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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)



Albert
12.05.11, 21:49
Systematik: (http://www.gw-forum.de/showthread.php?148-Einf%C3%BChrung-in-die-Biologische-Systematik-%28Taxonomie%29)1989

Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Überordnung: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Pazifische Lachse (Oncorhynchus)
Art: Regenbogenforelle

Wissenschaftlicher Name: Oncorhynchus mykiss (Walbaum 1792)

Flossenformel: (http://www.gw-forum.de/showthread.php?144-Flossenbezeichnungen-und-Flossenformel)

D 4/10-11
A 3/10-11
V 1/8
P1/12

L.I. 100 / 125–150/160 Schuppen in der Seitenlinie
15 bis 16 Schuppenreihen zwischen Fettflosse und Seiten*linie
16–22 Kiemenreusenzähne
60–64 Wirbel 1986

Größe:

Maximal 70 cm, auch größer als 100 cm bei Unfruchtbarkeit (triploid).
Schneller wachsend als die heimische Bachforelle.

Gewicht:

Bis 7 kg , auch schwerer als 15 Kg bei Unfruchtbarkeit (triploid)

Alter:

Bis zu 8 Jahren, in Ausnahmefällen bis 18 Jahre (Pecl 1989)

Beschreibung:

Regenbogenforellen haben ein rosa bis pink schillerndes Band auf den Körperseiten sowie zahlreiche
kleine dunkle Flecken auf dem gesamten Körper, welche auch auf der Rücken-Fett-und Schwanzflosse zufinden sind.
Bis zur Länge von 12 cm haben Jungfische 11 bis 13 große Flecken.

Nahrung:

Das Nahrungsspektrum entspricht das der Bachforelle.
Insekten und ihre Larven, Zooplankton, Weichtiere und kleine Fische.

1990
Vorkommen/Verbreitung:

Erstmals wurden Regenbogenforellen 1879 in Europa eingeführt. Nach MacCrimmon (1971) gelangte die Art 1882 nach Deutschland, 1885 nach Österreich, 1888 in die Schweiz.
Inzwischen existieren sich selbst erhaltende Bestände in begrenzten Arealen z.B. in Österreich und Deutschland. In Europa hat die Regenbogenforelle sonst kein natürliches Verbreitungsgebiet gefunden (Peter 1997).
Verbreitet wird die Art durch immens getätigte Besatzmaßnahmen in alle Arten von Gewässer.

Habitatansprüche:

Regenbogenforellen kommen in wenig strukturierten Gewässern mit niedrigeren Sauerstoffgehalt besser zurecht wie die heimische Bachforelle. Dort Habitatsgeneralist durch monotonen Lebensraum.
Störungsereignisse wie starke Hochwassereinflüsse mit Geschiebetransport in Fliessgewässer wirken sich nachteilig bis zur Eliminierung des Bestandes aus.


Laichzeit:

In ihren ursprünglichen Heimatgewässern laichen Regenbogenforellen zwischen Januar und Juni.
Die Küsten-Steelhead- Forellen kehren nach Aufenthalt von 1 bis 3 Jahre im Meer in ihre Geburtsgewässer zum Winterende /Frühlingsanfang zurück um zu laichen und wo die geschlüpften Forellen 2 bis 3 Jahre in ihren Geburtsgewässer verbleiben.
Durch Selektion in Fischzuchten sind Regenbogenforellen herrausgezüchtet, welche bereits im Herbst laichen. 1987
Selbst erhaltende Bestände in Europa im Februar bis Mai.
Die Eier von Regenbogenforellen benötigen für ihre Entwicklung zirka 290 bis 330 Tagesgrade (Peter 1997)

Besonderheiten:

Die Columbia River Redband Forelle gilt als eine Unterart der Regenbogenforelle Oncorhynchus mykis
als evolutionäre Linie (Behnke 1992).
Ancestral Redband Forellen erreichten wahrscheinlich das Sacramento-San Joaquin-Becken aus dem Süden
in der zweiten Hälfte des Pleistocence Epoche und drangen in das Columbia- Fraser- und Athabasca Einzugsgebiet
zwischen 30 und 50.000 Jahren (Behnke 1992) ein.
Derzeit erkennt Behnke die Regenbogenforellen als Klassifizierung einer einzigen Spezies von O. mykiss.
Behnke (1992) trennt Regenbogenforellen in die folgenden drei separate evolutionären bedeutende Gruppen:

1) die Redband Forellen des Sacramento- und McCloud River in Kalifornien 1988
2) die Redband Forellen des Columbia- und Fraser River Becken östlich des Mountains bis zur Barriere, Pend Oreille, Spokane, und Snake River
3) Küsten Regenbogenforellen.

