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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Suchen Groppenzüchter!



lehni84
31.08.15, 17:11
Hallo an Alle!

Wir hatten diese Woche in totales Fischsterben in der Jagst. Hat einer ne Idee wo wir Groppen zum Besatz bekommen? Und vor allem in ausreichender Menge?
Danke!!

Georg
31.08.15, 20:31
Hallo Lehni84, erstmal ein Willkommen im Forum,
der traurige Umstand (http://www.gw-forum.de/showthread.php?2008-Dramatisches-Fischsterben-Nach-Brand-l%E4uft-Ammoniumnitrat-in-deutsche-Fl%FCsse) Deiner Frage ist bei uns auch schon angekommen.
Da der zukünftig anstehende Besatz möglichst gut an Euer Gewässersystem angepasst sein sollte,
habt Ihr zwei Möglichkeiten, zum einen via E-Befischung aus Nachbarbächen für Besatz sorgen,
für die Genehmigung sollte ausreichend Argumentationsgrundlage vorhanden sein.
Alternativ beim Verband um Hilfestellung und kompetente Adressen in der Nähe bitten.
Die erste Möglichkeit halte ich persönlich für die bessere.

lehni84
31.08.15, 22:06
so werden wir es warscheinlich auch machen! Komme grad von der Sitzung. Wir haben paar Angebote von Vereinen oberhalb bekommen. Doch dadurch werden wir die Masse nicht zusammen bekommen. Deswegen mein Gedanke mit einem Züchter. Sind bei uns 12 Kilometer.

Aber vielen Dank für den guten Rat!!!!

Steini (verstorben am 06.09.2019)
01.09.15, 01:29
so werden wir es warscheinlich auch machen! Komme grad von der Sitzung. Wir haben paar Angebote von Vereinen oberhalb bekommen. Doch dadurch werden wir die Masse nicht zusammen bekommen. Deswegen mein Gedanke mit einem Züchter. Sind bei uns 12 Kilometer.

Aber vielen Dank für den guten Rat!!!!

Erst einmal mein Beileid, das ist eine ganz traurige Sache.
Lese meine Zeilen bitte nicht als Kritik, sondern eher als hoffnungsvolle Hinweise..

An was für Mengen denkt Ihr denn?
So einige hundert Koppen solltet Ihr doch so von euren Nachbarn erhalten können.
Sicher werden auch noch mal einige hundert zuwandern.
Die werden sich recht schnell vermehren, dann sind es schon in einem Jahr einige Tausend.
Vor allem aber sind das dann Wildfische, aus eurem Gewässer und nicht irgendwelche Koppen.
Man unterscheidet heute verschiedene Koppen und es gibt auch Koppen in großen Seen.
Das wird also noch viel schwieriger, auch die richtige Koppe als Besatzfisch zu bekommen.
Die Koppe war Fisch des Jahres 2006, das Heft vom V.D.S.F ist schon interessant.

Bei uns hat sich die Koppe in der Weser ganz von allein von der Aller her aus ausgebreitet.
Sie hat keine 10 Jahre gebraucht für 50 km koppenuntypischen 100m breiten Strom, bis in den Tidenbereich hinab zu besiedeln.
Das wird in einem koppentypischen Gewässer ohne viele Feinde und Konkurrenten sicher schneller ablaufen.
Ich denke die Besatzmenge macht nicht viel aus, vermutlich besiedelt sie Euren Abschnitt auch ganz von alleine.
Aber man kann Ihr ja helfen, die Besiedlung vielleicht 2-4 Jahre schneller zu schaffen.

Loki
01.09.15, 12:27
Hab auch mal nach Koppen Besatzfische gesucht, da sie bei uns in der Rems fast gänzlich fehlen.
Dabei bin ich auf diesen Züchter gestoßen, er ist auch nicht so weit entfernt.
Eventl. mal Anfragen woher die Koppen stammen.

http://www.zielfinger-angelseen.de/besatzfische.html

http://www.zielfinger-angelseen.de/pdf/besatzfische.pdf


Ich war von der Nachricht auch sehr entsetzt, die Jagst ist ja fast nebenan. Ich hoffe es sind nicht zu viele Strömer eingegangen. :schreck:

UMueller
01.09.15, 23:43
Ich sehe es genauso wie Georg und Steini. Wenn Koppenbesatz nötig ist möglichst aus dem gleichen Flußsystem.
Zunächst sollte aber geprüft werden ob vielleicht nicht doch was überlebt hat oder schon wieder zugewandert ist.
Nebenbäche und Seitenarme sind ja vorhanden.
Ein wirklich schöner Fluss den ihr da habt. Traurig das ihm durch Menschenwerk sowas widerfahren ist.

