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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : E-Befischung und die Äschen.



der-hias
20.01.16, 22:23
Grüß Gott zusammen,

ich würde gerne drei Fragen in den Raumstellen.
Hat jemand von euch Erfahrung mit der E-Befischung auf Äschen?
Wie verhalten sich die Äschen bei einer E-Befischung? (Muss was beachtet werden.)
Wie hoch wäre ein etwaige Ausfall Quote?

Vielen Dank

Gruß

hias

Astacus
23.01.16, 21:00
Hallo hias,
also ich hab schon viele e-fischen mitgemacht, bei denen Äschen gefangen wurden. Ich konnte keine Unterschiede zu Forellen oder anderen Fischarten feststellen. Ich denke, wenn ihr die Fische sorgsam behandelt (wovon ich ja ausgehe:grins:), sollte es keine Probleme geben.

Grüße Astacus

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
26.01.16, 01:24
Hallo,


wenn der Elektrofischer nicht ganz unfähig ist, gibt es bei der Äschenfischerei keine Verluste.
Dazu sind aber bestimmte Punkte zu beachten.


Äschen sind sehr empfindliche Fische. Vor allen Dingen sollte man nicht viel mit den Fischen hantieren. Die größten Probleme gibt es, wenn die Fische gehältert werden müssen.
Auch während oder nach der Schonzeit verbietet sich ein Fischen auf Äschen. Nach dem Winter sind die Tiere einer sehr schlechten Verfassung. Das führt dazu, dass sie lange brauchen, bis sie wieder stehen. Dann besteht die Gefahr, dass sie weit abtreiben und auf Schlammbänken abgelegt werden. Geeignet ist vor allem der September.


Falls vorhanden, sollten zur Befischung von Äschen nur Gleichstromgeräte eingesetzt werden. Das Fischen mit Gleichstrom ist wesentlich schonender als Impulsstrom. Wie bei jedem Fischen setzen wir einen der Beifänger als letzten Mann ein. Der achtet darauf, wie sich die Fische verhalten. Liegen sie mehr als ca. 2 Minuten oder zeigen sie schwarze Streifen informiert er die E-Fischer. Dann muss mit der Leistung oder der Pulsform reduziert werden. Bei Pulsstrom nicht über 80 Pulse/sek. Die schwarzen Steifen sind Verbrennungen durch die Anode.
Bei richtiger Einstellung werden die Fische nicht betäubt, sondern folgen der Anode und werden von Helfern gekeschert.


Äschen sind schwieriger zu fangen als BF. Sie bleiben nicht stehen, sondern halten oft einen Sicherheitsabstand zu Stromquelle ein. Andererseits muss man in Außenkurven mit Erlen oder Weidenwurzeln mit großen Gruppen von Äschen rechnen, die sich hier hin geflüchtet haben.


Hier ist die Gefahr Fische zu schädigen am höchsten. Es zählt ja nicht nur die Einstellung am Gerät, sondern auch wie viele Geräte ich einsetze und für wie lange. Wenn ich einen solchen Gumpen mit 3 E-Fischern für 3-4 Minuten unter Strom setze, bis ich den letzten Fisch da heraushabe, bleibt das nicht ohne Folgen.


In größeren Äschenflüssen hat sich der Einsatz eines Generators auf einem Boot mit 2 Anodenführern vorweg watend bewährt. Dazu sind Anodenstangen von 3 m gut geeignet, sind aber auch sehr schwer zu händeln.
Gute E-Fischer können auch mal einen Fisch gehen lassen, wenn es die Situation gebietet.


LL

der-hias
27.01.16, 21:35
Servus zusammen,

dank Lotalota habe ich nun alle benötigen Information zusammen. Vielen Dank an dieser Stelle euch beiden, und für die Ausführlichen Antworten.

Gruß

Mathias