Unter dieser Taxonomie sind alle Redband Forellen der Columbia und Fraser River Becken als O. mykiss gairdneri klassifiziert.
Diese Unterart ist genetisch und morphologisch von den Küsten Regenbogenforellen differenziert.

Nach Peter (1995) wird die geläufige Auffassung, das die eingeführten Stämme in Europa von Zuchtfischen aus
nicht wandernden Regenbogenforellen des McCloud Riversystems stammen durch Behnke nicht bestätigt.
Behnkes ausführlichen Nachforschungen ergaben, dass fast alle weltweit eingeführten Zuchtstämme aus
kalifornischen Fischzuchten im 19. Jahrhundert exportiert wurden und ein Gemisch aus verschiedenen Küsten Steelhead Forellen darstellen.
Somit sind in Europa eingeführte Forellen als Abkömmlinge von Steelhead Forellen anzusehen,
welche sich genetisch auf Wanderungen anadromer Art und Neuerschließung von Lebensräumen eingestellt haben.

Da Angelvereine nur Teilstücke von Fließgewässern pachten und sich die Gewässerqualität in den letzten 20 Jahren sehr verbessert hat, ist ein Besatz von Regenbogenforellen kritisch zu sehen und nicht mehr erforderlich. Zumal die Regenbogenforelle abwandert und Angelvereine unterhalb einer Pachtstrecke, welche Bachforelle und Äsche hegen, sich mit dieser unerwünschten Art auseinandersetzen müssen. Zurecht ist in mehreren Bundesländern der Besatz mit Regenbogenforellen in natürlichen Fließgewässer untersagt.

Literaturzitate:

- Müller,Horst "Fische Europas" Neumann Verlag Leipzig
- Pecl, K. "Süßwasserfische" Verlag W. Dausien Hanau
- Peter,A. "Untersuchungen zur Konkurrenz zw. Bachforelle und Regenbogenforelle im Einzugsgebiet des Bodensees" EAWAG Schweiz

Links:

Redband Rainbow Trout (http://www.fisheriessociety.org/AFSmontana/SSCpages/redban%20status2.htm)

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24.06.12, 08:29
Ganz interessanter Artikel Albert!

Somit stammen fast alle unsere Regenbogen tatsächlich von Steelheadverwandten ab......
Hab ich nicht gewusst.
Hätte vom Ausshehen eher an Unterarten aus dem amerikanischen Binnenland gedacht.

Das Wanderverhalten ist unterdrückt, da ja bei uns fast überall Staustufen den natürlichen Wandertrieb unterbinden.

Anbei ein paar Beispiele von (ziemlich sicher)wildgeborenen und -gewachsenen Regenbogenforellen.

53 cm aus der Salza,Trockenfliege

http://www7.pic-upload.de/24.06.12/mn1a5u1ziajh.jpg (http://www.pic-upload.de/view-14806942/DSC01900.jpg.html)


http://www10.pic-upload.de/24.06.12/4hq1nslzqlu.jpg (http://www.pic-upload.de/view-14807318/DSC01893.jpg.html)


Mur:

59 cm

http://www7.pic-upload.de/24.06.12/lxt7v1xazl1.jpg (http://www.pic-upload.de/view-14807395/DSC02452.jpg.html)

http://www10.pic-upload.de/24.06.12/m86gg68yrkm.jpg (http://www.pic-upload.de/view-14807411/DSC02455.jpg.html)

Milchner,52 cm
Die Regenbogenforellen bei uns in der Mur sind Herbst-und Frühjahrslaicher,überwiegend Frühjahrslaicher

http://www7.pic-upload.de/24.06.12/e9vkh56qb.jpg (http://www.pic-upload.de/view-14807456/DSC02463.jpg.html)

Albert
24.06.12, 15:39
Das Wanderverhalten ist unterdrückt, da ja bei uns fast überall Staustufen den natürlichen Wandertrieb unterbinden.

