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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Netzbefischung zum Nachweis von eigenem Zanderaufkommen



Thorsten
02.05.11, 19:50
Wir bewirtschaften zusammen mit 2 anderen Vereinen einen ca 80 ha großen Baggersee, an dem noch aktiv gebaggert wird. Tiefe meist recht schnell abfallend auf 3-6 m, danach soweit ich weiß kontinuierlich sinkend auf bis zu 25-30 m. Viel Sand und Kies, wenig Wasserpflanzen, und trüb durch die Baggerarbeiten.

Der See ist ungefähr 30-40 Jahre alt, geschichtet und relativ nährstoffarm.

Letztes Jahr haben wir Gewässerwarte und die Vorstände der 3 Vereine uns zusammengesetzt, um künftige Maßnahmen miteinander zu koordinieren. Dabei kamen wir auch auf den Zanderbesatz, der aus meiner Sicht jahrelang sehr hoch war und unproduktiv war.

Aus meiner Sicht müsste der Zander gute Möglichkeiten haben, an dem Gewässer selbst abzulaichen.

Wir planen nun für dieses Jahr Netzbefischungen, zum Nachweis von eigenem Zanderaufkommen. Entsprechende Berechtigungen (unbeschränktes Fischereirecht etc.) und Material sind vorhanden.

Ziel ist wie gesagt der Nachweis, dass die Zander sich reproduzieren, und danach die Einstellung der Besatzmaßnahmen, wenn wir erfolgreich sind.

Nun geht es mir um die Frage, zu welchem Zeitpunkt, (Jahreszeit, Tag / Nacht) in welchen Tiefen und mit welchen Maschenweiten wir am ehesten erfolgreich sein könnnen.

Elektrisch nach Zandern zu fischen dürfte in diesem großen Gewässer und in den Tiefen, in denen die Zander tagsüber sind vmtl. wenig Aussicht auf Erfolg haben.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
03.05.11, 02:25
Hallo,

von der Maschenweite sollten ca. 25 mm passen.
Die Netze überbleien und auf Grund setzen.
2-3 m Wassertiefe sollten auch passen.
Gefischt wird in der Dämmerung und nachts, zu Zeiten der größten Aktivität der Tiere. Je mehr der Fisch umherschwimmt, desto größer die Chance in ein Netz zu geraten. Normalerweise stehen die Netze quer zum Ufer, wenn Rinnen ins Flache hinein verlaufen kann man sie auch quer zur Rinne stellen.

Auch wenn nur wenig Kraut vorhanden ist, das Netz hier anlehnen.

Unter idealen Bedingungen kann ein Fisch bis zu 4 Stunden in einem Stellnetz überleben.

Theoretisch zumindest.

Wenn das Netz eine Nacht steht, sind alle Fische darin nur noch als Lebensmittel verwendbar.

Ein Jungzander der ins Netz geht hat keinerlei Überlebenschance mehr.

Fangt ihr Jungzander, ist das der Beweis der Reproduktion, fangt ihr keine, beweist das hingegen gar nichts.

Das E-Gerät ist auch in einem solchen Gewässer sehr gut zum Nachweis von Jungzandern geeignet. Bedingung sind aber reichlich Unterwasserpflanzen.

Ansonsten würde ich dem örtlichen Tauchclub einmal etwas Gutes tun.

LL

dat_geit
03.05.11, 19:40
Die beste Methode ist das Angebot von Laichnestern, die man dann auch kontrollieren kann.
Damit kannst du die Reproduktion schon mal nachweisen.
Es bestünde auch die Möglichkeit wie in der Aquakultur die Nester zu entnehmen und in einem Teich die Brut vorzuziehen.

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
08.05.11, 04:06
Hallo,

das ist sicher ein gangbarer Weg und sicher schonender, als die Befischung mit Kiemennetzen.

Aber auch wenn ich feststelle, dass die Brut das Nest verlassen hat, ist das bei weitem kein Nachweis einer Reproduktion.

Findet die Brut nach dem Schlüpfen auch nur für kurze Zeit nicht genügend Plankton, dann war es das.

Ein weiterer Flaschenhals ist das Erreichen einer Mindestgröße vor dem Winter.
Wird diese nicht erreicht, überlebt der Zander den Winter nicht.
Es müssen dazu über den ganzen Sommer ausreichend Beutefische der passenden Größe vorhanden sein.

Der beschriebene See mit seiner fehlenden Flachwasserzone könnte hier ein Problem haben.

Von einer Reproduktion kann ich daher erst dann ausgehen, wenn ich Zander der Altersgruppe 1+ nachweise.

LL

Thorsten
08.05.11, 07:02
Ich danke euch allen für eure Informationen und Tipps.
Sobald sich die Kollegen der anderen Vereine melden, werde ich Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen, und euch natürlich informieren, wie die Aktion weiter verlaufen wird.

Mattes
15.07.11, 23:43
Hi Thorsten,

hat sich hier eigentlich ein Vorankommen entwickelt? Gibt es Neuigkeiten der Kollegen?

Thorsten
16.07.11, 08:44
Hi Mattes,

wir hatten uns Mitte Mai getroffen, um die Stellen für die Befischung zu vereinbaren. Danach sind wir so verblieben, dass sich die Kollegen bei mir melden, wenn sie Hilfe brauchen und Ergebnisse der Befischung haben.
Seitdem habe ich aber nichts mehr von Ihnen gehört, obwohl ich sie erst vor ein paar Wochen angeschrieben hatte. Ich werde die nächsten Tage nochmal nachhaken.