PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Grundelproblem



Mattes
19.02.11, 00:01
Hallo beisammen,

Albert berichtete von der Fachtagung:"Fischartenschutz und Gewässerökologie in Jena (http://www.gw-forum.de/showthread.php?76-18.-19.02.11-Fischartenschutz-und-Gew%E4sser%F6kologie-in-Jena)" vom Grundelaufkommen, unter anderem im Rhein.

Dr. Staas tat dies vorher schon auf der Fortbildung in Schwalmtal (http://www.gw-forum.de/showthread.php?185-Zum-Vortrag.-%84Neue-Fischarten-in-NRW%93).

Hier würde ich nun gerne die neusten Erkenntnisse über die Entwicklung der Dinge sammeln. Wer also neue Fakten oder interessante Dinge zu berichten weiß, wer Austausch wünscht, ist eingeladen.

dat_geit
19.02.11, 10:31
Ja, das ist ein zunehmendes Problem auch bei uns.

Derzeit wissen wir, dass besonders der Nord-Ostsee-Kanal davon betroffen ist.
In der Elbe gibt es bereits auch Nachweise.
Wir als Elbenebenfluss haben noch keine Meldungen vorliegen. Aber wer kann sich da schon sicher sein.

In Ostseezuflüssen gibt es bereits Meldungen, dass diese Arten dank der inzwischen guten Durchgängigkeit (Fluch und Segen) bereits in die Oberläufe vordringen.

Ich möchte auf eine Seite meines Landesverbandes verweisen, wo unsere Biologen sich bereits mit den Grundeln befassen.

http://www.fischschutz.de/Fremdarten/Die-Schwarzmundgrundel-%E2%80%93-eine-neue-Art-erobert-den-Nord-Ostsee-Kanal.html

Ach ja, es gibt bereits einige Fischspeiselokale, die sie bereits als Sonderessen anbieten. Selbst unser Ministerpräsident hat sie schon genossen.

Andreas

Thomas
20.02.11, 12:16
Hier eine Bestimmungshilfe mit Bildern (http://www.oefg1880.at/fischarten/Kesslergruendling.pdf) für die 4 sich weiter ausbreitenden Grundelarten.

- Marmorierte Grundel
- Kesslergrundel
- Schwarzmundgrundel
- Nackthalsgrundel

Die Koppe wird dabei gegenübergestellt, um eine Verwechslung auszuschließen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.08.12, 23:55
Die Ausbreitung geht wie zu erwarten war weiter.
Im letzten Herbst, gab es wohl die ersten Einzelfänge in der Weser.
In der Unterweser werden sie nun recht regelmäßig in Reusen gefangen.
Oberhalb der Staustufe Bremen, wird in den nächsten Tagen überprüft ob sie dort auch schon vorkommt.

Unabhängig des aktuellen Nachweises, ist es sicher nur noch eine Zeitfrage von wenigen Jahren, bis sie das Wesergebiet erobert hat.

Es ist traurig, wie wird Sie sich das Auswirken, auf die Koppen, Steinbeißer, Gründlinge, Bachschmerlen und Bachflohkrebse.
Eben alles was in der Randzone zwischen den Steinen lebt?

Nun das Auftauchen war zu erwarten, ich rechne mit gewaltigen Veränderungen im Nahrungsnetz und der Artenzusammensetzung.
Wie so oft, wird es aber kaum einer mitbekommen.

Georg
26.08.12, 21:40
Nun haben wir die Grundeln auch in Niedersachsen, genauer gesagt im Mittellandkanal,
bereits im Juni sollen Angler im MLK bei Bramsche (http://maps.google.de/maps?hl=de&cp=5&gs_id=2o&xhr=t&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_qf.&biw=1153&bih=605&q=bramsche&um=1&ie=UTF-8&hq=&hnear=0x47b9e0493aa157d1:0xdd30a11d8a27ed3f,Bramsc he&gl=de&sa=X&ei=jXs6UN7kO4rUsgbrwIGADQ&sqi=2&ved=0CD8Q8gEwAQ) Schwarzmundgrundeln am Haken gehabt haben.