Also flussabwärts dürften Staustufen überwunden werden. Vor allem abends und nachts.

koppe
25.06.12, 00:00
Wie kommen sie durch die Turbinen,frag ich mich?

Albert
25.06.12, 09:58
Müssen nicht durch Turbinen abwärts oder kaum Bernhard.
Über Wehrmauern hab ich das selbst einmal erlebt. Ein Besatz mit fangfähigen Rebofo oberhalb meiner Strecke
war da die Ursache.
Über Beipässe bei WK-Anlagen z.B. auch.
Bei E-Fischen wurde das öfter vermerkt, dass Besatzfische von Salmoniden den Weg stromab innerhalb kurzer Zeit wählen.
Aus welchen Gründen auch immer.

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25.06.12, 10:42
Aha.

Daß der Besatz mit fangfähigen Forellen fast immer flußab geht ist ja bekannt.
(deswegen ist ja ein Besatz mit derarten Fischen nicht nachhaltig)
Aber auch fangfähiger Bachforellenbesatz wandert leider ab.
Trotzdem machen es viele Vereine,weil es finanziell und wegen des Angeldruckes(aber auch wegen des Gewässers selbst)nicht geht.

Es hat ja da Studien gegeben,wo auch bei Nullentnahme nach einem Jahr über 90% der Besatz-Fische verschwunden waren.Da braucht kein Angler was zu tun....
Sie schaffen einfach nicht gegen Einflüsse wie Hochwasser,Reiher,Kormoran zu bestehen,da Ihnen Fluchtreflexe fehlen,sowie auch die Fähigkeit unter Strukturen Schutz zu suchen.Ganz zu schweigen von der sicher degenerierten Eigenschaft der Nahrungssuche.
Die Fische sind ja auch das stete Plätschern des Einstromes und des Futterautomaten gewöhnt,und bei Hochwasser plätschert es auch gewaltig:lachen:,so gewaltig,daß alle abhauen.
Deswegen hat sich ja bei nachhaltig wirkenden Vereinen auch die Tendenz zu den "Brutkästen" oder zum Besatz mit einsömmrigen Tieren durchgeschlagen.

Daß sie aber auch solche Hindernisse(Staumauern) nehmen,hätte ich mir nicht gedacht.

Funktionierende(!!!)Fischtreppen und "Bypass" sind leider sehr oft nicht gegeben,aber one way,nämlich flußabwärts sicher gut "zu nehmen".

Nun gut,wie gesagt,bei uns gibt es doch viele Flüsse mit RB-Eigenbestand ohne Besatz,die werden wahrscheinlich nicht ganz so sehr abwandern,weil sie ja auch gewissermaßen angepaßt sind(weil ja auch dort geboren)
Was Tatsache ist,daß bei uns (zum Beispiel in meinem Pachtwasser)die großen RB-Exemplare eine stärkere Abwanderungstenzenz nach flußabwärts zeigen,weil ihnen im kleinen Bach auch das Nahrungsangebot(und der Platz) fehlt,das geht halt ohne Staumauer noch leichter und ist aber vor allem natürlich.......

Dieses Verhalten zeigen ja auch adulte Bachforellen,obwohl alte Standbachforellen ohne Abwanderungsbestreben in sehr stattlichen Größen oft in richtigen Rinnsalen anzutreffen sind.....
Habe einen Bekannten,der einmal in einem unpassierbaren Gumpen eines etwa 1m -1,5m breiten Gebirgsbaches eine 65 cm Bafo mit 3 kg fing.

Ein Wahnsinnsfisch,alt,schwarz und eindeutig nicht ortsfremd(gibt auch keinen Besatz dort oder Fischzuchten)
Wurde ganz präpariert.

Auf meine Frage wie der Fisch in diesem nährstoffarmen Bach wohl zu solchen Ausmaßen gekommen ist,sagte er.
"Ganz einfach,der hat sich jahrelang jede BF ,die passieren wollte(von oben und von unten)geschnappt."
Sie hat also von "Passanten" gelebt,da mußte ich lachen.
Der Bach beherbergt sonst nur maximal 20 cm Bachforellen......



