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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Buchtipp: Robert Arlinghaus – Der unterschätzte Angler



Mattes
18.08.11, 23:34
Eine Buchkritik

Meine Meinung von R. Arlingshaus ist vorbelastet. Wie in einigen anderen Auffassungen wurde ich in meiner bisherigen Meinung zu sehr von außen beeinflusst. Im Falle von RA habe ich dies sehr spät erkannt. Eigentlich hatte immer jeder bei mir seine persönliche Chance, bis er sie sich selber auch persönlich um diese gebracht hat. So ging ich das Buch „Der unterschätzte Angler“ auch dementsprechend vorbelastet an und suchte nach Fehlern. Während ich mich jedoch durch die Seiten arbeitete fand ich eigentlich recht klare Ansichten vor. Zumindest ist RA stärker in der Realität verankert, als ich vormals vermutet habe.

Was möchte RA mit diesem Buch erreichen? RA sucht einen Weg der wachsenden Schar Angler gerecht zu werden, der gewässerverträglich und zugleich anglerbefriedigend ist. Die derzeitige Gesetzeslage lässt seine Idee der Bewirtschaftung, bzw. des Management jedoch nicht zu. Er setzt, grob gesagt, auf Fenstermaße, die die großen Tiere erhalten sollen. Bei genauerer Überlegung, haben wir (die alte E-Runde/ heutiges GW-Team) dies für den Aal auch als Empfehlung ausgegeben. Jedoch handelt es sich beim Aal um einen Sonderfall, der Bedrohung wegen. Seine Motive sind ein Türöffner für den Releaser. Dieser wird im Buch zwar nicht ausdrücklich unterstützt, die (Hinter)Türe aber aufgetan. Dem Tierschutz wird wenig Priorität eingeräumt, dann schon eher der uneingeschränkten Verbreitung der Angelei. Zwar gibt es Vorschläge für die Beschränkung, jeweils aber immer unter der Prämisse, dass es auch anders ginge, wenn den die Gesetzeslage eine andere wäre.

Dies ist es, was ich heraus lese. Was mich bewogen hat RA mit anderen, als bisherigen Augen zu sehen, ist sein doch recht scharfes Bild über den IST-Zustand, der an unseren Gewässern herrscht.

Er rät vor jeden Besatz die Reproduktion auf natürliche Art zu fördern. Sei dies durch Habitatsverbessererung oder durch regelmäßige Kontrollen des Bestandes, um selbstreproduzierende Arten nicht weiter zu besetzen. Schluss soll sein mit dem Besatz auf Zuruf. Soweit doch sehr lobenswert.

Dennoch ist es ihm in keiner Zeile gelungen dem Titel des Buches gerecht zu werden und den Angler als den unterschätzten darzustellen. Im Gegenteil, er kennt jeden noch so kleinen Fehler, den wir mit unserem Hobby den Gewässern zufügen. Dieser Umstand gepaart mit der scharfen Sicht, lässt die Frage nach dem Titel offen. Vielmehr gibt er offen zu, dass die Anzahl der Angler, die sich naturverbunden sehen, eher gering einzustufen ist.

Herrn Ahrlinghaus werde ich per Mail über meinen Beitrag in Kenntnis setzen.

Hiermit lade ich sie Herr Prof. Dr. Ahrlinghaus ein, mit uns zu diskutieren.

Zu etlichen Passagen im Buch habe ich mir Randnotizen gemacht, die ein Fragezeichen bei mir hinterlassen haben. Möglicherweise gibt es hier eine Chance mit diesen aufzuräumen.

Wer von euch gerne dieses Buch lesen möchte, dem kann ich es gerne ausleihen. Vorausgesetzt jedoch ihr lasst meine Notizen an Ort und Stelle, sonst darf ich das Ganze erneut durcharbeiten. Möglicherweise bekommt ihr aber ein Exemplar zur Besprechung von Autor selber.

