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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fette Beute im Rein-raus-Teich im Nachrichtenmagazin Focus



Albert
08.08.11, 20:05
Das das Auflagenstärkste Nachrichtenmagazin Deutschlands sich in der Szene umhörte und
recherchierte spricht für sich.


Denn auch am Put&Take-See geht es nach dem Motto „Petri geil“ nur um Triebabfuhr, ohne Liebe und Leidenschaft. Im Forellenpuff müssen Angler sich nicht um Besatz oder Wasserqualität kümmern, kaum einen Meter zu Fuß gehen, sich weder vorsichtig bewegen noch das Gewässer lesen können. Eine aufs Beutemachen reduzierte und zum Geschäft degradierte Pseudofischerei.

Focus (http://www.focus.de/digital/multimedia/forschung-und-technik-fette-beute-im-rein-raus-teich_aid_646447.html)

Georg
08.08.11, 20:43
Ein Artikel, der es meiner Meinung nach, auf den Punkt bringt.

Der Siedler
09.08.11, 12:27
Moin,

ich distanziere mich von deutschen Put & Take Seen grundsätzlich. Dennoch halte ich den Artikel für gewohnt reißerisch und zum Teil übertrieben. Solche Angler gibt es nicht nur dort sondern auch an "natürlich bewirtschafteten" Seen. Zugleich empfinde ich auch, dass diese Seen & Methoden aus verschiedenen Sichtweisen eine gewisse Daseinsberechtigung haben. Was sich ändern muss, aber wohl in unserer gierigen Welt nicht geschehen wird, ist die Einstellung im Umgang mit der Kreatur. Hier muss an der Basis gearbeitet werden (Jugendarbeit / Ausbildung beim Erwerb der Fischereierlaubnis etc.).

Eine zu schnelle grundsätzliche Verurteilung dieser Angelei würde ebenfalls die waidgerechte Angelei beschädigen, wenn nicht gar ausrotten. Was bleibe dann?
Aus meiner Sicht eine weitere Entfremdung von der Natur, siehe Lachszuchtfarmen, Gänsefarmen, Eierfabriken.
An dieser Stelle wird dann nur noch statistisch auf den Umgang mit Kreaturen geachtet.... ich glaube, das ist nicht gut.

Ich kann nur sagen, dass solche Berichte unserer Passion, und das schließt auch dem Natur- und Umweltschutz mit ein den wir als Angler leisten, mehr schaden als dienen.

Gruß
Hagen

Albert
09.08.11, 18:32
Ich kann nur sagen, dass solche Berichte unserer Passion, und das schliesst auch dem Natur- und Umweltschutz mit ein den wir als Angler leisten, mehr schaden als dienen.


Genau mein Anliegen. Es wird über einen Kamm geschert und angelkritische Organisationen/Verbände interessiert dahingehend Gemeinnützige Arbeit in die Umwelt dann wenig.
Nachfrage bestimmt immer das Angebot. Die Achtung vor der Kreatur muss wieder in den Vordergrund. Besatz mit Fischen wie sibirischen und amerikanischen Stören in beachtlichen Größen sowie Welse der Clariasgruppe, welche als tropische Arten nicht überlebensfähig im Winter sind,
stoßen mir gewaltig auf.
Die übergroßen gemästeten triploiden Lachsforellen, welche besetzt werden, sind auch Kreaturen. Bedauernswerte !

Thomas
09.08.11, 19:10
Eine zu schnelle grundsätzliche Verurteilung dieser Angelei würde ebenfalls die waidgerechte Angelei beschädigen, wenn nicht gar ausrotten. Was bleibe dann?

Gruß
Hagen

Hallo Hagen,

das sehe ich überhaupt nicht so.

Was sollte der generellen Absicht/Haltung Angeln schaden, wenn lediglich rein kommerziell agierende FoPus geschlossen oder weniger frequentiert würden?
Nichts. Gar nichts.

