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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zanderbesatz für Seen



Steini (verstorben am 06.09.2019)
27.12.11, 22:02
Hab was gut zu machen, nach Zanderplage.
Ich selbst halte nicht viel vom Zanderbesatz in Seen, weil ich nie so einen richtigen Erfolg erlebt habe.
Nun gut, es sind Hechtgewässer bei uns und wir haben im Fluß genug Zander, die auch so aufkommen.

Billig ist es, im Herbst recht kleine Zander zu besetzen, stimmen die Bedingungen, kommen immer auch ein paar durch und bilden einen meist selbsterhaltenden Bestand.
Die Menge macht es nicht, aber auch nicht jedes Jahr ist gleich.
Wer sicher sein will, dass die Zander im Winter nicht gleich verhungern, setzt eben größere Tiere, 30 -40 cm.
Die werden zwar auch gefressen, aber verhungern eben nicht so schnell.
Klar kann man, wenn die Geduld fehlt, auch Laichzander besetzen, einmal und abwarten.
Läichzander jährlich besetzen ist für alle, die keine Zeit haben, sich mit dem Gewässer zu beschäftigen, der Weg.
Besser wäre dann aber wohl ein P.C Spiel: "Zander, oder der kleine Teichwirt" besser wegen der Zeit, die sie aufbringen und viel besser fürs Gewässer.:heimtückisch:


Es geht aber auch noch viel billiger.

In der Teichwirtschaft werden Zandernester mit Eiern ausgebracht.

Hat man also ein gutes Zandergewässer und eins, wo sie nicht vorhanden sind, kann man es auch so lösen.
Einfach das Nest mit Gelege entnehmen, feucht transportieren und abwarten, ob die Brut geeignetes Futter findet.
Um aber nicht tauchen zu müssen, kann man den Zandern Nester an Bojen anbieten.
Nester kann man recht einfach herstellen, am besten Weidenwurzeln bündeln und in 1,5m bis 3m Tiefe über festem Grund versenken.
So kann man auch allgemein Zandernester herstellen zur Verbesserung des Aufkommens z.B.
Will man so etwas langfristig erreichen, sollte man aber einige Weiden anpflanzen.

Keine Angst, den Eiern macht das Entnehmen nicht viel aus.
Man kann die Eier sogar trocken reifen lassen, wenn sie immer berieselt werden.
Schlüpfen tun sie erst im Wasser, O²-Mangel soll einen Massen-Notschlupf auslösen.
Achtung, Zanderbrut ist sehr empfindlich gegenüber Sonnenlicht.
Laichzeit bei uns im Norden Mai - Ende Juni.

Wir werden es dieses Jahr mal so versuchen.

Albert
27.12.11, 22:12
Steini, das gibts hier zu lesen !
Seite 69 bis 80 sind sehr interessant. Ab Seite 74 zum Zander.

Zitat:

TESCH (1961) ermittelte für den Bützsee bei Neuruppin, dass nicht einmal die Hälfte der Besatzkosten
(8 cm lange Teichzander) durch die Zandererträge gedeckt werden. ANWAND & SPEICHERT
(1967) markierten Satzzander aus Teichen (8,6 – 11,5 cm) und Zander aus Seen der Beetzseekette.
Während von 486 bzw. 573 Teichzandern nur einer wieder gefangen wurde, betrug die
Wiederfangrate bei den markierten Seenzandern 32,8 %. Sie ziehen daraus den Schluss, dass
zumindest Teichzander dieser Größe als Seenbesatz ungeeignet sind. Ein Jahr später schlussfolgert
ANWAND (1968b) aufgrund umfangreicherer Untersuchungen, dass Teichzander zwar
geeignet sein können, einen Zanderbestand in einem bislang zanderfreien See zu begründen,
dass sie aber zur Bestandserhöhung in Seen mit einem Zanderbestand ungeeignet sind.


Der limitierende Faktor für die Größe einer Zanderpopulation ist nach bisheriger Kenntnis die
Ernährung aller Altersgruppen. Das beginnt beim Aufkommen der Brut, das direkt mit der Nährtierdichte
korreliert, wie z.B. HOXMEIER (2004) sehr gut zeigen konnte

Pdf (http://www.lfv-brandenburg.de/media/download_gallery/Gutachten_Brb1.pdf)

Steini (verstorben am 06.09.2019)
27.12.11, 22:19
Deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Der Erstbesatz zeigt den Erfolg, die Menge bringt überhaupt nicht viel.
Stimmen die Bedingungen, läufts dann selbsttragend weiter.

Geronimo
28.12.11, 11:52
Hi,

habe schon häufiger gehört, dass der Besatz von größeren Zandern zwingend mit hohen Verlustraten (bis über 90%) verbunden ist, da diese recht empfindlich sein sollen? Hat dazu jemand Erfahrungswerte?

Grüße Geronimo

Mattes
28.01.12, 21:15
Anmerkung Team: Anfrage von Manu72 verschoben nach Züchter finden (http://www.gw-forum.de/showthread.php?298-Z%FCchter-finden)

Toni
28.01.12, 21:18
Wie es der Zufall so will sitzte ich seit einigen Tagen an einer Auswertung über unsere Zanderfänge und Besatzmaßnahmen der letzten 30Jahre. Hintergrund ist neben allgemeinem Interesse der aktuelle Wunsch einiger Mitglieder Zander zu fördern.
Das passiert bei uns im Schnitt so alle 10 Jahre worauf dann üblicherweise mit einer einmaligen Besatzmaßnahme reagiert wird.

Nun konnte ich bisher nirgends einen deutlichen Zusammenhang zwischen Besatz und Fang finden. Bemerkenswert ist allerdings dass ich in einigen Baggerseen jeweils zwei Jahre nach Besatz vermehrte Fänge in der Statistik habe.
3131
Hier wär ich ja zufrieden mit den Fängen 86 und 87 (danach hab ich eine Lücke in den Daten), aber was ist 84? Einsömmerige aus 82 können doch da noch nicht fangreif sein? Oder liege ich voll daneben?

rudi
28.01.12, 23:13
Hallo Toni,
das denke ich auch, dass die noch nicht so weit sein können.
Vielleicht hast du 84 den psychologischen Knick in der Kurve!
Die Mitglieder haben gehört, dass besetzt wurde, und der Angeldruck wurde auf die Fischart erhöht.

Rudi

Manu72
30.01.12, 21:08
EDIT Team: Verschoben nach Welches Holz für Stegbau (http://www.gw-forum.de/showthread.php?981-Welches-Holz-f%FCr-Stegbau)