PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traurige Info (Amphibiensterben)



Albert
10.01.11, 19:21
Hallo alle zusammen,

letzte Woche hab ich einen Newsletter erhalten, die mich bestärkte, hier Euch mal eine Info zum Weltweiten unbemerkten Sterben von Amphibien zukommen zu lassen.
Als eines meiner Hobbys rund um Wasser pflege und vermehre ich Pfeilgiftfrösche.Da bin ich sehr sensibilisiert um dieses Thema.

Lest erst mal das: http://de.rian.ru/science/20090122/119758428.html
Eine unglaubliche Zahl, die da gehandelt wird! Nur um in wenigen Ländern den Genuss hochzuhalten.

Dessen nicht genug, ein weiterer Niedergang weltweit, auch bei uns hat folgende Ursache: http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=165
Roundup hat wohl jeder Gartenbesitzer im Arsenal.

Mittlerweile setzt Fröschen, Kröten, Lurchen seit den 90zigern der Chytridpilz massiv zu.
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2003/1007/005_froesche.jsp
Er hat sich schon in Südeuropa ausgebreitet und kommt garantiert auch zu uns.

Und die Klimaerwärmung fördert das Wachstum von Quappen und die Entwicklung der Eier in keinster Weise. UVB und saurer Regen tun da ihr übriges.
http://science.orf.at/science/news/10067

Wenn Ihr Euch das durchgelesen habt, denkt Ihr bestimmt paralell an den Aal .So wie ich.

Wir können nur wenig tun,ich gehe immer im Frühjahr Wasserpfützen um meinen Kiessee zu leibe, indem ich alle Quappen herausfange und in den See ins Schilf setze. Die Quappen wären sonst Todeskanditaten, da das Wasser rasch verdunstet.
Das sind fast nur Krötenquappen.
Bei mir am See kommt der gr. Teichfrosch, der Seefrosch, die Erdkröte und der Teichmolch vor.

Wie sieht bei Euch das Vorkommen von Amphibien aus ?

Ich denke, die Frösche gehören zum ökologischen Kreislauf eines Gewässers einfach dazu, und man sollte sich freuen,wenn sie ein Habitat besiedelt haben.

Gruß
Albert

Mattes
10.01.11, 19:22
Ja Albert,

sehr traurig. Wenn Froschschenkel als Schulspeisung dient, muss man sich fragen wieso die Aufklärung derart hinkt. Ich habe einmal versucht einem Dominkaner zu erklären, das sie die Umwelt schützen müssen. Diese einfachen Leute haben hierfür wenig Sinn gehabt. Sie laufen durch ihre tropischen Wälder und begegnen zum Beispiel einer Schlange. Diese wird umgehend getötet, weil sie ihnen gefährlich erscheint. Sie haben die Achtung, wie sie ihre Vorväter zur Natur hatten verloren. Ich weiß nicht wo der Fehler in der Entwicklung unserer Zivilisation steckt.

Zu den Pestizieden. Auch benutze hier RoundUp gelegentlich. Wenn ich zum Beispiel verhindern will, das eine Herkulesstaude fortbesteht. Allerdings tue ich dies, weil hier Kinder runrennen und ich die Verletzungsgefahr hoch einschätze. (und auch nur in Windstille) Nach deinem Link, werde ich wohl auch hier auf Rückschnitt setzen. Wir haben hier zu viele Amphibien im Umfeld. Wieder so ein wunderbarer Lerneffekt durch euch.

Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich mir vorstelle, dass es die Menschheit einmal gänzlich dahin rafft und dann weitere 2 Millionen Jahre vergehen. Die Natur wurde sich erholen und alles wäre vergessen. Für die Erde wäre das wohl das Beste.