Im übrigen schätze ich den Begriff der Waid-/Weidgerechtigkeit nicht sonderlich, beruht er doch auf den gesetzlichen Eingaben eines Hermann Göring, der dem einen oder anderen durchaus geläufig sein könnte.
Lasst uns den Begriff besser vermeiden.

1934 wurde Göring Reichsforstmeister, Reichsjägermeister und Oberster Beauftragter für den Naturschutz. In dieser Funktion setzte er das im Wesentlichen noch geltende Reichsjagdgesetz (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesjagdgesetz) vom 3. Juli 1934 durch.

aus:
Wikipedia-Eintrag zu Hermann Göring (http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Göring)

Albert
09.08.11, 19:38
Nur Thomas, der Begriff Waid sprich Angeln und Hege bei Fischen stammt aber aus uralten Zeiten vor 1900.
Ob da "gerecht" angehängt wird ist unerheblich. Für mich gehört es zum deutschen Sprachgut ohne Assoziationen
zu einer Epoche.
Zurück zum Thema. :;:

Ausgabe Fischwaid 1904, Beschreibung der Waidgerechtigkeit (http://www.amazon.de/Fischwaid-Handbuch-Fischerei-Fischzucht-Angelei/dp/B003DDH1XU/ref=sr_1_20?s=books&ie=UTF8&qid=1312910873&sr=1-20)

Der Siedler
10.08.11, 07:25
Guten Morgen zusammen,

nun mal vorweg, ob nun die Waid mit der Pestbeule Göring was zu tun hat oder nicht iss mir schnuppe, ich werde nicht Worte oder Autobahnen meiden weil die in irgendeiner Weise einen faden Beigeschmack haben. Ich kann nicht ändern oder leugnen was frühere Generationen getan haben, aber ich distanziere mich da ebenfalls von, genau so wie von religiösen Vereinen, die ..... ach lassen wir das, es gehört hier nicht hin.


Kurz zu Fopu's noch, wenn die nicht wären, wären viel mehr Idioten an Gewässern, an denen ich sie noch weniger ertragen könnte. Wir unterhalten in unserem Verein quasi einen kleinen Fopu, damit die Gier gestillt wird, mit großem Erfolg, die anderen Seen werden recht sinnig genutzt.
Manchmal muss man eine bittere Pille lutschen damit sie wirkt.

Gruß
Hagen

Albert
10.08.11, 17:26
Kurz zu Fopu's noch, wenn die nicht wären, wären viel mehr Idioten an Gewässern, an denen ich sie noch weniger ertragen könnte. Wir unterhalten in unserem Verein quasi einen kleinen Fopu, damit die Gier gestillt wird, mit großem Erfolg, die anderen Seen werden recht sinnig genutzt.
Manchmal muss man eine bittere Pille lutschen damit sie wirkt.

Aber woher kommt die Gier nach Fisch?
Warum die Abkehr von Vereinen und der Zulauf an diese Teiche?
Naturschutz und Hege von Gewässer schreiben sich die Verbände auf die Fahnen. Bei diesen Anlagen sind sie natürlich außen vor.
Sollte der staatliche Fischereischein an Zugehörigkeit eines Vereines und Verbandes gekoppelt werden?
Das solche Anlagen kaum Zulauf bekommen und Fischereibehörden die Hegepläne von Vereinen rigeros überprüfen?

Thomas
10.08.11, 17:53
Albert, Hagen.

U.U. ist auch der Begriff Nationalsozialist schon wesentlich früher oder in anderem Sinnzusammenhang gefallen als zur Hochzeit dieser Bewegung. Diese Feststellung allein macht den Begriff weder besser noch schlechter, hier zählt allein die erste Intention, die von einem halbwegs gebildeten Menschen zu einem historischen Zeitabschnitt zu erwarten ist.
Meine ich zumindest, lasse mich bei guten Gegenargumenten aber auch davon überzeugen, dass dem nicht so ist.

Beim Begriff 'Hege' befallen mich keine negativ belegten Assoziationen, beim Begriff 'Waid-/Weidgerechtigkeit' allerdings sofort.

Hagen, Dein vereinsinternes Beispiel hat aber nichts mit den kommerziellen FoPus zu tun.
Wir dürfen davon ausgehen, dass alle Deine Vereinsmitglieder Fischereischeine haben und sich im wesentlichen mit dem korrekten Umgang der geangelten Kreatur Fisch auskennen.

Und dass eine interne Kontrolle der Verfahrensweisen stattfindet.

Stimmt's?

Georg
10.08.11, 21:55
Nabend Hagen,

Solche Angler gibt es nicht nur dort sondern auch an "natürlich bewirtschafteten" Seen. ...


Kurz zu Fopu's noch, wenn die nicht wären, wären viel mehr Idioten an Gewässern, an denen ich sie noch weniger ertragen könnte. ...
solche "Idioten", wie Du sie betitelst, habe ich ehrlich gesagt an unseren Vereinsgewässern noch nicht gesehen, auch wenn wir, genauso wie Ihr, 2 "Forellenteiche" mit einer ähnlichen Intention betreiben. Diese bittere Pille fängt primär die Kühltruhenangler ab, das hat aber nichts mit dem Handling oder dem Ausbildungsstand der Angler zu tun, Thomas hat das schon richtig beschrieben, dafür existieren u.a. die GO und FA´s.
Wie schon richtig festgestellt wurde, haben die wenigsten FoPu-Angler einen entsprechenden "Sachkundenachweis", haben ehrlich gesagt auch kein Interesse einen Kurs zu belegen. Mal ganz davon abgesehen, die Art und Weise, wie einige Betreiber mit dem Lebewesen Fisch umgehen ist nicht viel besser als die "unwissende" Kundschaft.
Ich durfte mit ansehen, wie Forellen aus dem fahrenden Boot per Kescher vor die Montagen der Kundschaft befördert wurden.
Wie sollen denn da bitte schön Tageskartenkunden an einen vernünftigen Umgang mit dem Fang herangeführt werden?
Die Jugendlichen, die ich an solchen Anlagen getroffen habe, auch wenn sie in erwachsener Begleitung waren, konnten kaum unfallfrei mit der Rute umgehen, es hat auch keinen interessiert, Anleitung durch Kollegen oder Betreiber? Nööö.
Ich bin generell der Meinung, das ein FoPu niemals ein Ersatz oder gar "Übungsobjekt" für angehende Fischereischeininhaber sein kann.
Eine Verlagerung von "ungewollten" Anglern, weg vom Vereinsteich hin zum FoPu, ist aus meiner Sicht eine Fehleinschätzung, ein Großteil dieser "Angler" würde dann nämlich aufgrund fehlender Papiere gar nicht erst zur Rute greifen.

Falls sich der eine oder andere nun fragt, woher meine Erkenntnis kommt, muss ich mich wohl outen.
Neben unseren Vereinsteichen habe ich früher selbst einige Anlagen besucht, das Paradenegativbeispiel (was für eine Wortschöpfung) habe ich oben beschrieben, seit dem sind solche Anlagen für mich indiskutabel, bis auf eine Ausnahme, ich gehe noch 1-2x im Winter zum Eisangeln an eine Anlage in meiner Nähe, die den Fischereischein voraussetzt, diesen zur Kartenausgabe kontrolliert und eine klare Gewässerordnung vorweisen kann, außerdem bin ich in der Regel allein auf dem Eis.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
11.08.11, 01:25
Leider werde ich mich wohl Hagen`s Meinung anschließen.
Ich finde diese Teiche auch nicht gut, aber bin der Meinung das es so besser ist.
(Ich gestehe als Jugendlicher hab ich sie auch genutzt, nun kann ich ihnen nichts mehr abgewinnen.)