Schöne Grüße

Bernhard

Steini (verstorben am 06.09.2019)
25.06.12, 22:32
Nun da schon mal jeder seinen Standpunkt zur R.F genannt hat, will ich das auch mal machen.
Koppe Du kannst es nicht wissen es sind für mich lediglich Spassfische, ein Besatz mit Ihnen muß nicht sein, schadet aber auch nicht viel, weil sie sich eben nicht fortpflanzen und der Besatz sich in geringen Mengen abspielt.
Wären sie nicht für die Teichwirtschaft von Vorteil, gäbe es keinen Sinn sie in Europa zu dulden.
Da es aber ein geduldetes Haustier ist, wird sie eben immer wieder in die Natur gelangen, egal wie auch immer die Gesetze gestaltet sind.
Da bin ich ganz praktisch veranlagt.
Keine natürliche Vermehrung, nicht so durchsetzungstark, ein gutes Hechtfutter und einiges mehr....alles OK
So weit meine bisherige Meinung zur R.F.

Um so mehr interessiert bin ich natürlich, was dort anders ist, wo sie sich vermehrt.

Was aber macht es aus das die R.F bei Euch einen wilden Bestand bilden und dieses sonst eher selten in Europa ist.

Sind es die Erbanlagen ?
Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, es wären längst Fische wo anders hin gelangt.

Ist es das wärme Klima ?

Hat es etwas mit anderen Hochwasserwellen zu tun, die einen Frühjahrslaicher begünstigen.
Sei das a: beim Aufsteigen zu höher gelegenen geeigneten Laichplätzen.
oder b: das die Eier weniger bewegt werden.

Oder wollen die wie in Ihrer Heimat nach Westen ins Meer wandern.
So das bei Euch ein Abwandern meist unterbleibt.

Das mal eben schnell hingesponnen, und sicher gibt es da noch viel mehr..
Was aber ist es ?

Wichtiger noch: Wie wirkt sich eine natürliche Vermehrung auf andere Fischarten aus?

Was sich natürlich alles auch auf meine Betrachtung zur R.F auswirken wird.
Also Ich bleibe neugierig, so etwas aus erster Hand zu lesen und wie darüber gedacht wird.

koppe
26.06.12, 11:01
Hallo Steini!

Sind schwierige Fragen,bin ja nicht so ein Fischwissenschaftler wie Ihr(arbeite und forsche dafür am Menschen sehr,sehr genau hihi)
Dafür kann ich glaube ich hier im Forum viel von Euch lernen(super)

Werde einmal schauen ob ich irgendwo Arbeiten finde,kann Dir aber sofort Abfischungsdaten von Flüssen mit natürlicher Reproduktion schicken.
Schätze,daß es auch in Bayern einige Gewässer gibt.
Für mich war die RB,genauso wie für Dich auch immer nur ein doofer Spaßfisch,bis ich zum Fliegenfischen begonnen habe und bemerkt habe,daß die Fische in den Oberläufen gut reproduzieren und dazu auch noch echten Sport bieten(unabhängig von der Diskussion ob es gut oder schlecht ist,dass sie da sind,sie sind ja seit 100 Jahren da und wir sind nicht daran schuld,sondern unsere Vorväter)

1.:Möglicherweise brauchen sie zum Ablaichen auch sauerstoffreicheres kühleres Wasser mit Kiesgrund(eher vor der großen Schneeschmelze)ähnlich wie in NA,unsere Alpen bieten ähnliches Klima,daß es im nördlichen Dtschld eher nicht gibt.


Frage:gibt es im westlichen NA nicht genug Binnenformen von RB,die alle nicht ins Meer abwandern und reproduzieren?
Bin allerdings überfragt wie deren Reproduktions bzw Laichverhalten aussieht....

Ist nicht nur die Steelhead-Forelle die klassische Wanderform,die ins Meer geht?

Was passiert,wenn ich die Steelhead in einen Binnensee mit Laichbächen setze(ich schätze sie wird sich anpassen und laichen)
Ist es nicht ähnlich wie bei der "Europäischen Forelle"
War bis jetzt nur im Yukon Territory,weiter südlich war ich noch nie,habe deswegen auch keine Infos.