Bei uns am See habe ich bislang nur Frösche ausmachen können. Ich werde sie in diesem Jahr einmal dokumentieren. Interessanter ist es bei uns im Garten. Hier treffe ich häufig auf Frösche, Kröten, Echsen und Molche. Auch diese werde ich in diesem Jahr einmal für dich fotografieren. Bin gespannt, mit wem ich es zu tun habe.

Albert
10.01.11, 19:23
Nur her mit den Bildern, Mattes.
Die Frösche zu bestimmen, macht mir Spaß. Ist keine Arbeit für mich.

Also ist bei Euch ein größeres Aufkommen zu beobachten. Mal sehen, was die anderen antworten

Mattes
10.01.11, 19:24
Albert, ich brauche da mal noch eine weitere Infos zu Fröschen. Folgendes:

In unserem (Natur-)Garten belasse ich regelmäßig großere Wiesenstücke und Brennesselfelder ungeschnitten. Je nach Laune mähe ich mal Herz- oder Nierenformen oder ähnliches. Irgendwann nach zwei, drei Monaten mache ich dann aber wieder radikale Schnitte um die Wachstumsdichte zu fördern.

Hierbei bemerke ich oft das Frösche vor dem Rasentrecker davon springen. Natürlich schnappe ich sie mir dann und bringe sie ein paar Meter weiter in ein sicheres Gebüsch. Ich kontrolliere ebenso den Schnitt und habe bislang keine "zerfleischten Opfer" entdecken können. Gut so. Nun meine Frage: Wieso ist das so? Leben die Frösche (Gott sei Dank) so tief unten im Wurzelgeflecht? Ich habe eine Schnitthöhe von zirka 5 cm. Reicht das aus, um sie (im wahrsten Sinne des Wortes) ungeschoren davon kommen zu lassen oder gibt es eine Zeit in der sie von Wiesen abwandern und in der ich ruhigen Gewissens der Gartenpflege nachkommen kann?

Albert
10.01.11, 19:24
Hallo Mattes,
da brauch ich mehr Infos.
Ich vermute Braunfrösche im Garten.Gras-oder Springfrösche.
Die Grün -oder Wasserfrösche halten sich in Ufernähe am Wasser auf.
Nicht aktiv sind alle Frösche/Kröten von November bis Ende Februar/Anfang März je nach Klima.
Dann geht die Laichzeit los bis Ende April ,je nach Spezies und die Aktivphase dann bis November.
Da wird gefressen ,was vor das Maul kommt.
Bei Trockenheit ziehen sich Frösche gern ins feuchte Unterlaub/Gras/Moosgefilzt zurück.
Sonst sind sie sehr aktiv.
Schwer zu sagen,wann eine Mahd richtig ist. Am besten bei sehr warmen Temperaturen,da ist der Fluchtreflex am besten.

Gruß
Albert

Mattes
10.01.11, 19:25
Also der nächste Teich ist gut 40-50 Meter entfernt. Die Ley, ein Grundwassergraben gut 200 Meter. Insgesamt ist der Niederrhein in dieser Region sehr feucht. Viel Nebel.

Der Spätherbst und die Wintermonate machen mir keine Sorgen, da wird eh nicht gemäht. Es sind ettliche Jungtiere die davon spritzen. Um die 2 cm groß, aber auch alt Alttiere. Werde im Sommer Fotos einstellen, zur Artenklärung. Mähen kann ich sowieso nur bei Trockenheit, da ich sonst nicht durchs Dickicht komme. Aber der Tipp mit der Hitze ist gut, darauf kann man natürlich sehr gut achten. Wäre mir ein Graus deine Lieblinge zu schädigen. Sie kommen hier zu Hauf vor. Seid geraumer Zeit finde ich auch einige Molche. Vermutlich Teichmolche. Rücken dunkelgräulich, Bauch orange. Insgesamt recht träge. Sie hockten im Herbst vermehrt vor der Haustüre, als wollten sie rein. :-) Wohl auch ein Grund für die vielen Graureiher die hier angesiedelt sind. Seit neustem auch eine mir unbekannte Art: weiss, mit schwarzen Beinen und rotem kurzen Schnabel.

