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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserpflanzen-Insel



Alexander
29.11.10, 10:18
Hallo,

in unseren Weihern haben wir das Problem, dass aufkommende Pflanzen von den Grasern gefressen werden. Was diese übrig lassen, schnappen sich die Signalkrebse. Zudem haben es die Pflanzen schwer, sich gegen die Karpfen durchzusetzen. Das Ergebnis ist: Kaum Pflanzen, dafür Algen. Ach ja, da sich an einem Weiher Biber niedergelassen haben, sind dort auch die Teichrosen verschwunden. Waren im Wohl im Weg...

Insgesamt gilt es jetzt, diese Situation zu verbessern. Die Graser sind mittlerweile ca. 20 Jahre alt, sollten also in den nächsten fünf Jahren (hoffentlich) verschwinden. Eine "normale" Bepflanzung macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Beim Onkel Google hab ich einige Artikel über schwimmende Pflanzeninseln gefunden. Ein sehr interessanter Ansatz, leider waren alle Infos von kommerziellen Seiten, ich möchte diese Inseln aber gerne selber herstellen

Hat jemand von euch Erfahrung mit diesen Inseln, oder kennt Tricks trotz der beschriebenen Situation das Pflanzen-Aufkommen zu verbessern?

Viele Grüße
Alex

Mattes
29.11.10, 10:36
Hi Alex,

bitte gib uns mehr Details zu dem Gewässer und der Situation.

Wie groß ist das Gewässer und wie viele Graser tummeln sich dort.

Früher war es Gang und Gebe einem hohen Pflanzenwuchs mit dem Besatz von Graser entgegen zu treten. Der große Fehler ist diese nicht bei Zeiten auch wieder abzufischen und sie so lange gewähren zu lassen, bis es dazu kommt, was bei euch zur Zeit passiert.

Die schwimmende Insel ist m.E. reine Symptombekämpfung. Die eigentliche Ursache dabei außer Acht gelassen. Warum also weitere fünf Jahre warten und auf das Ableben warten. Einzig eine konsequente Entnahmepraxis der Graser würde den Zustand verändern.

In Düsseldorf gibt es den See eines Freundes, bei dem sich nun die Behörde eingeschaltet hat, weil man dort der Entnahmeempfehlung zu zögerlich gefolgt ist. Hier drohte nun die Abfischung. Die Kosten dafür wird vermutlich der Verein zu tragen haben.


Möglicherweise ist es nicht das, was du hören wolltest, jedoch muss man das Übel beim Schopf packen.

Im übrigen sollen Graskarpfen sehr gut schmecken. :;:

Edit: Ich werde versuchen den User, der das gleiche Problem wie du hatte/hat mal zu aktivieren. mal sehen, vielleicht kann er ja mal Stellung nehmen.

Thorsten
29.11.10, 11:49
Hi Alexander,

ich teile Mattes Meinung gänzlich. Wo hast du denn die Informationen her, dass Graser mit 25 Jahren ableben? Auf die Schnelle habe ich nichts dazu gefunden, aber ich meine, dass die auch wie normale Karpfen bis zu 40 Jahre werden.

Alexander
29.11.10, 12:25
Hallo,

das mit dem Abfischen ist so eine Sache...Die wollen einfach nicht beißen. Insgesamt wurden erst zwei auf Brot gefangen. Abfischen mit Netzen blieb auch ohne Erfolg.

Über die Anzahl ist sich auch der Verein nicht ganz im klaren. Es dürften aber in einem Weiher ca. 6-7 Stück auf 5ha sein. Im anderen Weiher (1ha) wohl noch 2-3 Stück.

Auf die Lebensdauer bin ich gekommen, weil einem Bekannten alle Graser innerhalb von fünf Jahren gestorben sind. Und die hatte er vor 20 Jahren gesetzt.

Das Thema Graser wurde auch auf dem GW-Lehrgang behandelt. Fast jeder Verein, der Kiesgruben bewirtschaftet, hat mit dem Problem zu kämpfen. Natürlich wurde von Seiten der Dozenten geraten, die Graser rauszufangen. Was leider nicht so einfach ist...

