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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Laichwanderung Äsche



Seele
15.04.20, 13:39
edit

AlexX!!
17.04.20, 13:14
Hallo Seele,

wie sieht es denn in dem Gewässer mit der Durchgängigkeit aufwärts und abwärts aus?

lg

Seele
17.04.20, 21:25
edit

Albert
19.04.20, 20:06
Hallo Seele,

die Wanderung der Äsche ist sehr variabel mit 1-2 Km bis 10 Km im Schnitt.
Wichtig ist das richtige Laichhabitat. Kies, geringe Wasserhöhe und nicht zu schnelle Strömung.
Durch Wehre können sich oberhalb Sedimente ablagern, welche Kiesbänke dann als Laichhabitat auschließen.

Offenbar haben die Äschen die beste Stelle bei Dir im Abschnitt gefunden.

Seele
23.04.20, 09:25
edit

AlexX!!
23.04.20, 14:06
ich hab mich etwas mit Äschen befasst, jedoch alles gefährliches Halbwissen.
Was aber wohl klar ist, das die Äsche sehr unterschiedliches Verhalten zeigen kann,
Abhängig vom Gewässer. gut möglich das "deine" Äschen von einem oberen Abschnitt
verdriftet sind, und sich jetzt mit der Situation arrangieren.

Was ich auch gelesen habe, ist das Äschen Gruppenlaicher sind, d.h. sie brauchen
einen Schwarm um in Stimmung zu kommen. ist die kritische Masse unterschritten
wird es mit dem Laicherfolg düster. genauso sind die Habitats- und Nahrungsanforderungen je nach
Alter der Fische unterschiedlich. Ist dein Abschnitt für ein "Alter" ungünstig, sind sie
schneller weg wie da.

Erfahungsgemäß sind aber auch Fisch Sichtungen nicht repräsentativ, wird dein Abschnitt regelmäßig
zu Kontrolle elektisch befischt? das bringt ein besseres Bild (ist aber auch kein 100%iger Garant)
über den tatsächlichen Bestand. Du solltets halt schauen ob du irgendwo Äschen Nachkommen
nachweisen kannst, wenn es die gibt, kannst schon etwas beruhigter sein.

lg
Alex

Seele
25.04.20, 09:58
edit

Albert
25.04.20, 10:25
Naja sie haben die Chance zwischen Pest und Cholera.
Was mich etwas stutzig macht ist, dass in manchen Abschnitten nur 1 Fisch vorkommt und dieser sich während der Laichphase auch nicht bewegt. Ich konnte die Fische wöchentlich sichten, deshalb weiß ich das und drum meine Frage wie lang diese Wander- und Laichphase dauert. Mehrere Stunden, einzelne Tage oder sogar ein oder zwei Wochen.

Wenn der Bach ungefähr 7-9°C erreicht hat könnte das Laichgeschäft schon vorbei sein. Wenn Du einen Fisch in einen Abschnitt immer wieder siehst, könnte das ein Mänchen sein, welches das Gelege bewacht und etwas territorial veranlagt ist.

Wie breit ist denn der Bach, oder ist das schon ein kleines Flüsschen?
Ich habe hier irgendwo auf einen Beitrag ein Foto eingestellt. Ich fing eine 53 cm Bafo, welche eine Äsche von 28 cm im Maul hatte. Der Kopf war schon anverdaut, der Schwanz schaute noch aus dem Maul. Größere Bafos sind auch Äschen + Weißfischfresser.

Gefunden, war ja mein Beitrag:

Bachforelle-oder-Europ%E4ische-Forelle-(Salmo-trutta)-und-ihre-%D6kotypen (http://www.gw-forum.de/showthread.php?469-Bachforelle-oder-Europ%E4ische-Forelle-(Salmo-trutta)-und-ihre-%D6kotypen)

Seele
25.04.20, 20:03
edit

Esox
28.04.20, 20:15
Ich befasse mich erst kurze Zeit mit dem Thema Äsche, aber bei Gewässerrenaturierung kenn ich mich besser aus. Dein Flüsschen ist ein Traum , aber ziemlich eintönig. Es gibt unzählige Möglichkeiten die Struktur eines Gewässers zu verbessern!
Wie ich finde ist totholz für ein Gewässer das wichtigste. Es ist einfach zu beschaffen kostet meist nix und manche sind sogar froh wenn sie ihre Wurzelstöcke nicht teuer entsorgen müssen.Im Gewässer bietet es Unterschlupf für Jungfische und Fischnährtiereund ändert die Strömungsverhältnisse. So das sich kehren,Rinnen und auch der Kies kommt wieder in Bewegung.
Steine finde ich für die Biologie des Gewässers nicht so toll.

Ich muss in meinem Fall in größeren Dimension denken, da mein Gewässer (die Donau im Landkreis kelheim ) etwa 100meter breit ist. Da kann man schon mal ne 30 Meter Pappel samt Wurzelstock im Fluss verankern.