Der unterschätzte Angler von Robert Arlinghaus

2268

Erschienen im Kosmos Verlag - ISBN-13: 978-3-440-10556-6 - 16,95 €

Amazon (http://www.amazon.de/untersch%C3%A4tzte-Angler-Zukunftsperspektiven-Angelfischerei-Deutschland/dp/3440105563/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1313703052&sr=8-1)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
19.08.11, 01:58
Mattes das Buch handelt von Anglern.

Unterschätzt, von der Allgemeinheit und auch von den Anglern selbst.
Gemeint ist wohl die Wirtschaftskraft, die Anzahl, aber auch die Auswirkungen ihres Tuns sowohl positiv als auch negativ.
Richtig müßte es also heißen: Die Unterschätzten Angler.
Das bezieht sich aber leider weniger auf unsere Naturarbeiten, auch wenn man das so verstehen möchte.
Es ist Grundlagenforschung über eine (wahrgenomene) Randgruppe der aber in Wahrheit ein großen Teil der Bevölkerung angehören.
Läst sich so etwas mit einfacher Nahrungsbeschaffung erkären?
Nein eher durch Freizeitgestalltung, ausglöst durch menschliche Bedürfnisse. (Urtriebe, Instikte wie auch immer)
Das aber, wiederspricht der allgemeinen Betrachtung, so das auch rechtlich das Angeln ncht richtig wahrgenommen wird.
Diese Gedanken halte ich für wichtig, um der Angelei gerecht zu werden.

Ein weiterer Grundgedanke des Autors, ist sicher der Besatzfischbereich.
Ohne Frage, haarstreubend was da so gemacht wird.

zum Natur und Besatzbereich:
Wie schreibe ich ein Buch über Angler, wenn ich auf ihre Mitarbeit angewiesen bin, ohne sie zu verprellen auch wenn ich in vielerlei, anderer Meinung bin.
Ich halte den Ball flach...

Für den Leser bedeutet das aber, zwischen den Zeilen lesen!

Da steckt sicher sehr viel Wissen hinter, aber mit den Ansichten werden sehr viele ihre Probleme haben und sicher auch noch bekommen.
C&R bei einigen Fischarten und nachhltige Bewirtschaftung, na meine Meinung kennt ihr ja, wenn es z.B um den Hecht geht.
Warum habe ich aber das Gefühl das R.A bei Fachleuten besser ankommt als bei den Anglern ?
Finde es aber gut und nötig, das nun auch in dieser Richtung geforscht wird.
Leider ist das meiste was ich im Netz gelesen habe, wenig ausagekräftig da die Untersuchungsergebnisse nicht mit veröffentlicht wurden. Also ist es nur eine Meinung oder Behauptung. Das schreibe ich als Hinweis, auch wenn ich vieles für glaubwürdig halte oder so auch selber erlebte.
Währe aber sicher toll wenn sich mal eine Fachkraft zu uns gesellen würde.
Genau um diesen Austausch von Wissenschaft und praktischer Arbeit geht es in diesem Buch auch.
Eine Stelle blieb mir noch in Erinerung!
Selbst könne man sich schlecht weiterbilden, na dann....Hilfe!

Anmerkung: So ganz, habe ich das Buch noch nicht durch.