Auf die Sache mit der Insel bin ich gekommen, da im Sommer ein Vereinsmitglied ein paar Eimer Wasserpflanzen in den Weiher geschüttet hat. Das "Packet" trieb dann einige Zeit auf dem Wasser und ich konnte geobachten, dass sich eine Menge kleiner Fische daran zu schaffen machte. Ich kann leider nicht sagen, um was für Fische es sich handelte und ob sie die Fischnährtierchen oder die Pflanzen selbst gefressen haben. Auf alle Fälle war es, zumindest für ein paar Tage, eine Bereicherung für unser Gewässer.

Gruss,
Alex

Mattes
29.11.10, 12:54
Hi Alex,

natürlich sind schwimmende Inseln eine gute Ergänzung in einem Strukturverbesserungspaket. Gerade in alten Auskiesungsflächen mit der typischen Badewannentopologie. Jedoch sind nicht als alleinige Lösung zu sehen.

Bezüglicher der Fangschwierigkeiten wird dir Freund Herbert sicher zur Seite stehen, sobald er hier eintrudelt. Er hat sich u.a. auf diese Tiere spezialisiert und seine ganz eigenen Wege gefunden, die nach seinen Berichten zufolge sehr erfolgreich sind.

Alexander
29.11.10, 16:31
Hallo Mattes,

tipps zum Graserfischen sind mir immer willkommen! Hab bis jetzt Mais, Brot, Löwenzahn und grüne Fliegen versucht. Wie gesagt ohne Erfolg.

Aber ich werde mich weiterhin intensiv mit dem Thema auseinandersetzen, vor April/Mai wird eh nicht viel auf die Brummer gehen. Die beiden gefangenen hatten 23 u. 26 Pfund. Und das waren noch nicht die Größten...

Wenn der Winter doch schon vorbei wäre.

Gruß
Alex

Thorsten
29.11.10, 21:57
Hallo Alexander,

kannst du das Gewässer mal näher beschreiben? Ist das ein Coregonen See oder ein Hecht Schleien Gewässer etc? Die Anzahl an Grasern ist für 5 ha normal noch nicht hoch dramatisch, da gibt es wesentlich höhere Hausmarken. Ich würde mal vermuten, dass in dem Gewässer von vorne herein recht wenig Pflanzen drin waren, niedriger Phosphatgehalt, geringe Produktivität, und/oder es ist sehr tief. Sonst kann ich mir das bei 6-7 Grasern nicht erklären. Bei uns wurde bei gleicher Gewässergröße vor 20 Jahren das Zehnfache an Grasern empfohlen, um die Hälfte der Pflanzen zu reduzieren. Wurde gottseidank nie durchgeführt. Vllt. stimmt auch einfach die Graserzahl nicht, schwer zu beurteilen

Alexander
29.11.10, 22:16
Hallo Thorsten,

unsere Weiher sind Abgrabungsgewässer mit einer durchschnittlichen Tiefe von ca. 4m. Es gibt auch wenige Bereiche, in denen das Ufer nicht sooo steil abfällt und auch genügend Sonnenlicht einfällt. Trotzdem wachsen die Pflanzen nicht. In einem Weiher weiß ich aus eigener Erfahrung, dass er vor dem Besatz sehr stark mit Pflanzen bewachsen war. Damals war der Weiher wohl ein Hecht-Schleie-Gewässer. Dann wurden die Graser und massig Karpfen gesetzt und heute finden sich kaum noch Pflanzen. Dafür hatten wir dieses Jahr zum ersten Mal eine richtig schönen Algenblüte...

Wenn es an der Wasserchemie liegt, können da auch die jetztigen Werte Aufschluss geben oder nur die Frühjahr/Sommer-Werte?

Ach ja, die Pflanze, die man jetzt noch findet, ist das Tausendblatt.
Gruß
Alex

Thorsten
29.11.10, 23:59
HI Alex,

die Wasserwerte können dir aus meiner Meinung heraus nur nen Aufschluss geben, wenn sie regelmäßig über das Jahr genommen werden, damit man sie vergleichen kann. Wenn es sich bei euch wirklich um ein Hecht Schleien Gewässer handelt, dann tue ich mich mit den 6-7 Grasern als Verursacher schwer. Wie gesagt, bei uns, (eutropher HS See mit 5,5 ha ähnliche Tiefe) wurden 70 Stk a 20 kg gefordert, um 50% der Pflanzenmasse zu vertilgen.