Ihr schließt von Euch auf andere Angler, leider seit Ihr(wir) nur ein Teil der Anglerschaft.
Viele wollen möglichst viel fangen ohne groß nachzudenken!
Einfach nur fangen, ohne zu denken oder lehrnen zu müssen.
Intresse an Natur... keine Spur.
An natürlichen Gewässern haben die nichts zu suchen und da wollen die auch überhaupt nicht hin.
Die würden aus jedem Gewässer eine Fischhälteranlage machen wenn sie die Bewirtschaftung übernehmen würden.
(Soll ja schon mal vorgekommen sein)

Dann die Vereinsangler die auch an solchen FoPo`s fischen.
Die wollen Spass haben und möglichst Speisefische fangen.(Fehrn von Mutti, sehlig und breit)
Leider mußt Du ihnen dann erklären warum in so kleinen Teichen so viele Fische leben können und in Wildgwässern eben nicht.
Das die Fische meist schon nach 1h nach dem Besatz gefangen wurden, glauben sie dier so oder so nicht.
Wenn Du dann noch behauptest Forellen würden in warmen Teichen nicht (über)leben können...

Diese Truppen sind von Wildgewässern möglichst fern zu halten.
Schreibst Du in die G.O ein Verbot, sehen die das eher als Hinweis was besonnders erfolgreich sein sollte.
Die unterscheiden den Fang nur nach zwei Kriterrien. (Essbar oder weniger essbar)
Liegen breit am Wegesrand und erklären (lallen) jedem der vorbeikommt wie sich ein guter Angler am Gewässer verhält.

Es reicht das die Rekordjäger und Extremangler unterwegs sind.
Die Fleischmacher sollen ruhig weiter nach Norwegen ziehen oder FoPo`s aufsuchen.
Ich denke nicht das die einen seltenen, geschützten Fisch schwimmen lassen.

Diese Angelteiche sind weltweit und ein riesen Markt.
Das es sie aber im Tierschutzland Deutschland noch immer gibt,.... Wunder über Wunder.
Kurz, den Freizeitdrang kann man nicht aufhalten aber kanalisieren.
Und vor allem, wem schadet es?
Der Natur sicher nicht.
Nur mit dem Tierschutzgedanken da gibt es dann Probleme....

Ok, alles etwas überspitzt.
aber so is es..

Hatte mal einen 11 Jährigen Sohn eines Kolegen mit zum Eisangeln an so einen See.
Lustiger, vernünftiger Junge.
Der wurde immer ruhiger und beobachtete das Geschehen...
Nach dem der 2. Trinkbruder im Eis eingebrochen war, sagte er laut: Die Erwachsenen benehmen sich hier wie die Kinder!

Muß wohl zu laut gewesen sein, wenig später waren alle Anderen verschwunden.

Steini

Der Siedler
11.08.11, 10:19
Guten Morgen zusammen,


zunächst einmal muss vielleicht noch hinzugefügt werden, das zumindest in NRW keiner Angeln darf ohne eine gültige Fischereierlaubnis (Blauer Schein). Wenn dieser legal erworben ist, hat zumindest ein Prüfung stattgefunden, in der die relevanten Dinge abgefragt wurden.
Es kann sich also keiner freisprechen von etwas nie gehört zu haben.
Die kommerziellen Fopu's in unserer Region werden von den Ämtern kontrolliert und der Betreiber wird mit harten Strafen belegt sollte gegen das Landesfischereigestzt verstoßen werden.
Vor einigen Jahren machte ein privater Fopu zu, weil der Betreiber es zugelassen hatte, das Personen ohne gültigen F-Schein fischen konnten.

Ob der Fopu nun kommerziell oder in einem Verein betrieben wird ist für mich im Grunde einerlei. Wir haben festgestellt das es immer 10% A-Löcher sind und 20% zu dumm zum angeln sind und entweder nur Glücksfänge verzeichnen können oder durch unsere F-Aufseher über den Umgang mit Kreaturen hingewiesen werden müssen.