Auch der LSFV NDS informiert per Pressemeldung (http://www.lsfv-nds.de/index.php?option=com_content&view=article&id=71:schwarzmundgrundel&catid=10:pressemitteilungen&Itemid=132) über das Auftreten von Neogobius melanostomus im MLK.

Manfred
31.08.12, 11:42
Hallo miteinander,

ich wollte an dieser Stelle mit einigen eigenen Erfahrungen aufwarten. Im Donaubereich gab es folgenden Besiedelungsverlauf. Zuerst kam die marmorierte Grundel und baute dichte Bestände auf. In der Folge nahmen die Bestände der Kesslergrundel zu, die offensichtlich die marmorierten Kollegen wieder stark zurückdrängten. Nun macht sich am stärksten die Schwarzmundgrundel breit, wobei die Kesslergrundel sich eher in freie strömende Bereiche des Flussbettes zurückgezogen hat. Nachhalsgrundeln tauchen derzeit eher selten auf. Zur Ausbreitung ist zu sagen, dass alle vier Arten in den Fischpassuntersuchungen, die ich in leztzer Zeit an der Donau durchführen durfte nur vergleichsweise wenig auftauchen. Ich bin der Meinung die fahren tatsächlich mit den Schiffen mit, was die hohen Ausbreitungsgeschwindigkeiten erklären könnte. An der Donau stellt sich zusätzlich die Frage nach dem Warum jetzt. Sie hätten auch schon vor fünfzig Jahren mit den Schiffen mitfahren können, haben es aber offensichtlich nicht getan. Haben die gestiegenen Durchschnittstemperaturen damit zu tun? In den Inn beispielsweise wandern sie nicht ein, was an den dort herrschenden niedrigen Temperaturen (Sommerkühl durch Schnee- und Gletscherschmelze) liegen könnte.

Bei Beobachtungen im Aquarium kann man gerade bei Kesslergrundel und Schwarzmundgrundel feststellen, dass die Tierchen einen horrenden Appetit haben und auch größere Beutefische attackieren. Ein Einfluss auf das Gesamtökosystem unter und auch über Wasser (Fisch fressende Vögel) ist zu befürchten. Ein Gegensteuern ist nicht machbar. Wenn das Problem gelöst werden kann, dann nur durch natürliche Anpassungsvorgänge. Interessant ist, dass zum Beispiel der Zanderfang an der Donau inzwischen von der Verwendung Grundelähnlicher Köder abhängt. Auch beim Barsch deutet sich dies an. Wie's tatsächlich weitergeht, wird die Zeit weisen.

Beste Grüße

Manfred

Steini (verstorben am 06.09.2019)
31.08.12, 13:29
Danke Manfred, habe ich mit großem Interesse gelesen.

Da muß ich Dir einfach mal eine Frage stellen.
Welche Arten sind umgekehrt seit dem auftauchen der Grundeln weniger geworden oder verschwunden.

Bei uns ist die Schwarzmundgrundel bis auf wenige km heran, wenn nicht heute schon vereinzelt vorhanden.
Die werden sich auch weiter die Weser herauf arbeiten, aber bei uns wird sie auf die Koppe treffen, die sich seit etwa 5 Jahre die Weser herab arbeitet.
Beide bewohnen ja so in etwa den gleichen Lebensraum,die Steinschüttung am Ufer.
Nun frage ich mich, ob die Koppe sie stoppen kann.
Beide nebeneinander existieren werden, oder ob die Grundel die Koppen überrennen wird?
Zur Zeit bin ich halt nachts viel mit der Taschenlampe und Fotoapparat los, um den derzeitigen Stand festzuhalten.
Da stell ich gleich noch eine Frage!
Sind Grundeln so ebenso gut nachzuweisen wie Koppen, Steinbeißer, Forellen, Schmerlen usw.?
Oder kriegt man sie wie die (nachtaktiven) Barben fast nie zu Gesicht?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
13.09.12, 07:44
Am Dienstag habe ich nun erfahren das die Schwarzmundgrundel in Bremen nun schon so zahlreich ist das sie auch so am Rand regelmäßig gesehen wird.
(@ LL. Nochmals Danke für Deine Fotos, als ich sie für den Beitrag brauchte hatte ich echt keine Ahnung wie schnell das aktuell werden würde)

Erstaunlich, vor einem Jahr nur als Einzeltiere vorhanden und nun schon so zahlreich.

Ein Wehr trennt uns noch.
Aber ich wäre bereit zu wetten, dass einige da schon durch sind.

Da aber auf den den nächsten 20 -30 Km keine Reusen liegen, wird Ihr Erscheinen zunächst wohl unbekannt bleiben.

feko
16.09.12, 19:25
Hallo
Auf jeden Fall ist ja offensichtlich genug Nahrung für die Grundeln vorhanden.
Bevor die Grundelplage losging,müssen ja andere Arten diese Nahrungsgrundlage genutzt haben.
Welche waren das?
Ich war auf jeden Fall dieses Jahr am Main bei Gemünden,und tatsächlich,es waren auch dort Grundeln,eine Schwarzmundgrundel lebt bei mir nun auch im Aquarium.
Es wird auch gesagt,das z. B. der Zander wieder Vorteile hat,da er Brutpflege betreibt,und die Zanderbrut in den Grundeln gleich eine gute Nahrungsquelle findet.
Was ich sagen kann,das wir am Main echt gut gefangen haben,trotz der Grundeln.
vg

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
16.09.12, 23:30
Hallo,

im Mündungsbereich der Rur bei Roermond wurden in der dortigen Fangstation in 2011 im gesamten Jahr erstmals < 10 Marmorgrundeln nachgewiesen.

In 2012 war das bereits der Tagesfang. Die Marmorgrundeln wurden aber lediglich im Zeitraum März/April gefangen. Technisch bedingt, können Fische dieser Größe nur im Abstieg gefangen werden. Vermutlich stiegen sie vom Laichen wieder ab. In anderen Monaten gab es keine Nachweise. Der Mündungsbereich weist einen starken Koppenbestand auf. Etwa 75% der Koppen sind C. periferetrum, die restlichen 25% C. rhenanus.
Die Koppen werden die Grundeln garantiert nicht stoppen. Durch ihre sehr hohe Vermehrungsrate drücken diese konkurrierende Kleinfischarten an die Wand. Noch ist aber die Grundeldichte zu gering um Veränderungen der heimischen Fauna festzustellen.

Der Nachweis von Grundeln ist nach meiner Erfahrung schwierig. Steine umdrehen funktioniert da nicht. Lediglich mit dem E-Gerät in der Betriebsart Gleichstrom funktioniert es sehr gut. Da Grundeln gut auf Strom reagieren, sollte man nicht mit Pulsstrom fischen, da die Tiere dann in ihren Verstecken krampfen und nicht heraus kommen.

LL

Walleye
11.10.12, 10:56
Auch bei uns am Neckar bei Heidelberg fange ich zur Zeit beim Barschfang sehr viele Grundeln.
Ich habe auch bisse bei größeren Ködern und hab an einem Tag mal extra mit kleinen Gummis gefischt, das Ergebnis war Katastrophal.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
30.07.13, 22:18
Neuigkeiten für die Weser.
Gestern wurde die erste Grundel weit oberhalb des Bremer Weserwehres, zwischen Achim Baden und Etelsen im Schleusenkanal gefangen.
Fisch liegt bei mir in der Gefriertruhe, es ist eine.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
04.11.13, 09:48
Weitere Grundelfänge habe ich in den letzten Tagen aufgeschnappt.
Klar, dass kein Fänger eine Meldung bei mir machte.

Nachtrag: Am Abend ein Tier erhalten.
Im Schleusenkanal wenig unterhalb der Schleuse bei Langwedel werden Grundeln nun also regelmäßig gefangen.
Wetten das 2014 die erste in der wenige Km entfernten Aller auftaucht ?

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
05.11.13, 01:50
Hallo,

es wäre sicher hilfreich wenn wir mit den Artnamen und nicht mit dem Sammelbegriff "Grundel" arbeiten.