Wenn du aktuelle Wasserwerte hast, dann stell sie mal dazu. Phosphat würde mich interessieren, O² Sättigung, ggf nen BSB2 oder BSB5, wobei die letzten nur Indizien für eine Tendenz des Gewässers sein können.

Bist du dir bei den Karpfen wirklich sicher, was die Menge angeht?

Alexander
30.11.10, 16:29
Hallo Thorsten,

mit den angesprochenen Wasserwerten kann ich leider noch nicht dienen. Mit dem Set von JBL kann man diese leider nicht ermitteln.

Mit den Karpfen bin ich mir sicher, da jedes Jahr welche besetzt werden, obwohl kaum Karpfen entnommen werden. Es wird auch selten gezielt auf Karpfen gefischt, die meisten Angler haben es auf Hecht/Zander abgesehen.

Aber langsam fängt ein Umdenken, vor allem bei uns "jungen" Fischern an.
Deshalb werden wir auch nächstes Jahr einige Maßnahmen zur weiteren Strukturverbesserung anstrengen. Es wurden nämlich schon vor einigen Jahren Christbäume versenkt, am Ufer stehende Bäume ins Wasser geworfen, etc.

Gruß
Alex

Mattes
30.11.10, 17:28
Hallo Alex,

da gibt es vermutlich einige Wiedersprüche in der Besatzpolitik eures Vereins. Du scheinst noch viel Arbeit vor dir zu haben. Wir haben aber alle, die wir hier sind, mit den gleichen Problemen zu kämpfen (teils gehabt).

Was sich für mich kontraproduktiv anhört ist Karpfen zu besetzen, die kaum einer entnimmt. Raubfisch wird gleichzeitig bevorzugt. Der Raubfisch ist auf ist Futterfisch angewiesen, dem der Karpfen aber die Nahrung streitig macht. Und Nahrung scheint es nicht ausreichend zu geben.

Hast du Einblick in die Fang- und Besatzstatistiken?

Zu den Laichhilfen. Von den W-Bäumen war ich nie wirklich überzeugt. Vielleicht weil ich glaube, dass nachdem die Nadeln runter sind, der Effekt auch vorbei ist. Ist aber unbestätigt und nur meine Meinung.

Sehr geeignet sind Kokosfußmatten. Die, die es beim Aldi oft zu kaufen gibt. Die haben den Vorteil gegenüber Bürsten mit langen Fasern, dass der Laich nicht zu tief rutscht und so der Laich besser durchflutet wird. Zudem gibt das Kokosmaterial keine Weichmacher an den Laich ab.

Thorsten
30.11.10, 19:14
Die künstlichen Laichhilfen sind oft genehmigungspflichtig, und ich weiß von unserem Gewässer im FFH Gebiet, dass das ziemlich problematisch sein kann, je nachdem wer in der Naturschutzbehörde sitzt. Das kann in Bayern natürlich wieder anderst aussehen, aber ich bin von dem Bürokratenwust abgeschreckt worden, dann lieber Bäume versenken. das kann auch der Wind gewesen sein :;:
Was ziemlich gut sein soll, sind Weiden, die man in das Gewässer drückt, aber so, dass sie noch problemlos mit ihren Wurzeln in der Erde sind, da die Äste unter Wasser weiterwachsen, und ein tolles Laich und Schutzgebiet für Jungfische gibt.

Wieviele Tannenbäume habt ihr denn versenkt? Dazu ne Frage an den Rest, Nadelbäume senken doch den pH Wert, kann das durch ausreichend Tannenbäume auch geschehen, oder ist das eher zu vernachlässigen?

Georg
30.11.10, 19:53
...
Was ziemlich gut sein soll, sind Weiden, die man in das Gewässer drückt, ...