Generell gilt für mich, hätten wir diese Fopu's nicht, hätten wir an allen Gewässern noch ganz andere Probleme.
Also ein Übel zum Wohl einer guten Sache ?¿!

Was die Wortschöpfungen angeht.... "Waid" ist uralt, "Gerechtigkeit" ist uralt, beides zusammen ist ein zusammengesetztes Wort, für mich. Wer es mit antisemitischen Hintergründen zusammenbringt muss es nicht verwenden, dennoch beschreibt dieses Wort im allgemeinen Sprachgebrauch genau das, was meiner Meinung nach gepflegt, gehegt und gelehrt werden muss.
Nach dem wir in unserem Verein das Wort "Sportfischen" durch "Angeln" erstsetzt haben mussten wir auch feststellen, das an dem Wort "Sportfischen" nichts verwerfliches ist, aber an den Intentionen derer, die darin etwas negatives sehen. Leider haben viele Menschen vergessen woher das Wort "Sport" kommt und was es eigentlich bedeutet. Muss ich mich jetzt jedesmal einer neuen Wortschöpfung bedienen wenn eine Gruppe eine negative Betrachtungsweise an den Tag legt und mit Argumenten feuert, gegen die lieber kein Mensch etwas entgegen setzen möchte, mich selbst in ein negatives Licht werfen könnte?
Ich verwehre mich dieser Methodik und vertraue auf mein Gewissen, die Wörter nach meiner Gesinnung zu nutzen.

Schöne Grüße

Thomas
11.08.11, 12:03
Hallo Hagen,

es ist gewiss nicht meine Intention, jemanden in ein negatives Licht zu setzen, der den Begriff Waidgerechtigkeit unproblematisch findet und ihn deshalb auch benutzt. Ich sehe da auch keinen primären antisemitischen Zusammenhang, sondern einen generellen, einen, für den das Regime in seiner Gesamtheit steht/stand.

Ich rede oder schreibe deshalb lieber von fachlich guter Praxis oder fachgerechtem Umgang. Bspw. auch nicht von sachgerechtem Umgang, denn ein Tier ist ja bekanntlich seit längerer Zeit keine Sache mehr.
Petri Heil sage ich auch nicht so gerne, da ist mir Petri lieber. Ein Problem möchte ich auch nicht ausgemerzt wissen, sondern gelöst oder behoben (hier hätten wir schon eher eine antisemitische Assoziation).

Dein Beispiel mit dem Sportfischen ist gut gewählt. Erst die Novellierung und Verschärfung der Tierschutzgesetze haben diesem Begriff einen Problemhorizont verliehen, anfänglich hatte ich gegen den Begriff auch nichts einzuwenden.

Mir ist bereits in jungen Jahren von meiner Deutschlehrerin beigebracht worden, dass eine Frau kein Kind kriegt, sondern allenfalls eines bekommen kann.

Ich halte es häufig für durchaus angebracht, sprachkritisch zu sein.
Denkt mal an die Unwörter des Jahres (http://de.wikipedia.org/wiki/Unwort) (die Lektüre ist übrigens ziemlich interessant).

Forellenpuff - wird dort entgeltliche Körperlichkeit zwischen Forellen vermittelt? Falls ja, was machen Angler dort? :grins:

Was ich auch nicht leiden kann, ist, dass manche 'Berufsbetroffene' (hoppla) sofort aufheulen, wenn mal ein Wort oder Zitat ironisch oder sarkastisch oder aus dem Zusammenhang gerissen genutzt wird.
Letztes Beispiel: S21, der totale Krieg und Heiner Geißler.

