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AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Freue mich über die angeregte Diskussion.
Ich hab leider nur das eine Foto und habe das Fischlein wieder freigelassen.
3 Fischereibiologen auf einer Fachtagung in Jena 2009 und etliche E-Fischer und interessierte Angler waren sich incl. mich einig, das da Hasel drin ist. Aber nicht zu 100 %.
Da ist der Abstand Bauch-> Afterflosse ein Punkt. Auch Schwanzflosse ist ein Kriterium.
Mager ist er in der Tat, aber es ist wohl ein Hybrid.
Das Maul ist leicht unterständig.
Mal zum Vergleich Hasel, unbekannter Fisch und Nase aus meinen Fluss.
Nase wurde von keinen bisher genannt.
Wäre schön, wenn noch weitere Fotos von nicht eindeutig zu bestimmende Fische hier hochgeladen werden. Man lernt ja nie aus. :;:
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Zitat:
Zitat von
Albert
Freue mich über die angeregte Diskussion.
Ich hab leider nur das eine Foto und habe das Fischlein wieder freigelassen.
3 Fischereibiologen auf einer Fachtagung in Jena 2009 und etliche E-Fischer und interessierte Angler waren sich incl. mich einig, das da Hasel drin ist. Aber nicht zu 100 %.
Da ist der Abstand Bauch-> Afterflosse ein Punkt. Auch Schwanzflosse ist ein Kriterium.
Mager ist er in der Tat, aber es ist wohl ein Hybrid.
Das Maul ist leicht unterständig.
Nein, Albert, kein Hybrid.
Das Haselmaul ist ohnehin leicht unterständig.
An den Abständen von Bauch- u. Afterflosse kann ich nichts Artfremdes erkennen. Die Schwanzflosse ist so stark eingeschnitten, wie es sich für einen Hasel gehört.
Das ist ein Hasel ... nix anderes, da spielt weiter nichts hinein.
Darauf wette ich genauso, wie klar ist, dass Mattes Hybride keinen Brassen-Anteil hat.
Wenn ich nur reich genug wäre, die genetischen Untersuchungen zu bezahlen, weil es mir das gerade wert wäre ... :;:
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Pech Thomas. Er ist wieder frei.
Ich kann mich jedenfalls nicht festlegen. Fehlende Erfahrung hier zu allererst.
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Zitat:
Zitat von
Albert
Pech Thomas. Er ist wieder frei.
Kein Pech für den mageren Hasel, sondern sein Glück. Den nächsten solchen legst Du uns, falls erwünscht, einfach in Alkohol ein.
Dann bestimmen wir mindestens bis zu den Schlundzähnen. :;:
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Zitat:
Zitat von
Thomas
Hallo Quappe (hast Du nicht einen Vornamen für uns?),
freut mich, dass wir uns beim vermeintlichen Hasel bisher einig sind.
Mit der Meinung von Hr. Feldhaus (ich kenne ihn nicht) gehe ich weiterhin nicht konform.
Ich lasse mich ggf. noch überzeugen, dass ein Rotauge ein Kreuzungspartner beim vorliegenden Hybriden gewesen ist/sein könnte (Stichwort Iris).
Aber niemals eine Brasse ... dafür spricht kein eidonomisches Merkmal (sondern nur die wirklich eindeutigen, die für eine Güster als Kreuzungspartner sprechen).
Ansonsten fand ich Deine Ausführungen thematisch unbedingt weiterführend. Bist Du bei den niederländischen Bestimmungsteams dabei oder nur interessierter Beobachter der Arbeiten?
Hallo Thomas,
du darfst mich lotalota nennen.
Ich genieße es, nicht jede Äußerung in den Gremien abstimmen zu müssen, daher möchte ich hier anonym bleiben, so gut es geht. Ist vielleicht nicht die wahre Netikette, da bitte ich einfach um Verständnis.
Ich stamme aus NRW und arbeite mit Lachsen und einem Kiesgeprägten Fluss des Tieflandes mit jeder Mengen Arten. Ich fische sehr viel elektrisch, überwiegend Überlebensrate Parrs. Zu unserer Gruppe gehören auch Niederländer mit deutscher E-Berechtigung. Diese machen das zum Teil hauptberuflich. Seit ich die NL Berechtigung habe, fischen wir häufig auch in Zusammenarbeit mit einem großen NL Biologenbüro und gelegentlich für Vereine und private Pächter um zumindest einen Teil der Kosten rein zu bekommen. Wobei es sich hier um sinnvolle Sachen handeln muss und es dürfen keine Aufgaben für Biologenbüros ein. Diese Leute müssen davon leben und in NRW sind die Preise ohnehin im Keller.
