Lehrgang Gewässerwart I des LANUV NRW
So, habe nun die Agenda für den Kurs mal abgepinnt. Hier das Programm, das mich erwartet. Der Kurs geht vom 02.11. - 06.11.2009
Ich freu mich drauf.
Montag
- Begrüßung
- Limnologie I: Wasser als Lebensraum. Stehende und fließende Gewässer, deren Typen und Zonierung. Autökologie bzw. Ökotypen der Fische
Dienstag
- Wasserchemisches Praktikum
- Wirbellose Tiere mit Bezug zum Gütesystem mit praktischen Bestimmungsübungen
Mittwoch
- Einfühung in die fischereiliche Bewirtschaftung nach neuer Vorgabe: flieende und stehende Gewässer. Maßnahmen zur Biotopverbesserung (einschl. Fischwege)
- Landesfischereigesetz, Landesfischereiordnung
Donnerstag
- Methoden der Fischbestandsuntersuchungen: Elektrofischerei, Netze, Reusen (Funktion und Selektivität): Ermittlung von Rohdaten.
- Maßnahmen zur Kontrolle von Gewässergüte und bei Fischsterben: rechtliche und praktische Hinweise.
Freitag
- Körperbau der fischkrankheitsbezogene Besatzkontrolle, wichtige Krankheiten in Freigewässern.
- Tierschutz, Fischtransport unter tierschutzrechtlichen Aspekten.
- Abschlussbesprechung mit den Dozenten der Fischreidezernate.
AW: Lehrgang Gewässerwart I des LANUV NRW
So Männers,
erster Tag ist durch. Heutiges Thema: Limnologie. Da GW-Kurs I, eher sehr allgemein gehalten. Wenig Neues erfahren. Wer sich mit der Materie vorab ein wenig beschäftigt hat, konnte hier nichts dazu lernen. Der Tag wurde von Herrn Steinberg (Biologe) gestaltet. Der Mann hatte etwas einlullendes an sich. Langsamer, monotoner Sprachfluss und Rückfragen, die durch Gesten beantwortet wurden.
Morgen wird es hoffentlich spannender für mich. Wasserchemisches Praktikum und wirbellose Tiere im Bezug zum Gütesystem.
Werde berichten.
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Zweiter Tag
Vormittag: Nun war es schon spannender. Wasserchemie. Bestimmung von Ammonium und ausrechnen von Ammioniak, Sauerstoff messen und Sättigung berechnen. Alles nach Tröpfchenmethode, jedoch mit Mitteln der Firma Merck. Was ich beeindruckend fand, dass alle drei Gruppen (wir wurden ausgeteilt) bei identischen Proben immer unterschiedliche Ergebnisse bekommen haben. Zeigt doch wie ungenau solch eine Messung ist, wenn die Durchführung nicht 100% exakt passiert (Wartezeiten, Reagenzmengen, etc.).
Nachmittag: Bestimmung von Wirbellosen unter dem Mikrosskop. Stundenlang! Ein Becher, gefüllt mit Alkohol in dem gut 50 Individuen schwammen wurde gereicht. Wir durften herauspicken und bestimmen. Bestimmt wurde anhand eines Schlüssels, der meistens im Nivana endete. Zur weiteren Unterstützung gab es Fachbücher. Damit ging es dann schon besser von Statten. Größtest Problem: Fast alle Präperate waren von zig Probanten vorher schon zur Bestimmung aus dem Glas befördert worden. Dementsprechend fehlten den meisten Tieren Beinpaare oder Kiemen. Trotzdem eine tolle Sache. Hab hier Vieles mitnehmen können.
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Noch was: Äußerst übel. Mittlerweile der zweite, mit dem ich mich intensiver unterhalten habe, entpuppt sich hier als relaesender Karpfenfreak. Rotzfrech offen den Vorsatz beipflichtend. Zukünftige oder amtierende GWs! Auf die Frage mit der Angreifbarkeit aus den eigenen Reihen und der Gewissensfrage ... nur Schulterzucken. Ein anderer hat gerade für 320 € Boilies gekauft, für diesen Herbst :shock: . Er ballert rund 6 Kilo je Woche rein. Füttert eine Woche lang vorher an. Entnahme null.
Also wenn es auf dieser personellen Stufe hier auch so abgeht wundert mich nichts mehr.