Guten Morgen und Gruß
Steini

dat_geit
19.08.11, 18:55
Bei mir war es mit Herrn Prof. Arlinghaus ganz anders. Ich beinahe alles von ihm verschlungen. Auch heute bin ich regelmäßiger Gast bei Adaptfish.
Aber meine anfängliche Begeisterung hat sich sehr schnell gelegt.
Ich habe bemerkt, dass er oft zu populär arbeitet und einiges mit der heissen Nadel gestrickt zu sein scheint.
Ich glaube dass einfach die Masse des Output, den er innerhalb kürzester Zeit erzeugt hat, nicht unbedingt auch für Qualität in Verbindung mit Quantität steht.
Ich habe im Laufe meiner Zeit einige Wissenschaftler kennengelernt und begleiten dürfen. Da gewinnt man auch schnell einen Überblick wie schwer es ist insbesondere in der Feldforschung zu aussagefähigen Ergebnisse zu kommen und wie viel Zeit darin investiert werden müssen.
Nun ist er wirklich ein Hans Dampf in allen Gssen und insbesondere im englischsprachigen Ausland sehr beliebt.
Allerdings zweifele ich seine Unabhängigkeit insbesondere beim Thema Besatz, Pain, Einfluss von C&R und Auswirkungen von Anfütterungsmaterialien beim Karpfenfischen an.
Sein Ruf insbesondere hier bei uns im Norden unter den Experten ist nicht gerade gut.
Ganz im Gegenteil will man nicht mit ihm zusammenarbeiten und übt an einigen Dingen Kritik. Das hört sich zunächst nach Neid an.
Aber wenn man die Kritiker kennenlernt oder gar kennt und sich die Kritik anhört, kann man diese Kollegen sehr gut verstehen.
Es geht hier genaues wissenschaftliches Arbeiten unter anderem.
Leider sind mir Fakten bekannt geworden, die ich hier nicht öffentlich nennen möchte, die diese Aussagen stützen.
Seine besondere Nähe, die aber nicht nur er pflegt zu DAV lasse ich mal dahin gestellt.
Denn der DAV biegt sich den Naturschutz auch gerne so hin, wie es ihnen am besten passt.
Aber seien wir mal ehrlich.
Wer von uns hat sich in den Jahren der Arbeit besonders unter den Anglern, die wir ja eigentlich auch sind, beliebt gemacht?
Eben weil wir sehr beharrlich sind und nicht auf der Well mit jeweiligen Strömungen oder Wunschdenken mitschwimmen.
Oftmals sehen wir uns bei unseren Gedanken sowohl in den Vorständen wie auch unter den Mitgliedern unter Beschuss und werden mit Unverständnis gestraft.
Everybodys Darling können wissenschaftlich arbeitendende Experten eh nicht sein oder?


Andreas

Albert
19.08.11, 22:48
Ich kenne nur diese PDF von RA und halte die Arbeit für anerkennenswert und disskusionswürdig.
Darin wird auf der letzten Seite "Der unterschätzte Angler" vorgestellt.
Diese Arbeit schlummerte schon Jahre auf meiner Festplatte.

pdf (http://unio.igb-berlin.de/abt4/mitarbeiter/arlinghaus/download/Anfuettern_Hessen_Arlinghaus.pdf)

Bei dem Zusatz von Benzoesäure in Fertigboilies geb ich dem Autor recht, das unglaubliche Mengen in einen 1ha Gewässer eingebracht werden müssen um Schädigungen
an Fischbrut festzustellen. Ist dem so ?
Nur wenn ich die Wassermassen gut durchmische. Lokal begrenzt auf Futterstellen sehe ich die antibakteriellen und antimykotischen Eigenschaften des Konservierungsmittel
Benzoesäure unglaublich kritischer. Und zwar im Bezug auf dem Makrozoobenthos und Makrophyten. Und somit über der stetigen Nahrungskette. Mikroorganismen dürften lokal begrenzt
auch geschädigt werden und als natürliche Gewässerreinigungskräfte ausscheiden. Ein Aquarianer kann von schwarzen Sandstellen (Futterreste von Trockenfutter, Inhaltsstoffe ???) etliches berichten.
Mikrokosmos Aquarium übertragen auf einen Kleinsee auf das Wasserverhältnis hochrechnen wäre ein nicht gangbarer Weg.

Desweiteren hab ich immer Probleme mit den NICHTSSAGENDEN Angaben über die Rohproteinmenge, Rohfett sowie Rohasche.
Alle Eiweißbausteine tierischen und pflanzlichen Ursprungs werden in Rohprotein zusammengefasst. Nur, welche sind davon für Karpfen verdaulich? Zuträglich?
Die Hydrolyzed Animal Proteine sind auch in Haaren,Wolle und Tierfedern enthalten.
Wenn ich Braunkohle, altes Frittierfett oder Motoröl und meine ältesten Schuhe in entsprechenden Anteilen zerkleinere und mische, bekomm ich sogar die die prozentualen Angaben an Rohfett, Rohasche und Rohprotein der nahrhaften Chironomidenlarven hin.

