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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Baumbestimmung-Thread



Georg
08.05.11, 15:15
Von Mattes "angesteckt", hab ich mich mal damit beschäftigt, was so in meinem Garten herumsteht, da ich das Haus und die Gartenanlage "fertig" übernommen habe, musste ich mich erst mal orientieren, bei einem Baum bin ich mir aber nicht sicher.
Primär würde ich ja auf Robinie tippen, entdecke aber weder Dornen, noch ist die Borke typisch, die Blütenform trifft zu, jedoch erstrahlen sie in einem leutenden gelb, Früchte hab ich bis jetzt noch nicht gesehen, konnte diesen Bestimmungsschlüssel noch nicht nutzen.

Vielleicht kann sich Wolf auch mal damit auseinander setzen, schließlich ist er vom Fach.

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Mattes
08.05.11, 15:53
Hi Georg,

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldregen_(Pflanze (http://de.wikipedia.org/wiki/Goldregen_%28Pflanze))

Hier noch ein Bild aus meinem Garten.

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Wäre es eine Robinie, hätte ich dir gerne meine Stihl geliehen.

Georg
08.05.11, 20:50
Das Angebot mit Deiner Stihl ist zwar nett, hab aber selbst eine. :grins:

An Goldregen hab ich auch zuerst gedacht, aber die Blüten stehen nicht in Dolden, die Fiederung der Blätter ist auch auffällig, schau Dir noch mal das Bild an, 8-10 Einzelblätter sind normal.
Hatte auch schon an einen veredelten Colutea arborescens gedacht.
:hmm:
Bin mir echt unsicher.

wolfsangler
09.05.11, 02:10
Na ihr nun wieder.
Kaum habe ich mal 2 Wochen keine Zeit, häckt ihr schon wieder was aus :grins:
Ich muß zugeben meine Zeit als LaGa ist lange her, aber Mattes dürfte recht haben.
Die Rinde sieht aus wie bei Prunusarten ( Kirsche , Pflaume usw ) , doch hier dürfte es sich um eine Goldregenart handeln. Bin mir da aber nicht sicher.
Hier müßtest du mal die Hülsen von 2010 zeigen oder im Herbst 2011 fotografieren.
Goldr. und Blasenstrauch sind sich in der Borke, und Blüte recht ähnlich, und können sich je nach Habitat.- / us auch im Wuchs anders entwickeln.

Stutzig machen mir nur die 10 gegenständigen Blätter , wo das 11 Blatt das Ende des Zweiges bidet, was wiederum auf den Blasenstrauch hindeuten würde.

Georg
09.05.11, 16:48
Na ihr nun wieder.
Kaum habe ich mal 2 Wochen keine Zeit, häckt ihr schon wieder was aus :grins:
...

Steht doch im Kleingedruckten Wolf, Dir soll ja nicht langweilig werden. :heimtückisch:

Danke Dir erstmal für Deine Einschätzung, werde die Früchte abwarten und dann noch einfügen, auf jeden Fall kommt das Ding weg, was auch immer es ist.

Fishmania
20.12.11, 18:29
Mal sehen ob jemand den Baum kennt. Habe nur den Stamm, der mir zufällig vor die Füsse fiel, und schon im Kaminofen landete.
Das Holz ist schwer und entwickelt im Ofen viel Wärme.

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Toni
20.12.11, 20:40
Also anhand der Fotos dürfte das nicht ganz einfach sein. Schwer ist natürlich auch so ein Begriff. Wenn du ein gut vergrößertes Foto von der Hirnholzfläche hättest könnt ich dir wahrscheinlich weiter helfen. Ich bin zwar ein Totalausfall was das erkennen von Bäumen angeht, aber wenn du mir einen Hirnholzschnitt und ein Stereomikroskop gibst, kann ich die Holzart (zumindest bei Laubholz) normalerweise relativ eindeutig bestimmen.

Albert
20.12.11, 21:18
Ich tippe auf Buche. :hmm:

Fishmania
20.12.11, 21:24
@Toni

Ich habe mal die Orginale Pixelgrösse gelassen und dann ausgeschnitten. Vielleicht hilft es.

http://www.fishmania.de/Archiv/Fische/2011/rinde68.jpg

Georg
20.12.11, 22:47
Schwer zu sagen, scheint auch schon gut abgelagert zu sein, würde aber trotzdem in Richtung Erle tendieren.