Loki
02.09.15, 06:39
Da der Züchter Nasen aus dem gleichen Flusssystem anbietet, wäre es möglich dass sie auch Koppen von dort haben. Fragen schadet sicher nicht.


Wir sind bekannt für die erfolgreiche Wideransiedlung der Nasen (aus dem Rhein-Neckar-Einzugsgebiet) im Oberen Neckartal und der Jagst.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
03.09.15, 21:47
Hallo,

Fragen kostet sicher nichts, wenn es den beim Fragen bleibt.

Niemand sieht einer Koppe an, zu welcher Herkunft sie gehört. Mehr noch, es ist für einen Laien fast unmöglich die Arten zu unterscheiden. Das gilt auch für Fischzüchter, wenn sie nicht gerade darauf spezialisiert sind.
Im Zweifelsfall kommen die Tiere immer aus dem richtigen Gewässer. Überprüfen kann das ohnehin keiner.

Bei uns im NL/DE Grenzgebied kommen schon 2 Arten nebeneinander vor.

Einmal die Bach- oder Rheinkoppe Cottus rhenanus und die Fluss- oder Scheldekoppe Cottus perivretrum. Beide Arten lassen sich nur an der unterschiedlichen Rauheit der Beschuppung des Rückens unterscheiden. Optische Unterschiede gibt es nicht, zumindest nicht unter Feldbedingungen. Streicht man von hinten nach vorne mit dem Finger über den Rücken, ist Rhenanus glatt und Perivretrum rauh. Ach ja, das gilt nicht bei großen Milchnern.

Ich kann nur dringend raten euch auf 2 Varianten zu beschränken. Koppen aus den Nacbargewässern oder der völlige Verzicht auf Besatz. Letztes wäre die beste Variante. Es ist erstaunlich, wie schnell eine solche Besiedlung vonstatten geht.

Sonst teilt ihr das Schicksal eines Nebenflusses der Sieg. Dort wurden in Bayern "heimische" Elritzen zu Besatzwecken beschafft.
Bei einer genetischen Untersuchung etliche Jahre später stellte man fest wo diese Tiere heimisch waren...in Bulgarien.

LL

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
03.09.15, 22:18
Erst einmal mein Beileid, das ist eine ganz traurige Sache.
Lese meine Zeilen bitte nicht als Kritik, sondern eher als hoffnungsvolle Hinweise..

An was für Mengen denkt Ihr denn?
So einige hundert Koppen solltet Ihr doch so von euren Nachbarn erhalten können.
Sicher werden auch noch mal einige hundert zuwandern.
Die werden sich recht schnell vermehren, dann sind es schon in einem Jahr einige Tausend.
Vor allem aber sind das dann Wildfische, aus eurem Gewässer und nicht irgendwelche Koppen.
Man unterscheidet heute verschiedene Koppen und es gibt auch Koppen in großen Seen.
Das wird also noch viel schwieriger, auch die richtige Koppe als Besatzfisch zu bekommen.
Die Koppe war Fisch des Jahres 2006, das Heft vom V.D.S.F ist schon interessant.

Bei uns hat sich die Koppe in der Weser ganz von allein von der Aller her aus ausgebreitet.
Sie hat keine 10 Jahre gebraucht für 50 km koppenuntypischen 100m breiten Strom, bis in den Tidenbereich hinab zu besiedeln.
Das wird in einem koppentypischen Gewässer ohne viele Feinde und Konkurrenten sicher schneller ablaufen.
Ich denke die Besatzmenge macht nicht viel aus, vermutlich besiedelt sie Euren Abschnitt auch ganz von alleine.
Aber man kann Ihr ja helfen, die Besiedlung vielleicht 2-4 Jahre schneller zu schaffen.

Hallo Steini,

das dürften mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Scheldekoppen sein, die stammen, wie der Name schon sagt, aus den Gebieten an der Küste und sind dort vermutlich aus anderen Arten entschanden. Seitdem bewegen sie sich südwärts. Der von dir beschriebene Lebensraum eurer Koppen ist für die Scheldekoppe geradezu typisch.

