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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mooseln, Blaualgen bekämpfen?



Toni
05.11.11, 20:46
Hallo zusammen,

wir bewitschaften im Verein eine Kette von Teichen die jeweils mit Bächen verbunden sind.
In dem Bereich herrscht eine leichte Strömung.

Speziell im oberen Bereich reklamieren Kameraden, dass die Fische stark Mooseln würden. Also gehe ich davon aus, dass sich hier Blaualgen häuslich eingerichtet haben. Nun meinte ein Kamerad der sich üblicherweise recht gut auskennt, dass sich diese nur in alkalischen Gewässern halten würden. Ein Biologe mit dem ich vor kurzen dort wgs. WRRL Umsetzung unterwegs war empfahl die Gewässer zu kalken.

Ich dachte eigentlich Kalkmilch währe basisch, eigentlich nutzt man doch Kalk zur Säurepufferung:kratz:

Wie denn nu? Was kapier ich hier nicht?

Toni
(schwer verwirrt)

Stephan
05.11.11, 21:20
Hi Toni,

Kalk nützt auch um aus dem Alkalischen in den Neutralen Bereich zu kommen. Egal ob das Wasser vorher sauer oder alkalisch war, wenn es gekalkt wird verschiebt es sich ins Neutrale.

Albert
05.11.11, 22:12
Hallo Toni,
Der erste Schritt wäre eine Ermittlung der Karbonathärte und des PH-Wertes.
Ein Gewässer zu kalken ist eigentlich die Sache von Fischzüchtern um die Teiche produktiv zu gestalten.
Calziumbikarbonate und Hydrogencarbonate sind garantiert in der Teichkette mit schwachem Zulauf vorhanden. Das Gleichgewicht
im Calzium und Kohlenstoffkreislauf ebenfalls.
Alkalisch sind alle Gewässer über PH 7 !

Hallo Stephan,
willkommen im Forum und viel Spaß hier.
Leider muss ich Dir widersprechen:

Kalk nützt auch um aus dem Alkalischen in den Neutralen Bereich zu kommen
Wie soll das gehen ? Alkalische Gewässer mit gutem Calziumgehalt und ausreichend Karbonathärte als Puffer des PH-Wertes sind außerordentlich produktiv.
Um das Wasser auf PH 7 zu bringen, benötigt man Säure. Natürlicherseits käme Huminsäure in Betracht.
Kalk besteht aus Calziumkarbonat oder gelöschter Kalk aus Calziumhydroxid. In Verbindung mit gelöster Kohlensäure werden Phosphate gebunden und den Algen Nahrung entzogen.
So können sich Makrozoobenthos entwickeln, welche als Filtrierer sich im Gewässer entwickeln und Algen weiter reduzieren.

Toni
05.11.11, 23:39
Servus Stefan,
das ging ja fix.

Was ist den überhaupt an der Geschichte dran, dass Blaualgen nur in alkalischer Brühe leben? Stimmt das?

Ich kann nicht sagen wie der Ph-Wert derzeit ist (Siehe Geräte Thread). Wobei eine Kläranlage eines Getränkeabfüllers in den Bereich mündet. Da würde ich schon alkalisches Abwasser erwarten.

Toni
28.11.11, 10:43
Zu der Geschichte habe ich hier
http://books.google.de/books?id=uZEUR4_7UnEC&pg=PA18&lpg=PA18&dq=sbv+wert&source=bl&ots=TOGxVMWt8E&sig=W-rjQxPMZSL-L7U5MEArbzA_wm8&hl=de&ei=zDDTTpXcMJO6hAegruzjDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CFQQ6AEwBQ#v=onepage&q=sbv%20wert&f=false
Ein bischen was gefunden. Auf Seite 19 Schreiben die Autoren, Sinngemäß, dass es unter CO2 Mangel zu einer Massenvermehrung von gewissen Algen (ich nehme an, dass Blaualgen gemeint sind) kommen kann und dadurch das Hydrogencarbonat noch weiter verwertet wird. Dadurch geht der Ph-Wert noch weiter ins alkalische. Wie soll jetzt die Kalkzugabe da was positives bewirken?

Man, ich bin wirklich noch weit davon entfernt das wirklich zu verstehen, meine Chemiekenntnisse sind zu eingerostet.