Fishmania
21.12.11, 09:22
Moin

wachsen die Erlen nicht gerne an Bächen, also in Feuchtgebieten? Ich fand die Stämme aber an einem (trockenem) Autobahndamm, Bautrupps müssen vor mindestens zwei Jahre den Damm von einigen Bäumen befreit haben und die Stämme einfach liegen gelassen haben. Das Holz ist wahrlich gut abgelagert, das Feuchtemessgerät zeigte keine nennenswerte Restfeuchte an.

Mattes
21.12.11, 09:57
Dennoch gehe ich bei Erle mit.

Schneeball wäre auch möglich.

Fishmania
21.12.11, 10:10
@ Mattes

Es gibt bestimmt sehr viel verschiedene "Schneeball" Sträucher, ich kenne nur einen und der wuchs in unserem Garten. Dieser hatte eine ganz dunkle Rinde, das Holz ist schwer und entwickelt im Kaminofen eine unglaubliche Hitze. Ich habe noch einiges davon.
Wenn ich es mit dem grauen Holz vergleiche dann sehe ich keine Verwandschaft (das soll aber nichts heißen denn ich bin ein Laie.....:lachen:

Thomas
21.12.11, 17:20
:hmm:, tricky.

Unsere europ. Rotbuche (Fagus sylvatica) schließe ich aus, ebenso eine Hainbuche, die müsste bei dem Stammdurchmesser schon deutlich spannrückig sein, ist sie aber ganz deutlich nicht.

Mit Erle bin ich auch nicht so ganz einverstanden ... dagegen spricht z.B. die Angabe, das Holz sei sehr schwer und entwickle im Kamin eine starke Heizkraft.
Erlen sind (wie Weiden) Weichgehölzer, keine Harthölzer.

Sorry, dass ich mich erstmal im Ausschließen übe, aber auch so kann man bekanntlich eingrenzen.

Werde morgen früh beim Käffchen nochmal Rindenbilder durchgehen, machte ich heute schon, konnte bisher aber noch keinen Wurf landen, von dem ich selbst überzeugt wäre.

Georg
21.12.11, 17:58
Moin, wachsen die Erlen nicht gerne an Bächen, also in Feuchtgebieten? ...

Die Erle gehört zwar zum typischen Bild der Auenlandschaft, fühlt sich aber überall dort wohl, wo sie ausreichend Feuchte bekommt, ein niedriger Grundwasserspiegel reicht schon. Bei mir wachsen sie am Feldrand, an den Landstrassen, aber auch in Gärten.


Mit Erle bin ich auch nicht so ganz einverstanden ... dagegen spricht z.B. die Angabe, das Holz sei sehr schwer und entwickle im Kamin eine starke Heizkraft.
Erlen sind (wie Weiden) Weichgehölzer, keine Harthölzer.

Eben Thomas, Weichhölzer verbrennen schneller, dafür aber mit einer höheren Hitzeentwicklung, Harthölzer brennen kälter, dafür länger.
Die grösste Hitzeentwicklung entsteht bei Nadelhölzern, hier durch den hohen Harzanteil, deshalb immer gerne als Anmachholz verwendet.
Zum Anheizen oder Durchheizen verwende ich gerne Weide, Pappel, Erle oder Kiefer, will ich für die Gemütlichkeit am Abend ein schönes Flammbild, kommen Buche oder Esche in den Kamin. :;:
Soweit die OT-Ausführungen vom Bäumeschubser.

Thomas
21.12.11, 18:05
Mindestens die Schwere des Holzes verbleibt aber als Gegenargument, Schorsch. :;:

Auch wenn sich, zugegeben, meine Kamin-Sessions auf Aufenthalte in Skandinavien oder bei Freunden beschränken, ich mich über die Heizkraft verschiedener Holzsorten somit auch gerne belehren lasse.

Fishmania
21.12.11, 18:38
Hallo Georg,

wenn es nach dem Flammenbild geht so verwende ich am liebsten Birke.

Übrigens alle Hölzer haben einen fast identischen Heizwert .... :grins: bezogen auf Kilogramm !!!

Toni
21.12.11, 20:47
Hi fishmania,

leider wirds auf dem Foto nicht klarer. Zur eindeutigen Bestimmung wär ein sauberer Hirnholzschnitt nötig (keine Säge, sondern Messer)

Es gibt zig Kriterien, nach denen man Holzarten(Bäume) beschreiben kann. Viele davon wurden im Thread schon diskutiert. Farbe, Dichte, Rinde, Standort.... Das sind alles recht schwammige Kriterien.

Fichtenholz wird zum Beispiel in diverser Literatur mit einer Rohdicht von 300-640kg/m³ angegeben, Eichenholz mit 390-930kg/m³(jeweils trocken). Also was sagt uns das wenn wir bei einer Probe eine Rohdichte von meinetwegen 600kg/m³ feststellen..:hmm:... Wenn ein Klotz auf den Fuß fällt ist Aua, bei einem großen Klotz mächtig Aua, aber damit erschöpft sich der Informationsgehalt größtenteils. Mit Farbe und Konsorten ist es ähnlich. Das kann Hinweise geben, aber keine echte Aussage.

Harte eindeutige Kriterien sind Anatomische Merkmale. Bei Laubholz läst sich an einem Hirnholzschnitt im Prinzip mit einer 10-fachen Lupe oder besser einem Stereomikroskop die Art eindeutig festlegen. Nadelholz ist da deutlich kniffliger, da sind dann spezielle Präparationstechniken und hohe Vergrößerungen nötig das ist dann was für ein Labor.
Hier ist mal ein Link wo das quasi online unterstützt wird.
http://www.holzerkennung.at/HolzFrage.asp
Gehe auf der Seite auf Schnittholz, dann kriegst du einen guten Einblick was ich meine. Wenn noch möglich (nicht alles verheizt) würde ich bei einen Stück mit einem sehr scharfem Stemmeisen eine Hirnholzfläche sauberschneiden und mit höchstmöglicher optischer Vergrößerung ablichten. Es reicht eine saubere Fläche von vieleicht 2x2cm. Es sollten halt drei oder vier Jahrringe sauber zu sehen sein.

Leider beschränkt sich die Datenbank auf die wichtigsten Nutzhölzer. Wenns da nicht dabei ist würde der weiterhelfen.
http://www.buecher.de/shop/fachbuecher/holzatlas/wagenfuehr-rudi/products_products/detail/prod_id/20759482/
Allerdings auch nur wenns Nutzholz ist. Wenns nun irgend ein Hinterindisches Zeirgewächs ist, dann kann nur noch ein Fachlabor helfen. Aber ich denke den Aufwand willst du wohl nicht treiben.

Gruß
Toni

Fishmania
21.12.11, 22:18
Hi Toni

du ahnst schon richtig der Aufwand ist viel zu hoch. Im Frühjahr werde ich mal schauen ob ich da wo ich die Hölzer gefunden habe nicht noch was lebendiges finde, dann werden die Blätter fotografiert und dann ist Schluß mit lustig.

Aber vielen Dank für deine Ausführungen, deine links werde ich mal morgen anschauen

Mattes
06.05.13, 22:09
Neuer unbekannter Baum:

Es ist der nach links geneigte V-gegabelte Baum
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Die Rinde
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Blick hinein
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Fadenformiger Wuchs an dem Kapseln hängen
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Der Baum steht auf einem Rittergut, das eine lange Historie bezüglich der Eigner aufweißt und bei dem auch Heimkehrer der amerikanischen Freiheitskämpfer im 18. Jahrhundert so einiges an Pflanzgut auf der Rückreise im Gepäck hatten. Könnte aber auch etwas sehr Banales sein, das mir bisher einfach nicht einfallen will.

Vorschläge?

Thomas
07.05.13, 10:07
Gattung Fraxinus, Blumenesche (F. ornus) ?

Mattes
08.05.13, 17:52
Glaube ich nicht, Thomas, weil der Blattrand der Blumenesche gezackt ist und die Blätter des Unbekannten sind glatt.

Thomas
11.05.13, 13:51
Eschen-Ahorn (Acer negundio)?

Soviele Möglichkeiten mit Fiederblättern haben wir gar nicht, Mattes ...

Mattes
11.05.13, 14:34
Volltreffer.

Das ist sie. Die Fäden, die Blattform und die Rinde. Alles passt.

Danke dir, Thomas. Prima Ergebnis.