Auf dem Bild kann man mal sehen, wie die Wiese belassen wird. Brennesselinseln und ungeschnittene Wiese, allerdings noch recht jung. Ich lasse die Stellen dann immer 2-3 Monate unberührt.

http://matthiasdavid.de/wiese.jpg

Albert
10.01.11, 19:25
Das ist aber ein Paradies ,Mattes.

Die Teichmolche wollen da wohl ein Winterquartier im Haus ergattern.Ein Streuhaufen aus Laub und Gras angelegt wäre für alle Amphibien ideal.bis zu 1 Meter hoch ,da herschen selbst bei Minusgraden noch Temperaturen über den Gefrierpunkt im innern.
Nicht nur meine Lieblinge,die fressen Dir die Schädlinge weg ,auch kleine Nacktschnecken.
Mit Teichmolchen liegst Du nach der Beschreibung richtig,die Frösche dürften Grasfrösche sein.
Mach ja paar schöne Fotos von den Models.

Mattes
10.01.11, 19:26
Keine Sorge Albert,

ich lasse alles Laub liegen, das nicht auf der Wiese liegt. Aller Rückschnitt von Herbst kommt auf Haufen. An verschiedenen Stellen. Dort trocknet alles bis zum Frühjahr, bevor es (umgeschichtet und) verbrannt wird und bietet bis dahin Unterschlupf. Wir haben mehrer Wildhecken angelegt (wird von Land finanziert), dort wird nicht eingegriffen. Alle Pflanzen auf dem Gelände sind so gepflanzt, das sie ihren natürlichen gegenseitigen Nutzen haben. Wir haben gebohrte Stamme für Wildbienen angelegt, lassen Pferdestall und Scheue offen für Kautze, haben Steingärten angelegt und lassen Fallobst für Zugvögel auf der Wiese liegen.

Alles eigentlich so, wie ihr es im fischereilichen Sinne pflegt. Die Einsicht ist da, die Praxis hole ich mir gerade bei euch ab. Ich habe Zeit!

Albert
10.01.11, 19:32
Hier gehts ja um Frösche , welche ebenfalls einer globalen Depression unterliegen.
Nun hab ich eine PDF erstellt, welche sich mit der Haltung
von Pfeilgiftfröschen beschäftigt.
Evtl. für Euch auch von Interesse.

PDF: Pfeilgiftfrösche (http://www.gw-forum.de/attachments/alte-nf-dateien/Pfeilgiftfroesche.pdf) (3.8 MB)

Mattes
10.01.11, 19:35
Bin von den Socken Albert. Schöne Doku. Darf ich die meiner Frau für ihren Unterricht ausdrucken?

Heftet sich die Quappe von selber auf Papas Rücken oder schwimmt er drunter und bockt sie auf?

Albert
10.01.11, 19:39
Nicht fragen Mattes, Drucker anwerfen :begeistert:

Die krabbeln instinktiv auf den Rücken, auch mehrere.
Aber nur auf dem vom Vater. Der sucht Wasseransammlungen auf und entlässt 1 bis 2 Quappen darin. Dann geht die Suche weiter bis alle Jungen ihr Home für längere Zeit (8-12 Wochen)
zum schwimmen und entwickeln haben.

http://gw-forum.de/attachments/alte-nf-dateien/quappen_auf_ruecken.jpg

Mattes
10.01.11, 19:40
Kenn ich, Albert! :lachen:

http://www.gw-forum.de/attachments/alte-nf-dateien/huckepack.jpg

Der Siedler
12.01.11, 09:59
:grins: ja ja, so lernt der Mensch von der Natur!