2.zum Zweiten:die RB ist bei uns sicher eine Konkurrenz für die anderen Fischarten der Forellen/Äschenregion.

koppe
17.02.13, 16:45
Grüß Euch:

Ein Beispiel für eine formidabel gewachsene Wildregenbogenforelle aus der Mur:

Beim Huchenfischen mit der Fliege (versehentlich) gefangen:"Alter Milchner"

http://www10.pic-upload.de/17.02.13/aicilveqkb9e.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18178133/DSC00039.jpg.html)

Albert
17.02.13, 18:29
Ein sehr schönes Foto, der Milchner ist ein Parade-Top-Model.

koppe
17.02.13, 19:04
Danke,war einer der schönsten Rainies die ich je gefangen habe,ich hätte sie auch in der Fangzeit zurückgesetzt,da wir 40 plus Fische immer zurücksetzen(Vereinsregel)

koppe
22.03.13, 20:19
Grüß Euch!

Wenn das letzte ein Parademilchner war,dann ist das was ich am 16ten März zum Saisonauftakt bekam,der "General"


Ich befischte die Mur mit einem drei langen Fluorcarbonvorfach Stärke o,14 mm sowie einer kleinen Goldkopfnymphe,Rute Klasse#5.

Nach zwei großen (nichtgewollten) Äschen und drei Forellen zwischen 15 und 30 cm kam der Brüller.

Der Fisch ging mehrmals am feinen Gerät ins Backing und ich mußte ihn knapp 400 Meterweit im reissenden Wasser flußabwärts nachwaten(ich bin mehr getrieben als gestiegen), bevor ich ihn auf einer Schotterbank vorsichtig anlanden konnte(Drillzeit etwa 25 min)

Es war ein prächtiger Milchner mit 64,5 cm,
meine größte Forelle im Leben bisher!!!

Der Kampf am feinen Gerät war gewaltig,der alte Kämpe,der wahrscheinlich bereits ablaicht hatte, wurde zurückgesetzt.

Aus Reproduktionsgründen setzen wir Regenbogenforellen über 40 cm zurück(Zwischenmaß 33-40 cm)

Unsere wilden Murforellen laichen theoretisch fast das ganze Jahr,überwiegend und dann aber erfolgreich im Frühjahr.


http://www10.pic-upload.de/22.03.13/igs5mbgqvbi7.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623335/4.jpg.html)


http://www10.pic-upload.de/22.03.13/mlj8959hdl92.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623288/1.jpg.html)

http://www7.pic-upload.de/22.03.13/sz6rqc71xbd.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623258/2.jpg.html)




(http://www.pic-upload.de/view-18623244/1.jpg.html)

koppe
22.03.13, 20:31
Release:
http://www10.pic-upload.de/22.03.13/vfffq2i31u91.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623436/3.jpg.html)





Äschen als "Beifanng"


http://www7.pic-upload.de/22.03.13/sj295mi2fhzt.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623403/6.jpg.html)
http://www10.pic-upload.de/22.03.13/j3wxa4sux5f.jpg (http://www.pic-upload.de/view-18623386/7.jpg.html)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
22.03.13, 21:06
Hallo Koppe, wie immer traumhafte Bilder.

Da bin ich doch eben über etwas gestolpert.
http://www.google.de/imgres?q=Regenbogen+Laichkleid&hl=de&sa=X&biw=1366&bih=573&tbm=isch&tbnid=prAIlhGEeh7EvM:&imgrefurl=http://www.g-feuerstein.com/de/regenbogenforellen.html&docid=bIpSMqbujC8VeM&imgurl=http://www.g-feuerstein.com/tl_files/ffi/pictures/RB/male%252520lake%252520resident%252520rainbow%25252 0trout%252520(Lake%252520Constance).jpg&w=395&h=140&ei=2qlMUcuUKojftAbq64G4Aw&zoom=1&iact=hc&vpx=1007&vpy=162&dur=19406&hovh=112&hovw=316&tx=122&ty=79&page=1&tbnh=112&tbnw=266&start=0&ndsp=19&ved=1t:429,r:5,s:0,i:97

Recht gut oder ?

koppe
22.03.13, 21:27
Hallo Steini!