Dadurch ist diese neue Art erst entdeckt worden. Im Rhein bei Duisburg fand man Koppendichten vor, die alles bis dahin gekannte in den Schatten stellten. Freyhoff hat damals dazu geforscht.
Das passte natürlich nicht zur bekannten Mühlkoppe. Bei den Koppen ist nicht mehr viel wie es war, seit dem man sich die Bestände genetisch anschaut.

Es gibt eine Art im Rhein, die C. rhenanus, dann eine invasive Art aus dem Norden C. perifretum. Im Rhein hat sich eine Mischung aus rhenanus und perifretum gebildet.

Die klassische Groppe aus dem Forellenbach ist C. gobio.

Wenn du einer eurer Koppen von hinten nach vorne über den Rücken streichst und es ist rauh, ist das die Scheldekoppe, Rhenanus ist glatt.

LL

Loki
04.09.15, 08:02
Man könnte auch aus dem Überlebenden Bestand Fluss Aufwärts einige Koppen entnehmen, die dem Züchter übergeben um sicheres Besatzmaterial zu ziehen.

UMueller
04.09.15, 10:04
Das könnte man. Die Koppe laicht aber erst im zeitigen Frühjahr ( Februar bis Mai ) und legt 100 - 300 Eier unter
Steinen die das Männchen bis zum Schlupf bewacht. Die kleinen Koppen verdriften dann stromab und ziehen erst
wenn sie gößer sind wieder stromauf. Wenn ihr Koppen von Vereinen sromauf beziehen könnt solltet ihr auch welche
in eurem Abschnitt stromab an geeigneten Stellen besetzen. Den Rest machen die dann alleine.
Hat euer Züchter denn keinen ortsansässigen Koppenstamm so das ihr auf diese Idee gekommen seid ?


Gruß Uwe

Albert
04.09.15, 23:03
Ich muss Lota recht geben, auf einen Besatz sollte verzichtet werden.
Die Fischnährtierchen werden sich zuerst erholen und die Groppen siedeln sich aus
unbelasteten Verbundgewässern sowieso in dem geschädigten Bereich wieder an.

Eine Frage habe ich dazu. Wieviel Km Bach/Flussstrecke sind denn akut betroffen?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.09.15, 16:56
Hallo Steini,

das dürften mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Scheldekoppen sein, die stammen, wie der Name schon sagt, aus den Gebieten an der Küste und sind dort vermutlich aus anderen Arten entschanden. Seitdem bewegen sie sich südwärts. Der von dir beschriebene Lebensraum eurer Koppen ist für die Scheldekoppe geradezu typisch.
LL

Wäre eine naheliegende Erklärung gewesen.

Aber ich denke, nicht das Wir alle falsch liegen.:;:
http://www.fischfauna-online.de/cms2.0/index.php?option=com_biodiversity&task=show&cid=40117&Itemid=75
Die tauchten halt mit Verbesserung der Wasserqualität, zunächst in der Aller, dann unterhalb der Allermündung und dann immer weiter Stromab auf.
Die Ausbreitung die Weser stromauf verlief langsamer.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
05.09.15, 22:59
Hallo,

das ist ja einfach zu klären. Nimm eine deiner Koppen und streiche ihr über den Rücken. Dann wissen wir was es ist.
Der Stand der Wissenschaft bezüglich der Koppen erfordert eine tagesaktuelle Auskunft. Da ist alles im Fluss. Teilweise wird C. Gobio gar nicht mehr als eigene Art gesehen.

LL

lehni84
08.09.15, 16:59
abend zusammen.danke für die vielen antworten!!!
Bei uns is c.gobio heimisch(laut biologe).es sind 12 kilometer 100% fisch leer.
werden aber von anderen vereinen oberhalb unterstüzt und bekommen von denen unseren besatz.
denke wird die beste lösung sein.

Georg
09.09.15, 16:43
Hallo lehni84,
das hört sich doch wirklich prima an, bevor Ihr jedoch mit den Besatzmaßnahmen beginnt, solltet Ihr noch etwas Wasser die Jagst herunterlaufen lassen, das Makrozoobenthos muss sich ja auch erst erholen, ohne Nahrungsgrundlage macht ein Besatz keinen Sinn. Das solltet Ihr im nächsten Frühjahr mal prüfen.

lehni84
12.09.15, 12:16
vor 2016 wollen wir eh nichts machen.es hat nur bachflohkrebse erwischt alles ander hats überstanden.