Es geht ja nicht nur um eine Erstbesiedlung mit den ponto-kaspischen Grundeln. Es geht ja auch im Verhältnis der Grundelarten zueinander sehr dynamisch zu.
Als grobe Tendenz kann ich sagen, Marmorgrundel taucht als erste Art auf. Wenig später tauchen Kessler- und Schwarzmaulgrundel auf und die Marmorgrundel wird von diesen beiden Arten verdrängt. Mit Anwachsen der Bestände verdrängt die Schwarzmaulgrundel die Kesslergrundel. Im Moment läuft, zumindest im Rhein-Maas System, alles auf die Schwarzmaulgrundel hinaus
Die pontische Stromgrundel oder Flussgrundel ist ein Sonderfall. Sie bevorzugt Sandböden und steht daher nicht in Konkurenz zu andern Grundeln, kann dadurch aber auch nicht Gewässer flächendeckend besiedeln.

Die Bestimmung ist nicht wirklich schwierig.

Alle Grundeln: Saugscheibe am Bauch (sonst Verwechslungsgefahr mit der Koppe)!!
Marmorgrundel: verlängerte Nasenröhrchen (schwierig zu erkennen)!
Schwarzmaulgrundel: Schwarzer Fleck am Ende der 1 Rückenflosse, weißliche Saugscheibe.
Kesslergrundel: kein schwarzer Fleck auf der Rückenflosse, gelbliche Saugscheibe.
Flussgrundel: vergleichsweise sehr schlank, auf den Flanken schwarzer, unterbrochener Längsstreifen.

LL

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.11.13, 08:45
Stimmt.:;:
Im Wesergebiet dreht es sich alles um die Schwarzmaulgrundel.
Eingewandert über Polen, Ostsee, Nord-Ostsee Kanal und dem gemeinsamen Flussmündungsgebiet von Elbe und Weser.
Diesen Weg hat bisher wohl nur die Schwarzmaulgrundel gefunden.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
20.07.14, 11:50
Die Schwarzmundgrundel ist in der Weser wieder etwas weiter.
Das Dörverdener Wehr sollten viele schon überwunden haben.
Unterhalb ist sie nun stellenweise recht zahlreich zu sehen und problemlos zu fangen.
Sie scheint sich aber mit der Region zwischen Bremen und der Allermündung schwer zu tun.
Dort wurde sie bisher nur aus dem Kanal bei Langwedel zahlreich gemeldet,
oberhalb ist sie ungleich zahlreicher.
Kommt sie weiter so schnell voran, wird sie Minden wohl in 1-3 Jahren erreicht haben.

BMP
21.07.14, 07:37
Bei uns im MLK (Hörstel - Osnabrück) und im Zweigkanal Osnabrück wurden letztes Jahr nur vereinzelt welche Gefangen.
Dieses Jahr dominieren die Grundeln dort. An einem Abend 100 Stück zu fangen ist kein Problem mehr. Nachts mit der Taschenlampe die Steinschüttung ableuchten, da ist alles voller Grundeln.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
21.07.14, 10:15
Dann werden sie Minden ja fast zeitgleich erreichen.
Da kommt es dann zum genetischen Erfahrungsaustausch, der beiden Wanderbewegungen.
Der einzige Bereich an dem in meinem Abschnitt schon Grundeln gefangen werden, ist auch ein Kanal.
Unseren sandigen, relativ gering ausgebauten Weser-Abschnitt scheinen sie nicht zu mögen.
Dort wo ich sie fing sind Zander selten, bei uns aber sind Zander und Barsche reichlich vorhanden.
Stellenweise und auch nicht jedes Jahr kommen da dann noch etliche Quappen hinzu.
Ich bin gespannt wie es sich in der Aller entwickelt.

Was die Sache mit dem Ableuchten der Steinpackung angeht,
ich habe bemerkt das es mir schwerfällt, Koppe und adulte Schwarzmundgrundeln in der Draufsicht zu unterscheiden.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
31.08.15, 10:29
Die Schwarzmundgrundel ist in der Weser wieder etwas weiter.
Das Dörverdener Wehr sollten viele schon überwunden haben.
Unterhalb ist sie nun stellenweise recht zahlreich zu sehen und problemlos zu fangen.
Sie scheint sich aber mit der Region zwischen Bremen und der Allermündung schwer zu tun.
Dort wurde sie bisher nur aus dem Kanal bei Langwedel zahlreich gemeldet,
oberhalb ist sie ungleich zahlreicher.
Kommt sie weiter so schnell voran, wird sie Minden wohl in 1-3 Jahren erreicht haben.

