Thorsten
15.01.11, 16:58
Da Steinbeißer mich im Thema: Jungfischprobleme bei Brassen im Hecht-Schleien See (http://www.gw-forum.de/showthread.php?261-Jungfischprobleme-bei-Brassen-im-Hecht-Schleien-See) nach meinem Rotfedern (http://www.gw-forum.de/showthread.php?230-Rotfeder-(Scardinius-erythrophthalmus))projekt gefragt hat, welches ich an diesem Gewässer plane, möchte ich ein extra Thema eröffnen, um es zu diskutieren, damit die Übersicht in den anderen Themen erhalten bleibt.
Ihr habt ein Rotfedernprojekt über 3 Jahre?
Was kann man darunter verstehen?
Du hast sicher gelesen, daß ich die Anglern bei dem Rückgang der Rotfedern im Verdacht habe.http://anglerboard.de/board/showthread.php?t=199493
Ist aber erst einmal Nebensache.
Zum Brutaufkommen der anderen Arten: Barsch, Hecht, Rotfedern aber auch Güstern laichen früher ab.
Die könnten das Futter oder auch die Laven fressen.
Werde im Früjahr mal versuchen Brachseneier zum Schlupf zu bringen und mal sehen...
Gewässerbeschreibung (http://www.gw-forum.de/showthread.php?279-Prestelsee-in-Graben-Neudorf)
Die Rotfedern sollen aus mehreren Gründen gefördert werden:
In einem Hecht-Schleien See stellen sie im natürlichen Artengefüge eine wichtige Fischart dar, die nach allgemeinen Informationen immer seltener wird.
Rotfedern fressen gerne Unterwasserpflanzen, verursachen aber dabei nach den bisherigen Kenntnissen nicht die Probleme, die man von Graskarpfen kennt. (Sauerstoffzehrung, pH Wert Verschiebungen, radikales vernichten der Unterwasserflora, massive Überbestände, Veränderung des Seentyps in einen Brassensee etc.)
Mein Ziel wäre es, die Rotfedern zum dominierenden „Weiß-“Fisch (Ich hasse diesen Begriff fast genauso wie „Futterfisch“) im Gewässer zu machen, so wie es natürlicherweise sein sollte.
Dabei strebe ich eine Reduzierung der Pflanzenmasse an. Um es in Zahlen zu fassen, würde ich mir eine langfristige Reduktion der submersen Pflanzen von 10-max. 20% wünschen. Ob das machbar ist, muss die Zukunft zeigen, die Studien die ich gelesen habe, machen mir aber Hoffnung.
Da ich auch schon beobachten konnte, dass sie die Fadenalgen an der Oberfläche fressen, könnte sich auch hier eine Reduktion einstellen.
Bei der Rückresorption der in den Pflanzen gebundenen Nährstoffe hoffe ich, dass sich der Phytoplankton- und damit auch der Zooplankton-Anteil im Gewässer erhöht, was allgemein dem Jungfischbestand zugute kommen könnte. (Das wurde in meinem Brassenthema ja auch so vermutet) Dazu könnte sich die Schwankunsgbreite der Sauerstoffsättigung verringern, was auch positiv für alle Lebewesen im Wasser wäre.
Aus meiner Sicht heraus würde sich damit die Gesamtbiomasse des Gewässers mittelfristig erhöhen, und die Reproduktion allgemein verbessern.
