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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SchlixX gegen Schlamm...



Günter
02.12.15, 19:50
Hallo mal ein Link über Abbau von Schlamm.

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/frankenschau-aktuell/granulat-schlammfrei-see-100.html

Dante
04.12.15, 11:00
Hallo,

ein sehr interessantes Produkt. Da ich gerade vor dem Problem der Entschlammung eines Kleinstgewässers stehe denke ich über den Einsatz des Produktes nach.

Der gute Mann im Beitrag spricht von einer Bindung des Phosphats mit Hilfe von Calcium. Ich frage mich nun in wie fern die Verbindung Calcium und Phosphat (Calciumphosphat oder doch Calciumdihydrogenphosphat? :hmm:) im Wasser löslich ist?

Wäre eine gute oder relativ gute Löslichkeit gegeben hätte man im Endeffekt ja eine erhöhte Langzeitdüngung des Gewässers durch vormals im Schlamm gebundene Nährstoffe.

Jemand hier der sich damit auskennt?

Thomas
04.12.15, 13:11
Calciumphosphat, im Vorkommen meist tertiär
Ca3(PO4)2
ist (so gut wie) wasserunlöslich.
Ein Bestandteil von Knochen und Zähnen von Wirbeltieren.

Apatit ist ein Sammelbegriff für chemisch ähnliche Mineralien, Beispiel Hydroxylapatit:

Ca5[OH|(PO4)3]

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.12.15, 10:31
Wenn hier nun schon auf einen Markennamen eingegangen wird.

Mal eben eine ganz harmlose Frage.:heimtückisch:
Ist der Einsatz von chemischen Mitteln, inhaltlicher Bestandsteil des Fischereirechtes ?
In der gewerblichen Fischzucht sicher..... aber was ist mit öffentlichen Gewässern.

Oder braucht es da nicht ein Genehmigungsverfahren.
Wenn man einen angenommenen falschen Zustand so "verbessern" möchte.
Ist ja nicht so als wenn Alle immer das gleiche als "Gut" betrachten und es geht halt um Veränderungen.
Eventuelle negative Folgen, noch gar nicht einbezogen.

Mir graut es immer wenn Ich von solchen Mittelchen lese.
Mir scheint da z.B selbst der Einsatz von massenhaften Grasfischen noch harmloser, weil umkehrbar und zeitlich begrenzt.

Dante
05.12.15, 16:59
Um dir deine "Sorge" :ärger: in diesem Fall evtl. zu nehmen: 12 Meter x 12 Meter x 1Meter (ursprünglich 2m) auf einem Bauernhof. Daher nur im weitesten Sinne öffentlich. Ehemals angelegt zur Aufzucht von Karpfen.


Wenn man einen angenommenen falschen Zustand so "verbessern" möchte.

Aus rein ökologischer Sicht ist der derzeitige Zustand als normal zu bezeichnen. Aus fischereilich-wirtschaftlicher Sicht geht aber kein Weg an einer effektiven Entschlammung vorbei.


Ist der Einsatz von chemischen Mitteln, inhaltlicher Bestandsteil des Fischereirechtes ?

Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke bei großflächigen Aktionen an öffentlichen Gewässer wird die OFB da den Finger drauf haben. Die entsprechende Genehmigung kann ich mir nur in absoluten Ausnahmefällen vorstellen.

Günter
05.12.15, 17:06
In öffentlichen Gewässern ist meines Wissens eine Erlaubnis notwendig.
In der Teichwirtschaft ist das nicht notwendig.

Und für Fließgewässer eigentlich nicht geeignet.

Alex
14.12.15, 14:23
Hallo Kollegen,
warum Chemie wenn es mit absaugen auch geht?
Es gibt mobile Schlammsauger samt Einsatztruppe zu moderaten Preisen.
Grüße!
Alex

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.12.15, 21:54
Weil das absaugen größerer Mengen seeehr teuer ist.
Fester Schlamm kann gebaggert werden, oder man verdünnt ihn mit viel Wasser und saugt ihn ab.
Was die Schlammmenge aber deutlich größer macht.