Zwischenbericht.
Ich hatte geschrieben:"Sie scheint sich aber mit der Region zwischen Bremen und der Allermündung schwer zu tun."
Diesen Bereich füllte sie nun verspätet auf.
Möglicherweise eben nun stromab.
Fakt ist aber das sie nun regelmäßig dort gefangen wird.
Ich habe es an 4 Stellen dort versucht und hatte sie 3 mal dabei.

UMueller
31.08.15, 23:54
Bei uns wurden auch schon welche gefangen. Im Flußgebiet bei Schweringen vor ca. 11 Wochen. Das geht dann
schon Richtung Drakenburger Weserwehr. Aber bis jetzt nur einzelne. Ich hab gehört unterhalb Dörverden hat der
Berufsfischer immer welche in den Aalkörben. Nächstes Jahr werden wir dann auch oberhalb mehr Bekanntschaft
mit diesem Fisch haben. Werden wir wohl mit leben müssen.

Gruß Uwe

Steini (verstorben am 06.09.2019)
01.09.15, 01:01
Nächstes Jahr werden wir dann auch oberhalb mehr Bekanntschaft
mit diesem Fisch haben.

Gruß Uwe

Ne Uwe ich denke, die Bekanntschaft werdet Ihr schon in wenigen Monaten häufiger machen.
Das ging bislang immer so das den einzelnen Fängen im Frühsommer, dann ein zahlreicher Fang im Herbst folgte.
Die laichen halt mehrmals und der Nachwuchs muss erst groß werden.

Das war in der Unterweser so, bei uns im Kanal und auch Unterhalb von Dörverden lief das im letzten Jahr so ab.

Georg
19.09.15, 21:36
Bei uns im MLK (Hörstel - Osnabrück) und im Zweigkanal Osnabrück wurden letztes Jahr nur vereinzelt welche Gefangen. Dieses Jahr dominieren die Grundeln dort. ...

Mittlerweile sind sie auch im Salzgitter-Stichkanal reichlich anzutreffen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
23.07.16, 09:08
Die Schwarzmundgrundel scheint bei mir an der Weser (oberhalb Bremens) nun die seit einigen Jahren, zahlreichen Koppen zu verdrängen.
Ich sehe weder Koppen noch Bachschmerlen mehr, was sich vielleicht auch noch im Herbst ändert.

Koppe und Grundeln sehen zwar ähnlich aus, verhalten sich aber in der Dunkelheit anders.
Leuchtet man beide Nachts an, verhaltenen die Koppen lange regungslos inne, während die Grundeln sich schnell verstecken.
Noch im letzten Jahr sah ich wohl auf jedem Meter eine Koppe, nun gleich einige Sch.Grundeln.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
22.10.16, 14:13
Gibt es eigentlich Untersuchungen oder Betrachtungen, die die Wiederstandfähigkeit eines "intakten" heimischen Gewässer, mit Wasserstraßen voller eingeführten Arten vergleicht?
Bin immer noch am überlegen ob nicht der Hecht, also Hechtbesatz die Schwarzmundgrundel dort etwas verringern könnte.
Schließlich lebt er am strukturreichen Rand und jagt am Tage.

Wobei ich nichts dazu finde...