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Welch ein Tag!
Völlig geschafft nach 8 Stunden konzentriertem Zuhörens und Erarbeitens, bin ich recht geschafft. Heute war des Dr. Mellin, der uns in seinen Fittichen hatte. Ihm scheint ein solcher Ruf voraus zu eilen, dass er zu diesem im seiner Einleitung zum Besten gab.
Das Thema war „Einführung in die fischereiliche Bewirtschaftung nicht gewerblich genutzter Gewässer“. Das Tempo war atemberaubend. Das Motto: Mach deinen Mund auf, wenn du weißt was du sprichst, ansonsten frage und lass dich nicht erwischen, dass du etwas nicht weißt und dennoch nicht gefragt hast. Kippenpausen waren auf drei Minuten reduziert. Mittagspause auf die Hälfte gestutzt. Hier wurde endlich fundiert und nach meinem Gusto Wissen vermittelt. Es war richtig klasse.
Im Anschluss gab es noch 2 Stunden Gesetzeskunde. Die war für mich aber wieder recht lau, da ich die ja mittlerweile gefressen habe.
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Grauenhafter Tag,
Thema: Methoden der Bestandsuntersuchung. Sollte ja eigentlich mein Steckenpferd sein. Da jedoch eine Vertretung den Unterricht für den kranken Dozenten übernommen hat und dieser nicht vorbereitet war, kam auch hier wenig Neues dabei zu Tage. Rückfragen verliefen ins Leere. Nun kenne ich ein paar Reusentypen mehr als vorher. Dafür wurde ausgiebig besprochen welche Datumform man ins Formular einzutragen hat. Ein Trauerspiel.
Nachmittag: Maßnahmen zur Kontrolle von Gewässergüte und bei Fischsterben. Gewässergütebestimmung (anhand von Wirbellosen) war OK.
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Vom letzten Tag lohnt es nicht zu berichten.
Mein Blick geht nun nach vorne. GW-Weiterbildung vom Verband. Oben bereits erwähnt. Keiner aus unserem Verein wird mich begleiten, ergo Alleingang.
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Zitat:
Keiner aus unserem Verein wird mich begleiten, ergo Alleingang.
Das kenn ich so auch Mattes. Man geht seinen Weg.
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Hallo,
wir sind für die zweite November-Woche 2011 bei o.g. Lehrgang angemeldet.
Was kann man sich da vorab für vernünftige Fachliteratur besorgen???
Conny
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Hallo Conny,
erst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Das mit der Literaturempfehlung ist schwierig. Das zu beackernde Feld riesig und recht breit in der Thematik zudem.
Du weißt ja, welche Themen angesprochen werden. Albaum kann Wissen nicht in der Tiefe vermitteln. Es wird jeweils an der Oberfläche gekratzt, in die Tiefe musst du dann selber gehen. Da neben der Tiefe auch die Breite zur Auswahl steht, musst du dir ggf. erst mal einen Schwerpunkt heraussuchen.
Wo liegen deine Interessen? Wasserwerte und -analysen? Hege und Bewirtschaftung? Fließgewässer oder stehende? Gesetzeskunde? Makrozoobenthos? Fischkrankheiten?
Zu jedem Thema gibt es mehr oder weniger eine Vielzahl Bücher auf dem Markt.
Allgemein gehaltene Werke sicher auch. Da können die anderen sicher auch was dazu sagen.
Auf dem Kurs selbst, gibt es in aller Regel zu jedem Thema den Vortrag in Kopie, damit man zu Hause noch mal nachblättern kann.
Ich selber habe mich immer an der Dringlichkeit meiner Baustellen orientiert. Stellte sich mir ein Problem in den Weg, wurde gezielt nach Antworten im Internet gesucht oder nach Leuten, die die selben Probleme hatten und dann folgte der Austausch.
So ist übrigens ganz nebenbei diese Gruppe hier entstanden.
Sehr gut ausgearbeitet und fundiert sind übrigens die Kompendien I-III zur Aquatischen Ökologie von unserem Thomas im Bereich der Limnologie. Gerade für den Einsteiger in die Materie. Du findest sie oben angeheftet. Das schöne daran ist, dass du jederzeit Rückfragen stellen kannst, die sicher promt beantwortet werden.