Weil das meist eine genehmigungspflichtige kompliziertere Maßnahme ist.

..und der Schlamm ja irgendwo hin muss.
Vorsicht beim Schlamm, oft ist der belastet, was man erfährt wenn man Ihn beprobt...für die Genehmigung.:ärger:
Der kann sich auch, als Sondermüll entpuppen.
Wenn alles gut ist brauchst Du nur noch Jemanden der den Haben möchte.:;:

Wenn du aber Jemanden hast der Ihn haben möchte, kann es immer noch sein, das er dort eben nicht ausgebracht werden darf.


Da erscheint doch so ein Mittelchen, was denn Schlamm verschwinden lässt, viel einfacher

Dante
17.03.16, 20:11
Hallo zusammen,

da ich das Mittel nun seit 1 1/2 Monaten im Einsatz habe möchte ich dieses Thema nochmal "pushen".

Vorweg @Alex


warum Chemie wenn es mit absaugen auch geht?
Es gibt mobile Schlammsauger samt Einsatztruppe zu moderaten Preisen.

Auch diese Option haben wir im Vorfeld geprüft. Selbst bei einem natürlichen Gewässer (12x12m) wie unserem wäre der Einsatz von Schlammpumpen kaum umzusetzen gewesen. Die Kosten für den Abtransport und Entsorgung legen im mittleren 3 stelligem Bereich. Vorrausgesetzt es liegt keine Belastung vor. Unser örtliches Entsorgungsunternehmen nannte 4 stellige Zahlen pro Tonne für belasteten Schlamm! :schreck: Vom einfach "irgendwo" auf der Anlage entsorgen rieten uns Forst-&Ordnungsamt dringend ab.:Knüppel:

Auch selber ausbaggern würde den Kosten-Nutzen Faktor sprengen. Von der Arbeitskraft reden wir besser mal nicht.


Ich möchte euch hier mal die aktuellen Daten des Gewässer nach der Hälfte der angeraten Wirkungszeit zur Verfügung stellen.

NH4 = <0,05mg
NH3 = 0,00025mg
NO3 = 1mg
NO2 = 0,075mg
PO4 = 0,05mg
KH = 9°dkh
GH = 10°dgh
PH = 7,4
SBV = 3,21 mmo
O2 = 10mg
CO2 = 15,087mg
MG = 8mg
Ca = 56mg
Temp. Wasser = 8°C

Mit Ausnahme des Ungleichgewichts Mg-Ca gleichen sich sämtliche Werte zwischen unserem Hauptgewässer und dem behandelten Gewässer. ( Beide Gewässer liegen auf der gleichen Anlage)

Das das Produkt arbeitet lässt sich auf dem folgenden Bild (sorry wegen der schlechten Qualität) sehr gut erkennen. Trotz relativ geringer Wassertemperatur und mäßigem Lichteinfall ist ein starkes Algenwachstum zu verzeichnen. Messungen zur derzeitigen Schlammdicke wurden noch nicht durchgeführt.

7566

tobiw
21.10.16, 17:12
Hallo Dante,

wie ist dein Fazit nach einem guten halben Jahr über den Einsatz von Schlixx? Wir überlegen dieses im nächsten Jahr bei uns auch einzusetzen.
Konntest du nennenswerten Schlammabbau feststellen?

Grüße
Tobi

Dante
26.10.16, 16:27
Hallo Tobi,

leider konnten nicht die vom Hersteller angegebenen 50 cm erreicht werden. "Grade mal" 20 cm wurden abgebaut. Für die investierten 75€ (10kg) ist das Ergebnis aber akzeptable.

Schäden an Flora und Fauna konnten keine festgestellt werden. Die Artenvielfalt der Kleinstlebewesen wurde nicht beeinträchtig und auch Kaulquappen und CO. trugen keinen Schaden.