Interessant ist aber folgender Link.
https://www.greenpeace-magazin.de/nachrichtenarchiv/warum-es-falsch-ist-die-einwanderung-eines-fisches-aus-dem-schwarzmeer-die-ostsee

Es geht darum das man fremde Arten wie die Grundel nicht verteufeln soll.
Sorry, die Autoren hat aus meiner Sicht keine Ahnung und erscheint mir gemeingefährlich.:lachen:
Scheinbar wird alles immer flacher, so das weniger Schattenseiten zu sehen sind.
Nicht das ich an eine unveränderliche Natur glaube, aber jede Veränderung birgt halt weitere Risiken.
Es gibt nicht das eine Problem, sondern viele gleichzeitig die oft auch im Zusammenhang stehen.
.
Nein eine invasive Art braucht man nicht mehr verteufeln, da man sie nie mehr los wird, muss man halt damit leben.
Aber in Schutz nehmen oder zu verharmlosen braucht man sie deshalb auch nicht.
Kein Mensch kann wissen was die Verbreitung noch für Folgen haben wird, aber Folgen wird es auf jeden Fall haben.

UMueller
23.10.16, 13:16
www.greenpeace-magazin.de/na...eer-die-ostsee (http://www.greenpeace-magazin.de/na...eer-die-ostsee) Meine Meinung dazu.

So,so ein richtiger Superfisch ist die Grundel. Kommt selbst da noch zurecht wo andere Fischarten nicht klar kämen, steht da geschrieben. Ist damit gemeint das die vom Menschen veränderte Umwelt gar nicht das Problem sei, sondern nur in der Wahrnehmung bestimmter Interessengruppen bestehe ? Veränderungen also hinnehmen zugunsten der anpassungsfähigsten Arten ? Ein Beispiel: begradigter Bachlauf mit Absenkung der Bachsohle. Selbst hier wird sich die Natur anpassen. Die Frage ist nur wie. Also alles eine Frage der persönlichen Einstellung etwa ? Ich finde man kann es sich auch einfach machen indem man Probleme ignoriert,ausblendet oder schönredet. Und genau das wird hier gemacht.
Besonders erschreckend finde ich aber den Menschenvergleich (Eindringlinge) gleich im ersten Absatz . Was ist das für ein Vergleich. Mag ja sein das Kriegsflüchtlinge eine Bereicherung unserer Kultur darstellen. Das sehen gewiß nicht alle so. Der Vergleich mit der Grundel aber ist menschenfeindlich und grenzt an Geistiger Brandstiftung. Nein nicht grenzt, es ist geistige Brandstiftung. Den Vergleich mit einer invasiven Fischart die sich hier massenhaft ausbreitet und Flüchtlingen finde ich einfach unverantwortlich. Hat die Autorin überhaupt nachgedacht was sie da schrieb.

Albert
23.10.16, 21:17
Scheint so, das dieser umweltschützenden NGO die biologischen Bestände der Sprotte, Scholle, Hering und co. so ziemlich egal ist.
Und das Raubfische auf diese Fische angewiesen sind kommt für Gp nicht in Betracht.
Das sich die Grundelarten ausbreiten und nicht mehr aufhalten lassen ist fast sicher.
Leider werden Dorsch, Hecht und andere stark befischt so das die als Pretatoren ausfallen.
Die EU erlässt solche Listen nach fachmännischer Beratung von Fischereibiologen und nicht aus Jux und Tollerei.
Irgendwie beschämend für diese Organisation. Die Autorin hat bestimmt schon viele Gewässer untersucht und belastet uns mit
ihren Weisheiten.:lachen:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
31.10.16, 20:15
Schade, das keiner den Gedanken aufgreift, Hechte zu fördern, um so gegen Grundeln vorzugehen.

Aber vielleicht kann mir ja jemand Helfen wie früh im Jahr man schon deutlich vorgestreckte Hechte bekommen kann.
Denn H-Brut muss ich überbrücken, die Deckung und das Futter fehlen.
Wo sie das vorfinden in den Nebengewässern, kommen sie ja allein zurecht.

Nachtrag: Mal schauen ob 400 Setzlinge da regional nun etwas verbessern, die Hechte die Freunde fingen waren voll mit Grundeln..

Steini (verstorben am 06.09.2019)
16.06.18, 04:05
Derzeit jubeln die Angler bei uns das sie weniger Grundeln fangen.... man redet von Krankheiten welche die Grundeln reduzierten.
Leuchte ich nachts ins Wasser ergibt sich ein anderes Bild, alles voll mit jungen Grundeln die wohl nicht an den Haken gehen.
Die ersten Kleinfischarten sind verschwunden.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.09.18, 09:06
Unverändert.
Es werden nun nach der ersten Besiedlungswelle in der Weser, deutlich weniger Grundeln gefangen, aber sie sind allgegenwärtig.
Sie scheinen nicht mehr so groß zu werden und besondrs die schwarzen Männchen sind oft kaum noch fingergroß schon verpilzt.
Mag sein das Ihnen nun früh die Reserven fehlen, die Nester zu pflegen.

