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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lasst die Alten unten - Fischerei in der Tiefsee



Albert
13.09.11, 20:30
Heute das gelesen:

Das Ende der Oasen unter Wasser (http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.fischerei-in-der-tiefsee-das-ende-der-oasen-unter-wasser.5ebf5c4b-b9d1-465b-988a-3777c13d7056.html)

Was ich vor 2 Jahren beim Lesen von Studien zusammengetragen habe:

Tiefsee-Fische sind langsamwüchsig und werden erst ab einem relativ hohen Alter ab 25 bis 40 Jahren geschlechtsreif. Und bis 150 Jahre alt.
Beginn der Tiefseefischerei in fünfziger Jahren.
Fischereischiffe fischen bis 1.700 Meter Tiefe !
Auswirkungen bis 4.000 Meter Tiefe auf Fischbestände.
Fangmenge macht 1,5 % der Gesamtfangmenge in Ozeanen aus.
Bestand des Rundnasengrenadierfisches (Coryphaenoides rupestris) hat heute nur noch eine ungefähre Stärke von 30% seiner ursprünglichen Größe.
Zustand des Granatbarsches (Hoplostethus atlanticus) befindet sich bereits außerhalb sicherer biologischer Grenzen.
Der Atlantische Sägebauch (Orange roughy) und Hoki stark gefährdet.

Eine in San Francisco veröffentliche Untersuchung der Universität von British Columbia im kanadischen Vancouver kommt zu Ergebnis, dass Tiefseefischer jährlich mit 152 Mill.*Dollar unterstützt werden.
Ohne diese Subvention würde der Fischfang mit Grundschleppnetzen 50 Mill.*Dollar pro Jahr Verlust machen, sagte einer der beiden Autoren der Studie, Rashid Sumalia.
Zu den Ländern, die Tiefseefischer unter anderem bei den hohen Treibstoffkosten auf hoher See unterstützten, gehören allen Experten zufolge Japan, Russland, Spanien, Frankreich, Island, Australien und Neuseeland.
„Es gibt mit Sicherheit bessere Investitionen als die Subvention von Tiefseekuttern, die 1,1 Mrd. Liter Treibstoff pro Jahr verbrennen - noch dazu für magere Fänge von uralten Fischen“, ergänzte Mitautor Daniel Pauly.

"Tiefseefische haben sich den Lebensbedingungen dort unten angepasst und führen gleichsam ein Leben in Zeitlupe.
Arten mit solch langen Lebenszyklus haben sehr wenig Nachwuchs und sind durch die Fischerei besonders gefährdet.
Ein Bericht des ICES stellt fest, dass "die meisten der genutzten Tiefseearten derzeit außerhalb sicherer biologischer Grenzen befischt werden".
Reduzierte die Tiefsee-Fischerei vor den Küsten Neuseelands und Australiens den Fischbestand in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent.
Das gleiche gelte auch für den Nordatlantik."

Bei Untersuchungen in der Tasmanischen See konnten Wissenschaftler feststellen, dass der Bestand an Korallen und Würmern, die bis zu 90 Prozent der Böden bedecken, innerhalb kürzester Zeit um knapp die Hälfte verschwanden.

Wo ist der Kick, für einen 100 Jahre alten Orange roughy viel Geld in einem Restaurant auszugeben, um ihn als Filet zu verspeisen? :hmm:

Steini (verstorben am 06.09.2019)
14.09.11, 00:37
Raubzug, eines der besten Bücher die Ich je gelesen habe.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/539191/
http://www.welt.de/print-welt/article153037/Die_Jagd_auf_den_Fischjaeger_auf_Leben_und_Tod.htm l

Albert, für Dich doppelt gut.
Beruf und Leidenschaft passen dort zusammen.
Würde ich dir leihen !

Wenn Interesse, dann PN.

Warum denkt nur keiner an Rotbarsch, wenn es sich um überfischte, langsam wachsende Tiefseefische handelt?

Gruß Steini