Übrigens stolpere ich über die Rohproteinmenge der roten Zuckmückenlarve. Knapp 70% der Trockenmasse ? Nicht das ich das in Zweifel ziehe. Nur, zur Vehältnismäßigkeit hinkt der Vergleich.
Wie hoch wäre denn die Trockenmasse der Larven von 133 Kg ?
Die konzentrierte Menge in den Boilies sollte aus meiner Sicht ins Verhältnis gebracht werden. Die Restfeuchtigkeit darin ist wohl vernachlässigbar, oder ?

Übrigens, die 133 kg Zuckmückenlarven sind bestimmt nicht Naturgewässer entnommen wurden. Der Stundenlohn allein würde die Menge nicht bezahlbar machen. Dafür gibt es preiswerte Zuchtfarmen im Ausland. Und was dort ins Wasser an Cocktails kommt, will ich mir gar nicht vorstellen. Roter Farbstoff incl. !

Ich kauf ich mir das Buch. Danke an Mattes für die ISBN:

Nicht das ich falsch verstanden werde. Allein diese Arbeit von 60 PDF-Seiten bedeutet einen unglaublichen Arbeitsaufwand. Nur, mir schossen halt diese Gedankengänge ehrlich durch den Kopf.


Eine Stelle blieb mir noch in Erinerung!
Selbst könne man sich schlecht weiterbilden,
Hmm, auch ich hab damit Probleme. Ich lerne immer dazu und privat weiterbilden ist für mich der Weg zum Ziel. Aber auf alle Angler bezogen ist Wahrheit drin.
Nur, in der heutigen schnellebigen Zeit ist es für mich wiederum verständlich, das Angler ihren Alltagsstress entfliehen wollen um am Wasser auszuspannen. Die Post der letzten 14 Tage von Absendern wie Versicherungen, Bankgeschäften, und weiß ich nicht alles nervt gehörig. Dazu Familie, Job usw.
Da bleibt wenig Zeit für den geschärften Blick unter die Wasseroberfläche und der Auseinandersetzung mit der schwierigen Materie. Im Prinzip wissen wir alle nicht so richtig, was Unterwasser so alles abgeht.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
20.08.11, 10:18
Hier sind noch einige: http://besatz-fisch.de

R.A hat mit Seiner Arbeit aufgezeigt, welche Größenordnung die Angelfischerei in Deutschland besitzt.
Nun bildet er Fachkräfte für die Angelfischerei aus. Berater!

Das war sicher schon lange überfällig, da viele Fachkräfte andere Schwerpunkte hatten.
Wollen wir hoffen, sie werden auch eingestellt.

dat_geit
20.08.11, 12:05
http://www.adaptfish.igb-berlin.de/

Hier gibbet noch mehr Input.

Mattes
23.08.11, 23:07
Guten Abend,

eine Beteiligung seitens Herrn Prof. Dr. Arlinghaus an dieser Diskussion wird es nicht geben.

Er hat mit zu verstehen gegeben, dass er es nicht schätzt, sich in Foren mit einsichtiger Anonymität auf nichtwissenschaftlicher Basis auszutauschen.

Mattes
23.08.11, 23:23
Hi Steini,

ich will mal versuchen meine Ansicht, in der ich konträr zu RA gehe zu formulieren:

Wir sind zu viele!

In vielen Bereichen des Lebens nutzen wir Ressourcen gnadenlos aus. Wir belasten die Ökosysteme bis an die Grenzen und darüber hinaus.

Also muss ein Weg gefunden werden, der wachsenden Schar Petrijünger gerecht zu werden. Dies geht entweder über ein „Management“ oder über die Reduzierung der Befischung oder der zu befischenden Gewässer. Dies hat RA ebenso berücksichtigt.