Ich denke ich fange nun 90% weniger Grundeln und wieder fast nur Weißfisch mit Futter und Made an den Steinen.
Leuchte ich mit der Taschenlampe, werden die Grundeln zur dominanten Art, über Steingrund.
Die Mühlkoppe ist völlig verschwunden.
Die Kamberkrebse sind geblieben.
Bachschmerlen waren vorher schon selten, ich habe bislang keine mehr gesehen.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.02.19, 13:15
Schade, das keiner den Gedanken aufgreift, Hechte zu fördern, um so gegen Grundeln vorzugehen.

Aber vielleicht kann mir ja jemand Helfen wie früh im Jahr man schon deutlich vorgestreckte Hechte bekommen kann.
Denn H-Brut muss ich überbrücken, die Deckung und das Futter fehlen.
Wo sie das vorfinden in den Nebengewässern, kommen sie ja allein zurecht.

Nachtrag: Mal schauen ob 400 Setzlinge da regional nun etwas verbessern, die Hechte die Freunde fingen waren voll mit Grundeln..

Erfahrungsbericht.
Nach Besatz von 400 Setzlingen um 35 cm Mitte März, 5000 Hv 5-7 cm im Juni hörte man nun von immer besseren Hechtfängen in der Weser.
Die hätten nun schon Maß haben können.
Weitere 200 Hechte um das Mindestmaß im letzten Herbst kamen noch hinzu.
Die Fische wurden z.d aufwendig von Land und Booten verteilt, schon das wird selten umgesetzt.

Nun sollten Sie auf den Fanglisten also aufgetaucht sein.
Pustekuchen bei extremen Angeldruck auf Raubfisch, sind es weiter kaum mehr als 50 Hechte aus der Weser, bei über 1000 Fangmeldungen.
Zander, Meerforelle, Lachs und Aal sind ebenso weiter sinkend.
Na ja, es war ein extremer Sommer, kann man nun behaupten, oder Fangmeldungen wren ja unrichtig.
Doof nur, wenn es sich über die Jahre in passende Entwicklungen betrachten lässt.
Dann kann man es nicht mehr auf den Extremsommer schieben.


Was bin ich froh niedergelegt zu haben.
Mir scheint es als ob Populisten da falsche Vorstellungen vertreten, was überhaupt noch sinnvoll oder möglich ist.
Die ordentliche Besatzpraßis, oder das Einfordern das man nur Angelt um Fische zu essen... :lachen:

ralle80
05.02.19, 15:27
Hallo Steini,
ich finde es wichtig, dass auch nach dem Besatz evaluiert wird, ob die Maßnahmen etwas gebracht haben und nicht die Fehler immer wieder zu wiederholen.

So wie ich jetzt gelesen haben, ist eigentlich nur der Besatz mit Karpfen, Aal und Regenbogenforellen überhaupt sinnvoll, solange es nicht Extremereignisse gegeben hat oder neue Arten angesiedelt werden müssen. Dabei denke ich an Fischsterben jeglicher Art (Umkippen, Austrocknen, Gift), Hochwasserwellen oder eben dass z.B. nichtvorhandene Zander, Welse, Hechte eingeführt werden.

Ich bin immer noch der Meinung, dass bei allen Naturschutzgedanken der einfache Angler hauptsächlich etwas in den Kescher haben möchte. Und wenn es aufgrund der Kormorane nur Grundeln und massenweise kleine Barsche gibt, dann müssen eben RBFs und Karpfen herhalten. Selbst wenn das dem Naturschutzgedanken widerspricht.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.02.19, 16:25
Hallo Steini,
Ich bin immer noch der Meinung, dass bei allen Naturschutzgedanken der einfache Angler hauptsächlich etwas in den Kescher haben möchte. Und wenn es aufgrund der Kormorane nur Grundeln und massenweise kleine Barsche gibt, dann müssen eben RBFs und Karpfen herhalten. Selbst wenn das dem Naturschutzgedanken widerspricht.