Weiden enthalten Salizylsäure, hilft auch gegen zu hohen Algenbestand, genauer Mechanismus ist mir unbekannt, vermute aber auch hier eine Senkung des pH-Wertes.

Thorsten
30.11.10, 20:26
Off topic,

also Georg das nächste mal bei nem Kater an der Weide lutschen? :prost:

Georg
30.11.10, 20:39
Thorsten, knabbern nicht lutschen! :Kopfstreichler:

Alexander
01.12.10, 09:07
Hallo,

die Tannen sind mehr als Strukturverbesserung den als Laichhilfe anzusehen. Die wurden vor einigen Jahren bereits versenkt.

In die Vereinsstatistiken hab ich keinen Einblick, hoffe aber, dass sich das nach der nächsten JHV ändert.

Ansonsten werde ich mal eine ToDo-Liste erstellen um die Aktionen nächstes Jahr zu koordinieren.

Ach ja, gestern hab ich bei meinem AGVmV Köder und Futter für Graser gesehen. Wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Wird im Frühjahr wohl getestes.

Gruß
Alex

Steini (verstorben am 06.09.2019)
02.01.11, 00:14
Hallo Alexander
Ich glaube ich habe eine Anregung für Dich!
Tannenbäume und Pflanzeninseln sind doch nur eine kurzfristige Lösung.

In einem Privatgewässer wurden mal die Uferbäume und Büsche ausgelichtet.
Da sie nicht wußten wohin, wurden sie einfach mit Steinen beschwert aufs Eis gezogen.
Eigendlich sollten sie versinken um den Badebetrieb zu stören.
Aber das Buschwerk versank nicht, es war zu flach.
Jetzt nach 10 Jahren leben die Weiden immer noch!
Welch klasse Laichmöglichkeiten die Wurzeln der Weiden bieten ist wohl allen klar die sich dieses Geflecht mal angesehen haben.
Gerade in Gewässern mit steilen Uferkanten stellen die Weiden wichtige Laichplätze, leider werden sie aber von den Meisten als störend angesehen.

Alexander
08.01.11, 09:49
Hallo Steinbeißer,

danke für den Tip. Wir haben in den vergangenen Jahren Sträucher am Ufer umgeschnitten und ins Wasser geworfen. Leider waren das hauptsächlich Erlen, die im Wasser nicht mehr weiter wachsen. Aber wir werden bei einer Pflanzaktion Weiden setzen um diese dann später anzuschneiden und ins Wasser zu legen.

Von der Idee der Wasserpflanzeninsel bin ich auch wieder weg gekommen. Das lässt sich für einen Gartenteich umsetzen, aber kaum für einen Weiher. Also werden wir geeignete Bereiche am Gewässer mit Wasserstern bepflanzen. Der wächst bei uns in den Gräben massenhaft. Hoffentlich dann auch im Weiher.

Petri
Alex

Mattes
08.01.11, 11:06
Unser strukturarmer Baggersee lechzt auch förmlich nach jedem Zweig, der sich in Richtung Wasseroberfläche beugt. Bisweilen waren zwei Bäume umgestürzt, die wir so belassen durften. Unser Verpächter war nie ein Freund von Bäumen im Wasser.

Letztes Jahr stürzte dann endlich der Dritte, eine riesige Weide in einen Flachwasserbereich. Juhu! Es sind mittlerweile etliche neue Triebe emporgeschossen. Werde mal ein Foto machen.

Wenn im Sommer der Abschlussbericht zur laufenden Untersuchung vorliegt und die Strukturarmut angesprochen wird, wird der Verpächter hoffentlich seine festgefahrene Meinung aufgeben und neuen Aktionen zustimmen.

Ein Manko habe ich feststellen dürfen. Von einem umgestürzten Baum ragen einige große Äste über die Wasseroberfläche hinaus. Drei Mal dürft ihr raten, wer sich diesen Platz zur Ruhe gönnt? Kleiner Tipp: Excellenter Taucher und schwarz. Wir werden diese Äste wohl irgendwann kappen.

Thorsten
08.01.11, 11:43
Das Problem mit dem gefiederten Rekordangler auf den umgestürzten Bäumen haben wir leider auch. Wir haben aber einen großen Ast der in Seemitte treibt, wo sie sich gerne ausruhen. Der Jäger weiss das aber auch :ärger: und freut sich auf das Zielschiessen.