Da sich die Rotfedern hoffentlich auch fleißig fortpflanzen, sollten sich auch die Raubfischerträge wieder deutlich steigern lassen. (Hecht, Barsch, auf ein Niveau von 30-50kg/ha und annum; Normbereich laut Studie von Knösche (http://www.gw-forum.de/showthread.php?74-PDF-Ordnungsgemäße-fischereiliche-Bewirtschaftung-natürlicher-Gewässer)für ein Hecht Schleien Gewässer ohne Besatz) Da diese Fische bei uns stark beangelt und entnommen werden, würden wir so durch die Rotfedern als Nahrung einen, wenn auch ganz klar überschaubaren Nährstoffaustrag erreichen. (Wenn die Reproduktion entsprechend erfolgreich ist. Durch den Besatz entsteht natürlich zunächst ein Eintrag)
Wenn diese Maßnahme mit anderen Maßnahmen die in meinen Gedanken rumschwirren (bessere Laichmöglichkeiten, Weiden, die ins Wasser ragen, Baumbestand an Laubbäumen reduzieren und Nadelholz am Ufer pflanzen, um den pH-Wert etwas zu senken, vllt. doch noch irgendwann eine Entschlammung genehmigt zu bekommen, mechanische Teilentkrautungen) zusammen greift, hoffe ich, dass das Gewässer ein Stück weiter in Richtung eines natürlichen Gewässers zurückkehrt, Besatzmaßnahmen in einigen Jahren generell unnötig werden, und es ökologisch stabiler wird.
Soviel zu meinen ambitionierten Hoffnungen aus dem Projekt. Nun möchte ich euch den Plan vorstellen.
Insgesamt soll das „Projekt“, was den Besatz angeht 3 Jahre laufen. Zunächst habe ich über 50 Stunden in Recherche über die Rotfedern, die Wasserpflanzen etc pp. Verbracht, um möglichst sinnvoll agieren und interpretieren zu können. Dabei habe ich auch Sütterlin gelernt, aber das ist eine andere Geschichte :grins:
Im Frühjahr werden 200kg RF2 besetzt. (12-20cm) Im Frühjahr wegen dem Kormoran, und der Möglichkeit, dass sich evtl. da schon ein kleiner Effekt an der Pflanzenmasse erkennen lässt, und nicht erst ein Jahr später.
Normalerweise soll man ja möglichst kleine Fische besetzen, aber
1. möchte ich, dass die Fische schon in der Lage sind pflanzliche Nahrung zu konsumieren, und ich somit zu Beginn einer direkten Konkurrenz der Jungfische mit Rotaugen etc. vorzubeugen hoffe.
2. Hatte ich wegen der Situation an diesem Gewässer ein Gespräch mit unserer UFB. Von dort bekam ich eine interessante PDF, wo ein See untersucht wurde, und teilweise sehr ähnliche Probleme wie bei mir auftraten. Dort wurde der Besatz mit möglichst großen Fischen empfohlen.
Außerdem sind diese Fische dann zumindest für die Barsche nicht mehr so leicht zu konsumieren, so hoffe ich, dass ein größerer Anteil übersteht. Generell rechne ich aber mit einem „Verlust“ von bis zu 50% im ersten Jahr.
Mit etwas Glück würden diese Rotfedern im folgenden Frühjahr bereits ablaichen.
Im zweiten und dritten Jahr sollen weitere Besätze jeweils im Frühjahr erfolgen, um die Population besser zu stützen. Die Menge ist noch nicht sicher. Ich tendiere zu 100kg RF2, werde da aber noch mal mit der UFB und natürlich euch :;: Rücksprache halten, um mehrere Meinungen zu haben.
Ich stelle mir das so vor, dass der Besatz aus 2011 ab 2013 richtig ablaichen wird (vom Alter her), somit der Besatz 2012 als jüngere Population die Alterspyramide stützen soll.
2014 würden dann auch diese Fische laichen, genauso wie der 2011er Besatz.
Der Besatz 2013 wäre dann als „Sicherheit“ gedacht, falls es wetterbedingt oder aus anderen Gründen bei der Reproduktion nicht richtig geklappt haben sollte, damit dieser Jahrgang nicht ausfällt.
Dann sollten die ersten Jungfische, aus 2012/2013 ab circa 2014/2015 selbst soweit sein, dass sie laichen können. Damit wäre dann der Populationszyklus geschlossen.