Ich bin vermehrt der Meinung, das selbst solche Arten wie der Hecht (regional) vermehrt Schutz vor den Menschen benötigen, wenn sie Ihrer Aufgabe in der Natur nachkommen sollen.
Wenn ich mir überlege das über 1000 Angler trotz Besatz 53 Hechte auf einigen hundert ha ernten, dann müsste man fast schon den Totalschutz einfordern, damit sie vielleicht Ihrer Aufgabe nachkommen können.
C&R wäre da vielleicht noch vertretbar...
Ist ja nur die einzige bei uns im Fluß einst heimische Raubfischart.
Bedeutet es wäre die einzige Raubfisch-Art, die im Sinne des Naturschtzes wirklich Schutz verdient.

Mir scheint das es vielen gar nicht mehr um Aufgaben der Arten geht, sondern um Ertrag und Fang.

ralle80
05.02.19, 16:56
Das stimmt nicht. Wenn aber offensichtlich trotz Besatzmaßnahmen keine Ertragssteigerung beim Hecht erfolgt, müssen diese Maßnahmen auf dem Prüfstand. Tausende € für etwas nicht funktionierendes auszugeben ist nicht gut.
Evtl. müssen Besatzhechte noch größer sein. Vielleicht ist es sinnvoller, ganzjährig Hechte zu schonen. Allerdings ist das schwer zu kontrollieren und findet vielleicht wenig Akzeptanz bei den Anglern.

Ich habe bei uns am Rhein nie verstanden, wenn der selten gefangene Hecht entnommen wird anstatt diesen vorsichtig freizulassen. Aber so ticken leider viele Angler, was durch fragwürdige Urteile bzgl. C&R verstärkt wird.

Erinnert mich am Neckar, wo mit viel Geld erfolglos versucht wurde, Hechte vermehrt anzusiedeln, während gleichzeitig der Wels mit einem Enthnahmezwang versehen wurde.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
05.02.19, 18:54
Das stimmt nicht. Wenn aber offensichtlich trotz Besatzmaßnahmen keine Ertragssteigerung beim Hecht erfolgt, müssen diese Maßnahmen auf dem Prüfstand. Tausende € für etwas nicht funktionierendes auszugeben ist nicht gut.
Evtl. müssen Besatzhechte noch größer sein.

Ich gebe Dier recht.
Aber es ging mir auch nicht um den Ertrag, sondern darum etwas gegen die Grundel zu versuchen.
(In einem Gewässer in dem kaum Hechte aufkommen)
Ich bin schon lange der Meinung, das man auf Raubfischbesatz besser verzichten kann.
Es bringt kaum Ertragssteigerungen, bringt alles durcheinander und kostet viel Geld.
Über die Jahre hat sich das auch bestätigt, das es fast immer ohne geht, ohne das es bemerkt wird.
(Arlinghaus hat es Mir dann auch nur noch mal bestätigt, wie dumm es ist wenn man keinen Grund hat)
Wie geschrieben es war ein Versuch etwas gegen die Grundeln zu tun, was vielleicht die Abwehrkräfte der heimischen Natur stärkt.
Aber es scheint, eben nicht möglich unter heutigen Umständen.

Nun sind Andere am Zug, da werden dann wohl bald wieder mehr Raubfische wie der Zander besetzt.
Ich hatte es mehr mit Ansiedlung, Impfen Karpfen, Wanderfischen und Besatzoptimierung.
Dieses Auffüllen für Erträgs Träume ist halt teuer und oft unsinnig.

ralle80
06.02.19, 18:31
Ich finde es sehr gut, dass du es versucht und evaluiert hast. Wenn eine Sache nicht funktioniert, muss man Alternativen suchen. Wenn Kartoffeln nicht wachsen, der Weizen auch nicht, dann macht man entweder eine ökologische Wiese oder wieder Mais. So auch mit dem Gewässer.