In deinem Fall lässt sich auch mit der Hand einiges machen. Kies auflockern ,Störsteine einbringen, Faschinen anlegen und Totholz einbringen. Ist viel Arbeit, Abers wird sich lohnen:Bravo::Bravo:

gruß klaus

Seele
02.05.20, 17:12
edit

Esox
02.05.20, 19:09
Ok das ist doch schon mal ein Anfang :Bravo:.
Bei uns ist achch meist der ausführende das WWA, aber unser zuständiger Flussbaumeister ist für Anregungen immer sehr offen.
Was mir bei dir fehlt ist das totholz ein Gewässer ohne totes Holz ist nicht gesund. Bessere verstecke gibt es nicht für jede Altersklasse und Art von Fischen.
Ich würde anstatt Steine einen Wurzelstock mit einem Stück Stamm dran in der Uferböschung zu verankern,oder irgend wie in der flusssohle.
Dein Bach ist auch sehr flach da könnte man mit nem Bagger die Sole vom Wasser aus bearbeiten und den Kies auflockern.
Wir haben leider kein so kleine Flüßchen, das würde mir richtig Spaß machen. Ganz nach dem Motto: Wo ein Wille da ein Weg. Es gibt immer Mittel und Wege wie man weiterkommt und wenn man nur ein paar Posten zum als Dreckfänger ein schlägt. Muss man ja nicht da machen wo es jeder gleich sieht:Panik:

Gruß Klaus

Albert
03.05.20, 13:11
Das Foto gefällt mir. Oben links, die alte Weide scheint tot zu sein. Das war vorher bestimmt eine Wasserrutsche. Beschattung durch Bäume, Uferbepflanzung, Insekten.

Gab es mal Hochwasser die letzten Jahre? Diese sorgen eigentlich für eine Reinigung und Auflockerung des Bodens durch Geschiebekies.

Seele
04.05.20, 09:02
edit

Loki
27.05.20, 09:21
Ich befasse mich erst kurze Zeit mit dem Thema Äsche, aber bei Gewässerrenaturierung kenn ich mich besser aus. Dein Flüsschen ist ein Traum , aber ziemlich eintönig. Es gibt unzählige Möglichkeiten die Struktur eines Gewässers zu verbessern!
Wie ich finde ist totholz für ein Gewässer das wichtigste. Es ist einfach zu beschaffen kostet meist nix und manche sind sogar froh wenn sie ihre Wurzelstöcke nicht teuer entsorgen müssen.Im Gewässer bietet es Unterschlupf für Jungfische und Fischnährtiereund ändert die Strömungsverhältnisse. So das sich kehren,Rinnen und auch der Kies kommt wieder in Bewegung.
Steine finde ich für die Biologie des Gewässers nicht so toll.

Ich muss in meinem Fall in größeren Dimension denken, da mein Gewässer (die Donau im Landkreis kelheim ) etwa 100meter breit ist. Da kann man schon mal ne 30 Meter Pappel samt Wurzelstock im Fluss verankern.

In deinem Fall lässt sich auch mit der Hand einiges machen. Kies auflockern ,Störsteine einbringen, Faschinen anlegen und Totholz einbringen. Ist viel Arbeit, Abers wird sich lohnen:Bravo::Bravo:

gruß klaus

Das kannst du einfach so machen, ohne Genehmigung?

Bei uns wird aufgrund des "Hochwasserschutzes" alles riegeros entfernt. Wenn ich nur schon große Steine einbringen will, springen mir die ins Gesicht.

Esox
27.05.20, 20:40
Servus Loki,
ich habe das große Glück einen sehr aufgeschlossenen und naturverbunden Flussbaumeister in unserm Abschnitt der Donau zu haben. Meist reicht ein kurzes Gespräch üder mein Vorhaben mit ihm. Bei größeren Maßnahmen geht natürlich nix ohne Genehmigung, aber ein paar Tonnen Steine oder den Einbau von totholz läuft meist so, wenn er sein ok gibt.
Unser Abschnitt der Donau ist einer der schönsten in Bayern, wäre fast Nationalpark geworden. Er wird nicht von staustufen reguliert und es gibt auch keinen Schiffsverkehr. Wir haben mehrere Kiesbänke auf unserer ca7 km langen Strecke einfach traumhaft:grins::grins:.
Die letzten Jahre ist auch von Seiten des Wasserwirtschaftsamts sehr viel passiert, auf großen Teilen wurde der Steinverbau entfernt und Buhmen Inseln und auch Seitenarme angelegt. Das schöne ist auch das ich als Gewässerwart immer ein mitspracherecht habe und meine Ideen zum Teil auch umgesetzt werden.
An unseren Nebenflüssen, Ilm, Kels und Abens haben wir nicht das Problem mit den Hochwasser von oben, sondern meist durch den Rückstau von der Donau her. An diesen Gewässern dürfen ins Wasser gesürzte Bäume liegen bleiben und das Wasser sich fast frei entfalten.

Ich weis das das die Ausnahme darstellt und ich bin sehr glücklich in diesem Bereich Gewässerwart zu sein.

Gruss Klaus

Loki
28.05.20, 09:31
Hört sich mega Gut an. Glückwunsch dazu. Ich wünschte es wäre überall in Deutschland so einfach oder wenigstens das Natur Verständnis dafür vorhenden.