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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Link: Fischbestände - Bis zu 60 Prozent aller Fischarten von Klimawandel bedroht



Thomas
03.07.20, 08:24
Fischbestände - Bis zu 60 Prozent aller Fischarten von Klimawandel bedroht (https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2020-07/fischbestaende-bedroht-aussterben-klimawandel-wassertemperatur-fortpflanzung-awi)


Bleibt der Klimawandel ungebremst, sind Fischbestände weltweit gefährdet. Forscher untersuchten dazu das Verhältnis zwischen Wassertemperatur und Laichverhalten.

Albert
03.07.20, 21:48
Ich habe mir die Studie auf der HP des A.Wegener Institutes durchgelesen.
694 von 30.000 Fischarten weltweit. Ich vermute, das es sich bei den untersuchten Arten um Meeresfische aus dem Nordatlantik handelt.
"60% aller Fischarten bedroht" halte ich für plakativ, aber für nicht bewiesen.

Thomas
04.07.20, 10:32
Tatsächlich habe ich mir auch die Frage gestellt, ob es sich um alle Arten handeln soll. Es scheint sich um wirtschaftlich wichtige Arten zu handeln, die marin befischt werden.
(Kurzer Hinweis noch, Albert: Zum Ende meines Studiums hin waren allein bereits über 35.000 Knochenfischarten bekannt)

Hier noch ein Update, diesmal ein Interview aus dem Berliner Tagesspiegel:

Auswirkungen des Klimawandels - „Wir wären gut beraten, natürliche Grenzen zu respektieren“ (https://www.tagesspiegel.de/wissen/auswirkungen-des-klimawandels-wir-waeren-gut-beraten-natuerliche-grenzen-zu-respektieren/25971436.html)


Hans-Otto Pörtner erklärt, wie der Klimawandel auf Fische wirkt – und wie er seine Forschung mit seinem Vorsitz im Weltklimarat vereinbart.

Albert
07.07.20, 13:04
Zitat aus Tagessoiegel:

Was passiert mit den Fischbeständen?
Unsere Studie konzentriert sich auf die verwundbaren Lebensstadien der Fische und wir betrachten Szenarien, die der Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius entsprechen bis hin zu einer Entwicklung, die noch über das „Weiter wie bisher“ hinausgeht. Wir sehen, dass bei starker Erwärmung bis zu 60 Prozent der Arten ihre angestammten Laichgebiete verlassen müssen. Im glimpflichsten Fall sind es nur etwa zehn Prozent. Eine solche Entwicklung wird die Bestände schrumpfen lassen. Lebensräume werden sich verschieben, mancherorts werden Arten aussterben. Erste Anzeichen dafür sehen wir schon. Die Risiken sind höher als wir bisher dachten. Das ist dramatisch für Länder, die in hohem Maße auf Erträge aus der Fischerei angewiesen sind. Wir müssen das für die fischereilich bedeutenden Arten aber noch weiter untersuchen.

Wieder ist die Rede von 60% aller Fische.
Makrelen und Heringe sind in riesigen Biomassen Richtung N-Westen nach Grönland, Island, Faröerinseln gezogen.
Die EU erklärte den 3 Inseln den Makrelenkrieg 2010/2011 mit Drohungen über Wirtschaftssanktionen. Das wären die Fische der EU, so die Begründung.
Die Inseln dürfen keine großen Mengen fischen. Die Biomassen werden größer.
Schön, das Makrele und Hering sich erdreisteten, die EU-Gewässer zu verlassen. Fische sind und bleiben Herrenlos. :lachen:
Lassen wir die weiter untersuchen.

Gekko gecko
08.07.20, 10:33
Bei unseren heimischen Fischarten, insbesondere in den Mittelgebirgsbächen, habe ich bei den Elektrobefischungen im Lachsprogamm nach den letzten 2 heißen Sommern sehr starke Einbrüche bei den Bachforellen festgestellt.
Einbrüche bei den 0+ Forellen lagen im Durchschnitt 2018 bei ca 50% und in 2019 bei ca. 90%.
Bei den 1+ BF in 2018 bei ca. 10% und 2019 bei ca. 50%.
Wir fischen immer im Zeitfenster Ende August bis Anfang Oktober.
Auf die Werte in 2020 bin ich sehr gespannt.
Als Referenzwerte habe ich die Zahlen von 2015 bis 2017 genommen.
Untersucht habe ich 3 verschiedene Mittelgebirgsbäche im Bereich der Eifel und Voreifel.
Habt ihr vielleicht ähnliche Erkenntnisse durch die heißen Sommer erhalten?

Albert
08.07.20, 21:23
Ich hatte beim Wasserholen am kleinen Flüsschen 20 meter entfernt vor 3 Tagen 3+1 kleine Bafos von 1,2 bis 1,5 cm in den Eimern. Hatte ich die letzten beiden Jahren nicht.
Die hatten sich im Dickicht zwischen flutendem Hahnenfuß und Schilf am Wasserrand versteckt. Also zurückgesetzt und vorsichtig wieder die Eimer gefüllt.
Da waren noch mehr 2020iger Parrs. Ich mache mal ein Foto vom Fundort.

Georg
09.07.20, 10:40
Bei uns geht der BaFo-Bestand nach oben, das liegt jedoch am Hochwasser 2017.
Da kam so viel Wasser aus dem Harz, dass die Kiessohle richtig freigespült wurde und ganz neue Strukturen und Laichbereiche geschaffen wurden.