Nicht recht gut sondern Spitze!!!!

Danke!

Zufall,lese zwischendurch immer wieder im Buch "Nymphenfischen" von Feuerstein!


Fällt Dir irgendetwas an der Äsche auf Steini?

Steini (verstorben am 06.09.2019)
23.03.13, 00:06
Ich denke da fehlen unterhalb der Fahne einige Schuppen, da könnte mal eine, nun zugewachsene tiefere Wunde gewesen sein.
Könnte von einem Drilling oder auch möglicherweise vom Kormoran stammen.

koppe
23.03.13, 00:32
Ist ein verheilter "Reiherstich" vom Vorjahr denke ich,könnte aber auch ein Kormoran gewesen sein..

L.G.


Bernhard

Albert
23.03.13, 12:29
Sehr schöne Äsche !
Könntest Du ein Artenportrait der Äsche erstellen.
Die fehlt noch im Salmo-Artenportrait. Mit diesen Bildern wäre das Portrait nicht zu toppen.

Schönen Urlaub am Roten Meer und die UW-Kamera nicht vergessen.

koppe
23.03.13, 15:36
Albert,ich werde es tun!:;:

und auch ein paar pics vom Roten Meer präsentieren.

Ich liebe die Rifffische dort.

Albert
23.03.13, 19:20
Ich möchte zu Steinis Link mal meine Meinung abgeben.


Hallo Koppe, wie immer traumhafte Bilder.

Da bin ich doch eben über etwas gestolpert.
http://www.google.de/imgres?q=Regenbogen+Laichkleid&hl=de&sa=X&biw=1366&bih=573&tbm=isch&tbnid=prAIlhGEeh7EvM:&imgrefurl=http://www.g-feuerstein.com/de/regenbogenforellen.html&docid=bIpSMqbujC8VeM&imgurl=http://www.g-feuerstein.com/tl_files/ffi/pictures/RB/male%252520lake%252520resident%252520rainbow%25252 0trout%252520(Lake%252520Constance).jpg&w=395&h=140&ei=2qlMUcuUKojftAbq64G4Aw&zoom=1&iact=hc&vpx=1007&vpy=162&dur=19406&hovh=112&hovw=316&tx=122&ty=79&page=1&tbnh=112&tbnw=266&start=0&ndsp=19&ved=1t:429,r:5,s:0,i:97

Recht gut oder ?

Zitat:


4. Verhalten zwischen Regenbogenforellen und Bachforellen bzw. Äschen
Das Thema Konkurrenz zwischen Bachforelle und Regenbogenforelle ist vom heutigen Stand der Wissenschaft gesehen eigentlich vom Tisch. Die Untersuchung von Dr. Peter (EAWAG, Schweiz), die europaweit Verwirrung gestiftet und zu einer ablehnenden Haltung gegenüber der Regenbogenforelle geführt hat, wurde als fehlerhaft enttarnt und die falschen Schlüsse des Autors wurden korrigiert. Eine Gefährdung anderer Arten kann bei korrektem Besatz entsprechend der Vorgaben in dieser Abhandlung ausgeschlossen werden. Leider geistert bei vielen Wissenschaftlern und Naturschutzorganisationen noch die Untersuchung von Dr. A. Peter im Kopf herum.
Es ist auffallend, dass ein Konkurrenzdruck von Regenbogenforellen auf Bachforellen und Äschen (im Folgenden als AE bezeichnet) in den Staaten überhaupt kein Thema ist, sondern das Vorkommen dieser Arten dort primär Temperatur gesteuert betrachtet wird (persönliche Mitteilung Ray J. White, American Fisheries Society). Sehr wohl sind jedoch Interaktionen zwischen Regenbogenforellen und Kehlschnittforellen sowie zwischen Bachforellen und Bachsaiblingen in den USA ein Thema.

Dazu kann man stehen wie man will.
Erstmal zu den USA, dort geben staatliche Stellen Alarm wegen der eingebürgerten Bachforelle. Unerwünschter Neozoen. Die sehen das anders.
Übrigens gibt es dort noch andere Fischarten, welche die Bafo verdrängt.

