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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Insekten-Schlupf im Winter, lila Schieren am Ufer



Zanderfreund
23.02.19, 21:15
Hallo,
ich habe mich jetzt auch angemeldet, da ich eine konkrete Frage habe.
Ein Mitglied berichtete mir von „lila Schlieren“ am Ufer unseres Gewässers (Baggersee in Bayern). Ein anderes Mitglied berichtete von Insekten, da er vor 2 Tagen (20.02., See ist seit ca. 2 Wochen offen) auch auf Fotos (s. unten) hat. Als ich heute dort war, war das Schauspiel offenbar vorbei – möglicherweise auf Grund des mittlerweile eingesetzten starken Ostwinds – und ich fand nur noch lila (eher lavendelfarbige) Rückstände in Form von kleinen Krümeln/Flocken vor (siehe weitere Fotos). Auch wenn ich keinen Hinweis auf Schalen- oder Flügelteile gefunden habe sehe ich einen Zusammenhang mit den Insekten, Hinweise auf Pflanzenblüten oder ähnliches habe ich nicht.
Ich wäre an eurer Meinung interessiert vielleicht kennt jemand ja das Phänomen.
Danke vorab

Fotos
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Rückstände
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Kurt Mack
23.02.19, 23:13
Hallo!

Vielleicht: https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Wasserspringer
(https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Wasserspringer)
Sind normalerweise grau, vielleicht eine ähnliche Art oder schon tot.

Tschüss, Kurt

Albert
23.02.19, 23:57
Hallo Zanderfreund,

auch ich vermute stark, wie Kurt schon erwähnt, Springschwänze auf den ersten 2 Fotos.
Ich habe von diesem Phänomen schon gehört und Fotos gesehen. Ich weiß aber nicht mehr wo.
Ich hatte mal heimische Collembolen gezüchtet und im Paludarium als Futter eingesetzt.
Auf der Wasseroberfläche scheinen die irgend etwas von der Kahmhaut in einer Ecke gefressen zu haben.

Nachtrag:
Gefunden Springschwänze (http://www.gw-forum.de/showthread.php?456-Springschw%E4nze&highlight=springschw%E4nze)

Zanderfreund
26.02.19, 20:42
Schon mal vielen Dank.

Die Bestimmung als Springschwänze ist für mich nachvollziehbar, auch wenn die Tierchen sonst wohl eher in der Erde vorkommen. Für mich offen bleibt die Frage des Zusammenhangs mit den lila Rückständen. Ein anderer Erklärungsversuch weist auf möglicherweise abgelassenes Kerosin beim Lande-Anflug (der See liegt in einer Anflugschneise) hin, das gab es wohl schon mal vor Jahren, aber ich habe keine Vergleichsmöglichkeit. Die Rückstände jedenfalls sind geruchsneutral.

Vielleicht kann mir da auch noch jemand weiterhelfen.

Gekko gecko
27.02.19, 10:32
Hallo,

jegliche Kohlenwasserstoffverbindungen (Öle, Kraftstoffe) lassen sich mit Öltestpapier nachweisen. Dieses kann man günstig erwerben, oder man kennt jemand bei der Feuerwehr. Ich persönlich kenne dieses Erscheinungsbild von einem Baggersee bei mir in der Nähe. Auch wir dachten erst an Heizöl, aufgrund der rötlichen Färbung. Da das Testpapier aber keinerlei Hinweis auf eine Kohlenwasserstoffverbindung gab, haben wir uns eine Probe unter einem Mikroskop angesehen. Das Ergebnis war: es handelte sich um abgestorbene Rotalgen, die über den Winter am Gewässergrund sich abgelagert haben, und dann im Frühjahr aufgestiegen sind. Diese sind dann alle auf der windabgewandten Seite des Sees angetrieben und haben dort einen schönen roten Teppich gebildet.

Zanderfreund
27.02.19, 21:23
Vielen Dank.

Werde ich mal versuchen

Gruß

Zanderfreund