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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserqualität Edelkrebse/Signalkrebse



Toni
20.10.11, 19:51
Frage an die Krebsexperten:

Unterscheiden sich die Beiden Krebsarten in den Ansprüchen an die Wasserqulität? Ich hab irgend was im Hinterkopf, Signalos wären toleranter was die Wasserqulität angeht, oder waren das nur die Galizier? LFU-Bayern und Edelkrebsprojekt NRW schreiben auf Ihren Seiten Sinngemäß, dass Edelkrebs und Signalkrebs die gleichen Habitatansprüche haben.

Weiß jemand genaueres?

Petri
Toni

Lotalota (verstorben am 21.09.2019)
23.10.11, 01:15
Hallo,

ich sehe bezüglich der Ansprüche an das Habitat bei beiden Arten kaum Unterschiede. Der Edelkrebs hat meist nur in den klaren Gebirgs- und Mittelgebirgbächen überlebt. Nur hier gibt es durch Stauseen Wanderhindernisse für Signalkrebs und Co.

Wenn man sich die Restvorkommen anschaut gewinnt man leicht den Eindruck, Edelkrebs = klare saubere Bäche , Signalkrebs = überall.

Ursprünglich kam der Edelkrebs aber in jedem Dorfbach und in Gewässern unterschiedlichster Ausprägung vor.

LL

Toni
23.10.11, 10:29
Hallo, danke für die Antwort.

Hintergrund ist, dass einer meiner Vorgänger in einem Bach vor ca. 15 Jahren (nach Prüfung der Wasserqualität) Edelkrebse besetzt hat. Leider konnten in der Folgezeit hier nie Edelkrebse nachgewiesen werden. Er führt den Misserfolg darauf zurück, dass die Makrozoobenthos Untersuchungen damals ein falsches Ergebnis gebracht hätten.

Er meint, dass wohl Stoffe (aus Kläranlage, bzw. Landwirtschaft) im Gewässer währen die zwar für Insekten auszuhalten währen aber nicht für Krebse oder Fische.
Gleichzeitig ist in dem Gewässerbereich ein sehr starker Trematodenbefall zu beobachten. Was aus seiner Sicht damit zusammenhängt.

Nun konnte ich in dem Gewässerabschnitt heuer einen sehr dichten Signalkrebsbestand nachweisen, was zumindest den ersten Teil seiner Theorie entkräften würde, wenn man davon ausgeht, dass Signalkrebse auch nicht mehr "aushalten" als Edelkrebse.

Petri
Toni