Nach, und natürlich während, diesen 3 Jahren soll der Erfolg der Maßnahme bewertet werden.
Folgende Fragestellungen will ich dabei kritisch prüfen.
Ist eine erhöhte Population an Rotfedern bemerkbar am Gewässer?
Gibt es Laicherfolge?
Gibt es bereits Erkennbare Veränderungen, was die Pflanzenmasse angeht?
Verändern sich seit dem Besatz die Wasserwerte?
Wie verändert sich der Ertrag allgemein (Raubfische, aber auch andere Friedfische) ?
Ist bei anderen Arten eine erhöhte Reproduktion feststellbar?
Es kommen hier sicher noch einige Fragen hinzu.
Die Maßnahme soll durch folgende Aktionen im Erfolg unterstützt werden.
Mein Ziel war ein befristetes Fangverbot für die Rotfedern, bis die Beurteilung der Maßnahme abgeschlossen ist. (3Jahre) Zumindest wollte ich ein Mindestmaß von 20cm erreichen.
Leider kam ich mit beiden Punkten nicht in der Verwaltung durch. Nun werde ich die Mitglieder eben sensibilisieren, was ich auf einer Versammlung auch schon getan habe.
Da ohnehin nur wenige (1-2) Mitglieder in größeren Mengen „Weißfische“ entnehmen, ist das auch nicht so tragisch, da ich mit denen, die es tun schon gesprochen habe, dass sie sich, wie die Raubfischangler, die mit Köfi angeln auch, auf Rotaugen beschränken. Ich gehe davon aus, dass das auch bei den meisten klappen wird.
Dazu eine forcierte Entnahme von Rotaugen und Karpfen. Die Maßnahme an den Karpfen wird vermutlich auf mich und ein paar andere Mitglieder beschränkt bleiben, da nicht alle unsere Muffkarpfen essen, und die Karpfenangler natürlich ihre „Lieblinge“ nicht entnehmen wollen. (Früher wurden wegen einem Pflichtbesatz viel Karpfen besetzt, was mMn. ein Teil des Problems am Gewässer ist) Ein Rotaugenangeln könnte ich mir für dieses Jahr in Kombination mit einem kleinen Backfischfest aber gut vorstellen. :Pils:
Starke Entnahme an Raubfischen. Bei uns wird ohnehin ziemlich alles an Raubfischen entnommen, was das Mindestmaß hat. Von daher kein Problem (An diesem Punkt habe ich einen kleinen Interessenskonflikt mit meiner Schonmaßerhöhung beim Hecht auf 60cm, da hierdurch die Entnahme natürlich am Anfang etwas gedrückt wird, scheint mir aber trotzdem in Kombination vertretbar)
Ggf. wird die Gemeinde einer teilweisen Räumung der Wasserpflanzen mit großen Krautrechen von Land aus zustimmen. Diese Maßnahmen haben wir früher auch gemacht, wäre schön, wenn das wieder ginge. (Ich spreche hier von 5% Wasserfläche, die so bearbeitet werden kann, also moderat und nicht blindwütig, dabei sollte dann v.a. das Kamm-Laichkraut, das die anderen Pflanzen immer mehr verdrängt, entnommen werden. So könnten wir die anderen „wünschenswerteren“ Pflanzen vllt. sogar etwas unterstützen)
Die anderen Punkte, wie die Verbesserung der allgemeinen Laichmöglichkeiten, setzen von Nadelbäumen und was ich sonst so ansprach, würden jetzt in der Aufzählung den Rahmen sprengen. Aber ich denke ihr habt erkannt, dass es um etwas anderes geht, als reinen Fischbesatz.
Wichtig ist mir, dass klar wird, dass es nicht um radikale Eingriffe, sondern um möglichst bedachte, koordinierte und begrenzte Maßnahmen geht, die primär dem Gewässer und den Fischen nutzen sollen, und erst in zweiter Linie den Anglern. Ich gehe allerdings schon davon aus, dass der Nutzen für uns auch groß sein wird, wenn die Maßnahmen so greifen und genehmigt werden, wie ich hoffe.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es soll, und wird, wenn ich dabei bin mit Maß und Ziel vorgegangen werden.
Ihr habt ein Rotfedernprojekt über 3 Jahre?
Was kann man darunter verstehen?
Du hast sicher gelesen, daß ich die Anglern bei dem Rückgang der Rotfedern im Verdacht habe.http://anglerboard.de/board/showthread.php?t=199493
Ist aber erst einmal Nebensache.
Zum Brutaufkommen der anderen Arten: Barsch, Hecht, Rotfedern aber auch Güstern laichen früher ab.
Die könnten das Futter oder auch die Laven fressen.
Werde im Früjahr mal versuchen Brachseneier zum Schlupf zu bringen und mal sehen...
Gewässerbeschreibung (http://www.gw-forum.de/showthread.php?279-Prestelsee-in-Graben-Neudorf)
Die Rotfedern sollen aus mehreren Gründen gefördert werden:
In einem Hecht-Schleien See stellen sie im natürlichen Artengefüge eine wichtige Fischart dar, die nach allgemeinen Informationen immer seltener wird.
Rotfedern fressen gerne Unterwasserpflanzen, verursachen aber dabei nach den bisherigen Kenntnissen nicht die Probleme, die man von Graskarpfen kennt. (Sauerstoffzehrung, pH Wert Verschiebungen, radikales vernichten der Unterwasserflora, massive Überbestände, Veränderung des Seentyps in einen Brassensee etc.)
Mein Ziel wäre es, die Rotfedern zum dominierenden „Weiß-“Fisch (Ich hasse diesen Begriff fast genauso wie „Futterfisch“) im Gewässer zu machen, so wie es natürlicherweise sein sollte.
Dabei strebe ich eine Reduzierung der Pflanzenmasse an. Um es in Zahlen zu fassen, würde ich mir eine langfristige Reduktion der submersen Pflanzen von 10-max. 20% wünschen. Ob das machbar ist, muss die Zukunft zeigen, die Studien die ich gelesen habe, machen mir aber Hoffnung.
Da ich auch schon beobachten konnte, dass sie die Fadenalgen an der Oberfläche fressen, könnte sich auch hier eine Reduktion einstellen.
Bei der Rückresorption der in den Pflanzen gebundenen Nährstoffe hoffe ich, dass sich der Phytoplankton- und damit auch der Zooplankton-Anteil im Gewässer erhöht, was allgemein dem Jungfischbestand zugute kommen könnte. (Das wurde in meinem Brassenthema ja auch so vermutet) Dazu könnte sich die Schwankunsgbreite der Sauerstoffsättigung verringern, was auch positiv für alle Lebewesen im Wasser wäre.
Aus meiner Sicht heraus würde sich damit die Gesamtbiomasse des Gewässers mittelfristig erhöhen, und die Reproduktion allgemein verbessern.
Da sich die Rotfedern hoffentlich auch fleißig fortpflanzen, sollten sich auch die Raubfischerträge wieder deutlich steigern lassen. (Hecht, Barsch, auf ein Niveau von 30-50kg/ha und annum; Normbereich laut Studie von Knösche (http://www.gw-forum.de/showthread.php?74-PDF-Ordnungsgemäße-fischereiliche-Bewirtschaftung-natürlicher-Gewässer)für ein Hecht Schleien Gewässer ohne Besatz) Da diese Fische bei uns stark beangelt und entnommen werden, würden wir so durch die Rotfedern als Nahrung einen, wenn auch ganz klar überschaubaren Nährstoffaustrag erreichen. (Wenn die Reproduktion entsprechend erfolgreich ist. Durch den Besatz entsteht natürlich zunächst ein Eintrag)
Wenn diese Maßnahme mit anderen Maßnahmen die in meinen Gedanken rumschwirren (bessere Laichmöglichkeiten, Weiden, die ins Wasser ragen, Baumbestand an Laubbäumen reduzieren und Nadelholz am Ufer pflanzen, um den pH-Wert etwas zu senken, vllt. doch noch irgendwann eine Entschlammung genehmigt zu bekommen, mechanische Teilentkrautungen) zusammen greift, hoffe ich, dass das Gewässer ein Stück weiter in Richtung eines natürlichen Gewässers zurückkehrt, Besatzmaßnahmen in einigen Jahren generell unnötig werden, und es ökologisch stabiler wird.
Soviel zu meinen ambitionierten Hoffnungen aus dem Projekt. Nun möchte ich euch den Plan vorstellen.
Insgesamt soll das „Projekt“, was den Besatz angeht 3 Jahre laufen. Zunächst habe ich über 50 Stunden in Recherche über die Rotfedern, die Wasserpflanzen etc pp. Verbracht, um möglichst sinnvoll agieren und interpretieren zu können. Dabei habe ich auch Sütterlin gelernt, aber das ist eine andere Geschichte :grins:
Im Frühjahr werden 200kg RF2 besetzt. (12-20cm) Im Frühjahr wegen dem Kormoran, und der Möglichkeit, dass sich evtl. da schon ein kleiner Effekt an der Pflanzenmasse erkennen lässt, und nicht erst ein Jahr später.
Normalerweise soll man ja möglichst kleine Fische besetzen, aber
1. möchte ich, dass die Fische schon in der Lage sind pflanzliche Nahrung zu konsumieren, und ich somit zu Beginn einer direkten Konkurrenz der Jungfische mit Rotaugen etc. vorzubeugen hoffe.
2. Hatte ich wegen der Situation an diesem Gewässer ein Gespräch mit unserer UFB. Von dort bekam ich eine interessante PDF, wo ein See untersucht wurde, und teilweise sehr ähnliche Probleme wie bei mir auftraten. Dort wurde der Besatz mit möglichst großen Fischen empfohlen.
Außerdem sind diese Fische dann zumindest für die Barsche nicht mehr so leicht zu konsumieren, so hoffe ich, dass ein größerer Anteil übersteht. Generell rechne ich aber mit einem „Verlust“ von bis zu 50% im ersten Jahr.
Mit etwas Glück würden diese Rotfedern im folgenden Frühjahr bereits ablaichen.
Im zweiten und dritten Jahr sollen weitere Besätze jeweils im Frühjahr erfolgen, um die Population besser zu stützen. Die Menge ist noch nicht sicher. Ich tendiere zu 100kg RF2, werde da aber noch mal mit der UFB und natürlich euch :;: Rücksprache halten, um mehrere Meinungen zu haben.
Ich stelle mir das so vor, dass der Besatz aus 2011 ab 2013 richtig ablaichen wird (vom Alter her), somit der Besatz 2012 als jüngere Population die Alterspyramide stützen soll.
2014 würden dann auch diese Fische laichen, genauso wie der 2011er Besatz.
Der Besatz 2013 wäre dann als „Sicherheit“ gedacht, falls es wetterbedingt oder aus anderen Gründen bei der Reproduktion nicht richtig geklappt haben sollte, damit dieser Jahrgang nicht ausfällt.
Dann sollten die ersten Jungfische, aus 2012/2013 ab circa 2014/2015 selbst soweit sein, dass sie laichen können. Damit wäre dann der Populationszyklus geschlossen.
Nach, und natürlich während, diesen 3 Jahren soll der Erfolg der Maßnahme bewertet werden.
Folgende Fragestellungen will ich dabei kritisch prüfen.
Ist eine erhöhte Population an Rotfedern bemerkbar am Gewässer?
Gibt es Laicherfolge?