Ja, jämmerlich, Lurche sind schon besondere Wesen. Gern hätte ich mir vor ein paar Jahren ein kleines Terrarium mit Pfeilies angeschafft. Ich habe aus zwei Gründen davon abstand genommen, a) der unglaubliche Aufwand das Microklima gesund herbeizuführen und b) mein Verantwortungsbewußtsein lies nicht locker und sprach "Lass sie dort leben wo sie selbst leben wollen, oder sich jemand damit auskennt" ..... alles für glückliche Frösche!

Wie andere stunden vor dem Kamin sitzen, könnte ich stunden vor den Fröschen sitzen!

Grüße , Quaak

Steini (verstorben am 06.09.2019)
12.01.11, 13:56
Hinweis!
Seit einigen Jahren, wird ein Teil des Uferbereiches an der Weser nicht mehr an Landwirte verpachtet.
Das Wasserschiffahrtsamt ist der Meinung das diese ungenutzten Bereicheeinen besseren Hochwaserschutz besitzen.
So entstand eine etwa 20m breite Wildnis.
Vorher waren dort Sandstrände und die Rinder zertraten alles was nicht gefressen wurde.
Es war eben Weideland, Gräser waren selten höher und im Sommer versengte die Sonne den Boden.
Nun sieht es dort anders aus!
Büsche wachsen wieder und man kommt kaum mehr da durch ans Wasser.
Gräser, Brennesseln und Disteln aller Arten erreichen dort an manchen Stellen 2m.
Der Uferbewuchs reicht bis ins Wasser.
Was mich aber am meisten beeindruckt, die Frösche und Kröten sind wieder zurück.
Da wird gequackt was das Zeug hält.

Die Angler sind sauer, ich finde es gut und kämpfe mich durch.
(Werde mal Fotos machen)

Habe da noch ne Frage zu Kröten!
Oft habe ich im Frühjahr aufgeplatzte Kröten gefunden, meist recht dicht zusammen.
Weiss da Jemand etwas zu?

Albert
12.01.11, 19:38
Oft habe ich im Frühjahr aufgeplatzte Kröten gefunden, meist recht dicht zusammen.
Weiss da Jemand etwas zu?

Sind die Kröten im Wasser gefunden wurden ?
Dann wird wohl Sauerstoffzehrung sowie Eisdecke und Schnee die Tiere zum Absterben gebracht haben. Durch Verwesung platzen sie auf.

Oder an Land ? Dann können verschiedene Prädatoren in Frage kommen. Krähen zuerst.
Aber mann sieht Fraßspuren. Am Bauch haben Kröten das wenigste Hautgift, dort werden sie überwunden.

Ohne Fraßspuren können virale Erkrankungen möglich sein wo die Kröten durch Verwesung ebenfalls aufplatzen. Vor allem in der anstehenden Laichzeit, da die Eier Eiweiß enthalten.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
12.01.11, 23:40
Nein die Kröten lagen immer an Land, in der Nähe der Laichgewässer.
Fraßspuren waren auch nie zu sehen.
Hatte immer den Eindruck als wenn sie vom Frost überrascht wurden.
Kann ich mir aber nicht vorstellen.
Habe so etwas mehrfach gesehen, immer weit abseits der Menschen.

Gruß Steini

Mario
13.01.11, 00:19
Gruß Steini

Da könnte auch dein Vorname stehen..... wenn du möchtest :;:

Lux
24.01.11, 19:23
Bin auch begeisterter Amphibienfreund und freu mich deshalb besonders über diese Rubrik!

Was ich zum Thema Amphibiensterben sagen kann:

Ich denke es ist wichtig, dass jeder Einzelne von uns etwas zur Verbesserung der Amphibiensituation tut.
Da kann so ein schöner Naturgarten wie der von Mattes schon goldwert sein!
Ich versuche bei mir im Garten auch möglichst viele "wilde" Ecken zu lassen. Strukturvielfalt, ich glaube das ist das Zauberwort. Ein Garten sieht, meines Erachtens, eh viel schöner aus, wenn er nicht total durchstrukturiert und aufgeräumt ist, oder?

