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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Technische Ausrüstung zum Messen



Der Siedler
13.01.11, 13:15
Hallo zusammen,

ich möchte dieses Jahr schon beginnen, die üblichen Tests an unseren Gewässern vorzunehmen. Jetzt fehlt mir ja noch die "Grundausbildung" für Gewässerwarte und erbitte Eure Hilfe.
Unsere bisherigen Geräte wurden entsorgt, bevor ich sie in Augenschein nehmen konnte.

Da ich öffter Messen möchte und auch nicht eine Woche damit verbringen wollte, dachte ich an die Anschaffung tragbarer, Elektronischer Geräte für häufige Messungen, chemeische Test für Prüfungen vierteljährlich.

Was würdet Ihr da in etwa empfehlen?
Es ist mir bewußt, das Geräte teuer sind, aber meine Freizeit ist es mir auch. Es gibt ja noch mehr zu tun :;:

Gewässer:
12 -24km Fluss 1-5m breit
7 Seen zwischen 2 ha und 13,5ha

Vielen Dank schon mal vorab.

Gruß
Hagen

Thorsten
13.01.11, 13:36
Hallo Siedler,

hast du schon meine beiden Erfahrungsberichte zu meinen Sauerstoff (http://www.gw-forum.de/showthread.php?49-Elektrisches-Sauerstoffmessgerät-Extech-Do600) und pH Messgeräten (http://www.gw-forum.de/showthread.php?68-Ph-Messgerät-Extech-Ph100) gelesen? Vllt. hilft dir das schonmal etwas weiter. Dazu habe ich noch einen Bericht über meinen "Chemiebaukasten" (http://www.gw-forum.de/showthread.php?42-Chemischer-Gewässeranalysekoffer-Aquanal-Fishwater-Lab)

Ich denke Mattes wird dir am WE mal antworten, und seine Materialien vorstellen, genauso wie Albert. Bei den anderen Mitgliedern weiß ich leider nicht was sie haben, und bin ebenso gespannt, wie du :grins:

Der Siedler
13.01.11, 15:19
Moin Thorsten,

ja, die Berichte habe ich schon alle durch :;:.
Nun bin ich aber einer von der schlimmen Sorte, ich will das es einfach nur funktnioniert und soviel kann wie möglich. Ich habe hier (http://www.warensortiment.de/technische-daten/ph-messgeraet-trinkwasser.htm) ein Messgerät gesehen, dass kann das was ich mir vorstelle und vor allem speichert es die Daten automatisch im Excel-Format und das auch noch auf eine SD-Card. Neben dem Salzgehalt, gut das muss man nicht alle Nase lang machen, testet es auch den pH-Wert, Sauerstoff- und Temperatursonden gibt es optional. Alles zusammen mit Flüssigkeiten zum Kalibirieren usw. sind das nicht ganz 440€ .

Für mich als "Aushilfs-GW" klingt das eigentlich o.k. , die Frage ist nur , was meinen die Kollegen dazu?

Was ich ganz klar nicht will, ist mit hunderten von Fläschchen und Streifen losziehen. Das hat mich beim Aquarium schon genervt. Grob gerechnet kommen im Jahr mindestens 40 Messungen und maximal 80 - 100 Messungen vor, das je Sonde quasi.... da muss ich schon mal nen bissel Gas geben... ;) und vergißt nicht, das noch einige andere Werte ermittelt werden müssen (Nitrate etct.) .

Oder sehe ich das zu eng?

Grüße

Mattes
14.01.11, 21:43
Hallo Hagen,

bin heute erst wieder Daheim aufgeschlagen. Hatte diese Woche leider keine Zeit. Heute Abend muss ich noch ein paar Dinge aufarbeiten und meine Familie genießen.

Werde morgen mal mein Equipment zusammenschreiben und dir meine Erfahrungswerte nennen. Interessant dürfte auch der Vergleich sein, den Albert, Thorsten und ich mal gemacht haben, als wir bei einem Treffen unsere Geräte parallel haben messen lassen. Werden wir bestimmt flott auf die Reihe bekommen.

Mattes
15.01.11, 22:31
Hi Hagen,

empfehlen kann ich dir eigentlich herzlich wenig, da mir der Vergleich zu anderen Geräten fehlt. Digitale Messgeräte sind in aller Regel teuer und für kleinere Vereine nur schwer erschwinglich. Ich behaupte mal, dass der überwiegende Teil der GWs mit Tröpfchentests am Wasser sitzt. Auch ich bevorzuge diese. Wenn ich mir deine Gewässerpalette ansehe und deinen gewünschten Intervall, lohnt vermutlich wirklich die Anschaffung von digitaler Technik.

Temperaturen messe ich mit dem Voltkraft K101 (http://www.conrad.de/ce/de/product/100311/Voltcraft-K101-Temp-Messg/SHOP_AREA_17210&promotionareaSearchDetail=005). Dazu dem Tauchfühler (http://www.conrad.de/ce/de/product/120744/B-B-Thermotechnik-TAUCHFUeHLER). Hiermit bin ich äußerst zufrieden. Wird sich für dich vermutlich erübrigen ein separates Thermometer zu kaufen, da dieses oft in anderen Messgeräten intigriert ist.

Des weiteren habe ich das Greisinger GMH63630 (http://www.conrad.de/ce/de/product/121558/Greisinger-GMH3630-Luft-Messg). Bestellt habe ich just die 10 Meter Sonde. Vor allen Messungen muss kalibriert werden. Geht recht flott von der Hand. Es gibt eine zweite, weitaus kompliziertere Kalibrierung, die aber nur nötig ist, um ab einem bestimmten Bereich auch zwei Stellen hinter dem Komma höchst korrekte Werte zu liefern. Brauche ich für mich nicht.

Nach dem Kalibrieren geht´s ab ins Nasse und dann wird ein wenig gewedelt. Die Sonde muss in Bewegung sein, da sie beim Messen selber Sauerstoff zehrt. (Ups, noch ein Zehrer im Wasser). Für Faule gibt es auch noch eine Anströmvorrichtung.

Nachteil bei dem Gerät, vermutlich aber auch bei anderen: Die Sonden sind Verschleißteile. Maximal zirka 3 Jahre kannst du mit einer Sonde arbeiten. Dann ist eine neue fällig (150 € netto).

Alle anderen Werte ermittel ich mit Tröpfchentests von JBL (http://www.jbl.de/factmanager/frame_page.php?action=show&PageMode=2&IdType=2&Id=90&linklabel=Testlab). Bislang habe ich immer sichere Daten damit erhalten. Auch im direkten Vergleich zu anderen Messmethoden. Bin damit sehr zufrieden.

Thorsten
15.01.11, 22:42
Ich möchte an Mattes Beitrag noch kurz wegen der Temperaturmessung anschluss nehmen.