Gibt es bereits Erkennbare Veränderungen, was die Pflanzenmasse angeht?
Verändern sich seit dem Besatz die Wasserwerte?
Wie verändert sich der Ertrag allgemein (Raubfische, aber auch andere Friedfische) ?
Ist bei anderen Arten eine erhöhte Reproduktion feststellbar?
Es kommen hier sicher noch einige Fragen hinzu.
Die Maßnahme soll durch folgende Aktionen im Erfolg unterstützt werden.
Mein Ziel war ein befristetes Fangverbot für die Rotfedern, bis die Beurteilung der Maßnahme abgeschlossen ist. (3Jahre) Zumindest wollte ich ein Mindestmaß von 20cm erreichen.
Leider kam ich mit beiden Punkten nicht in der Verwaltung durch. Nun werde ich die Mitglieder eben sensibilisieren, was ich auf einer Versammlung auch schon getan habe.
Da ohnehin nur wenige (1-2) Mitglieder in größeren Mengen „Weißfische“ entnehmen, ist das auch nicht so tragisch, da ich mit denen, die es tun schon gesprochen habe, dass sie sich, wie die Raubfischangler, die mit Köfi angeln auch, auf Rotaugen beschränken. Ich gehe davon aus, dass das auch bei den meisten klappen wird.
Dazu eine forcierte Entnahme von Rotaugen und Karpfen. Die Maßnahme an den Karpfen wird vermutlich auf mich und ein paar andere Mitglieder beschränkt bleiben, da nicht alle unsere Muffkarpfen essen, und die Karpfenangler natürlich ihre „Lieblinge“ nicht entnehmen wollen. (Früher wurden wegen einem Pflichtbesatz viel Karpfen besetzt, was mMn. ein Teil des Problems am Gewässer ist) Ein Rotaugenangeln könnte ich mir für dieses Jahr in Kombination mit einem kleinen Backfischfest aber gut vorstellen. :Pils:
Starke Entnahme an Raubfischen. Bei uns wird ohnehin ziemlich alles an Raubfischen entnommen, was das Mindestmaß hat. Von daher kein Problem (An diesem Punkt habe ich einen kleinen Interessenskonflikt mit meiner Schonmaßerhöhung beim Hecht auf 60cm, da hierdurch die Entnahme natürlich am Anfang etwas gedrückt wird, scheint mir aber trotzdem in Kombination vertretbar)
Ggf. wird die Gemeinde einer teilweisen Räumung der Wasserpflanzen mit großen Krautrechen von Land aus zustimmen. Diese Maßnahmen haben wir früher auch gemacht, wäre schön, wenn das wieder ginge. (Ich spreche hier von 5% Wasserfläche, die so bearbeitet werden kann, also moderat und nicht blindwütig, dabei sollte dann v.a. das Kamm-Laichkraut, das die anderen Pflanzen immer mehr verdrängt, entnommen werden. So könnten wir die anderen „wünschenswerteren“ Pflanzen vllt. sogar etwas unterstützen)
Die anderen Punkte, wie die Verbesserung der allgemeinen Laichmöglichkeiten, setzen von Nadelbäumen und was ich sonst so ansprach, würden jetzt in der Aufzählung den Rahmen sprengen. Aber ich denke ihr habt erkannt, dass es um etwas anderes geht, als reinen Fischbesatz.
Wichtig ist mir, dass klar wird, dass es nicht um radikale Eingriffe, sondern um möglichst bedachte, koordinierte und begrenzte Maßnahmen geht, die primär dem Gewässer und den Fischen nutzen sollen, und erst in zweiter Linie den Anglern. Ich gehe allerdings schon davon aus, dass der Nutzen für uns auch groß sein wird, wenn die Maßnahmen so greifen und genehmigt werden, wie ich hoffe.
Um es auf den Punkt zu bringen: Es soll, und wird, wenn ich dabei bin mit Maß und Ziel vorgegangen werden.