Attrappen von Fisch- oder Seeadler dürften vmtl nicht allzu lange funktionieren, könnte aber mal einen Versuch wert sein.

Ich träume ja von einem Projekt mit den anderen Naturschutzverbänden zur flächigen Wiederansiedlung des Fischadlers bei uns. Vielleicht wird das mal irgendwann etwas?

Der Siedler
11.01.11, 11:44
Moin,

zum Thema Röhrichtinseln könnte ich sagen, wir haben das überlegt, dieses Jahr in einen unserer Seen einzusetzen, dabei war der Schutz vor Kormoranen vorrangig. Nachteil der Geschichte, pro m³ 50Teuro, eine Insel sollte 50m³ haben , mit 3 hätten wir anfangen sollen. Und, es hätten Stahlnetze oder Gitter an der Insel befestigt werden sollen, damit die Pest nicht darunter schimmt.

Zerstört werden die Röhrichte aber wohl eher durch Enten und andere Gevögel, als durch Graser, wobei wir von letzten wohl kaum welche haben, was ein Glück.

Grüße
Hagen

Alexander
14.02.11, 22:56
Oh je, eigentlich sollte ich für meine Prüfungen lernen, aber mir gehen einfach die nicht vorhandenen Pflanzen in unseren Gewässern nicht aus dem Kopf.

Die Idee mit den Inseln hab ich (vorerst) verworfen. Irgendwie muss es ja möglich sein, Pflanzen in den (spärlich vorhandenen) Flachwasserzonen anzusiedeln.
Meine Absicht ist es, aus einem Bach Wasserstern zu entnehmen und im Uferbereich der Weiher zu pflanzen. Vielleicht kann ich noch andere Arten wie Laichkraut auftreibe. Zudem werden wir Schilf pflanzen, wobei ich, aufgrund der starken Wasserschwankungen, nicht recht an einen Erfolg glauben will. Aber Versuch macht klug!

Einige Vereinsmitglieder sind der Meinung, wir sollten Humus in den Weiher schütten, um das Pflanzenwachstum anzuregen. Gott sei Dank konnte ich das verhindern...

Flankiert wird die Animpfung durch Ausschneiden der Bereiche (Sonnenlicht) und Reduktion der Karpfenbestände. Zudem möchte ich weitere, großräumigere Flachwasserbereiche schaffen, hier fehlen mir aber noch einige Informationen, auch im Internet hab ich nichts richtiges gefunden.

Morgen nach der Prüfung werd ich evtl. ein paar Fotos machen und hier reinstellen.

Ach ja, eine Frage noch. Weiß jemand von euch, welche Pflanzen welches Substrat bevorzugen?

Servus
Alex

Mattes
14.02.11, 23:15
Hallo Alex,

Lass dich mal nicht von deiner Prüfung abbringen. Nachher sind wir Schuld, weil wir dich immerzu abgelenkt haben. :lachen:

Wie stark schwangt der Wasserspiegel?

Wenn ihr vorher Teichrosen hattet, sollten sie sich doch auch nach der Reduzierung des K-Bestandes wieder ansiedeln lassen. Da könnte ich dann weiterhelfen. Am Holländer wird regelmäßig entnommen, da die Murmeln hier regelrecht wuchert.

Melde dich bei Interesse.

Alexander
16.02.11, 09:34
Hallo Mattes,

die Prüfung ist ganz gut gelaufen.

Danke für das Angebot mit den Teichrosen, für die hab ich schon eine Bezugsquelle. Aber woher bekommt man andere Wasserpflanzen?
Hat jemand Erfahrung mit einem online-shop?

Oder tauscht jemand Wasserstern gegen Laichkraut?

Servus

Alex

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
16.02.11, 13:25
Hallo,

ich denke, es kommt nicht unbedingt auf die Anzahl der Graser an.