Hier ein Foto von letztem Frühjahr. Ist zwar "nur" eine Erdkröte, aber hübsch ist sie trotzdem (wobei das Foto irgendwie hier im Forum umscharft erscheint, schade :hmm:)

Albert
25.01.11, 19:02
Ich denke es ist wichtig, dass jeder Einzelne von uns etwas zur Verbesserung der Amphibiensituation tut.

Sehe ich ebenso.
Leider sind nicht alle soweit, um Zusammenhänge in der Biodiversität zu erkennen.
Oft wird Unbedacht etliches an Fehler gemacht.
Sei es drum, viele nichtregistrierte werden die Beiträge hier im laufe der Jahre lesen und evtl. Nachdenklich werden.

Albert
26.05.12, 17:24
Hallo alle zusammen,

letzte Woche hab ich einen Newsletter erhalten, die mich bestärkte, hier Euch mal eine Info zum Weltweiten unbemerkten Sterben von Amphibien zukommen zu lassen.
Als eines meiner Hobbys rund um Wasser pflege und vermehre ich Pfeilgiftfrösche.Da bin ich sehr sensibilisiert um dieses Thema.

Lest erst mal das: http://de.rian.ru/science/20090122/119758428.html
Eine unglaubliche Zahl, die da gehandelt wird! Nur um in wenigen Ländern den Genuss hochzuhalten.

Dessen nicht genug, ein weiterer Niedergang weltweit, auch bei uns hat folgende Ursache: http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=165
Roundup hat wohl jeder Gartenbesitzer im Arsenal.

Mittlerweile setzt Fröschen, Kröten, Lurchen seit den 90zigern der Chytridpilz massiv zu.
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2003/1007/005_froesche.jsp
Er hat sich schon in Südeuropa ausgebreitet und kommt garantiert auch zu uns.

Und die Klimaerwärmung fördert das Wachstum von Quappen und die Entwicklung der Eier in keinster Weise. UVB und saurer Regen tun da ihr übriges.
http://science.orf.at/science/news/10067

Wenn Ihr Euch das durchgelesen habt, denkt Ihr bestimmt paralell an den Aal .So wie ich.

Wir können nur wenig tun,ich gehe immer im Frühjahr Wasserpfützen um meinen Kiessee zu leibe, indem ich alle Quappen herausfange und in den See ins Schilf setze. Die Quappen wären sonst Todeskanditaten, da das Wasser rasch verdunstet.
Das sind fast nur Krötenquappen.
Bei mir am See kommt der gr. Teichfrosch, der Seefrosch, die Erdkröte und der Teichmolch vor.

Wie sieht bei Euch das Vorkommen von Amphibien aus ?

Ich denke, die Frösche gehören zum ökologischen Kreislauf eines Gewässers einfach dazu, und man sollte sich freuen,wenn sie ein Habitat besiedelt haben.

Gruß
Albert

Das Roundup für ein globales Amphibiensterben in Verdacht steht, haben ja auch amerikanische Wissenschaftler erhärtet.

Roundup und das globale Amphibiensterben (http://www.heise.de/tp/artikel/20/20660/1.html)

Und das die Genmanipulation den Kampf gegen Unkräuter verloren hat, das ist die alamierende Zugabe.


In den Vereinigten Staaten, sind Millionen von Hektar befallene Wildpflanzen resistent gegen Roundup, das Herbizid, welches von von Monsanto hergestellt wird.



Die amerikanische Akademie der Wissenschaften organisierte einen Gipfel am 10. Mai eine Krisensitzung. Gentechnisch veränderte Pflanzen sind resistent gegen Herbizide. Glyphosat - ein Molekül, erstellt von Monsanto.....