Da ist jeder mit Zählen und Bestimmen mal dran. Außerdem betreiben wir eine Fangstation in NL. Dort alleine hatten wir im letzten Jahr 44 Fisch- und Neunaugenarten. Darunter Erstnachweise von Flunder, Zobel (reichlich) Elsässer Saibling und Marmorgrundel. An der Fangstation haben wir auch die freiwilligen Helfer geschult.
Man lernt ganz andere Biotope kennen, die durch amerikanischen Hundsfisch oder den braunen Zwergwels dominiert werden. In NL wird aufgrund der schlammigen Gewässer ganz anders gefischt. Da kann man viel voneinander lernen.
Was den Rotaugen-Brassen Hybriden betrifft, denke ich ist alles gesagt. Nur ein Punkt noch. Schau dir ein paar Hybriden an und du wirst feststellen, das sehr häufig eine Art den Kopf dominiert, die andere den Körper.
Das ist nicht wissenschaftlich, aber auch nicht naiv, sondern eine Beobachtung aus der Praxis.
Ich befürchte, das ist ziemlich o.T.
lotalota
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Leider muss ich es an dieser Stelle anbringen und bin somit hoffnungslos off-topic.
Diesen kurzen Auszug aus deinem fischereilichen Werdegang hätte ich mir an anderer Stelle gewünscht. Nun gut, geschehen. Punkt.
Den Wunsch nach Anonymität kann ich nachvollziehen. Unsere Bitte nach Vornamen und Outing des familiären Wesen des Forums wegen, war aber letztendlich „nur“ eine Bitte und berücksichtigt auch diese, deine Situation. Wenn sich jemand mit fundiertem Wissen einbringt ist es mir alle Male mehr wert sein Wissen zu gewinnen, als die Person in den Fokus zu stellen.
Somit auf diesem Wege ein Herzliches Willkommen. Freue mich, wenn wir weiterhin von deinen Erfahrungen partizipieren können.
Back to topic.
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Hallo Steinbeißer,
OK, ich erkläre mich letztendlich einverstanden mit Rotauge X Brassen für den Hybriden, ihr habt mich überzeugt.
Und zwar aus folgenden Gründen:
1) Das Maul erschien nach erster Betrachtung ohnehin eher endständig als leicht oder gar deutlich unterständig, einige meinten auch, die Iris sei leicht rötlich.
Unter dieser Annahme sowie der praktischen (erfahrungsgemäßen) Anmerkung von lotalota, dass Hybriden kopfteilig oftmals von Art A, im Hinterkörper von Art B ausprägungsgemäß dominiert werden, verliert das Merkmal, dass die Brustflossen nicht den Ansatz der Bauchflossen erreichen, seine Wichtigkeit.
Das unterscheidet nur zwischen Güster und Brachsen, nicht aber zwischen Rotauge und Brachsen.
2) Der Aland als Anteil schied nach reiflicher Überlegung nachträglich aus, weil der Fisch aus einem See stammt.
Mattes erwähnte es, glaube ich, erst nach meinem ersten Bestimmungsversuch ... oder ich hatte es zuerst überlesen, auch denkbar.
3) Der wichtigste Grund: 4 Leute haben unabhängig voneinander 51 (bzw. Hr. Feldhaus mehr als 50 Schuppen) Schuppen entlang der Seitenlinie ausgezählt, ich selbst war einer davon.
Das schließt den Artanteil Güster (45-50 Schuppen) tatsächlich aller Wahrscheinlichkeit nach aus ... ich bin schlicht beim Nachschlagen der beiden Arten auf der falschen Seite meines Bestimmungsbuches gelandet (1 Seite zu weit, Brassen 51-56 Schuppen). :lachen: :Klatsche:
Also, ich bin nun (endlich) bei Euch: Rotauge X Brassen. :grins:
Und meinerseits Applaus und Respekt für diejenigen, die vorher schon eine andere Meinung als ich vertreten haben :Bravo:
Eine sehr schlagkräftige Gemeinschaft, die sich hier bisher zusammengefunden hat, davon bin ich ausgesprochen angetan ...
AW: Fischbestimmung - Hybridenforschung
Ich hörte vor Wochen im Radio, das das Frühjahr 2018 erstaunlich viele Hybriden von Weißfischen/Karpfenartigen hervorbrachte.
Vor allem Plötze und Blei. Durch das schnell erwärmte Wasser waren die Laichzeiten identisch. Niedersachsen und Sachsenanhalt wurden mit Gewässern genannt.
Interessante Sache. Gefunden habe ich bisher nur das hier aus 2010:
fischundfang.de/wenn-fische-fremd-gehen