Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Hallo,
einer unserer Bäche hatte immer schon relativ viel Wasserpflanzen, jetzt werden die Flächen immer größer.
Eins vorweg ich finde es nicht unbedingt schlimm, wenn es irgendwann zuviel wird kann man mit Wathose und einer Sense dem Zeug zu Leibe rücken.
Erst mal die Frage zu der Pflanzenart, ist das die Wasserpest?
Hat jemand Erfahrung mit der Pflanze in Bächen, für mich sieht es so aus als würde die den Bachlauf schon ganz ordentlich lenken. Kann das sein oder täusche ich mich da?
Anhang 7144 Anhang 7145
Anhang 7146
Danke für die Antworten schon mal.
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Hallo Jürgen,
Es handelt sich bei den Pflanzen nicht um Wasserpest, sondern um den Wasserstern.
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Hi Jürgen,
Frage vorweg: Ist das ein Bach oder ein Entwässerungsgraben?
Zur Erfahrung: Die beruht halt auf das Beobachten dessen, was darin lebt und passiert. Man nimmt mit, was vor der Haustüre so fließt.
Thema Abfluss: Klar behindern die Pflanzen den Abfluss. Ganz großes Thema aller Boden- und Wasserverbände. Deren Aufgabe ist es (im wahrsten Sinne des Wortes) den "reibungslosen" Ablauf zu gewähren. Jede pisselige Rinne bei uns hat ihren eigenen Verband. Oft sind ansässige Landwirte deren Vorsitzende. Auch in deren persönlichen Interesse liegt es, dass Staunässe auf den Feldern unterbleibt.
Es gab hier mal Zeiten (ist vermutlich auch heute noch so) dass es Klägergemeinschaften gab, die die Verbände verklagt haben, weil sie nicht rechtzeitig an deren Anliegergrundstücken flurbereinigt haben. Wachsen zu viele Pflanzen ist der Abfluss gehindert, es entstehen natürliche Rinnen um das Hindernis herum. Ist aber nicht gewollt.
Seit geraumer Zeit haben die Verbände bei uns derart die Schnauze voll von den Beschwerden, dass sie unabhängige Konsortien (bestehend aus Anwohner und Kommune, ect. ) entscheiden lassen, wann und wo unterwassergemäht wird. Sie selber haben den schwarzen Peter damit abgegeben.
Den enormen Schaden, die die Totalräumung mit sich bringt, hat man zumindest beim Niersverband begriffen. Dort wird der Flussverlauf nun nur noch zur Hälfte (längsseitig) geräumt. Birgt Risiken, ist aber sanfter, falls man dieses Wort überhaupt benutzen sollte.
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Hallo Mattes,
also dieser Wasserlauf heißt ganz regulär Lengericher Aabach, natürlich, wie man sieht, ist dieser Bach flurbereinigt. Allerdings wurden im Rahmen der WRRL zumindest schon mal die Staustufen beseitigt.
Ich würde gern auf Dauer diesen kanalisierten Bach mehr Strucktur geben, meine Amtszeit läuft nun seit 2013 und ich muss alle 2 jahre bestätigt werden oder eben ein anderer gewählt werden (davon ist aber derzeit nicht auszugehen, ein anderen Deppen finden die so schnell nicht ;) )
Viele der (Feld)- Brückenbauwerke sind stark sanierungsbedürftig bzw. nicht mehr zu retten (bin Bausachverständiger - kenne mich ein wenig aus). Zudem sind diese Bauwerke für die heutigen Landmaschinen nicht ausgelegt. Die (zement) Industrie und die Windkraftanlagenbetreiber brauchen ständig Ausgleichsflächen für deren Flächenverbrauch. Wir vom Verein haben einen guten Kontakt zu den Bauern.
Diese Umstände bringen uns in die Lage mit den Bauern zu verhandeln um etwas an die Bächen zu verbessern.
Natürlich wird es nie wieder den natürlichen Bachlauf geben, aber eine Struckturverbesserung wäre für uns und die Natur ein riesiger Erfolg. ABer man kann ja schon mal anfangen - auch kleine Schritte führen zum Ziel.
Ich will mich jetzt erst mal darum kümmern das der Wasserstern bleiben darf, wäre ja schon mal super.
Gruß Jürgen
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Es ist nicht nur das Ausräumen was so etwas schnell vernichtet.
So ähnlich sahen bei uns einige Brutbäche für Salmoniden aus und die entwickelten sich dort auch prima.
Der Wasserstern schafft ja auch Struktur, er bildet Stillzonen, ist Futter, Nährtierwohnraum, bringt zusätzlichen Sauerstoff, staut auf und vertieft.
Da werden Verstecke gebildet, Schlamm zersetzt und Kies freigelegt.
Kurz, das Leben eines flachen sandigen Entwässerungsgraben explodiert, wenn man ihn nur wachsen lässt.
In dem Bach an den ich denke, war es gut 25 Jahre ähnlich, nun wächst da seit einem Jahr Mais und rein zufällig waren dort im letzten Jahr, nur noch Algen und Sand.
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Hallo Leute.
Gerade mit der Umweltstation gesprochen (der Verantwortliche ist ein Freund meines Bruders ;) ), der unterstützt uns. Er sagte mir das diese kleinen Bäche eher selten geräumt werden und wenn, ein Antrag bei der ULB gestellt werden muss. Seit der Teichrosenaktion im Herbst haben die uns ganz gern dort, daher werde ich eine Mail schreiben. Mal sehen ob wir ein wenig einwirken können, wenn die nicht mehr weiterwissen fragen die sowieso den Verantwortlichen von der Umweltstation.
Danke Steini für die guten Argumente, werde ich mit aufnehmen. Natürlich auch danke für die anderen Antworten!
Bis bald Jürgen
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Da fällt mir noch eine Frage ein, wir haben ja noch ein paar mehr Bäche in denen ich diesen Wasserstern noch nicht so gesehen habe.
Hat einer Erfahrungen mit der Ansiedelung durch umpflanzen?
Kann man den ausgraben, oder wie geht das am besten das der auch anwächst?
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Im Stillgewässer hält er sich kaum, aber in Fließgewässern.
Den kannst du aus dem Boden ziehen, aber ich denke es reichen auch Bruchstücke.
Nur ob er sich überall hält, das ist nicht sicher.
Es wird gründe haben warum so eine Standartpflanze dort fehlt.
AW: Großflächige Wasserpflanzen im Bach
Wasserstern hat zwei Seiten!
Er kann sich sehr invasiv ausbreiten. Wenn er genügend Nährstoffe (z.B. Düngung umliegender Felder) und Licht bekommt, kann er sich zum Fluch entwickeln. Dann müsste vermutlich auch wieder häufiger geräumt werden. Wir haben dieses Problem in Niers und Nebenflüssen.