Bei meinen Extech Geräten vertraue ich der Temperaturmessung nicht weiter als ich ein Klavier werfen könnte. Ich habe schon häufiger Abweichungen zu soliden Geräten von über einem Grad Celsius gemessen. Das ist gerade bei der Sauerstoffsättigung nicht zu vernachlässigen. (mache ich daher immer extra mit anderem Gerät und berechne es dann über Perla) Außerdem braucht die Temperaturmessung bei den Extech Geräten geschätzt 2 min, bis sie stabil ist, bei meinem Messgerät, das ich von Mattes habe, nur 5 Sekunden, und die Werte sind stabil und auch korrekt, soweit man mit Hausmitteln eichen kann. Nacheichen kein Problem. Solche Kleinigkeiten unterschätzt man am Anfang doch etwas.

Allgemein ist der Zeitfaktor, bis eine Messung stabil ist, schon ein Wert, den ich im Nachhinein beim Neukauf berücksichtigen würde, da es mich nervt, wenn ich ein Gerät so lange ins Wasser halten muss, bis es einigermaßen einen gleichbleibenden Wert anzeigt.

Nochmal auf deine Messungen zurück. Wie häufig willst du denn messen?
Bei mir ist es so, dass ich Problemgewässer 1 mal im Monat messen wollte, sonst vierteljährlich, oder bei Bedarf.

Ich habe für den Prestelsee (als Problemgewässer) ein Profil über ein Jahr an verschiedenen Stellen und Tiefen aufgestellt. (1mal im Monat verschiedene Tiefen etc) Die Werte veränderten sich bei meiner Messgenauigkeit im nächsten Jahr so gut wie gar nicht. Von daher gehe ich inzwischen seltener messen, und habe das auf viertelährlich reduziert. (Extremsituationen wie heiße Sommer, Eisdecke etc mal ausgenommen)

Der Siedler
15.01.11, 23:15
Moin zusammen,

man muss leider sagen, das in den letzten Jahren keine auch nur ansatzweise denkbare Gewässerwartung stattgefunden hatte. Weder im Fluss noch in den Seen. Besatz wurde nach Plan gemacht. Diese Planwirtschaft führte leider zu einem nicht wirklich gut zuheißenden Bestand an Karpfen, Hechten, Giebeln soie Schleien. Auch Welse hat man vor 10 Jahren in unverantworlichem Maße besetzt, angeblich wohl nicht in allen Seen übermäßig viel. :Knüppel: (nicht zu fassen)
Geräte die in früheren Jahren mal angeschafft wurden, wurden wenn überhaupt einmal im Jahr benutzt und landeten in der Mülltonne. :Klatsche:

Eigentlich war ich ja nur Medienverantwortlicher, und so kam ich in den Genuß diese Erkenntnisse zu ermitteln.

Da wir dieses Jahr 3 Seen dazu bekommen und damit insgesamt 7 Seen haben, ist es einfach eine Frage der Zeit die ich investieren müsste.
Geld, für einen vernünftigen Aufbau einer Gewässerwartung, ist nun das einzige nicht vohrandene Problem. Also werde ich einen Teil meines Budgets in Technik & Schulung investieren. Die wichtigsten Messungen, wie Sauerstoff, PH, Temp, Nitrat werde ich mindestens einmal im eisfreien Monat messen. Dies über die nächsten 2-3 Jahre. Wenn sich ein nachvollziehbares Gefühl für die Gewässer eingestellt hat kann man das auch mal verringern.

Von einem Freund habe ich bereits das Prospekt der Geräte die vom VDSF empfohlen/vertrieben werden erhalten. Nur ... bin ich da etwas skeptisch, fast alle Geräte stammen nur von einer Firma... nunja, das heißt noch nix, aber das dann die Geräte nur serielle Schnittstellen haben stört mich etwas.

Also ich danke Euch für Eure Hinweise und werde dann, sobal dich die Geräte habe und verwende mal Berichte dazu verfassen. Vielleicht kommen ja wieder solche Fragen.

Viele Grüße
Hagen

dat_geit
13.03.11, 09:37
Meine Messausstattung

Sauerstoff + Sättigung +Temperatur

GMH 3630 mit 10m Kabel für Tiefenprofile

meines Erachtens Referenzklasse unter den Sauerstoffmessgeräten

pH Wert + Temperatur

GPRT 1400 A

auch Referenzklasse unter diesen Geräten

pH Pen Stick

pH-Meter PH-009-II P02

günstiges Kleinmessgerät knapp 90gr, ca 20,-€, Messwerte trotz der kompakten und günstigen Bauweise genau

Leitwert

GLM 200 A

Sehr gutes Messgerät mit hoher Genauigkeit

Mattes
13.03.11, 10:21
Na endlich mal jemand der auch mit dem GMH 3630 am Wasser sitzt. Bin gespannt auf deine Erfahrungen.

Habe mir bei der letzten Bestellung bei Greisinger auch die Schutzkappe für die Tiefenmessung an der 10er Strippe geordert. Die Verhindert bei Bodenkontakt, dass die Sonde, beziehungsweise die Membran Schäden nimmt.

Ansonsten Glückwunsch an den zufriedenen GW.

Wenn wir über die Geräte berichten, sollten wir jeweils einen neuen Betrag posten, sonst wird das hier zum Kuddelmuddel.

dat_geit
13.03.11, 19:43
Ich arbeite bereits mit den Geräten seit einem Jahr und gebe gerne meine Erfahrungen damit weiter.
Habe gerade einen neue Sonde für das GMH 3630 bekommen, da die alte wegen fehlender Wartung und Bedienung leider nicht so lange gelebt hat, wie es möglich wäre.
Leider ist es mit den 10m auch ein Kreuz, wenn man im Gelände eines Fließgewässers unterwegs ist.
Zum Glück ist das neue Kabel dünner und damit leichter zu handeln.
Ich schreib mal nächstes Woche etwas über die Geräte und meine Protokolle, die ich mir selber gebaut habe und wie es sich mit nem PDA oder auch den Nokia Communicator so am und auf dem Wasser arbeiten läßt.
Ich operiere in meinen 3 tiefen Seen vom SOT (Sit On Top Kajak) aus.


Greetz

Andy

Der Siedler
14.03.11, 13:04
Mohoin moin zusammen,

so, am gestrigen Tag feierte unser Gewässerwart sein kleines Weihnachten :grins:
Neben einem Boot mit Motor bekam er auch seine Messgeräte.

Ich bestellte also beim VDSF das große Köfferchen, na das "chen" kann man da weglassen, datt iss nen großer Koffer.
Die Geräte
Sauerstoff: GMH 3630 + 10m Sonde
PH: GMH 3530
Leitwert: GMH 3430

Alle Geräte erstrahlen in einem grellen blau mit gelben Knöppen. Die Bedienungsanleitung fast sich knapp, aber ausreichend. So schwer zu bedienen sind die Dinger nicht. Die Verarbeitung erscheind solide und durchdacht.
Alle Geräte verfügen über eine serielle Schnittstelle, die eine Datenübertragung an einen Computer möglich macht. Leider hat der Hersteller nicht beachtet, das Computer mit seriellem Anschluss mittlerweile Seltenheitswert erlangen. Ergo, bis ich diese Funktion testen kann, wird noch Zeit ins Land ziehen.

Allen Geräten ist gemein, dass sie die Temperatur anzeigen und auch erst nach einer gewissen Zeit die entsprechenden Werte anzeigen.

Das Leitwertgerät zeigt, wie der Name schon verrät, den Leitwert und die Gesamtsumme der Salzkonzentrationen an sowie den Widerstand.
Zeit bis die Erbenisse richtig angezeigt wurden, ca. 3 Min. .
Zu erwähnen sei noch, dass die Schutzkappe bombenfest sitzt und ich jedesmal Angst hatte, dieses teuere Stück unter dem Einsatz brachialer Gewalt zerbricht.

Das PH-Messgerät hat zwei Sonden, also Temperatur und PH getrennt. Bedienung ebenfalls sehr einfach, die Temperatur wird schneller gemessen ergo ist das Ergebnis nach nur 1 Min. da.

Sauerstoff,
Dieses Gerät misst am langsamsten die Temperatur, ich habe nach ein paar Minuten die Sonde auf 10m abgelassen und auf Grund der Kälte im unteren Bereich reagierte das Gerät dann doch mal schneller.
Hier empfiehlt es sich auch die Anleitung zu lesen, dann hätte ich gleich gewußt, dass die Prozentanzeige nicht die Beste ist.
Ich werde der Sonde noch ein Gewicht beifügen, damit ich merken kann, wann der Grund erreicht ist. Das Kabel werde ich jeden Meter markieren.
Das Gerät zeigt neben der Sauerstoffmenge auch noch den Luftdruck an.

Dem Koffer sind noch Eichflüssigkeiten und Ersatzflüssigkeit für das Sauerstoffmessgerät beigefügt.

Also, auch wenn es nicht gerade das kostengünstigtse Material ist, bin ich sehr zufrieden bisher, ich denke die Anschaffung ist von längerer Dauer und damit auch sinnvoll.

Sollten sich weitere Erkenntnisse bilden, werde ich sie berichten.

Schöne Grüße

Der Siedler

dat_geit
14.03.11, 13:47
Gute Wahl bei den Geräten und viel Freude beim Arbeiten damit.

Bei der Schnittstelle tut es natürlich auch ein Schnittstellenwandler nach USB. Den gibt es bereits unter 10 €.
Das beschweren und markieren des Kabels ist sinnvoll. Eine Variante ist dabei mit kleinen Kabelbindern zu arbeiten.
Die Zeit ist in der Tat der Meßgenauigkeit geschuldet und verlängert leider unsere Meßvorgänge ein wenig.

Andreas

Toni
30.10.11, 20:18
Hallo,

Ich hol den Fred mal hoch, weil ich ein relativer Laie bin was die Messerei angeht. Ich geh mal davon aus, dass der große elektrische VDSF Koffer kein Fehler ist wenns um Grundausstattung geht.

Ich hab allerdings einen Konkreten Fall wo das nicht reichen wird. Ich hab einen Altwasserbereich wo ich nun Gelegenheit zu einer umfassenden Sanierung habe. In den Bereich fließt allerdings ein kleiner Bach der als Vorfluter einer kommunalen Kläranlage dient. Zudem münden die Auslässe von zwei Entwässerungspumpwerken in den Bereich. Nun gilt es die Frage zu beantworten ob es evtl. besser wäre den Bach samt Pumpwerken vom Altwasserbereich abzutrennen. Leichtfertig möchte ich allerdings den Bach auch nicht abtrennen, da das Altwasser ein toller Rückzugsraum für Brut aus dem Bach wäre.

Zu erwarten sind:
Abwässer aus der Kläranlage
Belastungen aus Landwirtschaft
Eisenhaltiges Wasser aus der Entwässerungsfläche.

Was sollte ich zusätzlich zu den elektrisch erfassbaren Werten messen?
Eisen?
Phosphat?
Nitrat?
Nitrit?
...?

Petri
Toni

Thorsten
30.10.11, 20:57
Hi Toni,

willst du die Werte regelmäßig messen, oder soll es sich um eine einmalige "Einnordung" der Parameter handeln? Bei Letzterem würde ich dir empfehlen die Proben an ein Labor zu schicken. Da bekommst du zu einem vertretbaren Preis sehr genaue Werte.
Ein Biologe hat mir angeboten meine Wasserwerte bei sich auszuwerten. Das hätte pro Wert zwischen 3 und 5 Euro gekostet. Da kommt man dann sehr weit mit.

Wenn du regelmäßig messen möchtest, empfiehlt sich ein fotometrisches Gerät. Die messen auch sehr genau. Albert kann dir da einiges berichten. Er hat seit mehreren Jahren eines im Einsatz

Albert
30.10.11, 21:01
Zu erwarten sind:
Abwässer aus der Kläranlage
Belastungen aus Landwirtschaft
Eisenhaltiges Wasser aus der Entwässerungsfläche.


- Abwässer aus Kläranlagen haben die Eigenschaft, Stickstoffverbindungen einzutragen. Da würde ich den Ammonium neben dem PH-Wert im Auge behalten.
Ammoniakgehalt steigt mit dem PH-Wert an. Sollte > 0,01 mg/l generell liegen.

- Auch Landwirtschaftsangrenzende Intensivflächen sind diffuse Eintragsflächen für Phosphate. Kiesverklebungen und Algenbildung sind Alarmzeichen.

- Abgeführtes Eisenhaltiges Wasser ist im Verhältnis zum Sauerstoffwert zu sehen. Bei gutem Sauerstoffgehalt dürften kaum Probleme auftreten, da das Eisen (II) als dreiwertigen Eisen ausfällt sprich oxidiert.

Habe mal nachgeschaut, wenn der PH um 7 ermittelt wird, dann sollte der Fe (II) Gehalt 0,15 mg/l als maximal anzusehen sein. Aber die Kiemen der Brut kann mechanische Schäden nehmen.

Den Nitritgehalt müsstest Du auch im Auge behalten. Bei den Einträgen wie von Dir beschrieben, ist das Gewässer nicht als biologisch gesund zu betrachten. Nicht das die Oxidation zum ungefährlichen Nitrat beeinträchtigt wird.

Toni
01.11.11, 11:52
Also danke erstmal,

um die Rückfrage zu beantworten. Ich werde regelmäßig messen müssen, da sich einfach sehr unterschiedliche Zustände einstellen werden, je nach Pegelstand....

Photometrische Geräte klingt interesant, die Tröpchenzählerei ging mir schon im Aquarium auf die Nerven. Und das "sehen" von Farbumschlägen und Farbskalen erscheint mir etwas wie Kaffesatzleserei.

@Albert, was hast du im Einsatz? Ich hab auch Anhieb die gefunden.

http://www.pce-instruments.com/deutsch/product_info.php/info/p4631_Photometer-C-203-Fischzucht.html
+ http://www.pce-instruments.com/deutsch/product_info.php/info/p15419_Photometer-Eisen.html

oder gleich die Hammerlösung (die alles erschlägt)
http://www.pce-instruments.com/deutsch/product_info.php/info/p4649_Photometer-C-200-Industrie.html
Ist aber schon auch ein Hammer was den Preis angeht. Grob gerechnet mit den Chemikalien bin ich da weit jenseits der Tausend.

Wie hoch ist den der Messaufwand mit solchen Teilen? Kannst du ungefähr die Zeit einschätzen für einen Wert?

Ich bin schon auch am überlegen ob ich die Werte einfacher bekomme wenn ich die Proben in ein Labor sende. Hat da jemand Erfahrungen?

Mannomann,
Echt schwierig

dat_geit
01.11.11, 14:23
3,-€ ist der Betrag für eine Messküvette bei einem Photometer und damit durchaus auch die 5,-€ vertretbar insbesondere für die zeitlich leicht aufwendigeren Verfahren wie z.B. CSB.
Da du die Werte auch belegen musst ist das Labor die erste Wahl.

Mach dir nicht den Stress mit einem hochwertigen Photometer, sondern greife für deine Kontrollmessungen auf die hier bekannten Methoden und Geräte zurück.
Die Werte, die damit den Messsonden ermitteln kannst geben dir eine Vorstellung was in deinem Gewässer los ist, dazu dann noch die Photometer light-Lösung aus den Alpen und du bist auch bei den chemischen Parametern gut aufgestellt.

Ich habe gerade vor kurzem den Vergleich meiner Geräte gegen hochwertige Multisondengeräte machen können. Das Ergebnis findest du ja hier im Forum.

Bedenke bitte den zeitlichen Aufwand, den eine solche Überwachung erfordert. Du wirst dir nicht vorstellen können, was da auf dich zukommt. Ich habe das auch unterschätzt.

Ich überprüfe genau deine möglichen punktuellen und diffusen Quellen mit kleineren Aufwand und reagiere auf Veränderungen bei den Parametern wie Sauerstoff, Leitwert und pH-Wert.
Dann setze ich mit Mit Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphat nach.
Will ich die Werte wirklich auch beweisen kommt mein Biologe dazu der ich sende die Proben an ihn.
Ich darf dann für die 3 €uronen auch gerne selber ans Photometer.

Lass dich hier von den Praktikern beraten, gerade was das Messen, den damit verbunden Umfang und die möglichen Ergebnisse beraten.

Für dich ist erst einmal eine eigene Standardisierung in Form von Geräten, Methoden und Zeiträumen sehr wichtig. Denn nur dann kannst du die Abweichungen erfassen und auch Spurensuche gehen.
Dabei sind genaue Kenntnisse über Tages und Jahreszeitliche Schwankungen, so wie die mögliche Erfassung aller Quellen enorm wichtig.

Learning bei doing ist an eigenen Gewässern wirklich sehr sehr wichtig.

Mein TIP ist einfach einmal beginnen und erfassen, was da auf dich zukommt.

Ach ja und dann kommt noch die Interpretation der ermittelten Werte........

Übrigens habe ich mit einem gerade komplett durchgängig gemachten Gewässersystem der Mühlenbek/Quarnbach
solche Einleitungsquellen, wie du sie beschrieben hast. Als Quelle gilt ein früheres Niedermoorgebiet mit diversen Grundwasserquellen, welches mittels Drainage in den früheren Bach entwässert.
Inzwischen ist da viel Grünland zu Mais umgebrochen worden.
Im Bach viel sandgeschiebe, dass wir versuchen mittels Sandfänge zu mindern.
Aufstieg von Salmoniden war hier scho in den 70er Jahren nachgewiesen.
Aber möchte hier mehr haben, die nur die Salmoniden.


Liebe Grüsse

Andreas

Toni
01.11.11, 21:14
Danke für die Tipps Andreas,

ich hab den Aufwand glaube ich schon richtig erfasst. Ich will eigentlich auch nicht messen sondern ich will die Werte, und zwar mit geringstmöglichem Aufwand.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ichs richtig verstanden habe, du läßt die Proben im Labor für 5€ untersuchen? Da macht die eigne Messausstattung wirklich keinen Sinn.

Ich habe eben vor erst elektrisch zu messen und quasi bei Verdacht Proben zu ziehen. Im Netz habe ich aber nur Labore gefunden die für Wasserproben Beträge über 50€ nehmen, da lohnt sich die eigne Ausstattung schon eher. Wenns da jemand gibt der sowas billiger kann wär das für mich eine gute Lösung.

Hat jemand Links?

Petri
Toni

Thorsten
01.11.11, 21:25
Ich hab grad meine Unterlagen durchstöbert ( und gemerkt, dass ich mal wieder aufräumen muss) Den Namen des Biologen habe ich spontan nicht gefunden. Habe bei meinen Vorstand angefragt, und hoffe, dass ich den Namen die nächsten Tage bekomme.

Meine Preise waren allerdings pro Wert, und nicht für eine gesamte Messung, nur dass du dir keine falschen Vorstellungen machst.

dat_geit
01.11.11, 23:54
Danke für die Tipps Andreas,

ich hab den Aufwand glaube ich schon richtig erfasst. Ich will eigentlich auch nicht messen sondern ich will die Werte, und zwar mit geringstmöglichem Aufwand.

Ich bin mir nicht ganz sicher ob ichs richtig verstanden habe, du läßt die Proben im Labor für 5€ untersuchen? Da macht die eigne Messausstattung wirklich keinen Sinn.

Ich habe eben vor erst elektrisch zu messen und quasi bei Verdacht Proben zu ziehen. Im Netz habe ich aber nur Labore gefunden die für Wasserproben Beträge über 50€ nehmen, da lohnt sich die eigne Ausstattung schon eher. Wenns da jemand gibt der sowas billiger kann wär das für mich eine gute Lösung.

Hat jemand Links?

Petri
Toni

Ich bezog die 5 €uronen auf Thorstens Angaben.
Ich zahle 3 für das Material pro Wert, weil das der Preis für eine Küvette ist.
Die Werte ermittel ich selber bei meinem Biologen vom Landessportfischerverband, der ein Photometer besitzt.
Die 50 € machen bei ner kompletten Analyse schon Sinn.
Vorsicht die Messküvette für jeden Wert kostet dich auch schon 3 €, darin enthalten die Entsorgung über den Hersteller.

Andreas

Toni
05.11.11, 14:22
Nochmal zu dem am Anfang vom Siedler angeführtem PCE Gerät http://www.pce-instruments.com/deutsch/product_info.php/info/p16838_Wasseranalysegeraet-PCE-PHD-Kit.html. Warum hast du dich für die Greisinger Geräte entschieden?

Greisinger hat natürlich schon einen guten Ruf, von PCE hab ich noch nichts gehört. Aber die Funktionen sind schon ansprechend. Neben dem vergleichsweise günstigem Preis gefällt mir der Gedanke nur mit einem Gerät loszuziehen. Wenn ich an so manche Gewässerexkursion denke, dann graut mir schon etwas davor da einen Koffer mit drei Geräten und weiß der Geier was sonst noch rumzutragen. Der Haken am PCE ist evtl., dass es keine Sonden mit langem Kabel gibt, dafür hat des Gerät eine Datenloggerfunktion die mir derzeit wichtiger ist. Überseh ich was?

Petri
Toni

Thorsten
06.11.11, 21:30
Habe heute den Namen bekommen, falls es noch aktuell für dich ist.

Gesellschaft für angewandte Ökologie.

Dr. Marthaler

r.marthaler@gefaoe.de

Toni
06.11.11, 22:52
Danke dir,

aktuell ist das schon noch. Ich muss halt nun Schritt für Schritt vorgehen. Erstmal Messgeräte besorgen, die relevanten Stellen und Strömungszustände rausfinden und dann Proben ziehen. Über kurz oder lang komm ich an einem Labor wohl kaum vorbei.

Gruß
Toni

dat_geit
06.11.11, 23:22
Nochmal zu dem am Anfang vom Siedler angeführtem PCE Gerät http://www.pce-instruments.com/deutsch/product_info.php/info/p16838_Wasseranalysegeraet-PCE-PHD-Kit.html. Warum hast du dich für die Greisinger Geräte entschieden?

Greisinger hat natürlich schon einen guten Ruf, von PCE hab ich noch nichts gehört. Aber die Funktionen sind schon ansprechend. Neben dem vergleichsweise günstigem Preis gefällt mir der Gedanke nur mit einem Gerät loszuziehen. Wenn ich an so manche Gewässerexkursion denke, dann graut mir schon etwas davor da einen Koffer mit drei Geräten und weiß der Geier was sonst noch rumzutragen. Der Haken am PCE ist evtl., dass es keine Sonden mit langem Kabel gibt, dafür hat des Gerät eine Datenloggerfunktion die mir derzeit wichtiger ist. Überseh ich was?

Petri
Toni

Die Greisinger Geräte kosten mich nach Anschaffung keine Cent mehr, bis ich nach 2-3 Jahren, je nach Nutzung und Lagerung der Sonden, diese wieder neu benötige. Ich mache schon mal locker 100 Messungen die Woche. Wenn ich gleichzeitig Tiefenprofile erstelle dann summiert sich das noch viel mehr. Allein für deine pH Messungen und Sauerstoffmessungen, vom Leitwert mal ganz ab, wirst du bei gleichem Umfang Unsummen für die Chemikalien los.
Grade in der Praxis brauch ich vor Ort auch in der fließenden Welle oder an einem stehenden Gewässer für bestimmte Bereiche schnelle Ergebnisse. Bei Sauerstoff ist das unerlässlich.
Ich könnte jetzt langwierig aus der Erfahrung schildern, warum man für die Parameter Sauerstoff, pH, Temperatur und Leitwert lieber auf Sonden oder Multisondengeräte zurück greift.
Habe ich ein Gewässer oder aber einen Klärauslass würde ich mit einem Photometer vielleicht auch auskommen. Aber allein die 10mg würden ja nie für meine Arbeit reichen.
Ein Photometer ist ein qualitativer Ersatz für den Chemiekoffer und eine tolle Ergänzung für die Sondenmessgeräte, aber kann sie niemals ersetzen ind er Praxis eines Gewässerwartes.
Das können meine Kollegen sicherlich hier bestätigen.
Hoffe dir damit geholfen zu haben.

Andreas

Toni
07.11.11, 12:10
Hallo Andreas,

ich glaub da reden wir aneinander vorbei. Da verlinkte PCE-Gerät ist ein Sondengerät. Den Gedanken mit den Photometern hab ich schon nach hinten gestellt. Dass ich erst Sondengeräte brauche hab ich schon gefressen.

Das PCE hat einige für mich ansprechende Features, wie zum Beispiel die Möglichkeit es als Logger einzusetzen. Ausserdem kann man damit wohl alle relevanten Messungen durchführen und braucht nur verschiedene Sonden, statt mit drei Geräten loszuziehen. Irgendwie erscheint mir das Teil aber im Vergleich mit den Greisinger Geräten "zu billig". Ich bin auf der Suche nach dem Haken!

Gruß
Toni

dat_geit
07.11.11, 22:53
Mist mein Fehler.
Natürlich habe ich den letzten Link übersehen.
Gerät hört sich gut an.
Na ja die Technik wird ja immer einfacher und damit auch günstiger.
Ich denke nicht, dass dieses Gerät schlecht ist.
Da steht kein großer Name dahinter, aber das muss man ja auch nicht bezahlen.
Die Datenloggerfunktion vermisse ich bei meinem älteren Gerät schon.
Das ist für mich ein must have für die nächste Anschaffung.
Ich habe mir für 20,-€ nen pH-Stick bei Ebay gegönnt. Der ist für den Preis ne echte Wucht.
Sicherlich muss ich den über zwei Poti kalibrieren, aber ansonsten ist der verdammt genau.

Gegen deine Wahl hätte ich nichts einzuwenden.

Sorry für den Lesefehler.

andreas

Toni
08.11.11, 11:12
Ein Haar in der Suppe hab ich mittlerweile schon selbst gefunden. Für die Sonden sind keine Kabellängen angegeben. Vermute mal dass es nur so Meterstrippen sind. Ich schreib jetzt mal dem Händler obs da längere gibt.

Toni
08.11.11, 12:58
Ich hab gerade die Antwort von PCE bekommen. Demnach sind die Sonden nicht Wasserdicht und es gibt auch keine Alternativen Sonden.
Somit ist das Gerät für unsere Zwecke wohl eher ungeeignet. Schade, was das Gerät sonst kann ist nicht ohne.

Mattes
08.11.11, 13:36
Da spielt Greisinger seine Vorteile aus.

Mit der 10 Meter Sonde ist man an stehenden Gewässern gut gerüstet, um den Sauerstoffgehalt in der Tiefe ohne große Verfälschung zu messen.

Dass es für das PCE-Gerät keine wasserdichten längeren Sonden gibt ist mir schleierhaft. Vielleicht holen die dieses Versäumnis ja bald auf. Der Markt ist mit Sicherheit vorhanden.

Toni
11.12.11, 17:42
Hallo Gemeinde,

ich habe vor, einen Messkoffer vom VDSF zu bestellen. Zwei Fragen stellen sich mir in dem Zusammenhang. Sind die Sonden einigermaßen neu, oder liegt die Ware längere Zeit beim VDSF rum? Ein paar von euch arbeiten ja mit den Geräten.

Zweitens wollte ich nochmal nachfragen ob es vieleicht Fördermöglichkeiten über die Landesverbände gibt. Kennt jemand was?

Petri
Toni

edit:
zur Förderung habe ich schon was gefunden:
http://www.lfvbayern.de/lfv/foerderstelle/
Die Förderrichtlinien http://www.lfvbayern.de/media/files/Anhang_zur_Richtlinie_neu_veroeffentlicht.pdf geben unter Punkt 4.1 an, dass wohl 50% Zuschuss möglich sind.
Ist doch nett.

dat_geit
12.12.11, 13:10
Hallo Toni,
leider kann ich zu den Förderungsmöglichkeiten nichts sagen.

Zu den Messkoffern und den Sonden.
Der VdSF Versand verkauft diese Geräte und Sonden das ganze Jahr über und daher wird da nie lange was liegen bleiben.
Die Sonden können sehr lange gelagert werden, wenn sie in den entsprechenden Lösungen gelagert werden, die eine Reaktion verhindern oder beinahe auf null setzen, die beim Messvorgang zu einem entsprechenden Altern oder auch Verbrauchen der Sondenmaterialien führen.

Eine Lagerung der Sauerstoffsonde in demineralisiertem Wasser ist entsprechend anzuraten.

Rotauge
30.12.11, 21:09
:schreck: Hallo liebe Gemeinde, habe mal versucht mich hier ein wenig durch zu lesen. :shock:

Also die Preise beim VDSF schrecken mich, in Anbetracht der größe, bzw. des Budget unseres Vereins etwas ab. :;:

Über die Geräte von Extech wurde hier auch ein wenig gefachsimpelt.

Ich bin da über ein Gerät von Extech gestolpert und hätte da gerne mal eure Meinung zu gelesen.
http://www.conrad.de/ce/de/product/121633/Extech-EC500-pH-Messg/SHOP_AREA_17207&promotionareaSearchDetail=005

Vorab aber erst einmal eine kleine Beschreibung zu "meinem" Gewässer:
Man könnte es Teich oder auch Regenrückhaltebecken nennen, rein rechtlich gesehen, ist es aber eine Talsperre von gerade mal 0,3 ha.

Alles was den Bach runter kommt sammelt sich in unserem "Tümpel". (direkter Zufluss)

Meine bisherigen Möglichkeiten das Gewässer zu untersuchen beschränkt sich lediglich auf den PH-Wert, der in in der Regel bei 5,5 liegt. (Teststreifen)

Wie bereits geschrieben, 0,3 ha, verschlammt bei einer max. Wassertiefe von ca.1,5 Meter, mitten in einem Mischwald gelegen, viel Schatten.

Die Rotaugen und Barsche fühlen sich sehr wohl bei uns und vermehren sich in Massen. (Reiher und Kormoran freut das sehr) :Flöt:

Ein ideales Cyprinidengewässer, wenn es denn ein wenig tiefer, und somit wärmer liegen würde. ( Die nötigen Laichtemperaturen für den Karpfen werden nur sehr selten erreicht )


Sollte dieses zierliche und bezahlbare Gerät für unsere Zwecke da nicht ausreichen ?

Vorab schon mal vielen Dank

LG, Stefan

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.12.11, 22:39
Geiz ist geil.
:grins:
Mal so rum, Du solltest Ph Wert und Sauerstoffgehalt messen können.
Für die Ermittlung der 0² Sättigung benötigst Du die Wasserthemperatur.
Leitwert ist ein Hinweis auf die Härtebestandteile.

Das erfüllt Dein Gerät nicht, viele Teststreifen können mehr.
Was Du brauchst ist ein Thermometer, ein o² Test, Teststreifen 5+1 alles zusammen etwas über 20 €.

Dann hast Du die Möglichkeit die wichtigsten Dinge zu überprüfen, viel wichtiger erscheint mir aber das Gewässer zu beobachten, um ersteinmal die Fragen zu erhalten, die überprüft werden sollen.
Insgesammt geht es billiger und ein solches Teil muß immer mal wieder geeicht werden.
Du hast also weitere Kosten.
Zähigkeit des Wassers und Leitwert, was willst Du da mit ? (beim E-Fischen macht das Sinn)
Ersteres ist die Themperatur, das Zweite wohl die verschiedenen Härtebildner die aber ermittelt so ein Teststreifen getrennt.

1,5 m Tiefe ist doch nicht schlecht und das die Karpfen erfolgreich ablaichen ist die Ausnahme.
Freut euch an dem was Ihr habt, nur der Ph-Wert der macht schon Angst.
Wenn der immer so ist, wundert mich das gute Aufkommen der Fische.
Warum ist der so und wie kann da etwas langfristig etwas an der Ursache geändert werden, würde ich mich fragen.:;:

Thorsten
31.12.11, 00:09
Hi Stefan,

das Einzige was ich an dem Gerät wichtig finde ist die pH Messung. Temperatur macht jedes Standardgerät von Extech (Ph und Sauerstoffmessgerät) wenn auch recht ungenau. Auf diesen Wert würde ich mich also nicht verlassen.
Leitfähigkeit habe ich noch nicht gebraucht, da er primär für das E Fischen verwendet wird. Man kann daraus auch Rückschlüsse auf andere Bestandteile des Wassers ziehen. Ich hatte damit aber noch keinen Mehrwert. Ähnlich beim Salzgehalt, mit dem könnte ich nur sehr begrenzt etwas in meinen Gewässern anfangen. Bei richtig tiefgehenden Untersuchungen mag das anders sein, aber für den "Normalbedarf" sehe ich den Sinn nicht.

Was ist TDS? In der Gerätebeschreibung habe ich es nicht gefunden, und Wikipedia gibt mir dazu Temperatur programmierte Desorption (http://de.wikipedia.org/wiki/Temperatur-programmierte_Desorption) aus. Das hatte ich bis eben noch nie gehört. Ob das für uns als Gewässerwarte wichtig ist?

Was ich am häufigsten Messe sind pH und Sauerstoff, und das in verschiedenen Tiefen. Da komme ich mit meinen beiden Extech Geräten sehr gut zurecht. Nur die Sauerstoffsättigung rechne ich selbst mit einem guten Temperaturmessgerät nach.
Alles andere habe ich die ersten beiden Jahre monatlich gemessen, danach eigentlich nur noch in extremen Situationen, wenn das Wetter oder Sauerstoff / pH Kapriolen schlagen.

Ich denke das Gerät ist nicht für unseren Einsatzbedarf gedacht.

Daher mein Tipp: Konzentriere dich zunächst auf gute Geräte für Sauerstoff und pH. Die anderen Werte kannst du für eine grobe Einschätzung mal von einem Labor testen lassen, oder dir ggf. von einem anderen Verein Geräte leihen.
Wir haben bei der Anschaffung die Geräte über die Gemeinde finanziert bekommen, da denen auch an den Werten gelegen ist. Ggf. kannst du hier finanzielle Mittel unkompliziert bekommen? War bei uns mit entsprechender Begründung recht einfach.

VG Thorsten

Toni
31.12.11, 13:29
Was ist TDS? In der Gerätebeschreibung habe ich es nicht gefunden, und Wikipedia gibt mir dazu Temperatur programmierte Desorption (http://de.wikipedia.org/wiki/Temperatur-programmierte_Desorption) aus. Das hatte ich bis eben noch nie gehört. Ob das für uns als Gewässerwarte wichtig ist?