Also, Fazit: ich möchte keine Vorwürfe unterbreiten, sondern einfach nur ein bissel zum Nachdenken anregen. Keiner fühle sich dadurch bitte auf den Schlips getreten. :;:
Damit erstmal Schluss mit den Sprachbildern und Wortspielen, sonst entfernen wir uns zu weit vom eigentlichen Thema.

Der Siedler
11.08.11, 12:10
Einversteht :grins:

Georg
11.08.11, 13:36
Tag zusammen, ich werde jetzt trotzdem noch mal in die Wortklauberei verfallen ...


Nach dem wir in unserem Verein das Wort "Sportfischen" durch "Angeln" erstsetzt haben mussten wir auch feststellen, das an dem Wort "Sportfischen" nichts verwerfliches ist, aber an den Intentionen derer, die darin etwas negatives sehen. Leider haben viele Menschen vergessen woher das Wort "Sport" kommt und was es eigentlich bedeutet.


Dein Beispiel mit dem Sportfischen ist gut gewählt. Erst die Novellierung und Verschärfung der Tierschutzgesetze haben diesem Begriff einen Problemhorizont verliehen, anfänglich hatte ich gegen den Begriff auch nichts einzuwenden.


Grundsätzlich ist gegen die Begriffe "Sportfischen" oder "Angelsport" nichts einzuwenden, da sie aus dem englischen entliehen wurden, auf der Insel werden auch heute noch die Jagd sowie die Angelfischerei als "sports of the fields" bezeichnet. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine das die beiden o.g. Begriffe durch den Engländer John Horrocks, seines Zeichens Fliegenfischer, der um 18hundertknipsig in Thüringen lebte, geprägt und in der deutschen Angelsprache Einzug gehalten haben.
Selbst der lateinische Ursprung [disportare] von Sport, hat überhaupt nichts mit einer körperlichen Aktivität gemein, folglich trugen lediglich (sportliche) Angler zu diesem Missverständnis bei, da sie der Meinung waren, die Angelfischerei sei durch Bewegung geprägt, eine Sportart, oder man könne sie als solche verkaufen.
Also eine klassische Fehlinterpretation.

So, nun ist aber wirklich Schluss mit der Wortklauberei. :grins:

Thomas
12.08.11, 16:36
Hmmm, nicht ganz uninteressant:
http://www.horrocks-ev.de/


Er war es, der die deutsche Fischerei revolutionierte. In seinem Buch „Die Kunst der Fliegenfischerei auf Forellen und Aschen“, erschienen 1874, schildert Horrocks den traurigen Zustand des Verfalls der Fischerei, nennt Ross und Reiter der Misere: „Unwissenheit … Gleichgültigkeit … absolute Unzulänglichkeit der Gesetze.“ Seine Schelte galt aber auch den Fischern selbst, denen „… nichts heilig ist“. „Die Regel ist hier die, mit jedem erdenklichen Apparat, zu jeder Jahreszeit, jeden Fisch, von welcher Größe und welchem Gewicht er immer sei zu fangen. Die Folge ist, dass die Flüsse leer sind“. Kein Angelschriftsteller vor Horrocks hatte je so deutliche Worte gesprochen.

Die Flüsse leer im 19. Jahrhundert? Ei der Daus ... und das zu absoluten Tiefzeiten des Kormorans.

Der wurde übrigens im bereits annotierten Reichsjagdgesetz als schützenswerte Art genannt ... nochmal Erstaunen, zumindest meinerseits.
Waidgerechtigkeit, auha?

Georg, Dein kurzer Hinweis hatte ja richtig Zündstoff ... und bietet genügend Stoff für weitere Diskussionen. :;:


PS: Anscheinend bestand seit längerem schon ein Wunsch nach einer 'Badewanne' mit fangbaren Fischen im Überfluss. Neben einem Wunsch der verbliebenen Vernünftigen, dass die natürlichen oder gar naturbelassenen Gewässer erstmal wieder auf die Beine kommen sollten ...

