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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kann man Bisams bekämpfen?



Steini (verstorben am 06.09.2019)
06.10.11, 18:37
Bisam oder Bisamratte ist eine nordamerikanische Art, die als Pelztier bei uns eingeschleppt wurde.
Der Bisam ist ein Pflanzenfresser, der aber auch sehr gerne Muscheln frisst.
Da er meist Tunnel anlegt, die unter der Wasseroberfläche in die Gewässer einmünden und nachtaktiv ist, wird er oft wenig bemerkt.
Durch diese Tunnel und Höhlen ist er ein erklärter Feind der Teichbesitzer und des Wasserbaus.
Der Schaden, den er an Muscheln anrichtet, findet weniger Beachtung.
Meist wird er von freien Bisamfängern auf Prämienbasis bekämpft, es gibt aber auch hauptberufliche Fänger.
Der Bisam unterliegt nicht dem Jagdrecht und darf nur in Ausnahmen geschossen werden (würde er dem Jagdrecht unterliegen, müssten auch Schäden von Jägern bezahlt werden).
Soll der Bisam bekämpft werden, kann man sich an die Gemeinde oder den Wasserbodenverband wenden.

Bei der Bekämpfung finden verschiedene Fallen Anwendung.
Meist werden die Fallen über eine Nacht gestellt.

Bei der Haargreiffalle nutzt man die Schwimmtechnik des Bisam aus.
Der Bisam greift hierbei förmlich ständig nach vorn und die Hinterbeine treten das Wasser, der Schwanz unterstützt den Vortrieb durch Wedeln.
Die Haargreiffalle wird unter Wasser vor einem Bau gestellt, der Bisam greift beim Durchschwimmen einen Draht (Haar) und löst die Falle aus. Die Falle bricht nicht nur Knochen, sondern presst die Lungen und Herz zusammen.
Vorteile dieser Falle, es werden eigentlich keine weiteren Arten gefangen, sollte ein Bisam mal schlecht erwischt werden, kann er nicht lange leiden, da er nicht an die Oberfläche gelangt. Die Fallen sind fast unsichtbar und werden selten gestohlen, da Falle und Tier unter Wasser liegen, werden sie auch selten von Tieren verschleppt.
Nachteil, nicht leicht und nur sehr zeitaufwendig zu stellen.

Die Uferabzugsfalle
Diese Falle wird mit Ködern wie Äpfeln, Rettich u.s.w bestückt.
Meist stellt man sie in der Uferkehle an Stellen, die der Bisam regelmäßig aufsucht. Da kommt der erste Teil des Namens her, der zweite Teil leitet sich davon ab, dass die Falle nur auslöst, wenn am Köder gezogen wird. Dieses soll den Beifang von Wasservögeln verringern. Die Vögel picken zunächst nach dem Köder, so dass die Falle in eine Sicherung springen kann (Picksicherung).
Der Bisam aber greift mit den Vorderarmen nach dem Köder und versucht ihn, zu sich her zu ziehen.
Bei richtigem Einsatz wird das Genick gebrochen und Herz und Lunge zusammen gepresst.
Dieser Fallentyp fängt aber auch Ratten und Vögel als Beifang.
Weiter werden sehr junge Tiere hin und wieder wegen der geringen Größe nicht optimal getroffen.
Diese Fallen sind leicht und schnell zu stellen, sind aber am Ufer auch leicht zu finden, optimal gestellt, kippt sie bei Fang ins tiefe Wasser. Das vermeidet längeres Leiden und verhindert, dass der Fang von Tieren gefunden oder angefressen wird.
Ein weiterer Nachteil ist, dass der Bisam den Köder nicht immer auch haben will. So kann es sein, dass 20 Tiere zwischen den Fallen umher sausen, ohne gefangen zu werden.


Trittfallen (Tellereisen) sind wegen der Möglichkeit des Beifangs, aber auch aus Tierschutzgründen verboten.

Lediglich Reusen sind teilweise zugelassen, meist aber aus Tierschutzgründen untersagt.
Dort wo sie zugelassen sind, ergeben sie sehr effektive Fangmöglichkeiten, da sie viele Tiere gleichzeitig fangen können. Der Bisam ertrinkt dabei nicht wie andere Tiere bei vollem Bewusstsein. Die Funktionen seines Körpers sollen, Schritt für Schritt runtergefahren werden, bis kein Sauerstoff mehr im Blut ist. Das soll eine Anpassung für das Leben unter dem Eis sein, wo es eben wichtig ist, auch sehr lange mit wenig Sauerstoff tauchen zu können.
Der Fang mit Reusen ist aber auch untersagt, da sich so Überschneidungen mit dem Fischereirecht ergeben würden.

Wichtig!
Fallen sind so zu stellen, dass niemand zu Schaden kommt.
Kinder sind sehr neugierig, auch wenn man sie weg scheucht, werden sie wieder kommen.
Um Schäden durch und an den Fallen zu verhindern, ist es besser, sie aufzuklären und sie einzuladen gemeinsam die Fallen zu kontrollieren. So wird die Neugier befriedigt und man hat Aufpasser auf die Fallen vor Ort.
Den Kindern entgeht meist nicht, wenn sich jemand an den Fallen zu schaffen macht.

Hinweis: Die Fallen sollten mit Draht oder einer Kette gesichert werden, um ein Verschleppen durch Tiere (Füchse) zu verhindern.

Zu den Bekämpfungszielen habe ich hier mal etwas geschrieben:http://www.gw-forum.de/showthread.php?915-Der-Inn-von-der-Österreichischen-Landesgrenze-bis-Wasserburg&p=10604&viewfull=1#post10604

Es tut mir leid, lieber Leser
Ich bin einfach zu schreibfaul es noch mal zu schreiben:;: