleinen Mengen besetzt worden sind. Man kann sie ja recht leicht kaufen, gesehen habe ich welche.
In dem Sinne, Petri Heil...

Ps: Radikale Grasskarpfen/Karpfen releaser sind schon eine spezielle Art für sich.

Schnickes
07.07.15, 16:23
Maxl,

Ich glaube, diese Umstände kennen hier viele, wenn nicht sogar alle. Genau wegen diesem Kampf gegen Windmühlen und nicht enden wollende Dummheit habe ich mein Ehrenamt jetzt niedergelegt. Ich bin mittlerweile (leider) der festen Überzeugung, dass Angelvereine keinen Spielraum für die Leute bieten, die sich wirklich mit den wichtigen Aspekten auseinandersetzen. Das Thema Graskarpfen ist da nur ein Bestandteil.

Zum Thema Graskarpfen hast du und die anderen eigentlich alles gesagt. Graskarpfen sind meiner Meinung nach mehr Fluch als Segen.

huber.maxl
08.07.15, 00:05
Servus,
danke, ja das sehe ich auch so, ich denke aber, man kann sich doch immer in der Mitte treffen.Ihr wollt einen Forellenbesatz? Ok, dann bitte nicht 3000 Kg Rainis, sondern Bachforellen und weniger,dafür besser. Ihr wollt Karpfen? Dann bitte nicht komplett das Gewässer zupflastern und dann bitte die Wildform. Keine Grasser und Mamorkarpfen werden besetzt, kein unsinniger Zander Besatz, wenns ein totaler Hechtsee ist. Fördern der Artenvielfalt und der Kleinfische. Sinnvolle Reduzierung der Fangmenge, muss man 100 Forellen fangen dürfen? oder Karpfen?. Sind das alles so utopische Sichtweisen?:hmm:. Wollte eigentlich von euch ausgebildeten Biologen, Gewässerwarten hören ob ich mir irre oder ob ich es richtig sehe. Es kann ja sein, dass ich mir das alles Einbilde und ich falsch liege.

Ich konnte heute übrigens grosse metrige Grasser sehen, sowie eine Menge kleinerer 40-60cm.:Nein::Nein: hat mich schockiert. Dann habe ich mir selbst die Frage gestellt, warum mich das so Ärgert?. Ich fange meine Karpfen, ich fange meine Regenbogner, ich fange meine Schleien, aber dann sehe ich das und stelle mir die Frage, in einem gesunden See mit viel Kraut sehe ich sowas so gut wie nie im Sommer. Ich denke Blaualgen, der ganze See war an der Oberfläche voll damit.Liege ich richtig?. Was auch noch im ganzen See verteilt ist, sind kleine Stücke von Seerosen Blättern, die sich beim Auslauf sammeln und diese Algenpampe natürlich.

74467447

huber.maxl
08.07.15, 00:14
Hallo Maxl,



Wenn sich diese Aussage rein auf den "Grasfischbestand" bezieht sind die dir gegebenen Infos falsch! Soweit ich weiß beläuft sich die maximale Lebenserwartung von Grasfischen auf 11-15 Jahre. Ein Fortpflanzung ist in unseren Breitengraden nicht möglich.




aha, dann muss irgendeiner diese Fische die letzten Jahre ausgesetzt haben, obwohl sie eigentlich Verboten sind als Besatz in Bayern. Es kann aber sein, dass es eine Sondergenehmigung gab :nixweiß::nixweiß::nixweiß:

Loki
08.07.15, 11:27
Erinnert mich an letztes Jahr. Da hab ich an unserem Vereinstümpel (1ha, flach, keine Pflanzen, keine Fischbrut, keine Futterfische) einen 90cm Graser entnommen, der gerademal noch 8kg gewogen hat. (normal wären 15kg)
Keine 15min später stand der "Gewässerwart" da, hat mich zur Schnecke gemacht und versucht zu erklären dass die Graskarpfen ganzjährig geschont sind (steht aber nicht auf der Karte). Sie würden die "Pflanzen und Algenplage" reduzieren. Durfte mich dann noch beim Vorstand rechtfertigen. Seit diesem Jahr sind alle Karpfen ab 60cm geschont. Graskarpfen wurden im Herbst weiter munter besetzt. :down:


Einzigster Fall in dem Graskarpfen Besatz ok ist, wäre an einem sehr stark verkrautetem Teich. Wenn die Pflanzen stark genug reduziert sind, sollten sie aber wieder entnommen werden.

Dante
08.07.15, 19:44
@Maxl

Wollte eigentlich von euch ausgebildeten Biologen, Gewässerwarten hören ob ich mir irre oder ob ich es richtig sehe.

Grundlegend halte ich deine Ansichten für richtig.

@Loki

....einen 90cm Graser entnommen, der gerademal noch 8kg gewogen hat. (normal wären 15kg)

Vielleicht solltest du deinem GW mal einen Leitfaden zum Korpulenz- oder Konditionfaktor an die Hand geben. :ärger: Wenn der gesamte Bestand so aussieht grenzt das an Tierquälerei.:shock:


Einzigster Fall in dem Graskarpfen Besatz ok ist, wäre an einem sehr stark verkrautetem Teich.

Auch hier stellt ein solch drastischer Eingriff in die Gewässerökologie immer ein Risiko da. Die Spätfolgen für das Gewässer sind kaum abzuschätzen. Hinzu kommt das ein stark verkrautets Gewässer weiterhin das Potential zum übermäßigen Pflanzenwachstum hat, auch nach dem Kahlfraß der Graser und deren späterer Entnahme.

Loki
09.07.15, 07:33
Naja, das ist nicht der einzigste Leitfaden der da fehlt..... Zum Korpulenzfaktor meinte er nur, für ihn sieht der Graser gut genährt aus. :lachen:

Lücke
09.07.15, 16:49
Hallo,

willkommen im "Don Quichotte Club" :grins::;:

Ich habe jetzt 4 Jahre harte Überzeugungsarbeit hinter mir und es wird langsam besser, auch wenn es dies Jahr auch schon richtig zur Sache ging im Vorstand...

Für Graser habe ich ein Entnahmegebot durchgeboxt, die haben nichts verloren in unseren Gewässern! Wir haben auch kaum noch natürichen Pflnzenwachstum in unseren Seen, die normalen Karpfen machen da schon sehr viel kaputt und Graser erledigen dann den kümmerlichen Rest...:Nein:

Ich bin selbst Karpfenangler, aber trotzdem bin ich für einen gesunden Kompromiss aus natürlichem, sich selbst reproduzierendem Gewässer und "vernünftigem" Besatz...

In einem 8ha Baggersee Regenbogenforelle und Karpfen als "Hauptfischart" zu ethablieren ist eine Schande! Das rächt sich auch irgendwann ganz böse!
Mucken eure Raubfischangler da gar nicht auf?

Man muss bei dem Thema ganz viel Aufklärung leisten, das ist mühsam, aber wnn die Argumente stimmen hören selbst die verbohrtesten ANgler und Vorstandsmitglieder irgendwann zu... :;:

Guck mal spasseshalber in eure Satzung, da steht bestimmt was von Erhaltung der Natur etc., konfrontier den Vorstand doch mal damit... Ob ein Foellen-/Karpfenpuff überhaupt Satzungskonform ist...:;:

Gruß
Lücke

huber.maxl
10.07.15, 13:13
Servus Lücke,
Die Raubfischangler kotzen deswegen ab, weil solange der Forellenbesatz im Wasser ist, die Hechte absolut nicht auf Kunstköder zu fangen sind. Erst im Herbst wieder, wenn die Nahrung knapper wird. Die Forellen werden besetzt um den See attraktiver zu machen, damit die Jahreskarten alle verkauft werden. Übirgens so läuft es im Grossraum München bei allen Vereinen ab. Ja die Argumente, dann wird meisten beschwichtigt und erzählt, wir haben doch genug Pflanzen, wir haben doch genug Kleinfische, wo liegt dein Problem eigentlich?. Was soll ich da noch sagen?. Es heißt dann auch wiederum, ja wenn du keine Graser willst, dann darfst du auch nirgends Rainis, Zander, Karpfen besetzen. Es wird einfach unter den Tisch gekehrt. Wäre sogar so weit zu gehen, die Riesen die ich gesehen habe, mit dem Netz zu entfernen, damit das Gewässer befreit wird. Wenn man ins Wasser sieht, erkennt man am Rand Teichrosen, aber danach kommt nur der Kies. Überall im See kleine Pflanzenstücke und Stücke von den Teichrosen, wie wenn einer seinen Rasenmäher ausleert.
Zum Thema Veränderung: Es wurde auch schon eine Liste an den Vorstand geschickt mit den Forderungen, die aber alle abgelehnt worden sind, bei uns wird nicht demokratisch abgestimmt, sondern die Vorstandsschaft entscheidet.
Und wenn ich mit meinen Kollegen mich unterhalte heißt es dann, geh mal runter vom Gas, wir haben hier doch eine wunderbare Fischerei, also was beschwerst du dich überhaupt, wenns dir nicht passt, nehme doch die Karte nicht mehr, uns passt es so wie es ist.

Könnt ihr mir eine Liste von Argumenten gegen Graser und Marmorkarpfen auflisten?. Wie kann ich noch besser argumentieren?. Was kann ich sagen, wenn die Leute meinen, die sind eh so wenig, die stellen keine Bedrohung dar.

Lücke
10.07.15, 16:29
Hallo,

also normalerweise ist die Mitgliederversammlung das höchste Gremium in einem Verein... Der Vorstand hat die Wünsche der Mitglieder umzusetzen... d.h. Antrag stellen mit einer soliden Argumentation und auf der JHV abstimmen lassen... Da darf sich dann kein Vorstand gegen stellen!

Gruß
Lücke

huber.maxl
10.07.15, 19:01
Nein, bei uns aber nicht, Anträge werden in der Vorstandsschaft abgestimmt.

Lücke
10.07.15, 19:08
Hallo,

kann eigentlich nicht... besorg dir ne Satzung da steht das drin...

Gruss
Lücke

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.07.15, 13:35
......und das Gro der Angler, wollen Massenweise Besatz von Zuchtkarpfen und Regenbogenforellen.Die wollen ein krautfreies Gewässer vorfinden, was am besten klinisch steril ist. Große Hechte und große Karpfen am besten 1.30m lang und 40pfd schwer.Einen Disney Angelpark wo Störe, Grasskarpfen mit Boilie zu fangen sind. Wie soll ich gegen diese Wand an Anglern ankommen?.

Ps: Radikale Grasskarpfen/Karpfen releaser sind schon eine spezielle Art für sich.

Ich denke wir sind alle Menschen und ticken auch alle sehr ähnlich..
So etwas wie den Disney Angelpark :grins:, gehen wir nur von unterschiedlichen Blickwinkeln an.

Die einen machen es an der Größe Ihrer Zielfische fest, die Nächsten an der Fischmenge der zu fangenden Fische, Einige wollen das exotisch Besondere und die Guten wollen seltene Arten Erhalten oder Wiedereinbürgern.
Meistens meinten wir alle, das über Besatz erreichen zu können.
Wir besetzen meist zu gedankenlos, ganz im Sinne unserer jeweiligen Traumvorstellungen, welche Wir als Ziel sehen.
Wir sehen Besatz halt oft als Normalfall an, da sehe ich das Problem.
Wir alle besetzen zu oft und auch viel zu viel.

Einige einzelne fremde Fische, die sich nicht vermehren sind kein Weltuntergang, aber sie werden auch wenig im Gewässer bewirken, sondern lediglich fett werden.
Gefährlich wird es, wenn wir solche Arten besetzen um bewusst Veränderungen herbei führen zu wollen, ohne uns Gedanken machen zu wollen wie die Veränderungen sich wohl auswirken könnten.
Mal eben besetzen halt,....
....eigentlich Schade, das so etwas so selten auch mal eben zu Strafen führt.