TDS =total dissolved solids

Bei Greißinger ist das ganz gut beschrieben:http://www.greisinger.de/files/upload/de/downloads/Aquaristik_Broschuere.pdf

Petri
Toni

Ach ja, wgs des niedrigen PH-Werts hätte ich den Nadelwald in Verdacht, so aus dem Bauch raus würd ich tippen da wär Kalk hilfreich. Finde das sollten wir aber separat diskutieren. @ Stefan: Wie wärs wenn du eine Gewässervorstellung zu der Pfütze schreibst, dann wären da die Themen gut aufgehoben. Die TDS Geschichte hab ich auf der Liste, da ich ja sowieso für die Einzelnen Chem. Parameter Freds aufmachen will, vieleicht bring ich das heut noch hin.

Conny
02.01.12, 07:56
Hallo Stefan,
endlich mal ein Rotauge hier,....

Die entsprechenden Tröpfchen-Test bekommst du bei uns im Freßnapf. Sind eigentlich ganz gut. Haben wir uns auch geholt. Bedienung ist relativ
einfach. Für die Wassertemperatur nehmen wir ein einfaches Badetermometer. Müßte für den Löwenteich eigentlich auch reichen.
Ich würde nicht noch über 100 Euro nur für den PH Test ausgeben.

Gruß Conny



:schreck: Hallo liebe Gemeinde, habe mal versucht mich hier ein wenig durch zu lesen. :shock:

Also die Preise beim VDSF schrecken mich, in Anbetracht der größe, bzw. des Budget unseres Vereins etwas ab. :;:

Über die Geräte von Extech wurde hier auch ein wenig gefachsimpelt.

Ich bin da über ein Gerät von Extech gestolpert und hätte da gerne mal eure Meinung zu gelesen.
http://www.conrad.de/ce/de/product/121633/Extech-EC500-pH-Messg/SHOP_AREA_17207&promotionareaSearchDetail=005

Vorab aber erst einmal eine kleine Beschreibung zu "meinem" Gewässer:
Man könnte es Teich oder auch Regenrückhaltebecken nennen, rein rechtlich gesehen, ist es aber eine Talsperre von gerade mal 0,3 ha.

Alles was den Bach runter kommt sammelt sich in unserem "Tümpel". (direkter Zufluss)

Meine bisherigen Möglichkeiten das Gewässer zu untersuchen beschränkt sich lediglich auf den PH-Wert, der in in der Regel bei 5,5 liegt. (Teststreifen)

Wie bereits geschrieben, 0,3 ha, verschlammt bei einer max. Wassertiefe von ca.1,5 Meter, mitten in einem Mischwald gelegen, viel Schatten.

Die Rotaugen und Barsche fühlen sich sehr wohl bei uns und vermehren sich in Massen. (Reiher und Kormoran freut das sehr) :Flöt:

Ein ideales Cyprinidengewässer, wenn es denn ein wenig tiefer, und somit wärmer liegen würde. ( Die nötigen Laichtemperaturen für den Karpfen werden nur sehr selten erreicht )


Sollte dieses zierliche und bezahlbare Gerät für unsere Zwecke da nicht ausreichen ?

Vorab schon mal vielen Dank

LG, Stefan

dat_geit
02.01.12, 12:14
Für die Erfassung des pH-Wertes empfehle ich dir einen pH-Stick um die 25,-€ bei Ebay zu kaufen. Du mußt diesen zwar regelmäßig Eichen, Flüssigkeiten sind dabei. Aber die Dinger sind erstaunlich genau.
Ich habe so einen als Schnelltester im Auto oder beim Begehen dabei.
Im Gegensatz zu meinen teuren Messkoffer ist er wirklich nu gute Alternative und genau genug, um damit etwas anfangen zu können.
Ich bereue die Anlage dieser 25,-€ bisher nicht.

wichtig ist immer nur, dass alle Abweichungen nur wirklich gut überwacht werden können, wenn man die gleiche Messkonfiguration ständig wählt.

Rotauge
29.01.12, 14:33
:grins: Irgend ein Heinzelmännchen hat mir heute das lange verschollen geglaubte Messgerät ins Vereinsheim gelegt. Und siehe da, welch Überraschung, es ist ein Greisinger GPRT 1400A. :grins:

Werde wohl eine neue PH Sonde bestellen müssen und das Arbeits- und Kalibrierungsset. Eine der PH-Sonden ist Furztrocken und bei der zweiten weiß ich nicht wie alt die ist, geschweige denn, was drinne ist. :schreck:

Alles wird gut :;: Gruß, Stefan

Rotauge
04.02.12, 16:15
Danke Conny,
für den Tip mit den Tröpfchentests.
Da ich heute morgen mal wieder bei eisigen Temperaturen den Mut hatte, mich ans Gewässer zu begeben, um zumindestens Temperatur und PH zu kontrollieren stellte ich laut meinen Teststriefen schon wieder einen PH von 5,5 fest.
Irgendwie kam mir dann zu Hause der Gedanke, mal das Leitungswasser zu testen. :schreck: Auch 5,5 ???
Ich hab dann mal flux gegoogelt. http://www.wsw-online.de/energie/Privatkunden/Trinkwasser/Qualitaet_und_Gewinnung/Trinkwasser-Analysewerte.htm

Demnach sollte ich bei mir nen PH um die 8,1 haben. :Klatsche:

Ich bin dann los und hab mir nen Analyseköfferchen von Sera im Zooplus geholt. PH, kh, gh, Fe, NO2, NO3, NH4, NH3, PO4, Cu.
Als ich zu Hause war , natürlich direkt mal den Professorenkittel an und den ersten Test gemacht.

Siehe da, ich hatte nen PH von 8 ermittelt.

Die Teststreifen vom Verein sind Müll :Klatsche:

Ich werde mich also jetzt die Tage mal etwas näher mit unserem Gewässer auseinander setzen.

Bisher macht die aqua-test box von Sera einen sehr guten Eindruck. Einfache Handhabung, kurze aber sehr verständliche Anleitung. Preis : 49€ , dank Kundenkarte nen bißl billiger ;)

Gruß, Stefan

Toni
06.02.12, 15:22
Aaah,

das erklärt so einiges....

Rotauge
13.02.12, 21:40
Da ich keine Lust hatte ne 30cm Eisdecke zu durchschlagen, hab ich nur ne kleine Wasserprobe am Einlauf genommen. Siehe da, PH 6,5 :Pils:
Sieht ja schon mal besser aus. Allerdings macht mir die Karbonhärte Sorgen, 2dKH. Hab ich was falsch gemacht, oder liegt es eventuell an der Witterung ?
Da mir vor Ort die Finger abfrieren, habe ich ne Probe mit nach Hause genommen, war das falsch ?

LG, Stefan

Mattes
14.02.12, 00:28
Hi Stefan,

PH und Härtewerte sind veränderlich. Man sollte sie tatsächlich vor Ort messen. Allerdings denke ich, dass die Abweichung sehr gering sein dürfte. Da wir keine wissenschaftlichen Untersuchungen durchführen, macht ein genauer Wert erst dann wirklich Sinn, wenn wir uns in Grenzregionen bewegen. Mir ist es beispielsweise egal, ob mein Gewässer einen PH-Wert von 7,3 oder 7,2 hat.

Solltest du mit Tröpfchen arbeiten, ist der Wert theoretisch eh immer variierend, da es wohl nie gelingen wird gleichgroße Tropfen beim herauspressen zu erzeugen. Jede Messung weicht ab, manch Mal nur marginal, nicht erkennbar, dennoch unterschiedlich.

Als Erfahrungswert solltest du mal Werte direkt am Wasser feststellen, dann die Proben mit nach Hause nehmen und erneut messen, dann kannst du die Abweichungen besser einschätzen und vor allem hier niederschreiben. Ist nämlich verdammt interessant zu wissen.

Martin
29.10.12, 13:25
Moin!
Das Thema hier ist ja schon ein wenig eingeschlafen aber vielleicht antwortet ja noch jemand. Ich möchte für unseren Verein ein Multiparameter Meßwerkzeug anschaffen. Wichtig ist mir dabei die Zeitersparnis und die "kindersichere" Anwendung.
Gemessen werden soll dabei vornehmlich in unseren Fießgewässern (ca. 20 kilometer) und in unserem See. Mir ist dabei das dabei das HI 9828 ins Auge gefallen. Genauere Details dazu gibt hier: http://www.measure.de/multiparameter_messgeraet_hi9828.htm

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesem Gerät? Ich weiss, es ist teuer. Ich habe jedoch recht wenig Zeit und muss meine Arbeit vereinfachen, so gut es geht.

Schöne Grüße
Martin

Der Siedler
30.10.12, 09:15
Moin,
über das Gerät kann ich nix sagen, aber bezweifle, dass ein Multigerät einfacher zu bedienen ist als drei einzelne.
Wenn Deine Seen nicht tiefer sind als 4m, reicht das Kabel der Sonde aus.

Die Bedienung der Geräte aus dem VDSF-Koffer ist nicht schwer, man muss nur einmal die Anleitung gelesen haben. Die Einarbeitungszeit ist die gleiche wie bei dem Multigerät. Das Leitwertgerät, kann man sich meiner Meinung nach schenken, man braucht es zu selten. Aber dennoch ist der Koffer mit den großen Geräten sehr gut und selbst mit 10m Sauerstoffsonde noch 450€ billiger. Deine Mitglieder werden es Dir danken.

Gruß Hagen

Martin
30.10.12, 18:16
Moin Hagen und Mitlesende,

Vielen Dank für Deinen Tipp. Ich habe mir das Gerät natürlich gleich angeschaut. Prinzipiell finde ich es auch sehr gut. Ich möchte jedoch möglichst viel Kabelwirrwar vermeiden, da ich hauptsächlich in zwei Heidebächen (Schmale Aue und Seeve) messen möchte. Beide sind, selbst in tiefen Gumpen keine zwei Meter tief. Zum anderen soll es "kindersicher" sein, weil ich das Gerät gerne an eine Schule weitergeben möchte, damit diese im Rahmen einer AG Gewässerbeobachtungen machen kann.

Unser See ist stellenweise 22 Meter tief. Hier muss ich ohnehin das Tiefenwasser nach oben befördern. Dazu werde ich mir eine Art Ruttner Wasserschöpfer basteln. wie ich gesehen habe, gibt es hier dazu auch eine Anleitung.

Wie gesagt, ich würde mich sehr freuen, wenn jemand dieses Gerät erprobt hat oder ich Tips im Kostenrahmen bis ca 2.000 Euro für ein gut funktionierendes Multi-Parameter-Instrument bekommen würde.

Schöne Grüße
Martin

Toni
02.03.13, 09:48
Hallo Kameraden,

im Fischereiverband Oberbayern organisierte Vereine haben aktuell die Möglichkeit ihre Jugendgruppen kostenlos mit aquacheck2 Geräten (http://www.aqua-check.de/produkte/aqua-check-2.html) auszurüsten.

Ich kann nur jedem Gewässerwart in Oberbayern raten eure Jugendleiter darauf anzusprechen. Das ganze lauft unter dem Label
“Wasserdetektive erforschen die Vereinsgewässer”
und wurde am 17. Februar 2013 auf der Jugendleiterhauptversammlung in Garching vorgestellt.

Petri
Toni

Schnickes
04.03.13, 19:52
Habe heute besagtes Gerät bekommen und werde es im Laufe diesen Monats testen. Besonders auf den Sauerstoff-Test und den Timer bin ich gespannt. der Rest ist ja nahezu identisch mit dem 1er.

Toni
05.03.13, 10:12
Hallo Schnickes,
wenn du am testen bist währs schön wenn du auch auf Phosphat und Eisen schauen könntest. Besonders bei Phosphat ist mir mein Wasserpantscher Gerät etwas zu ungenau.

LG
Toni

Schnickes
05.03.13, 10:54
Phosphat dürfte wohl identisch mit dem 1er sein und das habe ich ja bereits getestet bzw. selbst in Benutzung. Die kleinste nachweisbare Menge liegt bei 0,02. Alles andere wird dann als "< 0,020" angezeigt. Es gibt dabei quasi 2 Messbereiche. Der 2. kommt zum Einsatz, wenn der Messwert einer höhere Auflösung Bedarf (siehe "Besonderheiten Phosphat": http://gewässerwart.de/soell-aqua-check-photometer (http://xn--gewsserwart-n8a.de/soell-aqua-check-photometer/)).

smithie
05.03.13, 13:01
kann jemand was dazu sagen,

- wie (aufwendig) das Gerät laufend zu pflegen ist und
- wann/welche Kosten (abgesehen von Anschaffung) anfallen?

Schnickes
05.03.13, 17:23
Dazu habe ich mich doch ausgiebig in meinem Bericht ausgelassen. :grins:

smithie
06.03.13, 10:46
Dazu habe ich mich doch ausgiebig in meinem Bericht ausgelassen. :grins:
Bericht? Wo?
Also entweder bin ich blind oder ich brauche noch mehr Kaffee... :hmm:

Mario
06.03.13, 11:38
Bericht? Wo?
Also entweder bin ich blind oder ich brauche noch mehr Kaffee... :hmm:

Schnickes meint seinen Bericht auf gewässerwart.de


http://gewässerwart.de/soell-aqua-check-photometer (http://xn--gewsserwart-n8a.de/soell-aqua-check-photometer/)).

Schnickes
03.04.13, 22:08
So, jetzt auch der Bericht des Nachfolgers:
Testbericht Söll AQUA-CHECK 2 (http://xn--gewsserwart-n8a.de/soell-aqua-check-2-testbericht/)