Die Antworten der 4 Gewässerexperten zusammengefasst sind sehr schwammig. Möglich, kann feststellbar sein, schwierig bis sehr beschränkt zu Frage 1.
Wenn es Feldforschungen gibt, welche im Gegensatz zu Dr. A. Peter zu einen anderen Schluss kommen, wieso werden die nicht genannt.
Ich habe dazu noch nichts gelesen. Ich weiß nur aus eigenen Erkenntnissen am Fluss, dass:
1. Die Rebofo auf Wobbler und Spinner geht und gewiss Parrs der Bafo reduziert.
2. Dass Bafos auch belegbar von mir in der Äschenregion laichen.
3. Das Rebofo in fangfähigen Größen ober- und unterhalb der betrachteten Strecke im Fluss besetzt werden.
4. Das aber auch (aus guten Grund) die revierbildenden Bafos die Rebofo bei nur geringfügigen Längenunterschied vertreibt.
Das Futterangebot spielt eine nicht untergeordnete Rolle.

Zu den Besatz in für Bafos nicht optimalen/geeigneten Kanalähnlichen Strukturschwachen Gewässerabschnitten:
1. Auch die werden von Bafos genutzt, auch wenn es nur der Wanderung wegen ist. Ein Kanal gehört zu einem Gewässersystem und die Bafo bildet
ja bekanntlich Ökotypen. Selbst in der Elbe werden im Monitoring große Bafos gefangen und das in der Barbenregion.
2. Wie kommen Smolte der Lachse bei ihrer Wanderung an großen Rebofo ungeschoren vorbei. Wie verhält das sich mit der Konkurrenz Lachsparrs und großen Rebofo?

Wenn sich Rebofo seit Jahren in einem Gewässersystem erfolgreich vermehren, dann sollen die es.
Es darf nur kein Persilschein für Besatz in allen möglichen Flusssystemen ausgestellt werden. Da halt ich mich lieber an die für viele andere "Falschen Schlüsse" von A. Peter.
Für Fischereiinstitute und Fischereibiologen, welche die Arbeit von Herrn Dr. Peter ablehnen, kann man auch Abhängigkeiten von Angelverbänden mutmaßen.
In etlichen Umweltministerien der Bundesländer scheint mit dem Besatzverbot der Rebofo die Arbeit von Dr. Peter somit im Kopf herumgeistern, was vollkommener Quatsch ist.
Ein ökologisches Fließgewässersystem ist doch kein Gesellschaftsaquarium.

In dem Vortrag letztes WE von Herr Dr. Michael Schubert (Starnberg) Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Fischerei
" Forellen in Bayern " auf der Fachtagung Fischartenschutz wurde erwähnt, das sich die Bafo flächendeckend reproduziert.
In dem Monitoring von 1991 bis 1994 wurden an 2.834 Probestellen 30% Rebofo nachgewiesen. 15 Jahre später waren an 1.425 Probestellen 25 % Rebofo festgestellt wurden.
Das Verhältnis Rebofo zu Bafo liegt geschätzt bei 1:13 !
In 21 Gewässer gibt es nachgewiesene Reproduktion wilder Rebofo.
Das Fazit : Keine zwischenartliche Konkurrenz.
Wow, so einfach kann man aus Zahlen Erkenntnisse ziehen. Bin ich der einzige, der nicht unter Wasser blicken kann?


Regenbogenforellen und Äschen leben seit jeher in Sympathrie miteinander, das heisst, sie sind auch entwicklungsgeschichtlich schon lange Zeit Nachbarn und haben sich arrangiert. Dies ist auch in meinen Filmaufnahmen erkennbar. Jeder Fluss, in dem diese beiden Arten vorkommen, hat typische Plätze für Regenbogenforellen und solche, wo sich Äschen bevorzugt aufhalten. Sind beide Arten dennoch am gleichen Ort im Gewässer anzutreffen, so steht die Äsche meist hart am Grund, während die Regenbogenforelle deutlich höher im offenen Mittelwasser Nahrung aufnimmt. Kommt es zu einem Schlupf von Insekten, so haben die Äschen die Möglichkeit, diese schon kurz nach der Emergenz aus den Kieslückenräumen abzufangen, noch bevor sie in den Aktionsradius der RBF kommen. Bezüglich terrestrischer Flugnahrung und oberflächlich abtreibender Insekten ist die RBF jedoch im Vorteil.