Ich persönlich fühle mich wohler im Verzicht, wohingegen sich RA über die Unterbringung aller Angler Gedanken macht. Nun werde ich mir die Frage gefallen lassen müssen, wie ich denn gedenke die zur Verfügung stehenden Anteile zu verteilen. Dies sozialverträglich dem Angler und ökologisch dem Gewässer gegenüber gerecht verteilt.

Mir schwarmt, dass es zumindest einen sauren Apfel geben wird, in den ich zu beißen habe. Wenn ich denn wählen kann, würde ich entscheiden, dass es zwei Gewässertypen geben sollte. Zu a. Gewässer, ähnlich dem Fopu-Prinzip und zu b. schützenswerte Ressourcen. So gäbe es beide Möglichkeiten. Dies ist jedoch nur ein Gedankengang, ganz weit am Anfang vieler Überlegungen. Vermutlich auch nicht die Crux.

Thomas
23.08.11, 23:55
Mattes,

wenn ein Autor nach Einladung nicht Stellung beziehen will, weil er sich nicht traut oder fürchtet, zuvielen Gegenansichten ausgesetzt zu werden oder zu sein ... gehört er m.E. nicht einmal besprochen.

Habe das Buch nicht gelesen, nach diesem Rückzieher des Autors muss ich das aber nicht einmal, könnte meine Zeit wahrscheinlich besser einsetzen.

Trauerspiel ...

Mattes
24.08.11, 00:09
Hi Thomas,

aus meinem Schriftwechsel geht weder Furcht, noch fehlender Mut als Meidung hervor. Der Bezug wird eher zum Niveau einzelner Posts und somit aber auch einer Debatte im öffentlichen Raum bei halber Anonymität hergestellt.

Besprochen gehört er auf alle Fälle. Deinetwegen nicht die Person, seinem unterschätzen Einfluss meinetwegen schon.

Ich selbst weiß zu wenig von ihm. Bin in letzter Zeit zu viel von außen manipuliert worden. Muss selber erst mal Fuß fassen und mir eine Meinung bilden.

Bleibt spannend!

Steini (verstorben am 06.09.2019)
24.08.11, 00:16
Guten Morgen Mattes

Wir sind zu viele ?
Nein zu wenige, die sich Gedanken machen.

Nur beschäftigen sich die Leute nur mit Dingen von dehnen sie sich etwas erhoffen.
Wenn man die Zahl der Naturbesucher begrenzt, werden sie Natur noch weniger erfahren b.z.w schützen.

Freue mich über Jeden der einen Lehrgang mit macht, wieder einer mehr mit Grundkenntnissen.
Habe sicher viel am Wasser erlebt, nun versuche ich der Natur etwas zurück zu geben.

Denkt an Flipper, sind Tümler besonders schützenswert ?
Nein die hatten eine bessere Werbung als Haie, Tunfische u.a .

Natur, wird nur erhalten werden wenn sie den Menschen etwas bringt.
Naturschutz gegen den Menschen wird nie möglich sein.
Was sollte das auch bringen.
Meine Meinung
Steini

Mattes
24.08.11, 00:27
Steini,

ich gebe zu, dass ich in einem Findungsprozess stecke.

In mir lauert aber der Gedanke, dass ich nicht jede Ressource um jeden Preis preis geben möchte. Manchmal möchte ich gerne auf Sozioökologie scheißen und der Natur eine Chance geben sich dem (uns) eben nicht anpassen zu müssen. Auch die Natur berücksichtigt Nischen, die für andere unerreichbar sind. Nur der menschlichen Fähigkeit jede noch so kleine Lücke zu füllen, möchte ich nicht alles opfern.

Steini (verstorben am 06.09.2019)
25.08.11, 15:27
muß da mal ne Anmerkung loslassen !

In der heutigen Zeit ist alles was in die Richtung, nicht wissenschaftlich u.s.w geht ein gewaltiger Vorwurf !

