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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bau einer Meyer´schen Schöpfflasche zur Tiefenbeprobung



Thorsten
28.10.10, 21:27
77 Sicher ging es einigen von euch auch schon so, dass ihr Wasserproben mal aus den tieferen Gefilden eurer Gewässer ans Tageslicht holen wolltet. Die meisten Geräte, wie der Ruttner Wasserschöpfer sind ziemlich teuer, und daher für die Gewässerwarte und Vereine nicht sinnvoll erschwinglich.

Die Meyersche Schöpfflasche bietet da eine adäquate Abhilfe, und ist günstig und einfach herzustellen.

Ich habe mir eine gute Flasche Rotwein für die Schöpfflasche gegönnt, man will für die Arbeit ja auch belohnt werden :grins:. Solltet ihr unter 18 Jahre alt sein, lasst diesen Schritt von euren Eltern ausführen. Danach die Flasche gründlichst ausspülen, ihr wollt ja nicht die Oechsle messen.

Durch den Korken habe ich ein Loch gebohrt, und eine Schraube mit metrischem Gewinde und großem Kopf durchgesteckt, und oben, sowie unten mit Unterlegscheibe und Mutter gesichert, damit nichts verrutscht. Den Korken danach mit Klebeband umwickelt, nicht, dass er irgendwann kaputt geht. Außerdem passt er so besser auf die Flasche und hält dicht.

Im Baumarkt habe ich mir ein dünnes Seil mit 20m Länge gekauft, daran ein Gewicht, das größer ist, als der Auftrieb der Flasche im luftgefüllten Zustand gebunden, und dieses Seil mit dem Gewicht an der Flasche befestigt. Sieht bei mir recht wild aus, aber ich wollte ein Verrutschen des Seils vermeiden.

Danach wird das Seil am Schraubenkopf des Korkens befestigt, und das mit soviel Spiel, dass man den Korken unter Wasser aus dem Flaschenhals ziehen kann. Dann habe ich die Schnur eingemessen, beginnend vom Flaschenboden, habe ich jeden Meter in einer anderen Farbe mit Garn markiert (bis 10 m), und die halben Meter jeweils mit Weiß. Dadurch habe ich gleich die Tiefe, in der ich gemessen habe, oder messen möchte (Stichwort Sprungschicht).

Das wars eigentlich schon, Bauzeit ca 20-30 min. Das Garn anknüpfen macht nochmal etwas extra Arbeit, aber lohnt sich.

Die Flasche funktioniert einwandfrei, man muss nur ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark man den Korken aufdrücken muss, damit man ihn mit einem Ruck unter Wasser lösen kann, aber das ist schnell gelernt. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es in größeren Tiefen schwierig werden kann, den Korken abzuziehen, aber ich hatte bisher bis in Tiefen von 11m keine Probleme.

Zu beachten ist, dass man den Sauerstoff nicht vernünftig messen kann, da durch das Einströmen des Wassers Verwirbelungen am Flaschenhals entstehen, die die Werte verfälschen. Auf die anderen Werte sollte es keinen Einfluss haben.

So viel Spaß beim Nachbauen, für Verbesserungsvorschläge bin ich natürlcih dankbar.