Georg
12.08.11, 21:17
Zumindest scheinen meine grauen Zellen doch noch einigermaßen zu funktionieren. :lachen:

Übrigens, "John Horrocks - Die Kunst der Fliegenfischerei auf Forellen und Äschen" (http://salmoverlag.de/weiterebuecher/fliegenfischenaufforellenundaeschen.php) gibt es noch heute käuflich zu erwerben,
könnte eine nette Wochenendlektüre sein.

Albert
12.08.11, 21:44
Die Flüsse waren schon vor 1900 durch tausende Mühlenwehre und Verbauungen aller par hundert Meter abgeschnitten und Besatz kannte man noch nicht wirklich. Die Reproduktion der Bestände ging den Bach runter.

Georg
12.08.11, 22:00
Wenn Horrocks in seinem Buch bereits das Verlangen nach "Badewannen voll Fisch" beschrieb, wie es Thomas sinngemäß formuliert hat, wäre es nun, um zum Thema zurück zu kehren, interessant zu erfahren, wann der erste FoPu in Deutschland eröffnet wurde, hat da jemand Informationen?

Mattes
14.08.11, 21:36
Aus dem Urlaub zurück gekehrt, mich einbringend.

Sehr schwarz weiß, das Ganze, immerhin aber größtenteils sehr zutreffend. Es möge sich der auf den Schlips getreten fühlen, der dort waidgerecht dem Filius mal einen Erfolg gönnen möchte. Übrigens einer der wenigen Ausnahmen, bei denen ich einen Besuch für statthaft halte.

Ähnlich verhält es sich mit einer Jugendgruppe des Vereins, wenn denn die Chance auch genutzt wird, dort praktisch zu zeigen wie abgehakt und abgeschalgen wird. Immer unter der Erwähnung, dass das nicht das reale Anglerdasein ist.

Was lese ich denn da am Ende?

Dr. Michael Möhlenkamp? Geschäftsführer des Verbands nordrhein-westfälischer Fischzüchter und Teichwirte? Ist das nicht der gleiche Dr. MM wie der Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Westfalen und Lippe? Warum macht mir das Bauchschmerzen?


Hi Hagen,



Hier muss an der Basis gearbeitet werden (Jugendarbeit / Ausbildung beim Erwerb der Fischereierlaubnis etc.).



Wie willst du Menschen mit veränderten Schulung erreichen, wenn die dort vorzufindenden sich nicht für Schulungen interessieren und dennoch losziehen? Diejenigen welchen, die dort angeln und den Schein haben, gehören vermutlich zu dem geringeren Teil derer an, die die Fische lebend in den Sack stecken und sich selbst überlassen. Die anderen, die dort ohne Schein sitzen sind auf diesem Wege nicht zu erreichen und um die geht es größtenteils.

Das der Bericht der Angelei insgesamt schadet, liegt daran, dass wir es in unseren Reihen zu lassen, dass es gesellschaftsfähig bleibt, dort zu longieren.

Ich persönlich rebelliere ausschließlich deshalb nicht dagegen, weil wir die Horde dann ggf. an unseren natürlichen Gewässern vorfinden würden. Dann würde mir richtig Angst und bange.

Jemand der keinen Respekt vor der Umwelt hat, soll lieber platt treten, wo es nichts platt zu treten gibt. Jemand der keine geschützte Art kennt und kein Schonmaß, soll lieber entnehmen, wo es keine geschützte Art gibt, Jemand, der nicht waidgerechten Umgang pflegt, der hat auch dort nichts zu suchen, auf dass die Züchter von mopsköpfigen oder sonstigen vermehrungsunfähigen Kreaturen auf Dauer den Bach runter gehen.




Sollte der staatliche Fischereischein an Zugehörigkeit eines Vereines und Verbandes gekoppelt werden?
Das solche Anlagen kaum Zulauf bekommen und Fischereibehörden die Hegepläne von Vereinen rigeros überprüfen?

Man sollte es den "normalen" ehrenamtlichen FAs gestatten ohne behördliche Absprache auch dort zu kontrollieren.

Derzeit dürfen bei uns nur die behördlichen Organe, also Ordnungsamt, Polizei und UFB dort Kontrollen durchführen. Wir FAs sind außen vor. Jede einzelne dieser Behörden hat (zu mindest bei uns) keine Chance (vermutlich auch kein Interesse) dort Kontrollen durchzuführen.


Oft wiederhole ich, was andere hier schon geschrieben haben. War im Urlaub und arbeite Post für Post ab und schreibe dazu meine Ansicht nieder. Möge man mir die teilweise Dopplung verzeihen.




Und noch mal zu Dr. Möhlenkamp: Geschäftsführer von Anglerverband und Züchterverband. Man möge ihn eine "weiche" Linie verständnishalber verzeihen.

Es ist übrigens derjenige Dr. Möhlenkamp, der sich in Albaum in der Unterrichtseinheit von Dr. Mellin dazu aufgeschwungen hat, einen Besatz mit Forellen ohne detallierte Kenntnis über das Gewässer, in einen Baggersee zu empfehlen. Elster ick hör dir trapsen!

Albert
16.08.11, 22:07
Schöner Bericht über das Nachtangeln mit Objekten der Begierde.

Nachtangeln: Fische beißen (http://www.derwesten.de/staedte/breckerfeld/Fische-beissen-id4961738.html)

Hätte ich mit Angeln nichts am Hut, würde ich seufzen : "Ach,was für Naturburschen, diese Angler" :Ja:

Hab ich aber und mal die HP aufgemacht. Seufze auch : :Klatsche: Selbstzensur

Natur, bitte wo ? (http://www.angelpark-forellenzucht-schleier.de/preise.html)

Albert
28.08.11, 21:26
Gewässerwart gegoogelt und Winner ist :Klatsche:

Sonderbesatz (http://www.youtube.com/watch?v=T8O9mBrf9K8)

Mattes
28.08.11, 21:48
Gewässerwart gegoogelt und Winner ist :Klatsche:

Sonderbesatz (http://www.youtube.com/watch?v=T8O9mBrf9K8)

Die gehen mir seither auf den Keks. Stehen tatsächlich in den Google-Ergebnissen immer ganz ober, wenn man GW eingibt.

Und dann gibt es immer noch Leute, die bei Anblick solcher Video Freude empfinden. :Klatsche:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
28.08.11, 21:51
Brrrrrrrrrrrrr...
Sollte sich lieber, Zum Schlachtplatz nennen.
Und das in NRW, ich staune.

Ää...ist der Besatz mit diesen Fischen dart nicht verboten ?
Krepieren die Afrikaner im Winter nicht jämmerlich?

Albert
28.08.11, 22:06
Die verenden nach Kälteschlaf bei unter 8°C Wassertemperatur.

Aus der PDF aus Raum Kleve, Haus Riswick:


Die Produktion von Warmwasserfischen erfolgt unter Anwendung aller
art- und tierschutzrechtlichen Normen. Während die Fische, die keine
„Lobby“ haben, bisher nach dem Fang meistens qualvoll ersticken
mussten, werden sie jetzt „human“ getötet: In einem speziellen Hältersystem
wird die Temperatur so lange herabgesetzt, bis die Tiere in
einen Kälteschlaf fallen. Erst dann erfolgt die Tötung mit elektrischem
Strom. Bei dieser Methode ist jedes Leiden der Tiere ausgeschlossen.

PDF (http://www.aquakulturtechnik.de/pdf/Projekt%20AHR.pdf)

Mario, Mattes ???

Mattes
28.08.11, 22:51
Thema gesplittet:

http://www.gw-forum.de/showthread.php?682-Landwirte-NRWs-in-Zukunft-Fischz%FCchter&p=5548#post5548