Was machen denn die Äschen, wenn die Emergenz der Insekten vorüber ist. Ich denke da an erzwungene Abwanderung. Nicht dass Äschen keine längeren Distanzen wandern.
Aber erzwungene Abwanderung durch erzwungene Konkurrenz wäre doch kontraproduktiv für die Fischart.

Nachtrag: Das Bayr. Landwirtschaftsministerium will den Schutz der Gewässerrandstreifen aufheben. Bringt der Landwirtschaft mehr Feldfrüchte.

g-feuerstein rbf-expertisen (http://www.g-feuerstein.com/de/rbf-expertisen.html)

koppe
03.04.13, 19:29
Hallo Albert!

Ich bin nach Durchlesen dieser Abfolgen natürlich nach wie vor für eine Förderung der Bachforelle in allen Gewässern, wo das möglich ist. Das ist klar.
Die Regenbogenforelle stellt aber da bei uns in Österreich sicher trotzdem ein "Nebenproblem" dar.

Was wirklich falsch ist:
1. Falsch ist der Besatz mit fangfähigen Bachforellen ortsfremder Genetik (und das machen bei uns hunderte Bewirtschafter!!!!). Das bringt Nülle.
2. Falsch ist der Besatz mit Regenbogenforellen in Fließgewässern mit nachweislicher natürlicher Reproduktion der Bachforellen (das ist fast Frevel, geschieht aber auch vielerorts)


Zur Äsche und zur Regenbogen(eigentlich und streng genommen ist ja oncorhynchus mykiss gar keine Forelle sondern ein Lachsverwandter, aber trivial sagen wir alle so dazu, sogar die Amis sagen rainbowtrout)

Ich muss wieder unseren großen Heimatfluss Mur hernehmen: Hier leben Regenbogenforellen und Äschen vertraut seit fast hundert Jahren zusammen. Die Regenbogen werden kaum bis gar nicht besetzt, Äschen sowieso nicht. Fischbiomasse der Äsche durchschnittlich 50%, Regenbogen je nach Strecke um 40%, Rest Huchen und Bachforelle. Und nichts mit Abwandern von Äschen.......

Und jetzt kommts: Früher war der Hauptfisch die Äsche (wahrscheinlich 90%), die Bachforelle war immer schon spärlich, weil der große Fluss eben nie ein echtes Bachforellenhabitat war, an der Spitze der Pyramide ist immer der Huchen mit ein paar Prozent gestanden (wie heute noch).

Also, dass die Regenbogen in gewissem Maße Konkurrenz für Äsche und Bachforelle darstellen glaube ich sofort,aber eben nicht in ALLEN Gewässern.

Sehr interessant ist da auch das Konzept von www.Die Bewirtschafter.at (http://www.Die Bewirtschafter.at), sie dezimieren in kleinen Flüssen die Regenbogenforelle im Zwischenmaß um so die Äsche und Bachforelle zu stützen, aber sie rotten sie deswegen nicht aus!
Absolut logisch und ratsam. Ich habe meine Bäche bisher auch nach diesem Konzept "bewirtschaftet".
Und dieses Konzept wird in unserem Lande sowieso von allen Bewirtschaftern befolgt, die die Sache verstehen und ihr Gewässer lieben,
mit Ausnahme der vielen Besatzschwemmen und Put and Take Strecken, die es ja auch leider gibt.

Albert
05.04.13, 00:04
Hallo Koppe,

ich denke dass wir uns da einig sind. Ich hatte ja geschrieben:

Wenn sich Rebofo seit Jahren in einem Gewässersystem erfolgreich vermehren, dann sollen die es.
Ich hätte auch "seit Jahrzehnten" schreiben können.
Wie Du wollte ich nur hinweisen, das Besatz und freudige Vermehrung der Oncorhynchus in großen Teilen von Gewässersystemen
aus verschiedenen Gründen nicht funktionieren kann.
Danke für die Zeilen.