Die Entscheidung fällt im Frühjahr beim Beginn der Wachstumsphase.
In der Regel haben die Pflanzen eine Schonfrist, bevor der Grasfisch zur Aufnahme von Pflanzen übergeht. Im Sommer bilden diese dann so viel Biomasse, dass die Pflanzenfresser da ohnehin nicht mitkommen.

Habe ich aber in einem Frühjahr ungünstige Witterungsbedingungen, kippt das Ganze.

Ein Beispiel wäre eine Kälteperiode im Frühjahr, gefolgt von einem schnellen Temperaturanstieg. In diesem Fall gibt es nur wenig Schösslinge aber viele aktive Pflanzenfresser. Auch wenige Graser sind jetzt in der Lage diese geringe Menge zu konsumieren. Schlimmer noch, sie sind ab dann in der Lage den viel geringeren Zuwachs an Pflanzen dauerhaft wegzunehmen.

Wenn man sich diese Zusammenhänge ansieht, wird klar, dass es eine Besatzempfehlung für Graser nicht geben kann.
diese Medizin lässt sich nicht dosieren.

Habe ich einen zu wenig, merke ich im Sommer keinen Unterschied, habe ich einen zu viel, sind alle Pflanzen weg.

Die Algenblüte legt den Schluss nahe, das der Pflanzenbestand früher nicht unerheblich war. Was die Algen so schön wachsen lässt sind die Überbleibsel der ehemaligen Wasserpflanzen.

Ohne eine Entnahme der Graser wir sich daher nichts verändern.

Das ist aber leichter gesagt als getan. Da fällt mir nur das Beangeln ein.
Als Vereinsvorstand kann man aber Know-how im Verein nutzen.

Wie wäre es denn einmal mit einem schönen Pokal für den größten Grasfisch.


lotalota

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
16.02.11, 15:05
Hallo,

ein Versuch weiche Unterwasserpflanzen in einem Gewässer mit Grasfischen anzupflanzen, dürfte schwierig werden.

Zumal diesen Fischen keine anderen Pflanzen als Nahrung zur Verfügung stehen.

Die bepflanzten Bereiche wirst du komplett mit Maschendraht einzäunen müssen.

Auch Bisam und Nutria können einem hier einen Strich durch die Rechnung machen.

Zu den geeigneten Arten kann ich dir wenig sagen.

Wichtig beim Bepflanzen ist aber, dass du die einzelnen Pflanzen nicht getrennt anpflanzen darfst, sondern du musst eine bestimmte Fläche dicht bepflanzen. Weshalb?
Wenn die Pflanzen einzeln stehen setzten sich die im Wasser schwebenden Partikel (Karpfen) auf die Pflanze und ersticken sie.
Bei einer bepflanzten Fläche schützen die äußeren Pflanzen die im Inneren der Fläche so lange bis diese richtig angehen und wachsen.

Solch ein eingezäuntes Flachwasserareal bietet den Fischen einen gewissen Schutz vor dem Kormoran. Ich habe selbst erlebt, wie hunderte Rotaugen durch den Maschendraht in die Bucht drängten, als auf der gegenüberliegende Seite Kormorane zu jagen begannen.

Nachdem die Kormorane gelernt hatten den Zaun zu überwinden und in der Bucht jagten, überspannte der Verein die Flachwasserzone mit Netzen.

Im Spätsommer droht in nährstoffreichen Gewässern eine Gefahr durch Massen an Fadenalgen, die sich auf die Wasserpflanzen legen und diese sehr schnell ersticken. Jetzt fällt schlagartig viel abbaubares Material an und es kann zumindest in bestimmten Bereichen zu einem Sauerstoffdefizit kommen.
Die Wasserpflanzen werden dabei häufig irreparabel geschädigt.
Fadenalgen sind daher mechanisch zu entfernen, sobald sie auftauchen.

Solange aber auch nur einzelne Graser im See sind, wirst du mit deinen Pflanzen aus diesem Maschendrahtghetto nicht herauskommen.


lotalota

Alexander
08.04.11, 09:47
Die Insel ist jetzt nicht mehr nötig, siehe: http://gw-forum.de/showthread.php?486-Flachwasserzone-angelegt

Ich werde aber die Ratschläge, so weit wie möglich umsetzen.
Vielen Dank

Alex