Das ist sicher auch immer existensbedrohend für einen Wissenschaftler.
Ich denke das hat hier keiner so gemeint, auch wenn es teilweise unglücklich ausgedrückt ist.
Es gibt ne Menge wissenschaftliche Arbeiten, die wirklich hervorragend sind und trotz allem völlig unnötig gemacht wurden da Niemand sie gebraucht oder benötigt.
Da ich nichts über wissenschaftliches Arbeiten weiss, kann ich es so oder so nicht beurteilen.
( über die Arbeitsweise der Gruppe, weiss ich nichts )

Endscheident ist für mich aber, das Wissenschaftler benötigtes Wissen erzeugen.
Und dieses macht die Gruppe um R.A regelmäßig !
Es wird sicher noch einige Jahre dauern bis vieles abgeschlossen ist, aber schon jetzt..DANKE.

Nur einen Vorwurf möchte ich machen ! :lachen:
Arbeiten auf Englisch sind sicher zeitgemäß, aber gehen oft an der Zielgruppe (Angler) vorbei.

Steini

Mattes
25.08.11, 21:30
Herr Prof. Dr. Ahrlingshaus hat mir klar zu verstehen gegeben, dass er keinesfalls den Austausch scheut. Er wird jedem von uns alle Fragen zu seinen Arbeiten beantworten, insofern dieser Austausch per Mail von statten geht.

Für die Bereitschaft hierzu mein Verständnis und meinen Dank.

Thomas
26.08.11, 12:34
Eine private 1:1-Diskussion per Mail lehne ich ab, dann benötigten wir keinerlei Forenthemen.

Ich persönlich schätze die Nähe von Hr. Arlinghaus zum C&R-Lager nicht sonderlich, halte mich aber trotzdem gegenüber seiner Person für unvoreingenommen. Ich kenne einige Mitarbeiter des IGB Berlin persönlich, Hr. Arlinghaus aber (noch) nicht.

Ich bin mir sicher, dass jedes Forenmitglied imstande sein wird, etwaige Kritik formal akzeptabel an ihn zu adressieren. Keiner von uns hier im Forum hat, ein Alleinstellungsmerkmal bei 'Angelforen', Spaß an nicht-zielführenden Streitereien oder gar Verbalinjurien.

Hr. Arlinghaus, geben Sie sich einen Ruck, Sie befinden sich hier in bester Gesellschaft. Und wenn Ihnen etwas nicht konvenieren sollte, haben Sie jederzeit die Möglichkeit zu einer kollegialen Stilkritik.

Taiga
11.09.11, 21:51
Hallo Mattes
Ich glaube das Buch basiert auf eine Analyse die heißt: Angelfischerei in Deutschland eine soziale und ökonomische Analyse von R. Arlinghaus(2004). Unter In der Rubrik „Bedeutung der Angelfischerei“ ist das pdf downloadbar.
Hier der Link:

http://besatz-fisch.de/index.php?option=com_content&task=view&id=47&Itemid=70.

Ich habe das Buch nicht gelesen, aber die PDF- Datei. Auch ich habe es zum Anfang kritisch gesehen. Es ist aber das erste Mal meiner Meinung nach, dass sich jemand um die Leistungen der Anglerschaft gekümmert hat.
Unser Verein nimmt bei seinem Besatzfisch Projekt Teil. Ich habe R. Arlinghaus selber kennen gelernt, und kann Dir nur sagen, er passt voll in die Welt. Dass er hier nicht Diskutieren will, kann ich gut verstehen, denn es würde seinen Rahmen sprengen. Kämpf Dich mal unter den Link oben durch. Wenn Du unter IGB suchst, findest Du immer mehr Sachen die dich interessieren. Da ich kein großer Pc- Mensch bin, werde ich versuchen hier gelegentlich Anworten ,wenn denn Fragen sind zu geben. Gruß Taiga

Mattes
11.09.11, 22:50
Hallo und willkommen Taiga,

auch du schreibst von den Leistungen der Angler. Der Buchtitel ließ auch darauf hoffen, diese offenbart zu bekommen. Ich wurde jedoch leicht enttäuscht.
Aus der Diskussion um die Person RA, will ich mich solange heraus halten, bis ich zumindest ein paar seiner Publikationen gelesen und diskutiert habe. Dies wird sicher einige Zeit in Anspruch nehmen.