Unkräuter werden auch resistent gegen Roundup, sie vermehren sich rasch und dringen in Felder mit GM Sojabohnen , Mais, Baumwolle und Raps vor. Fast 8 Millionen Hektar sind bereits befallen. "Mit Herbiziden passiert das gleiche wie mit Antibiotika in Krankenhäuser und resistenten Bakterien.

Le Figaro (http://www.lefigaro.fr/environnement/2012/05/25/01029-20120525ARTFIG00710-les-ogm-ont-perdu-la-guerre-contre-les-mauvaises-herbes.php)

Auffällig ist, das keine deutsche Umweltpartei oder Organisation, geschweige eine Zeitung das Thema aufgreift. Das verwundert sehr.
8 Millionen Ha können für die Amphibien in den USA schon mal als Todeszone erklärt werden.
Preisfrage: Wie ist die Reaktion von Monsanto ?
Antwort : Inzwischen bietet Monsanto Landwirten ein kostenloses zweites Herbizid an.:shock:

Helmuth
27.05.12, 11:58
?

Wen interessieren schon Amphibien in den USA?
Man kümmert sich doch nicht einmal um die brennenden Problem vor der eigenen Haustüre.

Beim Rosenheimer Umwelttag fragte ich Mitglieder am Stand von Greenpeace, ob sie eigentlich wüßten, dass in den beiden Rosenheimer Flutmulden fast jährlich Myriaden von Fischbrütlingen, tausende von Kaulquappen jämmerlich vertrocknen, nur weil man das uralte, hausgemachte Problem nicht zur Kenntnis nimmt. Am Stand sah man Plakate von Walen, spektakulären Aktionen in Schlauchbooten und die üblichen Mitgliedsanträge.


Auffällig ist, das keine deutsche Umweltpartei oder Organisation, geschweige eine Zeitung das Thema aufgreift. Das verwundert sehr.
8 Millionen Ha können für die Amphibien in den USA schon mal als Todeszone erklärt werden.
Preisfrage: Wie ist die Reaktion von Monsanto ?
Antwort : Inzwischen bietet Monsanto Landwirten ein kostenloses zweites Herbizid an.

Das ist gar nicht auffällig, sondern die Regel, denn um wirkliche Probleme schert sich die Öffentlichkeit langfristig rein gar nicht.

Gibt es einen Skandal, so dauert die "panische Reaktion" ein paar Tage, dann geht man wieder zur üblichen Tagesordnung über.

Echte Probleme machen Arbeit und man muss sich längerfristige Gedanken machen.

Die Plakate von damals, als Monsanto gerade mal wieder in war: http://www.haberfeld.tv/html/zivilcourage_tv.html z.B. vergilben an einigen Wegrändern.

Dazu Pispers: http://www.youtube.com/watch?v=mq42UfKW_FY

VG Helmuth

Mattes
29.05.12, 22:18
Nach einer kurzen Besprechung mit einem Nachbarn (und Landwirt), vorhin bei mir hinterm Haus am Wegesrand, kam das Gespräch auf Kornblume und Klatschmohn und das es quasi aus unserer Kulturlandschaft verdrängt (vernichtet) wurde. Nirgend sehe ich diese Pflanzen mehr. Allesamt weggespritzt.

Ein halbes Jahr habe ich im letzten Jahr bei einer Firma gejobt, die die Hauptvertretung für einen der größten Spritzenhersteller inne hat. Was ich da schon von sogenannten Gartenliebhabern zu hören bekommen habe, hat mir teils die Nackenhaare gekräuselt. Roundup wird sich regelmäßig hinter der Grenze in den Niederlanden besorgt.

Einige wenige Kunden haben umgedacht und sich mit Freischneidern ausgerüstet, da sie nicht mehr spritzen wollen.

Aber auch wenn es sich beim kleinen Mann einmal durchsetzen wird, ändert dies nichts von dem, was auf unseren Äckern passiert. Alle Anfragen auf Änderung werden mit dem Totschlagargument "Schließlich braucht das Volk Nahrung" quittiert.

Wann kommt die Rebellion? Wann die Besinnung?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.05.12, 01:11
Ich bin nicht sicher ob ich es schon mal geschrieben habe....
Ein Freund sollte mal ein Kleingartengebiet in Industrieland umgestalten.
Leider muste es nach seiner Aussage zunächt saniert werden.....
(Nein, ich habe die Reihenfolge nicht vertauscht :Heul:)

Es ist schon erstaunlich was über und unter dem Ladentisch, so alles in die Hände von Laien verkauft wird.

Helmuth
30.05.12, 07:40
Guten Morgen,

uns sind Leute bekannt, die "waschen" die Fugen der Pflaster vor ihrem Haus mit hochkonzentrierten Herbiziden, damit ja nichts Grünes herauswachsen kann.

Die Besinnung kommt erst, wenn es zu spät geworden ist.

Leider!

VG Helmuth

Albert
30.05.12, 17:20
kam das Gespräch auf Kornblume und Klatschmohn und das es quasi aus unserer Kulturlandschaft verdrängt

Da läufst Du ne offene Tür ein. Ich habe das auch festgestellt. Wegerandstreifen werden rigoros vernichtet, auf den Feldern gibts Getreide nur noch sortenrein.
Vom rotem Klatschmohn und Kornblumen nichts zu sehen.

Georg
30.05.12, 22:12
:hmm: Jungs, in einigen Ecken Deutschlands gibt es sowas schon noch ...

5039

5040

... ausreichend Amphibienhabitate gibt es dort scheinbar auch noch:
5041

Aufgenommen in der schönen Uckermark.

Rudo
31.05.12, 02:26
Hallo,der Ostösterreicher grüßt das Forum.

Habe mit Interesse die Seiten gelesen, da fiel mir ua.folgende Frage ein.
Derzeit wird gegen die Gelsenplage vorgegangen, indem Wassertümpeln besprüht werden. Wirkt sich das nicht auch auf die Quappen aus?
Vor meiner Fischerhütte regt sich schon einiges an Froschgetier (Art?) am Uferrand, welches von mir vorsichtigst betreten wird. Zumeist höre ich ja die Platsch ins Wasser nach der Flucht.

Mfg Rudo

Albert
30.09.17, 10:14
Wenn Ihr die Ausdauer habt, diesen Artikel bis zum Schluss zu lesen, werdet ihr wie ich auch nachdenklich. :Klatsche:
Wer bezahlt diese Behörden? Welche Analyse hat den Bayerkonzern zum Kauf von Monsanto bewegt?
Nach Neonicotinioide, den Insektiziden, ein Pflanzenschutzmittel seit längerem am Pranger.

proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarpolitik/Glyphosat-Bbewertung-BfR-weist-Plagiatsvorwuerfe-zurueck.html (http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Agrarpolitik/Glyphosat-Bbewertung-BfR-weist-Plagiatsvorwuerfe-zurueck_article1505970961.html)

Zusammenfassung der Befürworter, Glyphosat als nicht krebserregend einzustufen:


Sämtliche Bewertungsbehörden europa- und weltweit, denen die Originaldaten vorlagen, kommen nach eigener Bewertung mittels etablierter international anerkannter toxikologischer Standardverfahren ebenfalls zu dem Schluss, dass Glyphosat nach derzeitigem Stand des Wissens nicht als krebserregend einzustufen ist.

