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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neupachtung von Fließgewässern



rudi
28.01.12, 02:59
Hallo,
ich trage in mir den Gedanken, ein Fließgewässer zu pachten.
Worauf sollte ich eurer Meinung nach achten?
:hmm:
Gibt es für die gleiche Frage, auch Antworten für:
stille Gewässer= Seen!
woo finde ich den Tauchersmilie !
z.b. blubb, blubb
:grins:
Ich hab nichts Böses im Sinn:
Aber zur Grundsatzdiskusion wäre das Thema schon wert.
Rudi

Toni
28.01.12, 09:50
Ich fang einfach mal mit ein paar Stichworten an.

- Durchgängigkeit?
- Bodenstruktur? Kies locker oder verbacken?
- Geschiebetransport ?
- Gefahr von zeitweiligem trockenfallen (letzten November haben da einige Überaschungen erlebt!)
- Hochwassersituation? gibts Einstände oder spült die Flut alles Leben ins Nirwana?
- biolog. Gewässergüte? Nährtiere
- Chem. Gewässergüte
- Altarme vorhanden?
- Laichfischbestand?
- Einleitungen von Kläranlagen?
- Ackerflächen bis an den Gewässerrand oder breiter bewaldeter Randstreifen?
:groggy:

....... Das wird Endlos

Albert
28.01.12, 10:44
Ich führ mal fort:

- Querverbauungen
- zukünftige Planung derer
- Nachbarstrecken von wem gepachtet
- Eintritt Hegegemeinschaft ?
- Eintritt Fischereigenossenschaft ?
- Besatz Nachbarvereine ?
- Mehrfachnutzung ?
- Problemanalyse mit allen von mir und Toni genannten Punkten

:Klatsche:

Mattes
28.01.12, 12:05
- Auszug aus dem Fischkataster
- Beschattung
- Temperaturverlauf über ein Jahr verfolgen
- Unterwasserfauna
- Schützenswerte Arten vorhanden
- wird Sohlschnitt vorgenommen
- Zugängigkeit
- genehmigte Anzahl F-Erlaubnis
- vorhandene Gewässerordnung prüfen

Schnickes
28.01.12, 16:04
Ich habe das gleiche vor, doch das zieht sich jetzt schon über ca. 2 Jahre und wird sich noch bis nächstes Jahr ziehen.

Zu Beginn musste der uuuuralte Pachtvertrag des Vorpächters (ein Verein) ersetzt werden. Da waren Dinge festgelegt von denen nicht mal die zuständige Dame in der Stadtverwaltung gehört hatte. Nachdem der geändert bzw. ersetzt war, musste ich eine "Bewerbung" schreiben, um mich und meine Vorhaben vorzustellen.
Ich habe von Beginn an auf eine Renaturierung seitens der Behörden spekuliert, denn im Internet fand man - etwas versteckt - was durch die WRRL geplant ist. Dieser Fall tritt jetzt ein. Bis die Renaturierung fertig ist, soll es seitens der Stadt aber keinen Pächter geben. Wieder eine Verzögerung.
Die Arbeiten sollten zunächst dieses Jahr geschehen, was sich aber schon wieder ins Jahr 2013 verschoben wurde. Eine erneute Verzögerung.
Meine Sorge, dass Vereine davon Wind bekommen, hat sich natürlich bestätigt und jetzt gibt es einen Verein als weiteren Interessenten. Ich schätze, dass ich da keine Chance als Privatmann habe, obwohl ich die indirekte Zusage der Bearbeiterin habe. Letztlich entscheiden es aber die "Politiker" und deren Wahl ist absehbar. Um dem gegenzulenken, habe ich den Verein, in dem ich Gewässerwart bin, ins Rennen geworfen.
Mal sehen, wie das alles noch ausgeht.

Du siehst, da kann schon vor der Pacht einiges an bürokratischer und poltischer Arbeit auf einen zukommen. Die Einstellung der Gemeinde-Führung spielt eine erhebliche Rolle!

Was sind denn deine Ziele, die du als Pächter verfolgen willst? Allein die Befischung? Wiederansiedlungsprojekte? Strukturverbesserungen?
Was weißt du schon über die Pachtstrecke?

Toni
28.01.12, 17:45
Oje, da hab ich was angefangen:Klatsche: Wir sind schon eine große Hilfe:daumendreh:

Ich denke Schnickes hats am ehesten auf den Punkt gebracht. Was hast du mit dem Gewässer vor?Das entscheidende Kriterium ist aus meiner Sicht ob du es privat oder für den Verein pachten willst. Privat ist irgendwie fast alles hinzukriegen, in Vereinsstrecken wirds schon schwieriger. Da stellt sich dann eher die Frage, was kriegst du mit den Mitgliedern hin, weniger was technisch machbar ist.

rudi
28.01.12, 22:59
Mein lieber Schieber!

Da gibt es ja einiges, was mir so nicht in den Sinn kam.:Panik:

Nun, es hat sich zum einen auf Vereinsebene diese Überlegung eingestellt, ohne bis jetzt noch konkrete Formen.
Ein Gewässer ist auch noch nicht anvisiert.
Die Diskussion kam einfach mal auf, mal ein anderes Angeln, vielleicht mal ein paar Forellen .......

Da es aber manchmal recht schnell gehen kann, wollte ich mich schon mal vorab erkundigen.
Meist läuft es ja so ab, dass irgend einer von einer Neuverpachtung hört, dann überlegt wird, ob die Pacht bezahlt werden kann, dann die Bewerbung eben schon mal losschickt, wenn man dann mal den Gewässerwart trifft, wird ganz stolz berichtet und dass es ganz schnell gehen mußte und dann kommt zuguterletzt die Frage na was meinste!
So könnte ich mir das gut vorstellen.
Wenn ich die Flut der Hinweise durchhabe, werde ich einige Argumente haben bei einer weiteren Diskusion.
Dann kann ich nur hoffen, dass es nicht so wie oben beschrieben abläuft, sondern man sich auch genügend Gedanken vorher macht.


Danke
Rudi

Schnickes
29.01.12, 16:01
Also in unserer Region sind Fließgewässer als Pachtstrecke sehr rar. Ich weiß nicht, ob das so schnell geht. Wenn überhaupt eine Strecke gefunden wird, sollte das Pachtvorhaben ja mindestens mal in einer (außerordentlichen) Vorstandssitzung besprochen werden.

Toni hat Recht. Aus diesem Grund wollte ich das ganze bisher auch privat machen. Man ist nicht an vereinsinterne Abstimmungen gebunden, sondern kann seine eigenen Ziele forcieren.
Allerdings trägt man dann auch die volle Verantwortung und alle Kosten, was in einem Verein auf viele verteilt wird. Zusätzlich hat man als Verein den Vorteil der "mächtigeren" Außenwirkung gegenüber den Behörden.