Taiga
12.09.11, 09:06
Hallo Mattes

RA ist auch Angler seit seiner Kindheit. Ich habe mir seine Daten im Net gesucht. Seine Publikationen sind oft in Englisch. Er ist ist Kopf und seine Teammitglieder erarbeiten die Publikationen. Er ist für mich ein Glücksfall für uns Gw. Er bringt sein Wissen für jeden verständlich rüber!! Gruß Peter

Albert
12.09.11, 20:02
Also in Buchhandlungen ist das Buch nicht beschaffbar.
Online auch nicht.

Mattes
12.09.11, 21:03
Sende dir gerne meines Albert. Die Klebezettel kannst du dir dann gerne im Keller dekorieren.

Der Siedler
22.09.11, 12:26
Jetzt unabhängig vom Buch oder dem Autor,
der Tenor scheint in dieser Diskussion dahin zu gehen, wie mit der "Masse" 'Angler ' als solches umzugehen ist.

Ich predige schon lange in meinem Verein, das ein Umdenken und Handeln anerzogen werden muss, wenn wir in Zukunft als Angler unserem Hobby, unabhängig vom Grund für dieses, weiterhin ausführen möchten.

Nur wenige können meine Gedanken teilen, stehen doch zu oft die eigenen habgierigen Interessen dem entgegen.
Ich gebe Mattes recht, die zwei Möglichkeiten Fopu-Charakter und naturbelassener See wären wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, gleichzeitig befürchte ich einen nicht zu handhabenden Aufschrei und ein Abwandern in Nachbarländern.

Vermutlich liegt die Lösung wie so oft in der Mitte und da sehe ich die Vereinspolitik in der Pflicht aus dem Hobby Angeln mehr zu machen als nur Fischen. Bewirtschaftung mit nachhaltigen Grundkonzepten, Förderung der Gewässerfauna und Flora und aktive Mitarbeit bei Projekten á la "Unser See soll schöner werden".
Leider leider.... ist das reines Wunschdenken so lange auch durch andere Medien Angler kapitaler Fische geehrt werden und Masse statt Klasse wichtiger ist.

Paßt jetzt vielleicht nicht ganz zum Thema, aber ich musste das mal loswerden.

Gruß
Hagen

Steini (verstorben am 06.09.2019)
17.01.12, 18:53
Das Buch ist nun auch ins Netz eingestellt worden.
http://besatz-fisch.de/images/stories/Papers/der_unterschaetzte_angler_endgueltig_webansicht.pd f

Vielen Dank, so etwas frei zu geben.
Man kann über das Buch denken was man will, aber gelesen haben sollte man es vorher auf jeden Fall.
Ich denke, es steckt voller Gedanken und Denkanstöße, die es wert sind sie zu überdenken und umzusetzen.
Der Autor zeigt mit der Freigabe nun nochmals, daß es Ihm um die Sache geht und nicht um etwas anderes.

Darum von mir,
Achtung und Dank

Dentex
22.01.12, 00:26
Moin,

Danke an Steini für den Link.
Jetzt liegt das Buch in meinem IBook und wird nach und nach gelesen.
Leider bin ich - wie die meisten - durch Veröffentlichungen von R.A. schon etwas voreingenommen, werde aber so weit ich kann und die Neutralität es erfordert über das Geschriebene nachdenken.

Ich denke genau so, wie Steini das auf der ersten Seite geschrieben hat:


Läst sich so etwas mit einfacher Nahrungsbeschaffung erkären?
Nein eher durch Freizeitgestalltung, ausgelöst durch menschliche Bedürfnisse. (Urtriebe, Instikte wie auch immer)
Das aber, wiederspricht der allgemeinen Betrachtung, so das auch rechtlich das Angeln nicht richtig wahrgenommen wird.

Mal schauen..., vielleicht sollte man über einzelne Thesen von A.R. in diesem Tröt diskutieren... Ich wette, es wird sich herausstellen, dass selbst in diesem Forum keine einheitliche Meinung existiert.

Gruß Thorsten