Zu viele Karpfen sind mindestens ähnlich schlimm, wobei es egal ist ob es Wildkarpfen Spiegler oder Schuppis sind.
Über den massenhaften Besatz mit fangreifen Fischen will ich mich lieber nicht auslassen...:Knüppel:
Angelteiche, Massentierhaltung oder Landwirtschaftliche Produktion haben wenig mit der Pflege der Natur zu tun.
Das solche Bewirtschaftungsformen Probleme mit dem Naturschutz bekommen (können), wenn sie natürliche Gewässer pflegen sollen, ist ja wohl nur klar.

Aber selbst der Besatz mit Weißfischen, oft Futterfisch genannt, ist sicher nichts weiter als unnötiger, gefährlicher Fusch.
Kein G.W weiß alles, aber er sollte seine Gewässer und Schützlinge schon beobachten und kennen.
Für viele ist es selbstverständlich regelmäßig die Wasserwerte zu messen, aber schon die vorkommenden Fischarten dort kennen sie oft gar nicht alle.
Das ist so als wenn man die Chemischen Bestandsteile vom Schweinebraten kennen würde, aber noch nie selbst gekocht hätte und nun dem Koch Tipps geben würde wie Er es besser machen sollte.
Das ein Angler nicht viel Wissen hat, ist ja kein Wunder, wenn er "nur", den Vorbereitungskurs besuchte.
Aber von einem Angler, der in wenigen Tagen zum ausgebildeten G.W wurde, erwartet man dann schon deutlich mehr und ein studierter Biologe soll alles Wissen.

Das alles ist schon fast ein Witz.
In der Regel meinen wir, das eine mehrjährige Berufsausbildung nötig ist um Grundwissen zu erlangen.
Dann braucht es noch viele Jahre der Erfahrung und Weiterbildung um wirklich einen guten Job zu machen zu können.
Das Dumme ist nur, das der Bereich so komplex ist das ein Leben kaum ausreicht um es zu verstehen.
Das alles aber so verdammt komplex ist, versteht man erst sehr spät.


Die meisten G.W`s, haben so verglichen, kaum mehr als ein Praktikum abgelegt.
Viele machen es zusätzlich auch nur, weil es ja Jemand machen muss, aber nicht aus Interesse.
Die werden sich also auch kaum entwickeln.
Ich sehe jeden G.W der das noch keine 5 - 10 Jahre macht als Anfänger an.
Wobei es nur wenige gibt, die es so lange machen.
Man sollte also bei Zeiten Angler einbinden, damit sie selbst Erfahrungen sammeln können, wobei es gar nicht einfach ist solche Interessierten zu finden.

Versteht diese Zeilen bitte nicht als Angriff, denn Sie sind Versöhnlich gemeint.
Es gibt halt viele Möglichkeiten etwas zu betrachten, schwarz/weiß- Denken ist oft fehl am platz.

Der Großkarpfenangler wird z.B, Massenbesatz mit Karpfen ähnlich ablehnen, wie der, der Karpfen ganz ablehnt.
Massenbesatz ist eher der Wunsch der "guten" Angler, die Ihre Fische zum Essen fangen.
C&R mag zwar nicht tierschutzkonform sein, aber der Gedanke dahinter ist nichts anderes als, die bestehenden Fischbestände erhalten zu wollen.
So leicht wie es oft scheint ist es also oft gar nicht.

huber.maxl
15.07.15, 01:19
Servus Steini, vielen Dank, war die Tage beim fischen, wenn ich Zeit habe, gibts eine gute Antwort darauf. Nein ich fühle mich nicht angegriffen oder verletzt durch deinen Artikel. :grins::grins::grins::top:

cafechaos0
24.07.15, 13:32
Hallo,
der von mir gepachtete Tümpel ist überbesetzt mit Grasern.
Resultat ist ein fast totes Gewässer.
Graser, Bisamratten und Nilgänse haben es umkippen lassen.
Zu allem Überfluß haben die Kinder des Verpächters noch 5 Schmuckschildkröten ausgewildert.
Mein Bedarf an fremden Arten ist völlig gedeckt.:grins:
LG. Klaus
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