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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schäden an Fischen nach dem Zurücksetzen im Winter



Thorsten
13.02.11, 15:25
In Anglerforen liest man im Winter in Beiträgen unter Fangbildern, bei denen der Fisch wieder releast wurde, dass die Fische durch die Minusgrade Schaden nehmen, also z.B. Erfrierungen an den Flossen oder an der Schleimhaut erleiden, und so verenden können.

Da mich dieses Thema sehr interessiert, habe ich versucht im Internet belastbare Aussagen zu erhalten. Leider kam nichts Nennenswertes dabei heraus.

Daher würden mich eure Kenntnisse zu diesem Aspekt des Zurücksetzens interessieren. Möglicherweise hat ja auch jemand Untersuchungen dazu, die das Thema anschaulich darstellen, damit man sich ein realistisches Bild über die Auswirkungen machen kann. Mein Ziel wäre es dadurch die Angler, die Fische im Winter zurücksetzen auf das Thema aufmerksam zu machen, und zu sensibilisieren.

Was mir dabei so an Fragen durch den Geist geht sind z.B. :

Treten Schäden bei jeder Temperatur unter dem Gefrierpunkt auf, oder ist es eine Kombination von Temperatur und Verweildauer an Land, die zu Schäden führt?
Mit/ohne Ablage auf vereiste/verschneite Flächen?

Wie äußern sich die Beeinträchtigungen? Gibt es eine zeitliche Komponente/zeitliche Verzögerung bei den Schäden?

Wie hoch ist die Mortalität?

Etc. pp.

Ich würde mich freuen, wenn jemand etwas dazu beisteuern kann, um dieses Thema genauer zu beleuchten.

dat_geit
18.02.11, 11:10
Hallo Thorsten,
sicherlich ohne Zweifel wird es eine Einflußgröße geben auf das Zurücksetzen bei eben Minusgraden und damit auch sehr niedrigen Wassertemperaturen.
Ich habe da irgendwo was in eienr Studie gelesen, ohen das diese explezit dafür ausgelegt war.
Ich such noch einmal intensiver, wobei ich schon nen verdammten Datenbestand zu der Thematik habe.:Panik:

Thomas
18.02.11, 12:06
Handelt es sich unter Umständen um diese Studie?
http://www.g-o.de/wissen-aktuell-12756-2010-12-22.html

(Öffnen des Links dauerte bei mir etwas, nicht ungeduldig werden)

dat_geit
18.02.11, 14:19
Nein, die war es nicht, wenn es dabei auch in die richtige Richtung gehen könnte.

Bei meinen erneuten Recherchen bin wieder mal über die Karausche eingestiegen und habe den Bogen zu Untersuchungen in Rumänien geschlagen, wo man schon länger über das Problem der Einwirkungen von Eis und niedrigen Wassertemperaturen auf Fische geforscht hat.
Dort ging es vornehmlich um den Stoffhaushalt und die daraus resultierenden Verluste in der Kondition insbesondere bei Cypriniden.
Hier kommt der Begriff der Hyperthermonie zum Tragen.
Die Anpassung eben an solche Extremsituationen und deren Folgen.
BLOOD GLUCOSE, SERUM PROTEINS LEVELS AND SUPEROXIDE
DISMUTASE ACTIVITY IN CYPRINUS CARPIO,
HYPOPHTHALMICHTHYS MOLITRIX AND ARISTICHTHYS NOBILIS
FOLLOWING THERMAL STRESS
http://www.bio.uaic.ro/publicatii/anale_biochimie/data/archive/papers/2009/2/04_misaila_et_all.pdf
Sorry in Deutsch gibt es dazu lediglich wenig Material.
eigentlich müßten doch die Schweizer und Östereicher darüber schon geforscht haben, mal abgesehen von den Amis und Kanadiern oder Scandinaviern.
Hier das ganze auch noch mal in Hinsicht auf vorbereitende Schritte innnerhalb der Organismen in Bezug auf die Abwehr von Parasiten.
INFLUENCE OF PROPHYLACTIC ANTIPARASITARY
TREATMENTS ON SOME HEMATOLOGICAL INDICES
VALUES IN CULTURED CYPRINIDS
http://www.uaiasi.ro/revista_zoo/ro/documente/Pdf_vol2/Z106_C_Misaila.pdf
Es gäbe da einiges interessantes in vergleichende tierphysiologie band 2.
Aber da müsste ich nochmals knapp 50,-€ investieren.
Versuche das mal irgendwo ausleihen zu können.
Tolle Kapitel über Anpassung und Tolleranz und und und

Thomas
18.02.11, 14:35
Nein, die war es nicht, wenn es dabei auch in die richtige Richtung gehen könnte.

Bei meinen erneuten Recherchen bin wieder mal über die Karausche eingestiegen und habe den Bogen zu Untersuchungen in Rumänien geschlagen, wo man schon länger über das Problem der Einwirkungen von Eis und niedrigen Wassertemperaturen auf Fische geforscht hat.
Dort ging es vornehmlich um den Stoffhaushalt und die daraus resultierenden Verluste in der Kondition insbesondere bei Cypriniden.
Hier kommt der Begriff der Hyperthermonie zum Tragen.


:hmm: Hyperthermonie, noch nie gehört ...

Die Begriffsbildung Hypothermie wäre für mich passend zum Beispiel noch nachvollziehbar.

Hyper~ wäre überhalb~, also erhöhte Körpertemperatur
Hypo~ wäre unterhalb, also erniedrigte Körpertemperatur

Ließe sich auf gleichwarme wie wechselwarme Organismen anwenden.

Mattes
18.02.11, 15:04
Habe heute auch gut zwei Stunden in Recherchen investiert.

Die einzigen Fundstellen waren verschiedene Koi- oder Chemieforen in denen auf die Schädigung der Kiemen durch Eiskristalle unter der Oberfläche eingegangen wurde.

( http://www.cnslab.carleton.ca/~kbstorey/pdf/381.pdf )

Die Suche im internationalen Raum mit den Suchbegriffen:"gills, damage, frost und fish" brachte auch kaum verwertbares. Zumindest nicht in der Kürze der Zeit. Studien über Fische, die mittels Glukose die Kiemen schützen, allesamt aber nicht aus unseren Regionen und nicht auf den Gedanken anwendbar.

http://www.holar.is/aquafarmer/node131.html
http://www.cnslab.carleton.ca/~kbstorey/pdf/381.pdf

Scheint so, als müssten wir selber ran.

dat_geit
18.02.11, 16:03
Sorry Hypothermie war gemeint.:Klatsche:
das andere gehört zur Krebstherapie.......:grins:

Aber besser ist auch die Suche nach Thermoregulation:kratz:

dat_geit
12.03.11, 14:13
3 mögliche Schäden, die ich versuche im Laufe der nächsten Zeit zu ergründen.

1. Stress bei starken Temperaturunterschied zwischen dem Wasser und der Aussentemperatur.
2. Schädigung von Kiemen durch starke Minusgrade und damit verbundenes Frosten (Kristallbildung).
3. Erfrierungen auf den äußeren Hautschichten oder Flossen

dat_geit
13.03.11, 00:14
Ein Hinweis ist hier zu sehen

www.wildtroutstreams.com/CatchRelease/catch_and_release_review_and_guidelines.pdf