Dazu gehören:

die Europäische Behörde für Lebensmittelsicher (EFSA) sowie die Expertinnen und Experten der Risikobewertungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten
die US-amerikanische Umweltbehörde EPA
die kanadische Bewertungsbehörde Pest Management Regulatory Agency (PMRA)
die australische Bewertungsbehörde Australian Pesticides and Veterinary Medicines Authority (APVMA)
die japanische Food Safety Commission
die neuseeländische Umweltbehörde EPA
das Joint FAO/WHO Meeting on Pesticide Residues (JMPR) und
die Europäische Chemikalienagentur (ECHA)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.09.17, 11:31
Sämtliche Bewertungsbehörden europa- und weltweit, denen die Originaldaten vorlagen, kommen nach eigener Bewertung mittels etablierter international anerkannter toxikologischer Standardverfahren ebenfalls zu dem Schluss, dass Glyphosat nach derzeitigem Stand des Wissens nicht als krebserregend einzustufen ist

Was sagt das aus?
Nicht viel, es ist von Ihnen bislang nicht als krebserregend eingestuft.
Aber sonst wäre es ja auch Körperverletzung es zuzulassen.
Da steht aber nicht, das es als "Harmlos" eingestuft wird oder keine Nebenwirkungen hätte.
Da steht nur das, was man vom Rauchen, DDT, Flammenschutzmitteln, Weichmachern und vieles mehr auch lange nicht beweisen konnte.

Albert
01.10.17, 08:42
Dass da nicht steht, das Roundup mit zum weltweiten Artenschutzsterben beiträgt, das ist für eine Landwirtschaftszeitung ein normaler Korridorblick.

Albert
13.08.18, 19:40
Da wird Monsanto für unglaubliche 63 Milliarden Dollar von Bayer gekauft und Stand heute hat Bayer nach dem
amerikanischen Gerichtsurteil 11 Milliarden Euro Börsenwert verloren.

Als ich zum ersten Mal hörte, das Bayer an Monsanto interessiert ist, war ich erschrocken. Wie dumm müssen
diese Bayer-Manager sein. Die hätten viel Geld sparen können, wenn Sie hier im GW- Forum gelesen hätten.
Finanzen.net -bayer-aktie-bricht-ein-millionenstrafe-gegen-tochter-monsanto-in-us-glyphosatprozess-um-krebsrisiko- (https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wissenschaft-widerspricht-bayer-aktie-bricht-ein-millionenstrafe-gegen-tochter-monsanto-in-us-glyphosatprozess-um-krebsrisiko-6490363)

Albert
31.03.19, 21:24
Eine neue Studie zum Chytridpilz:


Doch obwohl diese Amphibienseuche mittlerweile recht gut erforscht ist, konnten Wissenschaftler das wahre Ausmaß der durch ihn verursachten Schäden bisher höchstens schätzen. Es fehlte schlicht an einer übergreifenden Erhebung und einer zusammenfassenden Auswertung der verschiedenen Daten.
90 ausgestorbene Spezies!
Ben Scheele von der Australian National University in Canberra und seine Kollegen haben das nun geändert. Um das pilzbedingte Amphibiensterben zu quantifizieren, werteten sie die Rote Liste der gefährdeten Arten sowie eine Vielzahl von Fachveröffentlichungen zum Artenschwund unter Fröschen und Co aus und sprachen zudem mit Amphibienexperten aus aller Welt.

Die Analyse der gesammelten Informationen ergab ein erschreckendes Bild: Den Ergebnissen zufolge hat der Chytridpilz in den vergangenen 50 Jahren zu einem Bestandsrückgang bei mindestens 501 Amphibienspezies beigetragen – dies entspricht 6,5 Prozent der gesamten Amphibienvielfalt weltweit. „Von diesen 501 Spezies sind 90 nachweislich oder höchstwahrscheinlich in Freiheit ausgestorben“, berichten Scheele und sein Team. Bei 124 weiteren Amphibienarten seien die Bestände um mehr als 90 Prozent geschrumpft.

scinexx.de/news/biowissen/amphibienseuche-erschreckende-bilanz/ (https://www.scinexx.de/news/biowissen/amphibienseuche-erschreckende-bilanz/)

Und hier die Originalstudie:

http://science.sciencemag.org/content (http://science.sciencemag.org/content/363/6434/1459)